unglaublich trauriges und verstörendes Therapieende

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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panta
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Beitrag Mo., 19.05.2014, 14:53

candle. hat geschrieben:Interessant: Ich frage nach der Beziehung zur Therapeutin, und du antwortest mit deiner Ehe. Ja, was soll mir das nun sagen liebe panta?

candle
na das ich mit dem Beispiel aus meiner Ehe illustireren wollte, dass es nicht unbedingt auf Gemeinsamkeiten in Bezug auf die Freizeitgestaltung ankommt......was denn sonst

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hopelife
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Beitrag Mo., 19.05.2014, 14:53

Ich habe leider auch so das Gefühl, umso mehr zeit ohne Kontakt vergeht umso schlimmer wird der liebeskummer.
Aber wie gesagt... ich glaube ich vermisse sie als Mensch und idealisiert habe ich sie wohl auch nicht, denn sie war ja oft alles andere als perfekt. Dennoch ist sie halt nicht wie jeder gewesen und gerade diese bunten Facetten mochte ich sehr an ihr. Ich glaube ein jahr wird es schon noch dauern.
Ich hoffe nur sehr, dass mir das nicht nochmal passiert.
Und ich denke nach zehn Jahren kennt man nicht nur die Thera also das geht gar nicht.
Ich könne mir aber vorstellen, dass sie die Arbeit, die ihr erreicht habt nicht kaputt machen will, vielleicht lernst du doch Seiten an ihr kennen die dich abstoßen, weiss ich jetzt nicht. Ich könne mir bei meiner zum beispiel gut vorstellen, dass sie sehr launisch ist... wer weiss, ob ich damit zurecht gekommen wäre... ich kann mir also nur vorstellen, dass deine deine positive Entwicklung nicht gefährden und es vielleicht deswegen in einem anderen Rahmen halten möchte.
es wäre heute nicht so wie es ist,
wäre es damals nichts gewesen wie es war!

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panta
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Beitrag Mo., 19.05.2014, 14:57

hopelife hat geschrieben:ich kann mir also nur vorstellen, dass deine deine positive Entwicklung nicht gefährden und es vielleicht deswegen in einem anderen Rahmen halten möchte.
hm, momentan sehe ich keine positive Entwicklung, sondern eigentlich nur ein sehr trauriges Ende...

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candle.
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Beitrag Mo., 19.05.2014, 14:58

panta hat geschrieben: na das ich mit dem Beispiel aus meiner Ehe illustireren wollte, dass es nicht unbedingt auf Gemeinsamkeiten in Bezug auf die Freizeitgestaltung ankommt......was denn sonst
Vielleicht siehst du das so, ich nicht. Eine Ehe ist eben keine therapeutische Beziehung und eine Ehe ist eben auch keine Freundschaft.

Ich weiß einfach nicht welcher Tiefe du da nachjagst? Offenbar reicht die Tiefe in deiner Ehe ja nicht aus und die mit Freunden auch nicht. Und da wären wir bei der rationalen Betrachtung: Was fehlt dir eigentlich?

candle
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panta
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Beitrag Mo., 19.05.2014, 15:08

candle. hat geschrieben: Ich weiß einfach nicht welcher Tiefe du da nachjagst? Offenbar reicht die Tiefe in deiner Ehe ja nicht aus und die mit Freunden auch nicht. Und da wären wir bei der rationalen Betrachtung: Was fehlt dir eigentlich?

candle
diese Frage erinnert mich an eine Situation aus meinem Studium. Ich musste leider auch mal so Wirtschaftszeugs belegen, und der Dozent erzählte er würde bei seiner Partnerwahl eine "Kosten/Nutzenrechnung" machen und diese bei seiner Wahl berücksichtigen. Ich war sprachlos und konnte es nicht fassen.....

Weißt du mein Partner ist anders als Sabine, als Tanja, als Verena, als Paola und Tanja ist anders als Verena und Verena anders als Paola und alle sind irgendwie sowieso anders als ich. Trotzdem mag ich sie alle und meinen Partner liebe ich. Warum das so ist? Keine Ahnung. Erfüllen Sie einen bestimmten Zweck? Ich würde sagen einen "bestimmten" nicht, aber wohl alle haben gemein, dass ich sie lieb habe, ja ich glaube das ist der "Zweck".
So und warum ich mir meine Thera als Freundin wünsche? Weil ich sie auch lieb habe und sie mir etwas bedeutet, und warum das so ist keine Ahnung, ich weiß auch nicht warum ich Mirko liebe und Sabine, Tanja, Verena und Paola lieb habe, warum ich meine Familie doof finde und meine Nachbarn ganz nett, warum ich Vollkrnbrötchen lieber esse als welche aus Weißmehl und warum ich weiße SChokolade der dunklen vorziehe.....keine AHnung, ich weiß es wirklich nicht. Vielleicht brauch ich mal wieder 'ne Analyse

