Wie wirklich ist die Wirklichkeit? -Definitionsmacht II

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montagne
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Beitrag Mi., 09.10.2013, 14:49

@hawi:
Sehe ich auch so. Gilt ja irgendwo, meiner Meinung nach, für jede zwischenmenschliche Begegnung. Ich habe das auch so in meiner Therapie erfahren und gelernt, erstmals wirklich gelernt, das was du beschreibst. Für mein leben gelernt, aber es gilt eben auch innerhalb der Therapie. Sollte eigentlich selbstverständlich sein, ebenso wie Supervision.

Das ist ja aber keine Kontrolle, erst recht keine von außen verordnete Kontrolle. Ich will nicht sagen, dass die per se schlecht wäre. Ich sehe nur Probleme in der Machbarkeit. Denn was ist eben Objektiv und wo liegt die Deutungshoheit. Und auch ganz persönlich: Hätte ich zu jeder Zeit zu meinem Therapieverlauf ehrlich Auskunft geben können? Wollen? Nein. Und ich denke das ist normal und liegt oft im Prozess. Was nützt dann eine Kontrolle? Und vor allem, was wären Maßstäbe?
amor fati

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Mr Mindconrtrol
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Beitrag Mi., 09.10.2013, 16:54

Also, der moderne Konstruktivismus ist sehr in der Quantenphysik verwurzelt. Da gibt es z.B. die These dass Materie eigentlich gar nicht existiert und nur eine "Projektion" des Geistes ist. Matiere soll nicht unabhängig von ihrer Beobachtung ( demnach kann es auch nicht "Das Unbewusste" geben, da Dinge die nicht beobachtet werden - bewusst sind - nicht existieren). Das ganze geht dann auf eine Kollektive Vereinbarung hinaus. Z.B. existiert der Mond auch wenn ich ihn persönlich nicht beobachte, da ihn ja viele andere Leute beobachten.
Das Dinge nur existieren da wie Sie "projezieren" ist aber nur eine mögliche Erklärung. Es gibt auch die These von einen Multiversum und Parallelwelten. Wer Science-Fiction kenn weiss wo von ich Rede, insbesondere die Serie "Star Gate" hat das oft6 thematisiert. So kann ja ein "Selbsterfüllene Prophezeihung" möglicher Weise kein Produkt einer geistigen Projektion sein, sonder der entprechende Geist entscheidet sich einfach für die Realität in der gerade das eintritt. Damit könnte man auch Karma erklären. Ich beschäftige mich auch persönlich damit, da ich das offensichtliche Pech das ich oft hatte mir nicht nur mit Zufall oder/und selektiver "Wahrnehung" erklären kann.
Dass man Psychotherapien oder andere Therapien aber deshalb nicht empirisch überprüfen kann dem widerspreche ich vehemmend. Zu 99,9% gilt nun mal der Determinismus in unseren 4 Dimensionen. Selbst wenn ein Teil einer esoterischen Therapie (zu der ich auch Homöopathie zähle) außerhalb dieses Determinismus wirkt kann man ja die Folgen empirisch messen. Ansonsten wirkt das als rethorische Ausrede esot. Therapeuten wenn mann diese keine Wirkungen nachweisen kann. Natürlich wirkt sich eine erfolgreiche Therapie auch auf Verhalten und Hirnstruktur aus.
Übrigens hat Freud ja die PA offiziell erfunden weil er eben keine suggestiven Methoden (mit konstrukstivisticher Wirkung) wie Hypnose weiter machen wollte. Die "Tiefenspycholgien" sind je gerade konstruktivistischen Therapien verfeindet. Gerade auch deshalb finde ich es unangemessen wenn Sie sich gegen Kritik der empirischen Psychologie mit genau diesen Argumenten immunisieren. Viele Tiefenspycholgien argumentieren also selektiv mit diesen konstruktivistischen Argumenten behaupten aber genau zu wissen was im "dynamischen Unbewussten" ( das sich der empirischen Forschung entzieht )vor sich geht. Nun bin ich der letzte der hier den mechanistischen Materialismus verteidigt, aber woher nehmen diese Leute ( wie andere Esoteriker auch ) Unverschämtheit her genau zu wissen was in den hören "Gefilden" passiert? Astrologen tun sowas auch , sie meinen mit mathematischen Berechnungen aus Planetenkonstellationen Glück oder Unglück berechnen zu können.
Die Psychoanalyse ist jene Geisteskrankheit, für deren Therapie sie sich hält --- Karl Kraus

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Solage
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Beitrag Mi., 09.10.2013, 17:14

