Analytische Psychotherapie ??

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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hopelife
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Beitrag Fr., 19.12.2014, 15:29

Fify, aber du musst doch irgendwie darauf kommen, wenn du das so einbringst
Das sind doch hier nur Erfahrungen, die hier benannt wurden, bis auf die Beiträge von Mr und die mag ich auch nicht bewerten, weil er nunmal noch keine guten Erfahrungen machen konnte.

Ich sehe in der AT keine intensive Betreuung, sondern eine intensive Beziehungsarbeit, für mich ist das ein Unterschied und ich bin mir sicher, dass es immer auf den ankommt, der dich behandelt und weniger auf das Verfahren selbst.

Nachtrag: Doch, auch 300h kannst du in der AT auf fünf bis sechs Jahre strecken, jedenfalls in der modifizierten Form und du kannst auch eine VT sechs Jahre machen und einmal im Monat hingehen.
es wäre heute nicht so wie es ist,
wäre es damals nichts gewesen wie es war!

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chaosfee
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Beitrag Fr., 19.12.2014, 16:04

hopelife hat geschrieben:
Nachtrag: Doch, auch 300h kannst du in der AT auf fünf bis sechs Jahre strecken, jedenfalls in der modifizierten Form und du kannst auch eine VT sechs Jahre machen und einmal im Monat hingehen.
... was auf das Gleiche hinausläuft, was ich schrieb: Es ist nicht die Dauer, sondern die Intensität, die unterschiedlich ist. Natürlich kann man alles strecken und kürzen, aber standardmäßig findet eine AP 2-3x/Woche und eine VT eben 1x pro Woche statt.
hopelife hat geschrieben:ch sehe in der AT keine intensive Betreuung
Die zeitliche Intensität. Natürlich sind Beziehungen unterschiedlich intensiv, aber eine AP ist darauf ausgelegt, eine intensivere Beziehung herzustellen als eine VT. Und bevor mir jetzt gleich wieder jemand aufs Dach steigt: Was nicht heißt, dass in einer VT nicht auch eine intensive Beziehung entstehen kann.
"Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen." Adorno


leberblümchen
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Beitrag Fr., 19.12.2014, 17:05

Ich habe schon öfter gelesen, dass Analytiker eher in Jahren als in Stunden rechnen - was ja auch sinnvoll ist, da die eigentliche Arbeit sowieso zwischen den Stunden stattfindet. Da (wo auch immer das war) stand dann: "Eine AT dauert ca. 2-3 Jahre. Je nach Frequenz sind das 160-300 Stunden" (sinngemäß). Ich denke nicht, dass die Therapie sich sozusagen automatisch verlängert dadurch, dass die Frequenz geringer ist. Man streckt es ja nicht, um die Therapie zu verlängern, sondern weil eine dichtere Beziehung zu viel wäre für den Patienten. Wenn man aber die 300h auf ein 40h-Jahr umrechnet, kommt man auf 7,5 Jahre - und das erscheint mir unrealistisch (was nicht heißt, dass es das nicht auch mal geben kann, natürlich). Eigentlich wird schon die größtmögliche Intensität angestrebt - nur geht es halt nicht immer.


pandas
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Beitrag Sa., 20.12.2014, 17:37

Analytische Psychotherapie: Diese Therapie geht auf Sigmund Freud zurück, basiert auf einer Theorie des normalen und pathologischen Verhaltens und ist die älteste Form der Psychotherapie. Im Laufe der Zeit haben sich verschiedene Varianten dieser Psychotherapieart entwickelt, die jedoch in Ihrem Verständnis der Entstehung psychischer Erkrankungen größtenteils übereinstimmen.

Ziel der analytischen Psychotherapie ist das Bewusstmachen von verdrängten Gefühlen und Erinnerungen, die eine Entwicklung zum gesunden, selbständigen Individuum blockieren. Die Ursachen und Lösungen für gegenwärtige Probleme sind laut Neurosenlehre im Unbewussten und in der Vergangenheit des Patienten zu suchen. Der Patient soll im Laufe der Therapie die Konflikte von prägenden Entwicklungsphasen erneut durchleben um sie zu verarbeiten. Dies geschieht in der systematischen Analyse von Übertragung und Gegenübertragung. Häufig angewendete Methoden sind zum Beispiel die freie Assoziation oder die Traumdeutung. In der Regel finden bei dieser Therapieart 2-3 Sitzungen pro Woche oftmals im Liegen statt.
Quelle: http://www.psychotherapiesuche.de/psychotherapie
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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pandas
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Beitrag Sa., 20.12.2014, 17:48

[video][/video]
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Sarana
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Beitrag Sa., 20.12.2014, 18:14

Puh. Und jetzt hätte ich bitte gerne jemanden, der mir das Video auseinander dröselt. Also die Musik passt ja schon mal herrlich...
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pandas
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Beitrag Sa., 20.12.2014, 18:21

@ Sarana

Das Video ist mehr zum visuellen Sinneseindruck gedacht. Es ist auch leicht ironisch überspitzt. Der Patient gibt sich der freien Assozziation und Traumerzählungen hin als auch der Schilderung seiner Wahrnehmung des Alltages.

Die Frage ist: Wirkt es so, als ob die Analytikerin ihn "hält"?

