Wo fängt Integration für euch an?

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yuna
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Beitrag Do., 22.03.2012, 00:10

@ candle:
Also wenn du unbedingt jemanden kennenlernen möchtest, dann kannst du dich ja auch um deren Sprache bemühen. Du das macht echt Spaß von anderen zu lernen. DAS ist dann wohl auch echtes Interesse.
Oh ja, das macht Spaß... ich habe mein Repertoire schon um einige Worte in verschiedenen Sprachen erweitert. Letztens habe ich in einer Gaststätte einen Russen kennen gelernt. Wir haben erst einmal ein wenig Musik gemacht... oh Mann konnte der Gitarre spielen... dann hat er ein russisches Lied gesungen und ich wollte unbedingt wissen, was er da gesungen hat... war wirklich toll.
Meine italienischen Freunde lehren mich auch einiges, finde ich gut. Ich kann nun zumindest schon einmal diverse Gespräche verstehen und auch ein italienisches Lied singen.

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candle.
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Beitrag Do., 22.03.2012, 00:12

Ja, wenn das Spaß macht, wo ist denn nun das Problem?

candle
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yuna
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Beitrag Do., 22.03.2012, 00:22

CANDLE, weil ich dieser Offenheit bei Weitem nicht bei allen Bevölkerungsgruppen begegne. Es muss doch eine Wechselseitigkeit entstehen.
"Ich lerne von dir, du lernst von mir".
So funktioniert es... aber es sind doch nun mal nicht alle bereit dazu.

Ich plädiere für ein Miteinander und nicht für die Existenz von Parallelgesellschaften, die ja unumstritten entstehen werden (vllt. sogar schon vorhanden sind), wenn es so weiter geht.
Nur weil (beispielsweise) mein Nachbar Nazi ist, bin ich doch noch lange keiner.
Ich erlebe viele Anfeindungen und das ist sehr schade... so geht es eben nicht.
Zuletzt geändert von yuna am Do., 22.03.2012, 00:24, insgesamt 1-mal geändert.

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ExtraordinaryGirl
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Beitrag Do., 22.03.2012, 00:23

yuna hat geschrieben: So lernt man auch das Wesen des Gegenübers kennen, oder befinde ich mich da vollkommen auf dem Holzweg?

...

Hier gibt es schon genug Probleme, müssen wir uns dann noch mehr aufhalsen?

...

Was für ein Wesen hat denn wohl ein Mensch, der z. B. pöbelnd durch die Straßen rennt?
Na, ich weiss nicht. Ich bin als Kind einmal von jemandem, dessen Sprache ich nicht verstanden habe, aus einer sehr, sehr gefährlichen Situation befreit worden - die auch für ihn gefährlich war. Da konnte ich ohne Weiteres einen Einblick in sein Wesen erhalten. Das ist nun ein extremes Beispiel, aber ich brauche mich nicht mit jemandem verbal zu verständigen, um ihn einschätzen zu können.

Und: Ja. So lange die Menschen die Freiheit haben, in dem Land zu leben, in welchem sie dies möchten, muss man damit leben können, dass damit auch Probleme steigen können. Das ist nun einmal so.

Und wie sehr bist du darin versiert, die Hintergründe solcher Pöbeleien zu erkennen?
"Charakter zeigt sich in der Krise."

(Helmut Schmidt)

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yuna
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Beitrag Do., 22.03.2012, 00:30