Durch die Asymmetrie im therapeutischen Geschehen und die daraus enstehende Deutungsmacht des Therapeuten, kann dieser Wirklichkeiten erschaffen. In guten Händen kann sich daraus ein Wachstumsprozess entwickeln. Wie Therapeuten mit diesem Machtgefälle und den daraus enstehenden Abhängigkeiten umgehen, hängt allein mit ihrer persönlichen Reife und nicht mit ihrer Ausbildung zusammen. Fühlt sich der Patient nicht wohl, z. B. respektlos behandelt, so kann das auch berechtigte Kritik am Therapeuten sein, weil ihn dieser WIRKLICH respektlos behandelt. Spricht der Patient ihn daraufhin in der Therapie an, so wird dieser wohl eher selten sein Fehlverhalten zugeben, sondern evtl. dem Patienten die Schuld geben, dass z. B. seine Wahrnehmung nicht in Ordnung sei, er in einer negativen Übertragung stecke etc. Dem Patienten bleibt dann nichts anderes übrig, als diese Deutung zu schlucken, um die therapeutische Beziehung nicht zu gefährden. Er bleibt vielleicht verwirrt und enttäuscht zurück, spürt dass etwas nicht passt. Traut vielleicht auch seiner eigenen Wahrnehmung nicht mehr. Was ist jetzt richtig und was falsch. Kann durch solche Verwirrungen evtl. sogar Schaden erleiden. Andererseits kann der Therapeut mit seiner Deutung auch richtig liegen. Das lässt sich aber meiner Meinung nach nur durch Dritte klären. Subjektive Empfindungen hin oder her, es gibt auch eindeutig objektives Fehlverhalten.

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Mr Mindconrtrol
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Beitrag Mi., 09.10.2013, 17:19

http://www.zeit.de/2012/44/Trauma-Thera ... te/seite-3

Es ist eine Schande für die "Zunft", dass Therapeuten sich offenbar nicht fortbilden und an den neuesten wissenschaftlichen Standard orientieren und deshalb Schaden anrichten, so als gäbe es diese empirische Forschung gar nicht. Da lobe ich doch ausnahmsweise mal die USA wo Psychotherapeuten regelmässsig Fortbildungen machen MÜSSEN wo ihnen so was bei gebracht wird!
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hope_81
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Beitrag Mi., 09.10.2013, 17:21

Das müssen die Therapeuten in Deutschland auch.

@Solage genau so sehe ich das auch.
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Mr Mindconrtrol
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Beitrag Mi., 09.10.2013, 17:32

hopeless81 hat geschrieben:Das müssen die Therapeuten in Deutschland auch.

@Solage genau so sehe ich das auch.

Dann müsste dieses Debriefing welches heute noch angewendet wird trotz besserem Wissens eine strafbare Handlung sein!

@ Solage: Ja diese Kritik ist auch Teil meines ständigen Bashings gegen PA und Verwandte!
Zuletzt geändert von Mr Mindconrtrol am Mi., 09.10.2013, 17:34, insgesamt 1-mal geändert.
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hope_81
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Beitrag Mi., 09.10.2013, 17:34

Das Problem bei diesem Debriefing ist, dass es auch Studien gibt, die dieses für gut heißen.
Ich sage ja, das ist eine ganz kniffelige, verzwickte Kiste mit der Psychotherapie.
So richtig schlau wird man dabei irgendwie nicht.

Ich weiß auch nicht recht, wie man dem Herr werden kann und überhaupt.
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Jenny Doe
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Beitrag Mi., 09.10.2013, 17:47

Ich weiß auch nicht recht, wie man dem Herr werden kann und überhaupt.
Psychotherapeuten müssten mehr kontrolliert werden.
Es ist ja nicht nur das Debriefing, das trotzdem weiterhin Anwendung findet. In so manchen kassenzugelassenen Psychotherapien finden Methoden Anwendung, die da überhaupt nichts zu suchen haben. Ich denke da z.B. an die Verhaltenstherapeuten, auf die ich während meiner Therapeutensuche gestoßen bin, und die mir gleich zu Beginn sagten, dass sie zwar als Verhaltenstherapeuten mit der Kasse abrechnen, aber ihre Klienten nach der (bedenklichen) Hellinger-Methode behandeln.
Sie können das, weil niemand sie und das, was sie tun, überprüft. Und niemand verbietet ihnen Methoden anzuwenden, die sie subjektiv für richtig halten und das anzuwenden, woran sie subjektiv glauben.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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hope_81
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Beitrag Mi., 09.10.2013, 17:55

Ja das stimmt, auch ein großes Problem. Ich wurde auch schon mit äußerst fragwürdigen Methoden konfrontiert.
Das ist ja auch so ein Unding, dass so etwas überhaupt möglich ist.
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Benjamin Disraeli


Jenny Doe
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Beitrag Mi., 09.10.2013, 18:02

Ich wurde auch schon mit äußerst fragwürdigen Methoden konfrontiert
... und das zeigt, dass nicht nur Klienten in ihrer Wahnehmung subjektiv sind, sondern auch Psychotherapeuten, die das anwenden, was sie subjektiv für richtig halten und woran sie subjektiv glauben.

