Sucht nach Selbstbefriedigung

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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Traurige Seele
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Beitrag Mi., 17.07.2013, 10:59

So nun sind wir an der Therapie an dem Punkt an dem wir zur Konfrontation mit den sexuellen Traumas kommen. Ich komme mir so nackt vor was ich da meiner Therapeutin alles offenbare. Ich spreche über die sexuellen Gewalttaten die mir angetan wurden. Innerlich denke ich mir gerade immer "Warum verabscheust Du Sexualität nicht bei dem was Dir zugestossen ist"???
In der Therapie sind wir dran über meine jetzige Sexualität zu reden, nicht einfach muss ich sagen. Ich selber kann jetzt den Zusammenhang erkennen warum ich beim Sex so Probleme habe heute und was mich da so verdammt antriggert, doch ich kann es einfach nicht ausschalten.

Tja zum Thema des Threads hab ich ich mehr oder weniger Sachen aufgeschrieben und ich schäme mich immer noch verdammt doll. Jetzt bin ich an dem Punkt an dem wir die Zusammenhänge erkennen und aufdrösseln, dazu gehört auch die massive SB. Es ist so abgrundtief beschämend. Sagen zu müssen dass ich zur seelischen Stabilität seit meiner Kindheit (nach dem Missbrauch hat es angefangen so mit ca.9) diese SB brauche um einigermassen Stabilität im Alltag zu haben. Diese SB einzusetzen bei Angst, Missempfindungen, Streß, Schmerz Frust usw. Und auch sagen zu müssen dass ich es soooo oft brauche. Diese verdammte Scham, warum ist diese nur bei mir so stark. Sogar meine Therapeutin meinte schon zu mir, dass Scham bei mir ein vorherrschendes Gefühl ist und sehr sehr stark ausgeprägt ist, übermässig stark und dass es dafür heißt die Gründe rauszufinden.

Aber immerhin hab ich es gewagt es anzugehen aber es ist hart die Gewalttaten aufzuarbeiten.

Morgen hab ich wieder Therapie und ich hab Angst was auf mich zukommt. Was jetzt noch aussteht in dem Bereich ist die Konfrontation mit der Vergewaltigung im Jugendalter. Ich schäme mich so sehr dass mir das passiert ist. Reichte es nicht schon dass ich als Kind missbraucht worden bin? Was ist an mir falsch dass die Männer mich immer als Sexobjekt gesehen haben? War ich zu aufreizend??? Warum nur????

Später dacht eich immer der steht auf Dich dann bist Du was wert. Ich habe mich immer nur etwas wert gefühlt wenn ein Mann mich sexuell begehrt hat. Sind das die Folgen der ganzen Taten. Und warum brauche ich diese SB um stabil zu bleiben? Könnte es nicht was anderes sein was mir Stabilität gibt? Warum greife ich als sexuell traumatisierter Mensch auf Sexualität zurück um runterzukommen?? Ich will es nicht verstehen. Ich sage mir immer hat es dir als Kind Spaß gemacht dass ich danach angefangen habe exzessiv Sexualität durch SB auszuleben??? Wenn es so wäre würde mich das in eine schwere Krise stützen. Aber bestimmt war auch sexuelle Erregung dabei warum hätte ich sonst angefangen meine eigene Sexualität als Kind schon auszuleben? Bin gerade total durch den Wind. Habe sooo Angst vor morgen mit was ich konfrontiert werde. Da ist so viel Scham in mir unendliche Scham. Aber meine Thera schickt mich nicht weg, sie ist sooo lieb zu mir, sie gibt mir nicht das Gefühl schlecht und schmutzig dadurch zu sein. Sie hält mich aus mit allen meinen Macken und Kanten.

LG trauriges Seelchen
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leberblümchen
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Beitrag Mi., 17.07.2013, 11:07

Hallo, Traurige Seele,
Warum greife ich als sexuell traumatisierter Mensch auf Sexualität zurück um runterzukommen??
Es ist doch gar nicht so unüblich, dass traumatisierte Menschen sich mit dem Täter identifizieren. Dann wäre doch dein Verhalten absolut nachvollziehbar und nicht verwunderlich.

