Therapieabbruch durch den Therapeuten

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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hope_81
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Beitrag Di., 15.07.2014, 15:39

Hä Pandas? Sie hat einen bekannten der Psychotherapeut ist und schildert seine Erfahrung....
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli

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Jenny Doe
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Beitrag Di., 15.07.2014, 15:42

Sie hat einen bekannten der Psychotherapeut ist und schildert seine Erfahrung....
In Ich-Form?
Bin auch verwirrt und lese seit 10 Minuten dasselbe Posting um herauszukriegen ob sie nun Therapeutin oder selbst Klientin ist.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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stern
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Beitrag Di., 15.07.2014, 15:43

@ Nachteule: Teilweise kommen mir manche deiner Aussagen wie mein zweites Ego vor. . Daher besteht Projektionsgefahr. Ich versuche darauf zu achten, kann aber für nichts garantieren. Z.B. folgende Aussage:
Nachteule79 hat geschrieben:Wirklich gute Frage. Weil ich einfach glaube, dass er etwas hat, das mir enorm helfen könnte.
Genau so nehme ich das bei mir auch wahr. Allerdings nicht nur helfen könnte. Sondern mir bereits geholfen hat (und die Beurteilung, was mir hilfreich ist, würde ich mir hoffenlich nie [ganz] absprechen lassen).
Es ist einfach ein Gefühl, das ich habe, wenn ich auf alles zurückblicke, sowohl das angenehme, als auch den ganzen Horror.
ja, kann ich schon nachvollziehen. Und natürlich gab es ja auch angenehmen Momente (bei mir sogar weit überwiegend). Wobei ich auch überlege, ob ich das vielleicht derzeit teilweise etwas zu verklärt sehe (jedoch gibt es natürlich auch Momente, in den mich auch manches ärgert... und ich unsicherer werde, ob die Therapie noch eine Zukunft hat).

Ich wünsche dir jedenfalls, dass du bei der Therapeutensuche fündig wirst. Mir auch. Für meinen Teil muss ich erst etwas aufarbeiten, was ich dann einem Therapeuten mitteile (Zusammenfassungen sind nicht meine Stärke, schon gar nicht, wenn ich auch etwas zerstreut bin).
Und ich stelle es mir auch nicht leicht vor, wieder von vorne anzufangen.
Begeistert mich ebenfalls nicht, weil ich das gerne mir ihr zu Ende bringen würde. Das war auch noch ihre Aussage vor kurzem (allerdings sind best. Modalitäten zu besprechen). Mein erste Neuanfang wäre eine andere Therapie jedoch nicht (z.B. hatte ich schon einen Klinikaufenthalt mit neuen Therapeuten). Insofern sehe ich das so, dass das Vor- und Nachteile gleichermaßen hat. Wird vielleicht auch für dich Gültigkeit haben.
Allerdings wäre eine Fortsetzung bei ihm, vorausgesetzt er wäre bereit dazu, auch alles andere als einfach.
Ja, vor allem, weil es vermutlich nicht anders geht als alles aufzurollen und wirklich gut zu klären. Sowie realistische Reflektion, ob und wie das möglich ist. Realistisch gesehen gibt es eben die Grenzen, die nicht immer überwindbar sind. Willst du denn nach einem evtl. Neuanfang auch fragen?
Ob diese ganze Geschichte, die da war, dem nicht eher im Wege stehen würde oder vielleicht sogar noch nützlich sein könnte, kann ich schwer abschätzen.
Ich sagte meiner Thera: Ich würde das (diese "Krise" oder wie auch immer) gern irgendwie konstruktiv nutzbar machen (ich glaube nicht nur einmal sagte ich das). So waren dann auch mal ihre Worte in einer Folgesitzung, dass wir versuchen, das therapeutisch zu nutzen. Na ja, wo die Würmer genau liegen (es ist aus meiner Sicht nicht nur ein Wurm) muss ich sozusagen noch genauer analysieren.
Bei mir ist es nämlich so, dass ich eben dieses Rachegefühl bekomme, wenn ich vermute, dass der andere mir was böses wollte. Genau das ist ja in dem Fall nicht wirklich eindeutig geklärt. Da vermute ich ja bloß (wieder nur so ein Gefühl), dass er gute Absichten hatte.
Wut bzw. Rachgefühle sind ja per se nichts schlimmes. Eher was man daraus macht. Und ja, ich sehe es auch entschieden so, dass zwischen Gefühl, Wunsch und akuter Umsetzungsabsicht und Attacke Welten liegen. Konntest du mit ihm mal über deine Gefühle reden, also in der Therapie selbst? Das Wutthema ging bei Thera und mir irgendwie in die Hose, teilweise (hielt sie auch nicht für bearbeitbar. Ich weiß noch nicht so recht, ob primär wegen eigener Grenzen von ihr oder dass sie Grenzen von mir geortet hat). Und dabei geht es btw. bei mir nicht (!) wie bei Peter z.B. um Stalking oder dass eine Patientin Kontrollverluste irgendwelcher Art erleidet und auf den Therapeuten losgeht, am Rande bemerkt. Bei dir auch nicht. Ich glaube aber durchaus, solche Themen sind eher schwierige Themen, auch für Therapeuten. Schrieb mir auch eine userin, habe ich auch selbst mal irgendwo gelesen.
Zuletzt geändert von stern am Di., 15.07.2014, 15:50, insgesamt 1-mal geändert.
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pandas
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Beitrag Di., 15.07.2014, 15:44