@ EOG:
Und wie sehr bist du darin, die Hintergründe solcher Pöbeleien zu erkennen?
Ich würde es jetzt als Pauschalisierung bezeichnen... es genügen schon wenige schlechte Erfahrungen, um ein Bild entstehen zu lassen... das finde ich beschämend... ich kann ja auch daher kommen, meine schlechten Erfahrungen aufzählen und sagen:"Die sind ja all blöde" und das möchte ich ja nun nicht... jeder hat eine Chance verdient, außer jene, die ganz offensichtlich diese nicht wahrnehmen möchte.
Ich bin als Kind einmal von jemandem, dessen Sprache ich nicht verstanden habe, aus einer sehr, sehr gefährlichen Situation befreit worden - die auch für ihn gefährlich war. Da konnte ich ohne Weiteres einen Einblick in sein Wesen erhalten. Das ist nun ein extremes Beispiel, aber ich brauche mich nicht mit jemandem verbal zu verständigen, um ihn einschätzen zu können.
Ich brauche das irgendwie schon... ich kann auch gar nicht genau erklären warum. Ich meine in solch einer Situation ist es eindeutig... aber stell dir folgende Situation vor:
Dich beobachten unentwegt zwei Personen... sprechen jedoch in einer anderen Sprache und kichern unentwegt vor sich hin.
Wenn du nachfragst, was denn so lustig sei kriegst du keine vernünftige Antwort.
Was denkst du?
So lange die Menschen die Freiheit haben, in dem Land zu leben, in welchem sie dies möchten, muss man damit leben können, dass damit auch Probleme steigen können.
Ja, aber es kann auch ohne Probleme von statten gehen. Indem man nicht nur verlangt und verlangt, sondern auch tut... es gab, glaube ich, mal eine hitzige Diskussion für mehr Bildungschancen von türkischen Zuwanderern... ist legitim dafür auch zu demonstrieren, ganz klar... aber wenn ich dann in eine Schule gehe und Fächer habe, in denen es unumgänglich ist, die Sprache zu verstehen, dann muss etwas getan werden. Da sind wiederrum die Eltern in die Pflicht zu nehmen... es kann doch nicht alles an den Pädagogen hängen bleiben... das muss auch wechselseitig geschehen.
Genauso im Kindergarten... die Eltern sagen:"Nein, wir sprechen doch lieber nur in unserer Sprache zu Hause... bringen Sie mal schön meinem Kind Deutsch bei." Ist das nicht eine bequeme Einstellung? Und dabei ist es doch elementar wichtig, dass da eine Zusammenarbeit stattfindet.
Zuletzt geändert von yuna am Do., 22.03.2012, 00:36, insgesamt 2-mal geändert.

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candle.
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Beitrag Do., 22.03.2012, 00:32

yuna hat geschrieben: Ich erlebe viele Anfeindungen und das ist sehr schade... so geht es eben nicht.
Das kann ich wirklich nicht nachvollziehen, ehrlich! Vielleicht hängen die Anfeindungen ja auch mit dir ganz persönlich zusammen? Ich bin da echt ratlos.

Ich erlebe hier auch gerade so viele türkische Jugendliche, die wirklich nett sind, auch wenn die vielleicht mal so wie sie sind blöde Sprüche klopfen. Mein Gott, was sagt man nicht alles für Blödsinn, wenn man jung ist?

Ich weiß nicht, du kommst mir oft wie ein Teenager vor, der die erwachsene Welt noch nicht ganz erreicht hat, was ja nicht schlimm ist, aber schon interessant was du ständig für Konflikte mit Menschen erlebst. Und offenbar nimmst du sie dir auch immer sehr zu Herzen. Vielleicht würde ein Sichtwechsel mal angebracht?

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yuna
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Beitrag Do., 22.03.2012, 00:43

@ candle:
Das kann ich wirklich nicht nachvollziehen, ehrlich! Vielleicht hängen die Anfeindungen ja auch mit dir ganz persönlich zusammen? Ich bin da echt ratlos.
Ich erlebe diese Anfeindungen ja auch nicht immer direkt an mir. Ich gerate in dieser Hinsicht jetzt nicht in irgendwelche Konflikte, wenn du das denkst.
Mein Gott, was sagt man nicht alles für Blödsinn, wenn man jung ist?
Ich habe in meiner Jugend auch viel Mist von mir gegeben. Aber das geht doch ein bisschen zu weit oder? Auch wenn es einfach "nur" daher gesagt war.
Ich weiß nicht, du kommst mir oft wie ein Teenager vor, der die erwachsene Welt noch nicht ganz erreicht hat
Was ich anders sehe... aber in dieser Hinsicht sind wir beide ja schon öfters aneinandergeraten, nicht wahr?
Und offenbar nimmst du sie dir auch immer sehr zu Herzen.
Ja, vielleicht... aber es war halt nur ein Beispiel von vielen Dingen, die mir aufgefallen sind.

