Körperkontakt

Fragen und Gedanken rund um Spiritualität und Religionen, alternative Behandlungsmethoden, den üppigen Garten sonstiger "Therapie"-Formen, Esoterik ... und ihre Berührungspunkte mit Psychotherapie bzw. psychologischen Problemen.
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graue seifenblase
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Beitrag Mi., 08.05.2013, 08:49

Also ich habe noch nie irgendwas diagnostiziert bekommen, das wird im Zusammenhang mit dem Klinikaufenthalt gemacht.

Ja ich sag immer ich muss die Mails schreiben, das richtigere Wort ist eigentlich "soll", da ich bei darf Angeboten die außerhalb der Therapiestunden sind oder darüber hinaus gehen, niemals nutzen würde und das weiß sie. Und sie weiß dass ich ein extrem hohes Pflichtbewusstsein habe und Dinge dann mache, wenn sie von mir verlangt werden, natürlich nur im Rahmen des Gesetzes, ich würde niemals jemand anderen Schaden zufügen, egal ob direkt oder indirekt (z.b. Diebstahl).

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(e)
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Beitrag Mi., 08.05.2013, 08:54

Sollen ist aber auch nicht Dürfen. Du bist doch kein Schulkind, das Schulaufgaben machen soll.

Willst Du ihr denn wenigstens insgeheim eine E-Mail schreiben, gibt es da ein verstecktes Bedürfnis, Dich ihr mitzuteilen, jetzt mal ungeachtet Deines schlechten Gewissens, sie zu stören?
Lieben Gruß
elana

inaktiv, siehe Link in meinem Profil


leberblümchen
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Beitrag Mi., 08.05.2013, 08:57

Aber was lernst du dabei? Dass du weiterhin das kleine Mädchen bist, das auf die Aufforderung des Anderen wartet, um etwas zu tun?

MÖCHTEST du ihr eigentlich schreiben oder möchtest du das nicht?

Wenn du selbst es NICHT möchtest, dann stellt sich die Frage, warum du es tun solltest - Stichwort: Bedürfnisbefriedigung des Therapeuten.

Wenn du es möchtest, dann frag ich mich, wieso sie meint, dich zu deinem Glück zwingen zu müssen. Glaub mir, man KANN auch lernen, die Initiative bei der Bedürfnisbefriedigung zu ergreifen. Ich konnte das auch nicht; viele können das nicht, aus Angst, abgelehnt zu werden oder für zu gierig gehalten zu werden. Aber man kann es LERNEN. Dazu gehört aber auch das Vertrauen des Therapeuten in eure Arbeit, dass er bzw. sie dir zutrauen kann, für dich zu sorgen. Das kann sie dir erleichtern, indem sie dir viele kleine Zeichen der Achtsamkeit und der Fürsorge sendet. Wie sie das erreichen will, indem sie dich bevormundet, verstehe ich nicht; denn so bleibst du in der Rolle der Kleinen.

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Amelie_fabelhaft
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Beitrag Mi., 08.05.2013, 09:19

Also ganz ehrlich?
Das was deine Therapeutin da tut, halte ich für extrem gefährlich.
Wenn sie so um deinen Zustand besorgt ist, dir sagt, sie könne keinen Suizid ertragen, dich quasi drängt ihr zu schreiben etc. dann hat sie definitiv ein ganz, ganz großes Problem.
So wie es in mir klingt, macht sie dich für ihr Seelenheil verantwortlich.
Wenn es so dramatisch ist, dann gehörst du in eine Klinik. Das wäre die therapeutisch richtige Intervention. Urlaub verschieben, Tag und Nacht erreichbar sein? Nee, das ist gefährlich was sie tut, sehr gefährlich.
Was wenn sie morgen tot ist?
Dann bricht deine Welt komplett zusammen, oder?

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per_se
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Beitrag Mi., 08.05.2013, 09:28

Ich denke da eher an das Gegenteilige, Patient instrumentalisiert Therapeut und der merkt es nicht, bzw. lässt sich drauf ein. Das eine ist was du tust und sagst, das andere was dein Innerstes tut und fördert. Da das hier bei so vielen Bereichen groß thematisiert ist, dreht sich alles ja noch mehr darum.

