Das Gefühl trügt dich gewiss nicht. Der Mensch braucht eine Richtschnur und in Konsumgesellschaften sind es nunmal Konsumgüter, welche einem einen Status verschaffen (zumindest gilt das für Männer).September hat geschrieben:Thema 2: Kann es sein, dass es heutzutage schwieriger ist Kontakte zu knüpfen. Ich habe das Gefühl, dass in der Gesellschaft Geld und Konsum eine immer wichtigere Rolle spielen, oder habe ich jetzt das Pech, dass das insbesondere hier so ist...???
Finanzielle Stärke ist gleichbedeutend mit Mobilität. An welchen Events kann ich teilnehmen? Wie weit komme ich über meinen gewohnten Lebensbreich hinaus? Inwieweit kann ich mir Unterhaltungsmedien im eigenen Wohnbereich leisten? Welche Möglichkeiten bietet mein Wohnbereich (keine Wohnung oder Haus mit Garten?)?
Geld und Konsum stehen deshalb für Status, weil sie einem Menschen erlauben an dem gesellschaftlichen Treiben teilzunehmen.
Keine Sorge, solche Freundschaften gibt es schon. Allerdings sind sie nur schwer zu finden. In der von mir oben beschriebenen Konsumgesellschaft tendieren die meisten Menschen dazu, sich mit der Beschaffung der erforderlichen Statusmittel zu beschäftigen, was weniger Zeit für kritische Reflektionen lässt. Zumindest für solche, welche über die "allgemeine Meinung" hinausgehen.September hat geschrieben:Oder sehe ich die Welt so, weil ich mich nach einer Freundschaft sehne, die es nicht gibt, nämlich auf einen Menschen zu treffen der weise, ausgeglichen u. ehrlich zu sich selbst ist..., der zuerst denkt, dann erst spricht und der andere Hobbies hat als "Mode, Marken, virtuelle Welten, Luxus, schnelle Wagen etc".
Jeder Mensch wird dir erzählen, daß er sehr nachdenklich ist und einen guten Blick für Menschen hat. Und am Standard des täglichen Tageszeitungslesers gemessen, stimmt das ja auch... auf Leute zu treffen, die dich fordern werden, wird schwer. Und oft sieht man leicht über sie hinweg, da ihnen der "Glanz" der Show fast komplett fehlt.
Viel Glück bei den Indianern!
Bye,
Ghostvoice