Und: Sind das alles Phantasien oder hat er wirklich einen Chef, der ein A* ist?
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leberblümchen
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Beitrag Sa., 20.12.2014, 18:34

Die analytische Frage lautet ja nicht: "Ist der Chef ein Idiot?" (denn das wird sich nicht klären lassen), sondern eher: "Wie nimmt der Patient den Chef wahr? Warum? Und was macht das mit ihm?" Es geht in einer Analyse - ich glaube, das ist ein weiteres Missverständnis - nicht unbedingt darum, was objektiv war, sondern darum, wie es subjektiv wahrgenommen wurde; darum, welches Bild wir uns vom Anderen machen und warum wir das tun. Wenn wir das herausgefunden haben, können wir selbst besser verstehen, wie wir unsere Beziehungen gestalten. Das macht frei - und ggf. kann man dann den Job wechseln. Oder lernen, den eigenen Anteil an der Beziehung zu erkennen und das Verhalten zu ändern. Oder andere Konsequenzen zu ziehen.

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Sarana
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Beitrag Sa., 20.12.2014, 18:46

Schon wieder puh. Also dieses Ding mit der Psychoanalyse... Nach allem, was ich bis jetzt schon darüber gelesen hab, und auch nach 10 Seiten dieses Threads, krieg ichs immer noch nicht hin, zu wissen, ob ich selbst eine machen möchte oder nicht...
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pandas
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Beitrag Sa., 20.12.2014, 19:02

Sarana, hast Du nicht gerade eine Therapie begonnen ??
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Sarana
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Beitrag Sa., 20.12.2014, 19:09

Jep, eine tiefenpsychologisch fundierte. Ich meinte zu ihm, dass ich wohl gerne eine Analyse machen würde, weil das die einzige Therapieform sei, die sich so wirklich mit der Vergangenheit beschäftigt, woraufhin er mir erklärte, dass aber auch da die Gegenwart eine Rolle spielen würde.

Inzwischen hab ich größtenteils durch das Forum hier schön den Kopf gewaschen bekommen, was meine Vorstellungen von Therapie betrifft... Und bin momentan einfach zufrieden, DASS ich einen Therapieplatz habe, das reicht mir. Aber die Frage, ob ich das Ganze denn irgendwann ganz gern in eine Analyse umwandeln würde, interessiert mich dann doch...
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pandas
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Beitrag Sa., 20.12.2014, 19:12

leberblümchen hat geschrieben:Die analytische Frage lautet ja nicht: "Ist der Chef ein Idiot?" (denn das wird sich nicht klären lassen), sondern eher: "Wie nimmt der Patient den Chef wahr? Warum? Und was macht das mit ihm?" Es geht in einer Analyse - ich glaube, das ist ein weiteres Missverständnis - nicht unbedingt darum, was objektiv war, sondern darum, wie es subjektiv wahrgenommen wurde; darum, welches Bild wir uns vom Anderen machen und warum wir das tun.
leberblümchen, das ist klar. Ich denke, wir wissen hier alle, dass es in der Analyse nur um die subjektive Wahrnehmung geht. Und dies ist einseitig.

Es ging mir darum, aufzuzeigen, dass die Alleinstellung der analytischen Frage in einer Therapie nicht ausreichend sein kann.

Wenn der Analytiker den Erzählungen seines Patienten respektvoll begegnet, wird sich auch klären lassen, inwiefern der Chef tatsächliches A*-Verhalten an sich hat. Übrigens wird sich auch nur dann klären lassen, inwiefern Schritte im Real unternommen werden können, die direkt die Situation betreffen wie im Extremfall die Kündigung.
Allerdings ist dies gar nicht in der PA erwünscht. Die Regelung in der PA ist, dass der Patient während der PA keine gravierenden Veränderungen in seinem Umfeld treffen soll. Ganz besonders nicht eine bestehende Erwerbstätigkeit kündigen. Aufnehmen kann er hingegen gerne eine. Aber nur, wenn diese nicht erfordert, dass die Stunden ganz früh oder ganz spät stattfinden müssen.

Es geht in der PA nur um den Anteil des "neurotischen" Patienten. Wie am Ende des Videos zu sehen ist, hat er am Ende der Stunde nach einer verbalen Intervention der Analytikerin die Imagination eines lächelnden, wohlwollenden Chefs und verlässt mit dieser die Praxis und begibt sich in die nächste Runde mit seinem eventuell tatsächlich tyrannischen Chef.
Auch entdeckt er dadurch nicht, wie er sich selbst gegen seinen Chef behaupten kann. Das ist hier nicht Bestandteil. Es wird alles in die Imagination des Patienten verlagert.
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Tränen-reich
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Beitrag Sa., 20.12.2014, 19:19

Sarana, dann ginge es vielleicht auch übers Ausprobieren? Dein Gefühl scheint ja doch nach "mehr" schreien zu wollen.


pandas
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Beitrag Sa., 20.12.2014, 19:20

@ Sarana

Ja, es klingt sehr stimmig bei Dir, mit dem Start Deiner TP.
In der Regel sind die Therapeuten in der PA auch inaktiver. Dein Therapeut scheint Dir ein gutes Gegenüber zu sein.

Umwandeln in eine PA kannst Du noch Dein ganzes Leben ... und ein "hm,hm"-Analytiker wäre vielleicht auch fad, oder?
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Tränen-reich
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Beitrag Sa., 20.12.2014, 19:23

Pandas, Danke dir, dass ich zum Tagesabschluss noch mal ordentlich lachen darf...

..."hm,hm"-Analytikerh"

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