Gesundes Maß Therapiedauer
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lavertu,
bei mir ist es auch keine Frage des nicht Könnens
als viel mehr des nicht Wollens...
ich weiss gar nicht wann es genau war oder wodurch ausgelöst
aber es war irgendwann da: das Gefühl: ich WILL auch ohne Therapie leben
ich glaube so lange das Gefühl nicht da ist wirds schwer bis unmöglich zu gehen
bei mir ist es auch keine Frage des nicht Könnens
als viel mehr des nicht Wollens...
ich weiss gar nicht wann es genau war oder wodurch ausgelöst
aber es war irgendwann da: das Gefühl: ich WILL auch ohne Therapie leben
ich glaube so lange das Gefühl nicht da ist wirds schwer bis unmöglich zu gehen
Offline
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Das ist ja echt eine sehr sehr seltsame Aussage, klingt aggressiv. Deine Therapeutin soll jetzt dafür bluten oder die Gesellschaft bis an dein Lebensende für die Mißhandlungen in deiner Kindheit? Schräg! Normalerweise ist man ja happy, wenn man gesund wird.lavertu hat geschrieben: Ok, in meinem Falle ist es so: Alleine das Überleben meiner Kindheit rechtfertigt theoretisch eine therapeutische Maßnahme bis an mein Lebensende, zumindest auf dem Papier, daraus ließen sich beliebig viele "klinischen Symptome" generieren - auch wenn ich persönlich das anders sehe.
Ich halte nicht viel von Diagnostik.
candle
Now I know how the bunny runs!
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lavertu hat geschrieben: Ok, in meinem Falle ist es so: Alleine das Überleben meiner Kindheit rechtfertigt theoretisch eine therapeutische Maßnahme bis an mein Lebensende, zumindest auf dem Papier.
Auf dem Papier rechtfertigt überhaupt nichts eine lebenslängliche medzinische Behandlung.
Eine Therapie rechtfertigen jedliche Form von klinisch relevanten Symptome. Und zwar völlig unabhängig davon welche Vergangenheit du hast.
Keine Symptome mit Krankheitswert - kein Anspruch auf kassenfinanzierte Therapie.
Zuletzt geändert von münchnerkindl am Do., 21.06.2012, 15:29, insgesamt 1-mal geändert.
bla, bla, blupp: Was DU als Leben wahrnimmst, muss nicht zwangsläufig meine Auffassung von "Leben" sein. Auch was Du als krank empfindest, muss ich nicht zwangsläufig als krank empfinden.candle. hat geschrieben:Freiwillig, entschuldige, aber das klinkt doch schon etwas krank. Das ist nunmal das Leben.
candle
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Doch in meinem Falle schon, nimm es einfach mal so hin! Es gibt in meinem Falle genügend klinische Symptome um eine Therapiefortführung bis zu meinem Lebensende zu rechtfertigen!münchnerkindl hat geschrieben:lavertu hat geschrieben: Ok, in meinem Falle ist es so: Alleine das Überleben meiner Kindheit rechtfertigt theoretisch eine therapeutische Maßnahme bis an mein Lebensende, zumindest auf dem Papier.
Auf dem Papier rechtfertigt überhaupt nichts eine lebenslängliche medzinische Behandlung.
Eine Therapie rechtfertigen jedliche Form von klinisch relevanten Symptome. Und zwar völlig unabhängig davon welche Vergangenheit du hast.
Keine Symptome mit Krankheitswert - kein Anspruch auf Therapie.
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Ich hab das,was lavertu geschrieben hat,gar nicht als aggressiv empfunden.Sondern eher "nüchtern feststellend".Vielleicht,weil das bei mir ganz ähnlich ist.
Sagt aber ja noch lange nix drüber aus,welche Therapiedauer man dann tatsächlich braucht oder eben auch nicht.
Sagt aber ja noch lange nix drüber aus,welche Therapiedauer man dann tatsächlich braucht oder eben auch nicht.
