Inzest/Missbrauch in Amstetten

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Raziel
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Beitrag Di., 20.05.2008, 18:02

Hallo und also!

Im Fall Amstetten befürchte ich eher, das "minderschwere" Fälle (egal ob Inzest, Misshandlungen etc.) demnächst weitgehend unter den Tisch fallen werden. In Frankreich wurde ja eine Frau 28 Jahre(!!!) von ihrem Vater vergewaltigt (schade, hab leider den Link nicht mehr). Dagegen wirkt der Fall Natascha Kampusch ja schon fast wie ein Dummer-Jungen-Streich.

Meine Befürchtung wäre, dass Betroffene zukünftig an diesen Fällen gemessen werden. Das ihnen dann therapeutische Unterstützung erschwert wird, weil sie ja "nur" ein paar mal missbraucht wurden. Kein Grund, gleich teure Therapieplätze zu finanzieren. Bei dem Gedanken wird mir wirklich Angst und Bange.

@Jusi
so ist das leider in unserer gesellschaft, sensationsgeilheit und geldgier stehen über mitgefühl und einfühlungsvermögen.
Mehr noch als die Art und Weise, wie man an Informationen gelangen will, stört mich das kommende Desinteresse, wenn diese Infos erstmal der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Deshalb wird der Fall auch ganz schnell in der Versenkung verschwinden, wenn erstmal ein Foto der Tochter samt deren Kinder in den Zeitungen auftaucht. Vielleicht wird noch der Start ins neue Leben gezeigt, aber das dürfte es dann gewesen sein.

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Tradition ist nicht das Bewahren der Asche,
sondern die Weitergabe des Feuers.

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jusi
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Beitrag Di., 20.05.2008, 18:32

Deshalb wird der Fall auch ganz schnell in der Versenkung verschwinden, wenn erstmal ein Foto der Tochter samt deren Kinder in den Zeitungen auftaucht. Vielleicht wird noch der Start ins neue Leben gezeigt, aber das dürfte es dann gewesen sein.
vielleicht ist das aber auch gar nicht so schlecht, wenn das interesse an diesem "fall" irgendwann verloren geht....für die familie meine ich, damit sie endlich zur ruhe kommen können....wie würde sich die familie fühlen wenn alle 3 monate jemand vor der türe steht und fragt wies gerade so läuft?

ich glaube auch nicht, dass durch diesen "fall" anderen missbrauchsopfern der zugang zu therapien und anderen unterstützungen erschwert wird, weil das ziel von einer therapie doch sein sollte leid zu mindern egal welchen ursprung es sein sollte und wie schlimm oder eben "weniger schlimm" die ursachen dafür sein sollten

....aber wie es weiter gehn wird auf unserer welt kann man wohl nicht vorraussagen...

lg jusi
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Nurse_with_wound
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Beitrag Mi., 21.05.2008, 22:34

Ich will diesen Thread jetzt nicht für meine eigene Problematik mißbrauchen,
tust du aber! Du tust jeden Thread für deinen tief verwurzelten Frauenhass mißbrauchen.
Den hier dafür zu mißbrauchen ist mehr als geschmacklos. Es ist pathologisch.
Die Frauen haben mein vollstes Mitleid.

Frauenemanzipation verhindert solche Zustände. Wenn Frauen geunug selbstbewusstsein haben können ihre Kindern vor pathologischen Verhaltensweisen der Väter besser beschützen und zur Polizei gehen.
Ich möchte nicht wissen wie devot und schwach die Ehefrau vom Josf F war, daß sie ihre Kinder nicht bschützen konnte. Traurig das, aber andere Zeiten. Zum Glück haben wir Frauen heute Fortschritte gemacht. Jede normale Mutter wurde zur Polizei gehen.
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jusi
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Beitrag Do., 22.05.2008, 08:16