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ExtraordinaryGirl
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Beitrag Do., 22.03.2012, 00:50

yuna hat geschrieben:... aber stell dir folgende Situation vor:
Dich beobachten unentwegt zwei Personen... sprechen jedoch in einer anderen Sprache und kichern unentwegt vor sich hin.
Wenn du nachfragst, was denn so lustig sei kriegst du keine vernünftige Antwort.
Was denkst du?
Wenn es mir denn überhaupt auffällt, gehe ich davon aus, dass sie sich über mich lustig machen (= übliche Selbstabwertung ...). Da stört es mich aber nicht, dass sie in einer anderen Sprache sprechen. Mich würde es nicht mehr und nicht weniger treffen, wenn ich sie verstehen würde - und wenn sie sich dann wirklich über mich lustig machen würden.

Meine Mutter (und die ist offen) hat mir erzählt, dass sie früher einmal mitbekommen hätte, wie sich zwei Jugendliche in einem Lebensmittelgeschäft in fremder Sprache unterhalten hätten und dann plötzlich die Aussage kam: "Wir brauchen uns hier nicht anzupassen, uns gehört das Land eh bald."

Ist nicht schön. Aber ich würde eine solche Aussage erst einmal als dummes Gerede Jugendlicher betrachten - und zwar völlig unabhängig von der Herkunft.
Zuletzt geändert von ExtraordinaryGirl am Do., 22.03.2012, 00:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag Do., 22.03.2012, 00:52

Naja, vielleicht lenkt dich die neue Arbeit ab! Bei so einem Thread denke ich halt, dass es nur so um dich wimmelt mit Anfeindungen. Da mußte ich erstmal schauen wie realistisch das ist. Und manche Dinge entfernen sich ja auch mit zunehmenden Alter.

Und die Frage ist ja auch, wenn so ein junger Mensch das sagt, ist DER dann überhaupt noch ein Migrant? Ich würde wohl antworten: "Selber!" Und dann würde es vermutlich Gelächter geben.

Ich würde mich da auch gar nicht an der Sprache festbeißen. Weißt du was es fr ein Graus ist asiatischen Akademikern zuzuhören, da verstehe selbst ich nur Bahnhof... ABER sie arbeiten. Mit Sprache hat es eher nichts zu tun. Vielleicht betrachtest du die Sache künftig individueller?

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yuna
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Beitrag Do., 22.03.2012, 01:03

@ EOG:
Wenn es mir denn überhaupt auffällt, gehe ich davon aus, dass sie sich über mich lustig machen (= übliche Selbstabwertung ...). Da stört es mich aber nicht, dass sie in einer anderen Sprache sprechen. Mich würde es nicht mehr und nicht weniger treffen, wenn ich sie verstehen würde - und wenn sie sich dann wirklich über mich lustig machen würden.
Aber muss das denn bei der Arbeit sein?
Und vor allem: Sie nutzen den Deckmantel ihrer Sprache... find ich furchtbar... ich mein sie können über mich herziehen wie sie wollen, wenn sie unter sich sind, bei der Shopping-Tour in der City, beim Kaffee im Cafe oder sonst was, aber doch nicht wenn ich direkt vor ihnen stehe und zugleich mit ihnen einer gemeinsamen Tätigkeit nachgehe.