Das ist wohl das Beste,was du machen kannst.Und ich wünsch euch mal,daß ihr nen guten Weg miteinander findet.lavertu hat geschrieben:Ich werde das mit meiner Thera nochmals bereden.
hm, aber ist das nicht etwas zweifelhaft, es so anzugehen ? das ist mE fast schon mutwilliges pathologisieren.lavertu hat geschrieben:welcher Mensch hat heutzutage keine klinisch relevanten Symptome??? Wenn man nur lange genug gräbt dürfte man bei so ziemlich jedem Menschen welchen finden.....
ich habe auch sehr lange therapie gemacht und mein therapieende wurde - zunächst - auch von mir unfreiwillig - durch meinen therapeuten eingeleitet. aus fürsorge und aus der hoffnung heraus für MICH, dass ich es kann und soweit bin!
ich fand es sehr schwer bzw. konnte und wollte mir lange nicht vorstellen, wie es ohne diese therapeutische beziehung sein würde. es ist eine sehr tiefe bindung entstanden, die ich in meinem alltag nicht missen wollte. es hat mich auch immer bereichert und weitergebracht. aber... ich habe dennoch, wenn auch leise und wollte es nicht wirklich wahrhaben, weil die konsequenzen mir zu schwer erschienen zum damaligen zeitpunkt - auch gespürt, dass ich nicht mehr wirklich "krank" war bzw. genügend ausgerüstet war, um es alleine zu versuchen. die vorstellung und erfahrung diese beziehung aufzugeben war sicher eine sehr sehr schmerzliche erfahrung für mich. es war ein echter verlust, den ich bewältigen musste.. aber nicht, wie wenn jmd. der einem viel bedeutet, tot ist. DAS ist wirklich etwas anders. das musste ich mir auch sehr bewusst machen. für mich war es eher eine grenzerfahrung: sich trennen zu können, weil die gemeinsame aufgabe erledigt ist... weil jeder sein eigenes leben weiterleben kann im bewusstsein, eine sehr wertvolle erfahrung mit dem anderen geteilt zu haben. sich auch mal wiederbegegnen können - aber in dem bewusstsein, dass die zeit dieser sehr intensiven gemeinsamen erfahrung einfach vorbei ist.
du fragst, warum sollte man das freiwillig tun ?
hm, also ich kann nur aus meiner sicht heraus sagen... weil es etwas gibt, an das man nicht herankommt, solange die therapie noch läuft. also ein zugewinn an selbstbewusstsein und sicherheit, nun auch ohne sicherheitsnetz eigene wege gehen zu können, eigene entscheidungen verantworten zu können und fest auf die positive erfahrung im inneren vertrauen zu können..
das heisst für mich nicht, dass man nicht wieder therapie machen soll/darf, wenn es wieder nötig ist... im gegenteil...
ich weiss nur, dass es eben nicht so leicht ist sowas zu beenden und ich hätte mich gern davor gedrückt. in nachhinein muss ich aber sagen, zum glück habe ich das nicht, denn es hat mir nochmal neue perspektiven eröffnet, wie ich mit trennungssituationen, ablöseprozessen, grenzen und dergleichen mehr besser als früher umgehen kann... das mag nun zwar nicht für jeden ein so wichtiges thema sein, für mich war es das aber. und letztlich gibt es dinge, die kann noch so sehr gedanklich vorwegnehmen, aber es wird immer anders sein, wenn es dann tatsächlich passiert. und da nimmt man nochmal einen ganz besonderen erfahrungsschatz mit...
viele neue beiträge dazwischen...noch nicht gelesen
EDIT: tippfehler
Zuletzt geändert von carö am Do., 21.06.2012, 15:34, insgesamt 2-mal geändert.
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)
Absolut richtig! Und ich WILL überhaupt nicht ohne Therapie leben, gleichzeitig soll die Therapie aber nicht zur Pseudofreundschaft mutieren, Ich sehe aber, ich muss das mit meiner Thera klären und mit ihr darüber sprechen und nicht hier weiter im Forum breittreten.**AufdemWeg** hat geschrieben:lavertu,
bei mir ist es auch keine Frage des nicht Könnens
als viel mehr des nicht Wollens...
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aber es war irgendwann da: das Gefühl: ich WILL auch ohne Therapie leben
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lavertu,
um was geht es?
Um die Person deiner Therapeutin
oder um die Therapie?
Also willst du nicht weg von IHR
oder nicht weg von Therapie?
Klar, nur antworten wenn du magst
um was geht es?
Um die Person deiner Therapeutin
oder um die Therapie?
Also willst du nicht weg von IHR
oder nicht weg von Therapie?