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Traurige Seele
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Beitrag Mi., 17.07.2013, 11:08

Ja titus2 aber ich will es nicht wahrhaben. Ich will es einfach nicht.
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leberblümchen
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Beitrag Mi., 17.07.2013, 11:13

Aber wenn du das schon weißt, dann gelingt es dir bestimmt irgendwann, herauszufinden, dass nicht DU es bist, sondern dass das etwas ist, das von außen kam und sich nun in dir breitmacht - solange du dem nichts entgegensetzen kannst. Aber das kann ja noch kommen

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Traurige Seele
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Beitrag Mi., 17.07.2013, 11:33

Ja Titus2 ich kenne jetzt die Zusammenhänge. Und da werde ich zu diesem kleinen bockigen Kind welches das alles aber so nicht haben möchte.

Wäre da nur nicht diese verdammte Scham mit der Thera drüber zu reden .
Dieser Selbsthass jedes Mal nachdem ich Es wieder getan habe der ist verdammt groß. Muss mal zu meiner Thera sagen ob wie weiß wo der Aus Schalter ist für diese blöden Triebe.

LG TS
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candle.
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Beitrag Mi., 17.07.2013, 12:05

Hallo Traurige Seele!

Viele deiner Fragen beinhalten schon die Antworten- natürlich eher sachlich und fachlich.
Traurige Seele hat geschrieben: "Warum verabscheust Du Sexualität nicht bei dem was Dir zugestossen ist"???
Ich denke, dass es hier die Diskrepanz ist, nicht der Sex nur, weil er ja zum Leben gehört, sondern auf der anderen Seite die Taten mit der negativen Verknüpfung. Also es läuft in dir etwas "normal/ gesund" und etwas eben nicht, mal so platt ausgedrückt. Und leider sind negative Erfahrungen ja leider stark überlagernd.
Diese SB einzusetzen bei Angst, Missempfindungen, Streß, Schmerz Frust usw. Und auch sagen zu müssen dass ich es soooo oft brauche.
Ich denke dass das unbewußt abläuft, eine Reinszenierung, aber eben unter deiner Kontrolle. Es kann dir ja defenitiv nichts mehr passieren. Ich denke, dass das im Laufe der Therapie weniger wird. Du solltest dich damit nicht unter Druck setzen.
Morgen hab ich wieder Therapie und ich hab Angst was auf mich zukommt.
Ja, die Angst geht immer mit, das kenne ich. Wie wirst du denn stabilisiert?
Was ist an mir falsch dass die Männer mich immer als Sexobjekt gesehen haben? War ich zu aufreizend??? Warum nur????
An dir ist nichts falsch!!! Ich hoffe, dass du da mehr Selbstbewußtsein und Wut auf diese Männer bekommst! Es ist typisch für Opfer, dass sie die Schuld bei sich suchen.

Später dacht eich immer der steht auf Dich dann bist Du was wert.
Ja, das ist auch so ein falscher Glaubenssatz. Ich hoffe, den kannst du auch innerlich irgendwann umwandeln.
Das kann man alles in Büchern nachlesen, richtig klassisch wie du oder Mißbrauchsopfer sich fühlen.

Ich wünsche dir Alles Gute!
candle

PS: Dass es dir Spaß gemacht hat, kann auch ein Täterintrojekt sein. Ich für viele Täter ja immer gerne eine Ausrede: Du wolltest das so, das hat dir doch Spaß gemacht.
Now I know how the bunny runs! Bild

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Traurige Seele
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Beitrag Mi., 17.07.2013, 12:54

Hi candle,

ja eben das ist es ja, ich weiß dass Sex zum Leben gehört und auch wichtig ist. Ja genau so ist es ich hab Lust auf Sex, wir fangen an und irgendwas triggert mich und schon kann ich nicht mehr so wie ich will. Dieser Zustand bringt mich auf Dauer um den Verstand.
Und dann noch mein Mann der in dem Bereich auch noch seine Probleme hat. Ich hab es nämlich mal für mich aufgedrösselt wann es immer schlechter wurde und das war der Moment an dem mein Mann sich beschneiden lassen musste vor 8 Jahren. Seither kann er mit Kondomen nicht mehr kommen also geht er irgendwann raus und macht es selbst mit der Hand zu Ende. Ich bekomme es auch nimmer hin seit die Vorhaut fehlt. Ich hab mich da schon abgemüht bis zum Umfallen. Und der Zusammenhang ist das der Täter beim Missbrauch sich neben mir mit meiner Hilfe einen runtergeholt hat. Mein Mann will dann immer auf meinem Oberjörper kommen und das kolodiert mit der VG, ich wurde auch oral vergewaltigt und je näher das Sperma Richtung Gesicht kommt um so schlimmer wird es.
Und wenn er mich schon genommen hat ohne mich vorher zu stimulieren fühle ich mich auch wie vergewaltigt, wie damals eben.