(wie war das klasische VT-Konzept in Kliniken? Unangemessene/Selbstschädigende/Destruktive Dinge/Verhaltensweisen usw. nicht belohnen, oder besonders bennenen da es sonst noch mehr darum geht und man sie nie loswird. Bin zwar nicht eins mit diesem krassen Modell, jedoch muss ich hier bei dir daran mehrfach denken)

Hinzu: Und man sollte sich als Mensch (was man in erster Linie vor der Patientenrolle ist) versuchen sich nicht selbst zu entmündigen.
Die Hoffnung ist der Regenbogen über dem herabstürzenden Bach des Lebens.
Nietzsche


leberblümchen
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Beitrag Mi., 08.05.2013, 09:48

Ich bleibe übrigens auch bei dem, was ich an anderer Stelle schon geschrieben habe: Es scheint dir sehr wichtig zu sein, dass gewisse Kriterien erfüllt werden, damit du etwas als das sehen kannst, was es ist: Wenn es um das SVV geht, schreibst du auch, dass es für dich wichtig ist, dass es sichtbar ist. Dass es positiv besetzt ist. Klar. Und hier auch wieder: "kein richtiges Weinen" - bemisst du den Grad der Traurigkeit am Tränenvolumen? Weil 'mehr' immer besser ist? Mehr Kontakt, mehr Mail, mehr Sorge, mehr Wunden, mehr Tränen, mehr Körperkontakt...

Ich finde es wichtig - für mich ist das jedenfalls so -, auch zwischen den Zeilen zu lesen. Interessiert es dich genn gar nicht, hinter deine Fassade zu gucken? Willst du denn immer in der passiven Rolle bleiben?


ziegenkind
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Beitrag Mi., 08.05.2013, 10:12

seifenblase,
redest du denn mit deiner therapeutin über deine angst zu viel zu sein, mehr zu nehmen als du darfst? immer wieder und wieder? ich glaube, das wäre wichtig. wenn so ein gespräch richtig gut in gang kommt, dann kann man dabei viel lernen - auch, was vielleicht hinter diesen ängsten steckt, vielleicht auch an überraschendem. die erklärung mit deiner kindheit ist schon einleuchtend und verständlich. ich glaub aber, das ist der anfang und noch nicht das ende von der erklärung. meine erfahrung ist, wenn man verhaltensmuster richtig und wirklich verstanden hat, dann sind sie auf einmal weg. ganz einfach. ohne anstrengung. ohne quälerei. das kann aber manchmal lange dauern. und man muss immer und immer wieder drüber reden.

ansonsten: ja, ich verstehe deinen wunsch, bestätigt zu bekommen, dass das alles normal ist. sehr gut verstehe ich das. aber vielleicht verstehst du langsam auch, dass so eine bestätigung dir immer nur für kurze zeit hilft. dann ist sie aufgebraucht. dann brauchst du eine neue bestätigung. das kann ewig so weiter gehen. und es fühlt sich nicht gut an, nicht? die alternative ist es meines erachtens die dahinter stehende beunruhigung ernst zu nehmen. immer wieder ganz genau darüber nachzudenken, wovor genau hab ich eigentlich angst?

noch mal zur bestätigung: die kann dir, glaub ich, keiner geben. das hängt alles so sehr von der konkreten situation ab, die hier niemand kennt. in dem einen fall kann etwas in ordnung sein, was in dem anderen fall grenzüberschreitend wär.

ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass deine therapeutin ohne dich nicht kann und sich aus eigennützigen gründen zu viel sorgen macht um dich. irgendwo zwischen den zeilen hab ich gelesen, dass sie sich ja auch manchmal ganz gut abgrenzt (deine wenigen stunden sind so ein hinweis). ich find auch, sie erklärt sich dir gut.

meine therapeutin hat sich auch schon mal laut gedanken darüber gemacht, ob sie mich gehen lassen kann in einer suizidalen phase. ich war damals davon gleichzeitig beruhigt, verwirrt und überfordert. mit der gleichen mischung von gefühlen wie du: wie schön, einer guckt hin. wie schrecklich. ich forder zu viel. bei all dem hatte ich aber das ganz sichere gefühl, dass sie in der situation ganz klar war, auch weil sie mich immer wieder gefragt hat: kommen sie alleine zurecht? wird es gehen? kann ich mich darauf verlassen, dass sie mir jetzt die wahrheit sagen und dass sie sich bemelden wenn es gar nicht mehr geht.