Klar, nur antworten wenn du magst
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Ich auch überhaupt nicht, obwohl es bei mir nicht ähnlich war. Ich stimme auch mit vielen Deiner Lebenseinstellungen mit Dir Lavertu überein, z.B. halte ich auch nichts von Diagnostik.Waldschratin hat geschrieben:Ich hab das,was lavertu geschrieben hat,gar nicht als aggressiv empfunden.
Lavertu, ich wünsche Dir Mut weiterhin zu Deinen Einstellungen zu stehen.
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.
-George Orwell-
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Äh, du bist jetzt mitte 30. Du meinst allen Ernstes daß du auch mit 60 noch unweigerlich die selben Probleme haben wirst wie jetzt und die Probleme IMMER NOCH nicht adäquat behandelt sind?lavertu hat geschrieben: Doch in meinem Falle schon, nimm es einfach mal so hin! Es gibt in meinem Falle genügend klinische Symptome um eine Therapiefortführung bis zu meinem Lebensende zu rechtfertigen!
Ausserdem hast du doch weiter oben schon beschrieben daß du die Therapie EIGENTLICH ja garnicht mehr wirklich notwendigerweise bräuchtest und mit beigestimmt daß das was jetzt stattfindet quasi zusätzliche "Feinarbeit" wäre und du im Moment eher wegen neu aufkommender Lebensthemen Gesprächsbedarf mit ihr hast, die Traumabaustellen bereits zufriedenstellend aufgearbeitet wären. Soll ich das jetzt noch mal raussuchen und hier zitieren?
[video]Das was Du beschreibst sind "äußere Rahmenumstände". Aber innerhalb dieses Rahmens können meiner Erfahrung nach, echte Gefühle entstehen.[/video]
Natürlich sind die Gefühle echt. Unechte Gefühle, gibts sowas?
Meine Bindung zu meiner Therapeutin ist echt! Das ändert aber nichts daran, das es eine professionelle Unterstützung ist und das ist ja auch das gute. Denn das was ich dort bespreche braucht mehr als ein freundschaftliches gespräch. Es braucht professionelle Unterstützung.
Den Rahmen zu leugen oder runter zu spielen macht eben Bauchschmerzen, wenn man ans Ende denkt klar. denn dann wäre es eben eine potentiell massive Kränkung, zumal dann überdeutlich wird, für sie ist es Arbeit (was ja auch nicht heißt, dass ihre gefühle nicht echt sind). Die sie aber nur macht, wenn sie fair entlohnt wird.
Kann das Freundschaft sein? Wo ich jemanden bezahle? Und wo ich aber nicht für ihn da bin? Für mich niemals. Denn deshlab kriegt ein professioneller Helfer ja Geld. Weil er mir nur hilft und ich mich nicht revangieren kann oder soll, wie es unter Freunden üblich wäre. Daher ist der Lohn ja gerechtfertigt.
Freundschaft heißt aber auch das man für den anderen da ist. Bist du für deine Therapeutin da, wenn es ihr schlecht geht? Wenn sie positive Evens in ihrem Leben teilen und feiern will? Wenn sie jemanden braucht, der ihre Blumen, katzen, Kinder hütet?
Ich kanns nur aus meiner Erfahrung sagen. Eine tiefe Bindung, die mich für mein ganzes restliches, hoffentlich noch langes Leben prägt ist bei mir entstanden. Mit Freundschaft hat das jedoch nichts zu tun. Und soll es halt auch nicht.
Es geht ja nicht darum was andere davon halten. Letzlich auch nicht was der Gutachter sagt, wenn man selbst zahlt. Dann könen einen die anderen mal.
Es geht aber darum wie es einem mit der Therapie geht, akut und auch langfristig. Was sie mit und aus einem macht.
Natürlich sind die Gefühle echt. Unechte Gefühle, gibts sowas?
Meine Bindung zu meiner Therapeutin ist echt! Das ändert aber nichts daran, das es eine professionelle Unterstützung ist und das ist ja auch das gute. Denn das was ich dort bespreche braucht mehr als ein freundschaftliches gespräch. Es braucht professionelle Unterstützung.
Den Rahmen zu leugen oder runter zu spielen macht eben Bauchschmerzen, wenn man ans Ende denkt klar. denn dann wäre es eben eine potentiell massive Kränkung, zumal dann überdeutlich wird, für sie ist es Arbeit (was ja auch nicht heißt, dass ihre gefühle nicht echt sind). Die sie aber nur macht, wenn sie fair entlohnt wird.