Antonia hat geschrieben:Traurig das, aber andere Zeiten. Zum Glück haben wir Frauen heute Fortschritte gemacht. Jede normale Mutter wurde zur Polizei gehen.
ich denke nicht dass man das so allgemein sagen kann, es gibt frauen die sich über jahre hin weg viel gefallen lassen und ich würde es mir nicht anmaßen diese frauen dann als "nicht normal" zu bezeichnen nur weil sie nicht zur polizei gehn.....und das sind nicht nur frauen aus einer anderen generation die in einer anderen zeit mit anderen wertevorstellungen aufgewachsen sind

ich hab gesehen wie sich junge frauen unterdrücken haben lassen, alles ganz normale frauen und trotzdem taten sie dinge die sie nicht wollten.....weil gefühle wie angst und verzweiflung jeden funken von normalität und rationalität überdecken können

(damit mich dann niemand angreifen kann: das ist keine entschuldigung für die tatsache das manche mütter zuschauen wenn ihre kinder geschlagen werden, ich wollte nur sagen dass es für mich ein stück weit verständlicher wird wenn man bedenkt dass in solchen situationen die rationalitäte verloren geht)


jusi
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keyle
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Beitrag Do., 22.05.2008, 10:32

Hallo jusi!

Es gibt auch Frauen, die selbst ihre Kinder schlagen. Das wird von den Emanzen leider oft vergessen.

Außerdem gibt es Frauen, die ihre Männer schlagen und/oder seelische Gewalt anwenden. Man braucht nur ein bisschen die Augen offen halten.

In diesem Fall war ein Mann der Übeltäter, die schwarzen Schafe gibt es aber genauso unter den Frauen. Man sollte diese Thematik nicht als Geschlechtsspezfische ansehen.

keyle

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jusi
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Beitrag Do., 22.05.2008, 12:07

keyle hat geschrieben:Es gibt auch Frauen, die selbst ihre Kinder schlagen. Das wird von den Emanzen leider oft vergessen.
keyle hat geschrieben:Man sollte diese Thematik nicht als Geschlechtsspezfische ansehen.
Stimme dir zu, man darf diese Thematik nicht nur auf Männer beschränken, ich habe aber nirgends gesagt dass ich nur Männer für gewalttätig halte.

Aber Antonias Beitrag sprach nun mal von Frauen (als Opfer) und daher habe ich das aufgegriffen.


jusi
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Nurse_with_wound
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Beitrag Do., 22.05.2008, 12:34

R.L.Fellner hat geschrieben:
Antonia hat geschrieben:Die Psychotherapie boomt. Wird zum wirklich lukrativen Geschäft.
das möchte man meinen - tatsächlich aber können immer weniger TherapeutInnen von diesem Beruf leben. Dem (in der Tat) großen, ja unübersehbar immer größer werdenden Bedarf an Therapie, Diagnostik und Prävention stehen leider äußerst unzureichende Mittel gegenüber. Das beginnt bei der Arbeit in Schulen, in denen insbesondere die Gewalteskalationen und andere Vergehen (z.B. Diebstähle, Erpressungen, sexuelle Übergriffe etc.) immer weiter zunehmen, wo dann die Elternvereine aktiv werden müssen, statt dass es (ausreichend) staatlich finanzierte Aktionsprogramme gäbe, Lehrer sind zu wenig pädadogisch geschult, und reicht bis zur schwierigen Situation mit den Krankenkassen im späteren Leben, welche zwar wissen, dass PT im Sinne der Volksgesundheit eigentlich immer wichtiger wird, aber (zumindest in Ö) immer geringere Mittel dafür zur Verfügung stellen. Ein Glück hat in Zeiten wie diesen, wer sich eine Therapie privat finanzieren kann, der Rest der Menschen muß sich um die verfügbaren Plätze anstellen. Wenn man dann von den aktuellen Schreckenstaten in der Zeitung liest (welche ja alle eine "Vorlaufzeit" hatten, in der u.U. etwas hätte getan werden können), und ein paar Seiten weiter dann über die sich selbst bewilligten saftigen Gehaltserhöhungen unserer PolitikerInnen (Ö und D) ist ein Gefühl des Ärgers nur selten zu vermeiden...