@ candle:
Bei so einem Thread denke ich halt, dass es nur so um dich wimmelt mit Anfeindungen.
Vielleicht bin ich auch einfach zu sensibel für solche Dinge?
Und die Frage ist ja auch, wenn so ein junger Mensch das sagt, ist DER dann überhaupt noch ein Migrant?
Ich gehe nun mal davon aus, dass zumindest die Eltern einen solchen Hintergrund haben.
Entweder hat er diese Meinung von ihnen eingetrichtert bekommen oder er wollte einfach mal einen blöden Spruch reißen... letzteres wird dann wohl eher der Fall sein?!
Ich würde mich da auch gar nicht an der Sprache festbeißen.
Um in Arbeit zu kommen, ist das ja ein Muss... es sei denn du unterrichtest deine Sprache... da kann das total hilfreich sein.

Insbesondere bei Jüngeren kann ich das nicht individuell betrachten, denn gerade in jungen Jahren erlernt man Sprachen problemlos... aber zu lernen wird verbaut... vor allem die Chance auf ein sorgenfreies Leben.

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candle.
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Beitrag Do., 22.03.2012, 01:08

Irgendwie wird mir hier sehr viel persönliche Ebene mit einer vermeintlich gedachten politischen Ebene vermixt.

Natürlich kann man sagen, dass es unhöflich ist, wenn ausländische Kollegen "tuscheln", aber muß es sich dabei um dich drehen? Manchmal ist es gar nicht wie man denkt.

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yuna
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Beitrag Do., 22.03.2012, 01:17

@ candle:
Irgendwie wird mir hier sehr viel persönliche Ebene mit einer vermeintlich gedachten politischen Ebene vermixt.
Ich habe ein paar Seiten vorher einen Link eingefügt, in dem ist unter anderem enthalten, dass viele Probleme haben sich im Berufsleben zu integrieren, weil es für sie schwierig ist Stellenanzeigen zu studieren. Damit fängt das Desaster doch schon an.
Natürlich kann man sagen, dass es unhöflich ist, wenn ausländische Kollegen "tuscheln", aber muß es sich dabei um dich drehen?
Es war einfach eine offensichtliche Situation.

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TwoFace
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Beitrag Do., 22.03.2012, 06:12

titus2 hat geschrieben: ... TwoFace wird dir sicher von seinem beschaulichen Tempelhof vorschwärmen.

Aber das mit dem Busfahrer war schon mal sehr, sehr gut!!! Das ist vermutlich das wichtigste Merkmal einer gelungenen Integration in Berlin!!! Wer sich mit Busfahrern angemessen zoffen kann, der hat es geschafft (Und ich meine das toternst!!!!!)
Erstmal ist Tempelhof riesengross. Mich würde interessieren welche Ecken man als "spiessig" bezeichnen würde? Die, wo
Hr. Wowereit wohnte? Oder am Mehringdamm ? Hmmm? Tempelhof anpreisen? Nee.
Gefragt ist Krzbrg. Köpenicker Str. mit vielen Lofts. Viele Promis haben dort Lofts, wie Tom Cruise ect. hr. Trettin wohnt auch dort.
Prenzelberch ist auch zu empfehlen, mit vielen Strassencafes. BeBerlin, die Stadt die niemals schläft.

Und das mit dem Busfahrer zoffen. Ohja, genauso stelle ich mir meine Fahrgäste vor. Worte parat gestellt um
seinen Frust loszuwerden. Bei einer 6-Tage-Schichtdienst Woche mit vier unterschiedlichen Schichten, 10 Stunden auffn Bock,
Pause in den fünf Minuten Wenden, täglichen Beleidigungen, Drohungen, Bespuckungen, Nötigungen und Angriffen, da
freut man sich natürlich am Monatsende mit 1400 Euro auf die Hand, dass man sich für Dinge entschuldigt, die garnicht
im eigenen Ermessen liegen.
Ich verlass´ mich auf meine Sinne!
Irrsinn
Blödsinn
Wahnsinn


leberblümchen
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Beitrag Do., 22.03.2012, 08:46