Zugleich zeigt das aber auch, dass sich Psychotherapie auch objektiv messen lässt. Wenn Methoden Anwendung finden, die in der Therapie nichts zu suchen haben, dann ist das etwas, was objektiv, unabhängig von der subjektiven Perspektive des Klienten, gegeben ist.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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Solage
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Beitrag Mi., 09.10.2013, 18:03

@Jenny Doe

Ich danke Dir!
Oh ja, ich hatte einen furchtbaren Mischmasch in meiner Therapie. Da waren Methoden dabei, die von keiner Krankenkasse finanziert werden. Das hat mich völlig konfus gemacht. Da war überhaupt keine Linie. Ich war nur noch eine Marionette, die man hin und herschieben konnte. Da sind im stillen Kämmerlein seltsame Dinge passiert.
Kaum wird eine neue Technik oder Methode auf den Markt geschmissen, schon wird es am Patienten ausprobiert. Nach dem Motto, mal sehen ob es klappt. Außerdem kann man sich auch wunderbar mit dem Nimbus des Geheimnisvollen schmücken. Da ist man dann Retter und Heiler. Fast ein Gott. Und das zahlen dann unwissentlich die Krankenkassen. Tierversuche werden da besser kontrolliert.

LG Solage


Jenny Doe
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Beitrag Mi., 09.10.2013, 18:09

Kaum wird eine neue Technik oder Methode auf den Markt geschmissen, schon wird es am Patienten ausprobiert. Nach dem Motto, mal sehen ob es klappt.
Meine Worte.

Debriefing ist auch eine solche Methode. Debriefing wurde vor der erstmaligen Anwendung an Menschen, die ein traumatisches Erlebnis erlebt haben, nicht experimentell geprüft (spich: kontrollierte Studie an Menschen, die wissen, dass sie an einem Experiment teilnehmen und die an diesem freiwillig teilnehmen). Debriefing fand sofort Anwendung an unwissendenen Menschen. Debriefing ist ein Menschenexperiment an unwissenden Menschen, die darauf vertrauten, dass die Psychologen wissen, was sie da tun. Erst als man feststellte, dass Schaden entsteht, wurde Debriefing endlich mal evaluiert. Aber immer noch nicht experimentell, sondern an unwissendenen Menschen des 11. Septembers usw.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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Solage
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Beitrag Mi., 09.10.2013, 18:17

Hallo Jenny Doe,

Debriefing kenne ich nicht. Habe kurz gegoogelt, war aber wenig aussagekräftig. Was wird da gemacht?

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Mr Mindconrtrol
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Beitrag Mi., 09.10.2013, 18:20

Jenny Doe hat geschrieben:
Ich weiß auch nicht recht, wie man dem Herr werden kann und überhaupt.
Psychotherapeuten müssten mehr kontrolliert werden.
Es ist ja nicht nur das Debriefing, das trotzdem weiterhin Anwendung findet. In so manchen kassenzugelassenen Psychotherapien finden Methoden Anwendung, die da überhaupt nichts zu suchen haben. Ich denke da z.B. an die Verhaltenstherapeuten, auf die ich während meiner Therapeutensuche gestoßen bin, und die mir gleich zu Beginn sagten, dass sie zwar als Verhaltenstherapeuten mit der Kasse abrechnen, aber ihre Klienten nach der (bedenklichen) Hellinger-Methode behandeln.
Sie können das, weil niemand sie und das, was sie tun, überprüft. Und niemand verbietet ihnen Methoden anzuwenden, die sie subjektiv für richtig halten und das anzuwenden, woran sie subjektiv glauben.

OK ich selber habe mal NLP als VT abrechnen lassen, wobei der Thera mit mir auch wirklich viel KVT gemacht hat aber mit NLP gemischt, da wusste ich vorher aber was ich will. Angst macht mir aber dass heute Theras was anderes in den Listen angeben als Sie wirklich machen, so ist auf der Trauma-Therapeuten-Liste über Norbert Kröger angegeben er mach EMDR, Traumatherapie und VT:

Tatsächlich machen tut er aber laut eigener Aussage auf PTBS Eisblume ISTDP nach Davanlo machen, wo er die Nachteile der erstgenannten nennt:

http://ptbs-eisblume.de/therapieformen.html

Gerade bei ISTDP wurden offenbar viele nicht aufgeklärt dass ihr Thera das bei ihnen anwendet.
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Jenny Doe
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Beitrag Mi., 09.10.2013, 18:25

@ Solage

Mr Mindconrtrol hat oben ein Link eingefügt, in dem Debriefing grob erläutert wird.
http://www.zeit.de/2012/44/Trauma-Thera ... te/seite-3

Hier http://www.induzierte-erinnerungen.de/v ... php?t=1542 habe ich in meinem eigenen Forum Texte zum Debriefing zusammengefasst.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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