Freundliche Grüße,
R.L.Fellner
Hallo Dr. Fellner, ich wollte damit eigentlich nur sagen, daß der Bedarf groß ist, was jedem Therapeuten die Existenz sichert, natürlich sieht es aus Patientensicht anders aus.
Ich habe gehört daß ein Therapiegespräch in Deutschland mindestens 50 - 60 Euro kostet, natürlich wenn man Steuern und andere Kosten betrachtet bleibt gar nicht so viel über. Ein arzt in Deutschland kann in der Stunde 4-5 Patienten behandeln und kommt vermutlich nicht auf den Lohn. Ich vermute mal in der Not würde jeder der nicht an der Existenzgrenze lebt 200 -300 Euro im Monat für einen Therapeuten ausgeben und auf andere Dinge verzichten um zb seine Ehe zu retten oder Kindheit zu verarbeiten. Ich würde es tun.
Das mit der Untersützung von den Kassen und vom Staat sieht natürlich immer schlimmer aus, zumindest hier in Deutschland. Wahrscheinlich werden die Therapiekosten bald nicht mehr übernommen.
Meine Freundin studiert Psychologie, ich werde ihr dazu Raten mal sich in der Zukunft zu niederlassen, auch wenn sie früher davon träumte in einer öffentlichen Einrichtung zu arbeiten.
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Nurse_with_wound
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Beitrag Do., 22.05.2008, 12:48

jusi hat geschrieben:
Antonia hat geschrieben:Traurig das, aber andere Zeiten. Zum Glück haben wir Frauen heute Fortschritte gemacht. Jede normale Mutter wurde zur Polizei gehen.
ich denke nicht dass man das so allgemein sagen kann, es gibt frauen die sich über jahre hin weg viel gefallen lassen und ich würde es mir nicht anmaßen diese frauen dann als "nicht normal" zu bezeichnen nur weil sie nicht zur polizei gehn.....und das sind nicht nur frauen aus einer anderen generation die in einer anderen zeit mit anderen wertevorstellungen aufgewachsen sind

ich hab gesehen wie sich junge frauen unterdrücken haben lassen, alles ganz normale frauen und trotzdem taten sie dinge die sie nicht wollten.....weil gefühle wie angst und verzweiflung jeden funken von normalität und rationalität überdecken können

(damit mich dann niemand angreifen kann: das ist keine entschuldigung für die tatsache das manche mütter zuschauen wenn ihre kinder geschlagen werden, ich wollte nur sagen dass es für mich ein stück weit verständlicher wird wenn man bedenkt dass in solchen situationen die rationalitäte verloren geht)


jusi
Natürlich hast Du recht! Ich weiss es. Viele sagen, wir haben ja eine Bundeskanzlerin, ich sage immer, daß es noch viel zu tun ist, daß der Prozess Emanzipation gar nicht abgeschlossen ist, weil viele Männer immer noch anders erzogen wurden, als es wünschenswert wäre und immer mehr
Ich fand es in einem anderen Forum erschreckend was für Frauenbild viele Männer haben.
Viele Männer hätten die Frau immer Ja sagend, brav, nett und unterwürfig, alles andere ist für sie "unweiblich" , ich finde es auch erschreckend, daß viele Frauen es auch noch mitmachen aus Angst alleine zu bleiben oder in der Gesellschaft nicht gut anzukommen.
Ich weiss es aus eigener Erfahrung , man redet mir ein ich müsse heiraten, viele meiner Freunde sind auch schon verheiratet, ich leidete deswegen unter den Depressionen. Hinzu kommt daß ich Angst habe, alleine zu sein weil ich in meiner Vorstellung doch so anders bin. Ich hatte eine Beziehung mit einem tyranischem Macho für den noch Strukturen aus dem 19 Jh gelten . Seine Mutter hat immer gekocht und haushalt gemacht. Die Männer in der Familie haben nicht einen Finger gerührt und "Männerarbeiten" draussen gemacht.Und Achtung, er war ein Deutscher.
Meine Familie ist da anders, meine Mutter ist Akademikerin in so gennanten "Männerdomäne" .
Dieser Mann hat mir versucht einzureden, ich solle auch Frauenrolle übernehmen etc..ich durfte nicht mal reden als er zb seine Lieblingsfilme oder Lieblingsmusik die mich langweilten guckte/hörte. Je länger diese Beziehung dauerte um so schwächer war mein Selbstbewusstsein und umso emotional abhängiger war ich von ihm und umso Grösser die Angst alleine zu bleiben. Er hat sich immer schlimmer benommen, immer mehr Alkohol getrunken (ich vermute mal es war schon immer so viel, nur daß er das anfangs verheimlicht hat), ich habe versucht zu rebelieren und am Ende hat er mich auf den Boden gescheucht und geschlagen.
Ich habe mich allerdings gewehrt, da ich Kampfsport betreibe. Das war das Ende der Beziehung und Gott sei dank.