Yuna, Rassismus bedeutet nicht, dass jemand ein Neonazi ist! Du bist sicher kein Neonazi, und das hat auch niemand behauptet. Du wählst vermutlich auch nicht die NPD (hoffe ich einfach mal), sondern hältst dich für 'ganz normal'. Und das bist du vielleicht auch. Die Menschen sind verschieden. Es gibt Leute, die sich im Studium oder beruflich mit interkulturellen Fragen oder mit Rassismus befasst haben. Die sind dann halt für mehr oder weniger latenten Rassismus sensibilisiert. Die gehen mit offenen Augen durch die Welt und nehmen Rassismus eben auch bei Menschen wahr, die sich ihres Rassismus' gar nicht bewusst sind. Wir sind uns im Leben ja vieler Phänomene nicht bewusst - und wer wüsste das besser als Menschen, die in psychotherapeutischer Behandlung sind...?

Das, was du sagst, ist in der Tat rassistisch, auch wenn du das nicht hören willst. Hier will dich vermutlich auch niemand in eine 'rechte Ecke' (was soll das sein?) drängen. Du sagst das, was du denkst, und damit setzt man sich hier auseinander. Nun kannst du sagen, dass du davon nichts hören willst, dass du rassistisch denkst. Dann ist das so. Du könntest aber auch versuchen, diese Abwehr zu überwinden und dich tatsächlich mal damit zu beschäftigen, was Rassismus ist. Das ist durchaus spannend. Und jeder kann etwas dabei lernen.

Als ich ein Teenager war, hatte ich dieselben Aversionen. Ich wurde ein paar Mal von Türken befummelt und angebaggert, und damit war der Fall für mich erledigt. Zumal meine Familie auch so tickt wie du: "DIE Türken, Die Araber, DIE Moslems..." Aber da war ich noch ein halbes Kind. Ich überlege gerade, wann es bei mir *klick* gemacht hat. Keine Ahnung, man muss es vielleicht einfach wollen, sich auf andere Menschen einzulassen. Offen zu sein. Ich denke schon, dass du neidisch bist - und auch das ist ja nichts, wofür man vor Scham im Boden versinken müsste - ich bin auch auf einiges neidisch. Aber der Witz ist halt, dass man das auch benennen muss und einfach erkennen muss, dass es nur was mit DIR zu tun hat, dass dich der sich sonnende Italiener aufregt. Das ist alleine DEIN Thema. Und dann müsstest du erkennen, dass du völlig zu Unrecht die Frage, ob der Nachbar nun berechtigterweise seine Rente bezieht oder nicht, mit seiner Herkunft verbindest.

Dass dich einzelne Individuen in deiner Umgebung nerven, anpöbeln oder beunruhigen, ist sicher doof. Und das glaube ich dir auch. Aber die pöbeln halt nicht, weil sie Araber sind, sondern weil sie doof sind. Und natürlich gibt es auch doofe Araber. Genauso, wie es doofe Deutsche gibt.

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Tigerkind
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Beitrag Do., 22.03.2012, 09:45

Ich weiß nicht, yuna, worum es Dir eigentlich geht.

Laß doch einfach alle so sein wie sind, man kann sich auch ohne Sprache verständigen.

Tuscheln mit vorgehaltener Hand kann man auch in Deiner Sprache über Dich, na und ? Nimm es doch nicht persönlich.

Soviel wie Du sagst bleibt nicht an den Pädagogen hängen ( die könnten sich durchaus noch sehr viel mehr kümmern, wenn sie denn wollten ) ( anderes Thema, natürlich gibt es auch hier indivduelle Unterschiede, manche sind sehr engagiert )

Ich glaube auch nicht das Du rechts eingestellt bist, aber Rassismus fängt viel, viel früher an.

Biologisch sind wir alle gleich, wir leben alle auf einem Planeten, denk da mal drüber nach.

Vielleicht verstehe ich nicht, worum es hier wirklich geht, wäre aber schön, wenn Du Dich nochmal äußern würdest.

Liebe Grüße

Tigerkind
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.

-George Orwell-

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