Bin mal gespannt ob es mit der SB weniger wird während der Therapie. Ich mach es ja schon 24 Jahre lang so.

Wenn es mir nach einer Stunde nicht gut ging stabilisiert sie mich indem sie leichtere Themen angeht oder mit mir versucht rauszufinden was mich da so destabilisiert hat.

Ja ich weiß aber ich fühle mich seit dem Missbrauch irgendwie anders und falsch. Und auf die Männer hatte ich irgendwie immer eine sehr sexuelle Wirkung, das gibt mir schon zu denken.

Das habe ich heute noch. Wenn ich mit meinem Mann lange keinen Sex habe fühle ich mich auch ungeliebt und wertlos. Wie ich das berichtigen kann in meinem Kopf weiß ich nicht.

LG TS
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Miesel
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Beitrag Di., 19.11.2013, 11:36

Traurige Seele hat geschrieben:Hallo Pitt,
ja aber ich denke es ist schon merkwürdig wenn sich ein Mädchen mit 8 oder 9 Jahren exzessiv selbst befriedigt. Gerade in dem Alter ist ein kleines Mädchen normalerweise noch nicht so weit von der Entwicklung her.
Meine erste bewusste Erinnerung daran, dass ich mich exzessiv selbstbefriedige bis zum Orgasmus stammt aus dem Kindergarten.
Ob das nun "normal" ist oder nicht, das kann ich nicht einschätzen. Ich will damit nur sagen, dass ich das mit 8 oder 9 Jahren absolut nicht ungewöhnlich finde.


kaja
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Beitrag Di., 19.11.2013, 12:20

http://www.kindergarten-heute.de/zeitsc ... ag=2325871

Sich als Kind (ca. ab dem späteren Kindergartenalter) selbst zu befriedigen ist absolut nichts ungewöhnliches und normaler Teil der Entwicklung.
Meine frühste Erinnerung stammt ebenfalls aus dem Kindergarten / frühen Grundschulalter und ich fand es toll das es so lustige Gefühle gibt bloss weil ich die Muskeln anspanne. Ich kann mich erinnern das mein jüngerer Bruder meine Eltern in so manche peinliche Lage gebracht hat weil er plötzlich anfingen als Knirps mit der Hand in der Hose rumzulaufen, während die Nachbarin damit zu tun hatte das ihr Sohn seinen P.enis ständig in das Loch der Kinderwerkbank steckte.



Nicht zufällig fallen die üblichen Doktorspiele von Kindern in diesen Zeitraum.
After all this time ? Always.

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Traurige Seele
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Beitrag Sa., 15.02.2014, 22:43

Hallo,

habe lange nichts mehr von mir hören lassen aber momentan lastet so ein Druck auf mir dass ich fast zerplatze.
Vor 4 Wochen sagte meine Thera mir dass sie vermutet dass ich Borderline habe, das hat mich echt umgehauen. Und dann sagte sie auch noch dass sie keinen Verlängerungsantrag stellen will da sie nicht die Kompetenzen hat mit mir weiterzumachen. Ich hab es endlich geschafft mich voll und ganz zu öffnen und nun lässt sie mich im Stich. Alle alten Traumas werden aufgerissen, ganz ganz schlimm.

Ich hab so Angst wie es weiter geht.

LG TS
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Tristezza
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Beitrag Sa., 15.02.2014, 23:05

Puh, das ist hart! Hast du denn selbst das Gefühl, dass dir die Therapie etwas gebracht hat? Und kannst du dich selbst mit der Diagnose BL identifizieren?
Natürlich fühlst du dich jetzt im Stich gelassen, andererseits handelt deine Therapeutin verantwortlich, wenn sie nicht weiter mit dir arbeitet, weil sie sich nicht kompetent für die Behandlung deiner Probleme fühlt, und du mit jemand anderem mehr erreichen könntest.