Peonia hat geschrieben:Eine Therapie findet nicht statt, damit der Patient soziale Kontakte hat, sich aussprechen kann, nicht einmal, damit es ihm besser geht oder er glücklicher ist. Einige Patienten sind nach einer Therapie auch unglücklicher, z.B. wenn sie sich vor der Therapie als größter Mensch unter der Sonne wahrgenommen haben und nach der Therapie zu der Einsicht gekommen sind, dass sie sich 20 Jahre wie das letzte a*** aufgeführt haben. In der Therapie geht es darum, Konflikte anzuschauen und zu überwinden, damit man in Zukunft freier in seinen Entscheidungen und Verhaltensweisen wird. Dafür bezahlt die Versichertengemeinschaft bis zu 25.000 Euro für eine Analyse und ich habe die Pflicht, dieses Geld sorgsam einzusetzen.
Ach? Ich dachte, Therapien werden (wenn) von der Versichertengemeinschaft der Krankenkassen bezahlt: Es geht folglich um die Wiedererlangung psychischer Gesundheit, häufig ja auch Depression, sicher, oft in Kombination mit psychischen Störungen, die fremd- und/oder selbstschädigend sind.

Insofern, wie kann das sein, dass man als Ziel nicht zusammenfassen kann, es solle den Patienten nach der Therapie besser gehen (zum Beispiel durch Symptomfreiheit)?

Warum sollte denn auch ein Patient, dass sich wie das letzte a*** aufführt, aber sich okay damit fühlt, einen Psychologen aufsuchen?

Der forensische Bereich (ohnehin umstritten) sollte nicht mit der ambulanten Psychotherapie, geleistet durch die KK, in einen Topf verrührt werden ...
... und auch da wird ja mehr in Krankheitsschemata gedacht; Voraussetzung ist die Schuldunfähigkeit aufgrund psychischer Störungen.

Was da aufgeführt wird, sind doch eher Ziele aus dem pädagogischen Bereich, nicht aus dem gesundheitlichen ...
... ich denke auch nicht, dass ambulanten Psychotherapien es leisten können, zu solchen Einsichten zu führen - schon wegen der Freiwilligkeit. Warum sollte jemand sich dem dann noch unterziehen?
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pandas
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Beitrag Di., 15.07.2014, 15:46

hopeless81 hat geschrieben:Hä Pandas? Sie hat einen bekannten der Psychotherapeut ist und schildert seine Erfahrung....
Ja, hope, ich bin mittlerweile auf das Einführungsposting gestossen ... finde das aber nach wie vor strange und bleibe deshalb bei meinem Post.

Nehmen wir mal an, das ist so.
Aber was sagt der gute Nicht-Peter-Psychologe denn dann dazu, dass seine angeblichen Experten-Äusserungen hier veröffentlicht werden?
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hope_81
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Beitrag Di., 15.07.2014, 15:48

@Pandas
hehehehe, das weiß der Peter bestimmt nicht

@Jenny
Die Ich-Form ist aus der Erzählperspektive des Peters, nicht aus der der Posterin
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pandas
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Beitrag Di., 15.07.2014, 16:00

hopeless81 hat geschrieben:@Pandas
hehehehe, das weiß der Peter bestimmt nicht
Joaaaar, interessant ist es ja nun auf jeden Fall-
danke Peonia für die Öffnung des Geheimnisvorhanges der PA-Oper in D.
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hope_81
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Beitrag Di., 15.07.2014, 16:03

hahahahahaha.
Jop, Hinter den Kulissen der Psychoanalyse "trommelwirbel"
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leberblümchen
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Beitrag Di., 15.07.2014, 16:03

Da Peter ja in echt vermutlich Fritz-Wolfgang heißt, wird ihm gar nicht auffallen, dass er gemeint ist... Es sei denn, Peonia geht mit ihm auch das Forum hier durch (wie mit ihrer Therapeutin).

