Freundschaft mit Therapeutin möglich?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Schutzengelchen
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Beitrag Mo., 21.01.2013, 08:29

Rilke hat geschrieben: Grundsätzlich kann ich mir nicht vorstellen, aus dem Stand von der Therapie in den privaten Kontakt zu wechseln, das stelle ich mir aufgrund der besonderen Rollen, die beide in der Therapie haben, sehr schwierig vor. Von daher würde ich immer dazu raten, mal eine gewisse Zeit verstreichen zu lassen (die btw. auch gesetzlich vorgeschrieben ist ).
Ich wusste, dass so ein Satz irgendwann fällt Für mich war es O.K. die Abstinenzzeit nicht ganz abzuwarten
Aber trotzdem hatten wir ja ein Pause, für mich auch um mir darüber klar zu werden ob ich wirklich eine private Beziehung möchte.
Wer im Gedächtnis seiner
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Immanuel Kant

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Beitrag Mo., 21.01.2013, 08:34

Guten Morgen,

also ich wollte das nicht madig machen oder schlecht reden
nur ein bisschen versuchen zu verstehen
aber irgendwie schaff ich das nicht, merk ich schon.

Doch, mir ist meine Therapeutin in ihrer Funktion heilig
und wer weiss ob ich sie nicht genau in dieser Funktion nicht noch irgendwann einmal brauche.
Das zu verlieren wäre für mich schrecklich.
Aber vielleicht liegts auch daran, dass ich meine Therapie innerlich nicht verabschieden möchte,
will ich gar nicht, wozu auch.

Aber wie gesagt weils für mich unvorstellbar ist
möchte ich nicht Andere und ihren Erfahrungen nieder machen.

LG ADW
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Schutzengelchen
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Beitrag Mo., 21.01.2013, 08:50

@adw
Ich habe das auch nicht so verstanden, ich denke jeder hat seine Einstellung dazu und das ist auch in
Ordnung Also ich habe mich jedenfalls nicht niedergemacht gefühlt

Ich denke schon das ich mich ausreichend von der Therapie verarbschiedet habe, dafür war ganz viel Trauer
nötig- ein Gefühl das ich gar nicht mochte, aber ich habs überlebt
Das was ich von meiner Thera bekommen hatte, kann ich mir heute selbst geben.

Ich denke auch nicht, das ich für das was war nochmal Therapie benötige. Aber man weiß ja nie was im Leben
noch so passiert, von daher wäre ich schon für eine weitere Therapie woanderst offen.
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Beitrag Mo., 21.01.2013, 08:52

Engelchen,

puhh, okay,
dachte ich wäre vielleicht Jemandem z.B. dir auf den Schlipps getreten
weil ich es als Wahnsinn bezeichnete.

Warst du lange bei ihr in Therapie?

LG ADW
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Schutzengelchen
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Beitrag Mo., 21.01.2013, 09:01

Ich hatte 2 Jahre Therapie gemacht, war VT.

Das mit dem Wahnsinn kenne ich schon von meinem Mann, der meinte das anfänglich auch
Allerdings findet er es mittlerweile richtig gut, weil er mitbekommen hat, dass meine Ex Thera sich
auch mir gegenüber sehr öffnet. Er dachte am Anfang, das es immer eine ungleiche Beziehung bleibt.

Wobei ich in der Therapie bei ihr die Asymetrie nie als so extrem empfand.

Ich war mal in einer psychosomotischen Klinik, da war die totale Machtstruktur, wir Therapeuten die Chefs, wir wissen
wo es lang geht, ihr Patienten seid die, die keine Ahnung haben. Habe mich nach 3 Tagen verabschiedet, da dies nicht das richtige Setting für mich war.
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Beitrag Mo., 21.01.2013, 09:02

Hi Adw,

Also ich fühle mich auch nicht auf den Schlips getreten. Es ist auch ein wichtiger Aspekt den du genannt hast. man kann diesen Schritt mit Sicherheit auch erst gehen, wenn man absolut sicher ist, dass man diesen Menschen aus seiner Therapeutenrolle entlassen kann, denn da gibt es kein zurück.