Lg, Tristezza

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Traurige Seele
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Beitrag Sa., 15.02.2014, 23:21

Hi,

naja meine Psychiaterin meint es ist kein Borderline und meine Gruppentherapeutin meint auch nicht. Aber wer kennt mich besser als meine Therapeutin? Keiner die anderen wissen ja die ganzen Dinge so nicht. Im Juli hab ich einen Termin in einer BL Ambulanz in der Klinik und lass mich testen, hab Angst.Ich will keine BL sein.

Alle anderen gehen davon aus dass ich eine schwere komplexe PTBS habe. Ist wohl BL sehr ähnlich von den Auswirkungen und Symptomen.

Bin echt hin und her gerissen. Ich dreh jetzt dann am Rad. Und es tut so weh, dass ich mich meiner Thera geöffnet hab und sie weiß nimmer weiter und gibt auf. Ich hatte so viel Hoffnung.

Naja meine Gruppenthera würde mich aufnehmen wenn die KK eine Sonderregelung treffen, sie hat leider eine Kassenzulassung. Sie ist nur Traumatherapeutin und die bekommen keine Kassenzulassung. Sitze nun auf Kohlen ob die KK es genehmigt.

Und die Frage ob die Therapie was gebracht hat. Mhhh nicht so wirklich. Die Traumatherapie in der Reha hat mich zumindest so weit gebracht mich selber und mein Verhalten besser verstehen zu können. Und ich habe das Gefühl dass meine Thera das nicht so kann. Sie hat mehr an der Oberfläche gekratzt im hier und jetzt. Aber so das drunterliegende ist sie net wirklich angegangen obwohl ich ihr viel erzählt habe. Naja und gerade wenn es um das Sexuelle ging hatte ich das Gefühl dass sie gar nicht versteht warum ich so leide. Einmal meinte sie SB und die Gefühle dabei wären doch schön. Naja in dem Moment ja schon aber danach kommt der Absturz. Sie hat mich nicht verstanden, sie war überfordert das hab ich gemerkt.

UNd bei mir ging so viel traumatisches durch die Reha auf, was schrecklich ist. Und dem standhalten zu können versuche ich natürlich noch mehr durch Essen, Sv und Sexualität zu kompensieren um im Alltag einigermassen zu funktionieren.

LG Ts
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Tröte
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Beitrag So., 16.02.2014, 00:05

Liebe TS,
schön, dass Du Dich mal wieder meldest .

Ich denke, Dein "Problem" umfasst zwei Dinge:

1. der Verdacht, dass Du Borderline haben könntest.
2. dass Deine Thera nicht weiter machen möchte.

zu 1. bei mir steht auch der "Verdacht" im Raum, dass ich BL haben könnte, zumindest habe ich einige borderline-typische Verhaltensweisen. Aber....meien Therapeutin meint zum Beispiel, dass ich mich nicht mit Diagnosen auseinandersetzen soll (weil es mir nichts bringen würde), sondern wir schauen, was wir schaffen und wie weit wir kommen und dann wird man sehen.
Im übrigen ist sie der Meinung, dass BL durchaus heilbar ist, bzw. man gut lernen kann damit zu leben.
Es ist also kein "Todesurteil", dass man psychisch völlig "missraten" ist.
Ich habe damals das Buch "Schluss mit dem Eiertanz" gelesen, was zwar für Angehörige für BL gemeint ist, aber ich habe viele Aha-Effekte gehabt, die mir sehr weitergeholfen haben (das Buch hat glaub ich der Thera von Luxbordie empfohlen) mich und meine Innenwelt besser zu verstehen.

2. Das Deine Therapeutin nicht weitermachen will muss sehr schlimm für Dich sein.
Aus der Entfernung (von dem was Du schreibst) wirkt es so, als wenn Sie sich nciht "rantrauen" würde.
Und da Du auch sagst, dass Dir die Therapie nciht wirklich so sehr weitergeholfen hat, ist es vlt. wirklich besser zu wechseln, denn Du möchtest ja die bestmögliche Unterstützung haben, die es gibt. Vertrauen hin - Öffnen her, da wäre vlt. jemand anders "besser" geeignet. Auch wenn es Dich schmerzt.