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stern
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Beitrag Di., 15.07.2014, 16:05

Ich lese es auch als Wiedergabe der Schilderungen Peters, wobei Peter in Ich-Form wiedergegeben wird (wie man die Erzählperspektive nennt, habe ich vielleicht mal gewusst, weiß es aber nicht mehr *gg*). Ob es so ist, kann ich natürlich nicht beurteilen. Aber so oder so: Interessante Einblicke.

Allgemein formuliert: Ich nehme an, dass Therapeuten "normal" Beweggründe schildern, warum Therapien abgebrochen werden (Ausnahmen bestätigen die Regel jedoch). Nur ist es schon so, dass man als Patient ungleich weniger in das involviert ist, was in einem Thera vorgeht (Gegenübertragung) und daher die Transparenz evtl. doch nicht so gleich verteilt ist. Und dem Patienten auch manchmal nicht so deutlich nahe gebracht wurde, wie angenommen.

Ich schrieb es bereits: Und natürlich können auch Therapeuten blinde Flecken und Abwehrmechanismen haben. "Normal" sind sie darin besser geschult als der Patient und haben Supervision... nur Garant ist das eben auch nicht, kann sich also einschleichen.
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Tristezza
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Beitrag Di., 15.07.2014, 16:08

pandas hat geschrieben:Was da aufgeführt wird, sind doch eher Ziele aus dem pädagogischen Bereich, nicht aus dem gesundheitlichen ...
... ich denke auch nicht, dass ambulanten Psychotherapien es leisten können, zu solchen Einsichten zu führen - schon wegen der Freiwilligkeit. Warum sollte jemand sich dem dann noch unterziehen?
Die (klassische) PA geht doch davon aus, dass die Symptome einer psychischen Krankheit Folgen eines ungelösten Konflikts sind. Folglich: Verstehe ich den Konflikt, kann das Symptom verschwinden. Dieses Modell ist allerdings z.T. veraltet bzw. zu ergänzen. Und bei vielen psychischen Erkrankungen geht es ja gar nicht mehr um Konflikte im engeren (psychoanalytischen) Sinn, sondern um Entwicklungsdefizite und Traumata.


pandas
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Beitrag Di., 15.07.2014, 16:10

Tristezza hat geschrieben: Die (klassische) PA geht doch davon aus, dass die Symptome einer psychischen Krankheit Folgen eines ungelösten Konflikts sind. Folglich: Verstehe ich den Konflikt, kann das Symptom verschwinden. Dieses Modell ist allerdings z.T. veraltet bzw. zu ergänzen.
Eben. genauso sieht das die Vertretung der Versichertengemeinschaft, die GVK.

Nicht umsonst (im wahrsten Sinne des Wortes) bezahlt sie analytische Therapie und nicht Psychoanalyse und plant eine Reform, die die strikte Trennung nach Verfahren für die Finanzierung aufheben soll ...

Wobei ich bei dem obigen Zitat auch mehr meinte, dass der Gedanke, dass durch dieses Vorgehen vor allem eine Eingliederung als nützliches Wesen angestrebt wird, falsch ist; wäre das so, wäre die Finanzierung durch die Krankenkasse irrational; und das Ganze würde durch andere Bereiche finanziert werden, wie z.b. die forensische Therapie, durch die man sich in der Tat eine Resozialisierung erhofft.