Was hat das mit dem Thema zu tun? Ich sage mal sehr viel. Weil eine Frau der Selbstbewusstsein systematisch genommen wird kann nicht für ihre Kinder sorgen.
Ich hatte ein paar Freundinen mit schwerer Kindheid, es waren immer Personen mit pathologischem Vater (zb. Alkoholiker) und schwacher Mutter die pathologische Zustände in der Familie mangels Selbstbewusstsein nicht verändern konnten . Wahscheinlich würde ich ähnlich enden, wenn ich mich gegen diesen Mann nicht gewehrt hätte.
Also Frauen sollten wehrhaft bleiben.
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keyle
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Beitrag Do., 22.05.2008, 13:06

>Frauen sollten wehrhaft bleiben

Genau, hängt euch ein Gewehr um und ballert uns Männer ab
Mal sehen, wie das dann mit der Fortpflanzung funktioniert

keyle

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Beitrag Do., 22.05.2008, 13:09

>Was hat das mit dem Thema zu tun? Ich sage mal sehr viel.

Genauso viel wie die Eroberung Roms. Wie hieß nochmal der Führer?

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Beitrag Do., 22.05.2008, 13:11

keyle hat geschrieben:>Frauen sollten wehrhaft bleiben

Genau, hängt euch ein Gewehr um und ballert uns Männer ab
Mal sehen, wie das dann mit der Fortpflanzung funktioniert

keyle
Viele Männer sind es schon lange, wenn es darum geht auf schwächere zu "ballern"


Nur Frauenpower kann für gesunde Verhältnisse in den Familien sorgen.
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Beitrag Do., 22.05.2008, 13:12

>Die Männer in der Familie haben nicht einen Finger gerührt >und "Männerarbeiten" draussen gemacht

Im Fachjargon nennt man das Antithese.

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Beitrag Do., 22.05.2008, 13:15

>Viele Männer sind es schon lange, wenn es darum geht auf schwächere >zu "ballern"

Und weil das so toll ist, wollt' ihr Frauen das auch?

Wenn Du mit "Schwächere" übrigens Frauen meinst, muss ich Dir widersprechen. Ist selbst im Krieg verboten. GOTT SEI DANK

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jusi
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Beitrag Do., 22.05.2008, 13:18

Antonia hat geschrieben:Nur Frauenpower kann für gesunde Verhältnisse in den Familien sorgen.
ich bin mir da nicht so sicher, ob man das so allgemein sagen kann
denn es gibt auch frauen die gewalt an den kindern durchaus tolerieren und es als angebrachtes erziehungsmittel ansehen wenn ihr mann die kinder schlägt
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Beitrag Do., 22.05.2008, 13:21

Achtung jusi! Dein Beitrag wird gleich gelöscht

Kriegst trotzdem einen virtuellen Wangenkuß von mir

keyle

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