LG Tröte
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chaosfee
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Beitrag So., 16.02.2014, 00:16

Also zum Thema BL möchte ich mich mal kurz einschalten: Was ist denn so schlimm daran? Ich höre ja immer wieder, dass Menschen entweder total danach gieren, diese Diagnose zu erhalten oder, das andere Extrem, eine Welt zusammenbricht. Ob da jetzt PTBS oder BL steht - wo ist der Unterschied? Deine Probleme bleiben die gleichen. Und PTBS und BL sind sooo verwandt miteinander, dass du mit dem einen eh schon die Hälfte von dem anderen hast. Entsprechend diagnostizieren dann Therapeuten eben auch: Der eine mag PTBS lieber, der andere BL.

Ich wette, hier im Forum laufen einige User mit dieser Diagnose herum, bei denen du es nie im Leben erwartet hättest. Ganz normale Typen mit einem ganz normalen Leben, die ganz normal ein bisschen gestört sind.
"Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen." Adorno


leberblümchen
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Beitrag So., 16.02.2014, 07:24

TS, ich habe auch einige BL-Merkmale, die allerdings nur in Krisensituationen auftreten. PTBS ist eigentlich dasselbe, hört sich nur besser an, weil der Schwerpunkt da halt auf der Feststellung liegt "Patient hat ein Trauma erlitten", während es sich bei BL anhört wie: "Keine Ahnung, warum der so austickt". Aber natürlich wurden auch Borderliner traumatisiert, und zwar sehr schwer und sehr früh, denn - wie mein Therapeut immer sagt - "Sie haben sich das nicht ausgesucht".

Was die Therapeutin betrifft: Ich hatte gleich so ein bisschen das Gefühl, dass du dort 'nur' erzählen und zeigen sollst - und ich hab mich immer gefragt, warum du dort bestimmte Dinge tun sollst. Auf mich wirkte das ein bisschen seltsam; was nicht heißen soll "schlecht", aber - naja, meine Intuition, halt...

Ich finde, es sollte irgendetwas geben, womit man Patienten auffängt, denen man nach einem Jahr (du kanntest sie ja schon länger) sagt, man könnte ihnen nicht helfen. Du bist nicht die Einzige, die davon berichtet, und ich finde, das klingt immer ein bisschen wie: "Trial and Error" - und das ist m.E. keine gute Haltung. Für mich selbst als Patientin ist es wichtig, dass der Therapeut sagt: "Ich habe eine Verantwortung übernommen", und die beinhaltet dann auch, dass man nicht irgendwann feststellt, überfordert zu sein. Ein Kind, mit dem man Schwierigkeiten hat, gibt man ja normalereweise auch nicht ins Heim. Ich gehe mal davon aus, dass du ein zuverlässiger Patient bist, der nicht nach Lust und Laune kommt.

Warum hat sie nicht vorher eine gute, aufmerksame Diagnostik betrieben? Warum hat sie dich erst - im wahrsten Wortsinn - ausgezogen, um dann zu sagen: "Mit dem, was ich sehe, bin ich überfordert"? Einen Borderliner erkennt man als Fachmann eigentlich recht schnell aufgrund dessen, was sich zwischen Patient und Therapeut abspielt. Wenn man das erst nach einem Jahr erkennt, scheint das BL nicht im Vordergrund zu stehen. Also kann man auch ganz anders arbeiten als mit einem Patienten, der schon nach zwei Monaten sämtliche Klischees aus dem Lehrbuch erfüllt.

Vielleicht kann sie dir nicht helfen, geheilt zu werden - das wird meinem Therapeuten auch nicht gelingen. Aber zwischen "Patient ist gesund" und "ich konnte mit dem Patienten gewisse Teilerfolge erzielen" (ähnlich wie Tröte das gesagt hat) liegen Welten. Wenn sie nun meint, mit dir gar nichts erreichen zu können, dann dürfte das zum Großteil an ihrer Kompetenz liegen und weniger an deiner Störung (wie gesagt: vorausgesetzt, du arbeitest selbst mit).

Das hilft dir jetzt alles nicht, aber du bist nicht schuld und nicht schlechter als andere Patienten. Den Schuh, dass es nicht klappt, muss deine Therapeutin sich anziehen. Und sich m.E. fragen lassen, warum sie das erst jetzt merkt.

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