Ausserdem, wenn nicht das Ziel ist, dass es einem nach der Therapie besser geht, wer würde denn dann freiwillig mühsam eine ambulante Psychotherapie suchen?
Zuletzt geändert von pandas am Di., 15.07.2014, 16:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Jenny Doe
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Beitrag Di., 15.07.2014, 16:11

@ Peonia
Ich bin etwas erstaunt, dass anscheinend so wenige Therapeuten vorab die Risiken und Nebenwirkungen mit dem Patienten besprechen
Ich werde oft gefragt, warum ich in einer Therapie geblieben bin, die mir schadet, zumal ich ja merkte, dass sie mir immer schlechter ging, so schlecht, dass ich einen Selbstmord in Erwägung zog. Die Antwort ist ganz einfach: Ich suchte die Schuld bei mir selbst. Erst zum Ende der Therapie hin begann ich die Therapeutin, ihre Diagnose und ihre Methoden in in Frage zu stellen.
Wenn man die ganze Therapie über nur zu hören bekommt: Sie wollen nicht geheilt werden, sie verleugnen, sie übertragen von ihrer Mutter auf mich, sie lassen sich nicht ein, sie verdrängen, sie unterdrücken, meiner anderen Klientin helfen meine Methoden, .... dann bedarf es seiner Zeit bis man als Klient überprüft hat, ob man tatsächlich nur überträgt, ob man sich tatsächlich nicht einlässt und so weiter. Man bleibt also erst mal sitzen und guckt bei sich selbst.
Ähnlich ist das mit dem Hinweis, dass Therapien Nebenwirkungen haben können. Jeder Klient weiß, dass Therapie kein Spaziergang ist, dass es einem schlecht gehen kann, wenn man hinguckt, anfängt sich mit sich selbst zu beschäftigen und sich auf die Therapie einlässt. Merkt man eine Verschlechterung während der Therapie, dann bleibt man erst mal sitzen, in der Hoffnung und Erwartung, dass man da halt durch muss, damit es einem irgendwann besser geht.
Ähnlich wie wenn ich hier meine Tabletten schlucke, damit es mir besser geht. Sie haben als Nebenwirkung Durchfall. Trotzdem halte ich diese Nebenwirkungen aus, weil ich hoffe, dass es mir bald wieder besser geht.
So war es auch in meiner Therapie: Ich hielt die (scheinbaren) Nebenwirkungen aus, so lange, bis ich eines Tages begriff, dass es keine Nebenwirkungen sind und ich weder verleugne noch übertrage noch sonst was, ... sondern dass die Therapeutin einen Behandlungsfehler begannen hat, die Diagnose falsch war, ihre Interpretationen falsch waren und dementsprechend auch die Behandlung falsch war.
Aber so lange, bis ich das begriff, blieb ich da sitzen.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.


pandas
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Beitrag Di., 15.07.2014, 16:24

Peonia hat geschrieben: Dann gibt es Patienten, die Therapie „spielen“. In der Sitzung geht es regelrecht wagnerianisch zu, mit Weinen, Zorn und Liebe. Ein Haufen Gefühle und Material und man ist als Therapeut ganz begeistert, wie aktiv der Patient ist. Irgendwann merkt man, dass man da zwar Konflikte bearbeitet, aber nicht die des Patienten, sondern zum Teil Themen aus Therapiebüchern (z.B. von Yalom) in der eigenen Praxis inszeniert werden, machnmal 1:1 zur Vorlage, wenn der Therapeut seine Rolle entsprechend mitspielt.
Wieso sollte der Patient denn für eine solche Inszenierung Zeit und Energie aufbringen?
Der Patient bekommt doch kein Geld dafür.

Ist es nicht eher der Wunsch unreifer Therapeuten, spektakuläre Patienten wie in den Therapiebüchern, die teils fiktiv sind (z.B. von Yalom), auf der Couch zu sehen und evozieren dies dann selbst?
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Christie
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Beitrag Di., 15.07.2014, 16:30

pandas hat geschrieben: Wieso sollte der Patient denn für eine solche Inszenierung Zeit und Energie aufbringen?
Ich kann mir schon vorstellen, dass man unbewusst etwas inszeniert, weil man glaubt, Therapie müsse so oder so sein. Das muss ja nicht komplett “ausgedacht” sein, sondern geht wohl eher in Richtung “Hineinsteigern” in bestimmte Gefühle.
pandas hat geschrieben: Ist es nicht eher der Wunsch unreifer Therapeuten, spektakuläre Patienten wie in den Therapiebüchern, die teils fiktiv sind (z.B. von Yalom), auf der Couch zu sehen und evozieren dies dann selbst?
Klar, mit einem passenden Pendant geht das umso besser (aber das hatte “Peter” ja auch erwähnt).

LG
Christie

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