LG

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Beitrag Mo., 21.01.2013, 09:04

ja, es gibt dann kein Zurück
und...wie ordne ich dann die Therapie weiterhin ein?
Ich hätte dann das Gefühl meine Therapeutin verloren zu haben
und das wäre für mich so ziemlich das Schlimmste.
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Beitrag Mo., 21.01.2013, 09:06

Wie meinst das mit dem einordnen? Die Therapie verliert ja nicht automatisch an Wert oder Bedeutung, nur weil sich die Form irgendwann (vielleicht) weiterentwickelt.

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Beitrag Mo., 21.01.2013, 09:07

Hm, wenn du dieses Gefühl dann hast, glaubst du dann trotzdem, dass deine Therapie wirklich abgeschlossen ist ?

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Beitrag Mo., 21.01.2013, 09:09

Doch...irgendwo hätte ich das Gefühl die Therapie zu verlieren, die Therapeutin.

Das was sie angestossen hat ist eben ein fortlaufender Prozess, insofern nicht abgeschlossen und genau diesen Prozess mag ich mir erhalten
aber ich schaff das nur wenn meine Therapeutin meine Therapeutin bleibt.

Ja, auch eine Form von Knall, ich weiss
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Beitrag Mo., 21.01.2013, 09:25

Nee, als Knall würde ich das nicht sehen, sondern eher als das was du im ersten Teil geschrieben hast, dass es für dich ein fortlaufender Prozess ist und dazu gehört eben für dich, dass deine Thera deine Thera ist und bleibt.

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Beitrag Mo., 21.01.2013, 09:28

Schutzengelchen hat geschrieben:Wobei ich in der Therapie bei ihr die Asymetrie nie als so extrem empfand.

Ich war mal in einer psychosomotischen Klinik, da war die totale Machtstruktur, wir Therapeuten die Chefs, wir wissen
wo es lang geht, ihr Patienten seid die, die keine Ahnung haben. Habe mich nach 3 Tagen verabschiedet, da dies nicht das richtige Setting für mich war.
Mein Thera ist sogar Leiter in einer solchen Psychosomatik-Klinik, aber unsere therapeutsiche Beziehung ist kein bisschen asymmetrisch, kann also auch ganz positiv laufen in einer Psychosomatik-Klinik. Wobei: In der Schweiz sind die Hierarchien sowieso flacher, da haben sogar die Schwestern mehr zu sagen als die Ärzte.
Lieben Gruß
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Beitrag Mo., 21.01.2013, 09:28

ja und wie ist das bei euch.
Wie ordnet ihr die Therapie ein?

LG ADW
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Beitrag Mo., 21.01.2013, 09:41

Für mich steht die Therapie derzeit noch im Vordergrund, aber es wäre möglich, dass ich irgendwann damit abschließe, denn ich merke schon jetzt, dass ich gewisse Lebensbereiche für mich akzeptiert und abgehakt habe, vor allem meine Vergangenheit. Eine Freundschaft hätte so gesehen für mich größeres Potenzial. Aber ich spreche über ungelegte Eier, ist wirklich jetzt nur der Gedanke bei mir, den Thera nicht verlieren zu wollen. Aber wer weiß, wie ich später darüber denke. Es könnte ja auch sein, dass er auf einmal vom Schongang in einen unbequemen Modus fährt und ich dann sofort abbreche und ihn gar nicht mehr sehen will. So abhängig fühle ich mich nicht, aber ich schätze ihn nicht so ein. Dafür ist er zu sensibel als Typ, schon fast schüchtern in seiner Art. Er ist von der Art her der Keanu-Reeves-Typ, jemand mit wenig Kanten. Ich bin viel geradliniger als er.

@AdW: Kannst Du jetzt zurück zu Deine Ex-Thera? Ich dachte, das wär schiefgelaufen.
Lieben Gruß
elana

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Beitrag Mo., 21.01.2013, 10:39

Für mich ist die Therapie im Wesentlichen ein bereits abgeschlossener Prozess, wie ich eingangs bereits schrieb, gehe ich momentan, wenn ich ehrlich bin, mehr wegen der Person als wegen der Therapeutin in die Sitzungen. Wobei ich nun meinen wöchentliche Termine auf einen 4 wöchigen Turnus gelegt habe, das wäre mir sonst zuviel geworden, zumal ich auch gar nicht weiß was ich wöchentlich erzählen sollte, ich hab so gesehen keinen "Stoff" mehr...

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