Kann das Freundschaft sein? Wo ich jemanden bezahle? Und wo ich aber nicht für ihn da bin? Für mich niemals. Denn deshlab kriegt ein professioneller Helfer ja Geld. Weil er mir nur hilft und ich mich nicht revangieren kann oder soll, wie es unter Freunden üblich wäre. Daher ist der Lohn ja gerechtfertigt.
Freundschaft heißt aber auch das man für den anderen da ist. Bist du für deine Therapeutin da, wenn es ihr schlecht geht? Wenn sie positive Evens in ihrem Leben teilen und feiern will? Wenn sie jemanden braucht, der ihre Blumen, katzen, Kinder hütet?
Ich kanns nur aus meiner Erfahrung sagen. Eine tiefe Bindung, die mich für mein ganzes restliches, hoffentlich noch langes Leben prägt ist bei mir entstanden. Mit Freundschaft hat das jedoch nichts zu tun. Und soll es halt auch nicht.
Es geht ja nicht darum was andere davon halten. Letzlich auch nicht was der Gutachter sagt, wenn man selbst zahlt. Dann könen einen die anderen mal.
Es geht aber darum wie es einem mit der Therapie geht, akut und auch langfristig. Was sie mit und aus einem macht.
amor fati
@münchner, was führst du eigentlich immer für seltsame Kämpfe? Bist Du so etwas wie der Foren -Detektiv der jeden Beitrag auf einen potenziellen Wahrheitsgehalt hin untersucht und dann bewertet? Vor allem habe ich bereits geschrieben, dass ich mich von Dir nicht verstanden fühle, weshalb schreibst Du also weiterhin in meinem Thread? Ich sage es Dir nun nochmals deutlich: Deine Antworten bringen mich nicht weiter, wir haben keine Basis, ich gehe in der Kommunikation mit Dir auf Abwehr und das bringt mir nichts. Also bitte keine weiteren Deutungen/Bewertungen/Pseudomaßregelungen. Merci.
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Also willst du nicht irgendwann gesund genug werden um in Lage zu sein dein Leben ohne Hilfe in Anspruch nehmen zu müssen leben können?lavertu hat geschrieben:
Absolut richtig! Und ich WILL überhaupt nicht ohne Therapie leben,.
Zuletzt geändert von münchnerkindl am Do., 21.06.2012, 15:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Was lavertu da geschrieben hat,könnte auch ich geschrieben haben...müki hat geschrieben:Ausserdem hast du doch weiter oben schon beschrieben daß du die Therapie EIGENTLICH ja garnicht mehr wirklich notwendigerweise bräuchtest und mit beigestimmt daß das was jetzt stattfindet quasi zusätzliche "Feinarbeit" wäre und du im Moment eher wegen neu aufkommender Lebensthemen Gesprächsbedarf mit ihr hast, die Traumabaustellen bereits zufriedenstellend aufgearbeitet wären.
Wenn die hauptsächlichen Traumata mal halbwegs weggearbeitet sind,dann ist das ne dermaßen spürbare Erleichterung zu dem,was man sein Leben lang bisher kannte,daß es einem vorkommt,als ob man jetzt "gesund" wäre und alleine weitermachen kann.Was auch ganz gut geht.
Aber mit der Zeit kriegt man ein besseres Gespür dafür,daß unter den Traumata an sich ja noch allerhand mehr "Therapiewürdiges" (auch im Sinne der KK) liegt.Und man kriegt mit,daß andere wegen weitaus weniger locker als "therapiewürdig" angesehen werden...
Bei mir hat sich das durch zunehmend spürbarere depressive Phasen gezeigt.(Wobei ich schon wieder untertreibe...Seit meiner ersten Diagnose steht bei mir "Depressionen" dabei...Aber bewußt muß es einem erstmal werden,wenn man eh nix anderes gewohnt ist...)
Klar hab ich auch allerhand in der Therapie schon gelernt gehabt und ich arbeite ja auch so gerne selbstständig,aber es gibt halt Bereiche,da braucht man vielleicht doch noch mal nen Profi an der Seite.Ob das mein Leben lang so sein wird,hoffe ich jetzt mal nicht und geh auch nicht davon aus,aber die Möglichkeit einer Therapie lasse ich mir weiterhin offen.
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