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candle.
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Beitrag Mo., 19.05.2014, 15:25

panta hat geschrieben: keine AHnung, ich weiß es wirklich nicht.
Ja, eben! Wenn ich das so frech sagen darf, scheint es als siehst du gar keine Unterschiede in den verschiedenen Arten der Liebe. Und Liebe ist eben sehr vielfältig. Natürlich kann man das trocken auch alles als Kosten und Nutzenfaktor betrachten, aber wenn ich damit erstmal anfangen würde, dann fände ich kein Ende mehr. Das fängt dann schon bei Berührungen durch den Partner an ( uh wie egoistisch) und hört beim Unterhalt nach der Scheidung auf. Und anders herum ist es ganz normales soziales Miteinander.
Vielleicht brauch ich mal wieder 'ne Analyse
Wieder? Meinst du das ist erfolgsversprechend?

Vielleicht bist du auch nur einfach in der Ehe frustriert und suchst die Gefühle einer Liebe woanders?

Du siehst, dass es ganz viele Ansätze und Möglichkeiten geben kann für dein derzeitiges Problem.

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panta
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Beitrag Mo., 19.05.2014, 15:40

nein, ich werde sicher keine Analyse oder andere Therapie mehr machen.

candle, ich bin nicht in meiner Ehe frustriert, wir führen eine liebevolle zugewandte Beziehung und auch suche ich auch keine neue Freundin die mich mitreißt. Ich brauche meine Thera nicht.
Aber ich bin sehr traurig darüber, dass ich ohne sie wohl weiterleben muss. Sie ist einfach ein ganz großer Verlust, immerhin hat sie mich 10 Jahre lang begleitet und ich glaube "das Problem" heißt einfach Traurigkeit.

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candle.
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Beitrag Mo., 19.05.2014, 15:45

panta hat geschrieben:Aber ich bin sehr traurig darüber, dass ich ohne sie wohl weiterleben muss.
Sie IST ja noch in dieser Welt. Und dann der Lauf der Welt, dass es immer Abschiede geben wird.
ich glaube "das Problem" heißt einfach Traurigkeit.
OK, darfst du ja auch sein!

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panta
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Beitrag Mo., 19.05.2014, 15:48

candle. hat geschrieben: Sie IST ja noch in dieser Welt. Und dann der Lauf der Welt, dass es immer Abschiede geben wird.


ja Abschiede sind für wahr manchmal vernichtend.......

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candle.
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Beitrag Mo., 19.05.2014, 15:52

Möchtest du noch weiter schreiben?
panta hat geschrieben: ja Abschiede sind für wahr manchmal vernichtend.......
Ja manchmal. Wann hast du es denn vernichtend erlebt (außer jetzt bei der Therapie)?

candle
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panta
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Beitrag Mo., 19.05.2014, 16:01

candle. hat geschrieben:Möchtest du noch weiter schreiben?
panta hat geschrieben: ja Abschiede sind für wahr manchmal vernichtend.......
Ja manchmal. Wann hast du es denn vernichtend erlebt (außer jetzt bei der Therapie)?

candle
in dieser Dimension wirklich noch nie. naja, vielleicht war "vernichtend" auch nicht das richtige Wort. Ich meine einfach traurig, sehr traurig aber vernichtend im eigentlichen Sinne ja nicht, denn ich überleb das schon.

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Krang2
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Beitrag Di., 20.05.2014, 08:28

Eine therapeutische Beziehung ist vielleicht nicht tiefer, aber kann durchaus intensiver und vertrauensvoller sein als Freundschaften und Partnerschaften. Das ergibt sich schon allein daraus, daß die Zeit so effektiv genutzt wird. Man unterhält sich über seine intimsten Gefühle, offenbart seine größten Schwächen und Ängste (Stichwort Schutzraum), wird vorbehaltlos unterstützt, und das ist schwer im "normalen" Leben zu ersetzen. Daher kann ich die große Trauer gut nachvollziehen, vor allem, wenn die natürliche Sympathie sehr groß war und man unter anderen Umständen tatsächlich miteinander hätte befreundet sein können. Ich kann von mir sagen, daß mein Therapeut mehr über mich wußte als jeder andere Mensch auf der Welt, und das ist bei vielen anderen Patienten sicher zumindest in Teilbereichen ähnlich. Klar fällt es schwer, da die Distanz zu wahren, aber ich finde das mindestens ebenso wichtig, und da ist es klar, daß der Löwenanteil dieser "Regulierung" vom Therapeuten geleistet werden muß (mir fällt kein passenderer Begriff ein).