es gab mal eine andere situation, da war sie verstrickt. das hat sie später selber gesagt. da hat sie dann von sich aus zurückgerudert und gesagt, ich würde ihnen jetzt gerne das und das anbieten, aber das wär mehr um meiner selber willen, weil ich mir sorgen mache. das wär nicht gut. auch das fand ich damals sau gut, weil es mir sicherheit gegeben hat.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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stern
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Beitrag Mi., 08.05.2013, 10:38

Ja im Kopf weiß ich, dass es nicht meine Entscheidung ist, ob mir jemand etwas zukommen lassen will oder nicht, ...
ja... sie hat sich dafür entschieden. Trotzdem ist es nicht für jeden leicht, das anzunehmen.
Ich habe keine Sonderstellung. Sie meinte zu mir, dass es durchaus vorkommt, dass sie mehr für Menschen macht, wenn sie eine schwerere Phase haben.
Finde ich auch vollkommen normal, menschlich und auch für Therapien nicht unüblich. Und eben: Als Sonderstellung würde ich das auch eher nicht sehen, sondern vermutlich würde sie für andere Patienten in vergleichbarer Lage ähnliches tun.
nachfragen würde ich mich niemals trauen, da würde ich glauben eine Grenze zu überschreiten, auch wenn es für sie wahrscheinlich überhaupt kein Thema wäre
fragen sind, wenn es wirklich fragen sind, idR eher keine Grenzüberschreitungen, weil sie jemanden die Option einräumen, nein zu sagen.
Aber sie sagt mir auch klar, dass sie es als Therapeutin nicht damit klar käme, wenn eine ihrer Klienten sich umbringt, dann müsste sie für sich ihren Beruf an den Nagel hängen und das will sie nicht, was ich verstehen kann.

Ich halte es für menschlich... wem würde das nicht nachgehen bzw. gerade wenn man professionell tätig ist, zieht man evtl. auch Konsequenzen.

Vielleicht hat die Aussage auch einen bewusst appellativen Charakter, dass es auch mit anderen etwas macht, wenn man sich umbringt, und das nicht unbedingt ohne Spuren an jemanden vorbeigeht.

Auf der andere Seite sehe Aussagen wie: Wenn sie dies oder jenes tun, geht es mir (Therapeut) schlecht oder mache ich mir sorgen, auch kritisch... umso mehr, wenn eher ein unbewusst apellativer Charakter dahinter steckt.

... vielleicht spürst du, dass sie eher aus Sorge handelt als aus wirklich freier Entscheidung, was es dann auch schwerer macht, das anzunehmen.

ich denke mal, ein THerapeut ist öfters mit Selbstmordgedanken konfrontiert. Ein Therapeut sollte das einordnen können und nicht jedes mal panisch werden müssen... sonst bezweifele ich, dass man den Job lange machen kann. Und der Punkt ist für mich schwer ersichtlich, was mit dir zu tun hat und was mglw. mit ihr. Meine Thera wurde jedenfalls noch nie hysterisch, wenn es um Selbstmordgedanken ging. Und wenn man bei jemanden wirklich nicht mehr sicher sein kann, ob er sich etwas antut, ist fraglich, ob nicht erstmal eine andere Art der Hilfestellung nötig ist. Weiß aber nicht, wo du da stehst... wie akut das ist. Da gibt es Unterschiede, die insbes. ein Thera gegeneinander abwägen können sollte.
Zuletzt geändert von stern am Mi., 08.05.2013, 10:59, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
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umso mehr Fliegen sitzen drauf
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Beitrag Mi., 08.05.2013, 10:51

ziegenkind hat geschrieben:meine erfahrung ist, wenn man verhaltensmuster richtig und wirklich verstanden hat, dann sind sie auf einmal weg. ganz einfach. ohne anstrengung. ohne quälerei. das kann aber manchmal lange dauern. und man muss immer und immer wieder drüber reden.
Danke für diesen Satz, der hilft mir gerade persönlich weiter. Hab mich das nämlich gerade gefragt bei meiner Problematik. Schön, dass Du diese Erfahrung gemacht hast und meine Vermutung bestätigst und mir damit Hoffnung gibst.
Lieben Gruß
elana

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