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MissX
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Beitrag Di., 20.05.2014, 11:41

Also es hört sich vielleicht krass an aber ich finde man kann Therapeuten mit Prostituierten vergleichen.

Therapeuten lernen während ihrere Ausbildung, dem Patienten das Gefühl von Wertschätzung, Verständnis und Empathie zu geben. Teilweise kommt das vielleicht auch aus Ihnen selbst. Aber zu aller erst ist es erlernt. Und sie bekommen dafür Geld u. a. dem Patienten genau das zu geben.
Beispielsweise Empathie und diese ganzen Dingen sind im Alltag etwas ziemlich persönliches. In der Therapie allerdings erkauft. Es gibt da so KOnzepte wie zum Beispiel "Nachbeelterung" usw. Wo der Patient genau das kriegen soll, was er in seiner Familie nicht bekommen hat ("geliebt werden", Aufmerksamkeit usw.). Und genau das setzt ein Therapeut dann um. Dieses Konzept oder die Umsetzung dessen hat dann aber nicht wirklich viel mit dem Therapeuten zu tun; er schafft ja absichtlich eine warme, anteilnehmende Atmosphäre, um dem Patienten bei psychischen Problemen zu helfen und NICHT weil er den Patienten so toll findet und unbedingt Zeit mit ihm verbringen will.

Genau wie der Sex, etwas ziemlich persönliches, bei einer Prostituierten erkauft.
Und klar, kann sich eine Prostituierte auch mal in einen Freier verlieben, nur wie oft passiert das wohl, wenn sie den Sex einfach nur als Job betrachtet - ja, betrachtet muss, um diesen Beruf überhaupt ausüben zu können.

Und klar vielleicht kommen auch mal "echte" Gefühle ins Spiel. Das ist sogar sicher so. Nur hat ein Therapeut auch damit gelernt umzugehen und zwar NICHT so wie ein Mensch draußen reagieren würde. Also kann man sagen, manche Gefühl der Therapeuten sind authentisch, müssen es sogar sein, aber dennoch wird es eine Arbeitsbeziehung bleiben, im Kern.

Das Grundprinzip ist doch: Die Therapeutin gibt einem erst mal vieles was man "braucht", damit man stabil wird, lernt was man braucht, aber dann sollte man es sich woanders holen.
Wenn man dazu die Fähigkeiten nicht hat, macht man eben eine Therapie nach der anderen. Nur der ein oder andere wird dann vielleicht irgendwann merken, dass das unter seiner Würde ist ... dass die Anteilnahme, Mitgefühl, Beziehung usw. letztendlich nur erkauft und nicht wirklich echt ist und das was er verdient hätte, wäre eine echt Beziehung zu einem Menschen.

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panta
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Beitrag Di., 20.05.2014, 12:08

@missx der prostitutionsvergleich hinkt in vielerlei Hinsicht.....und da ich Prostitution per se als absolut menschenverachtend und indiskutabel betrachte möchte ich hier inhaltlich nicht einstiegen.

Womit ich mit dir aber auf einer Linie bin ist, dass wenn es geschieht und man sich verliebt es ab irgendeinem Punkt würdelos anmutet den geliebten und gewollten Menschen immer nur aus der Ferne anzuschmachten aus Angst vor Verlust. Irgendwann kommt ein Punkt da trennen sich entweder die Wege oder es transformiert sich etwas. Ist das nicht so, macht man sich vielleicht etwas vor.


Igelkind
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Beitrag Di., 20.05.2014, 20:00

Liebe panta, ich bin ganz neu da am mitlesen, und das Thema interessiert mich auch sehr. Seit dem Anfang meiner Therapie rede ich mit dem Therapeuten über die Beziehung, das Abschiednehmen, wie er das sieht und wie das dann vonstatten gehen könnte... ich habe mich schon so sehr eingelassen, dass ich nicht ganz sicher bin, ob ich da wieder heil heraus komme. Entweder komme ich heiler heraus als ich vorher war, oder dann ist alles noch kaputter... Aber ich weiss im Moment, dass es mir gut tut, und ich nur etwas lerne, wenn ich mich wirklich einlasse.

Nun wollte ich dich fragen, hattest du denn den Mut, deiner Therapeutin direkt ein (nachtherapeutisches) Freundschaftsangebot zu machen? So wie ich das heraus lese, möchtest du, dass sie dir das macht. Aber mein Therapeut sagt zum Beispiel, das würde er nie von sich aus machen, das würde er als aufdringlich (von sich) empfinden. Er würde also warten, ob ich nach der Therapie von mir her noch Kontakt wünsche, und in welcher Form, und dann würde er für sich entscheiden, ob er das auch möchte. Das scheint mir recht vernünftig. Was meinst du dazu?

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