Ein hoher IQ - Fluch oder Segen?!

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Phönixia
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Beitrag So., 11.12.2011, 17:05

geronimos secret,
Liebe Phönixia,
du bist doch herzlich eingeladen hier mit zu diskutieren.
Danke gs , ich dachte mein Hinweis auf mehr Weisheit statt gemessenen IQ wäre hier unerwünscht
Aber jetzt lese ich hier lieber erst mal etwas mit, vielleicht ist das ja weise.

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candle.
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Beitrag So., 11.12.2011, 17:18

Vielleicht ist in einem solchen Forum das Thema einfach nichts mit depressiv- zänkischen Usern. Gleich wird einen Intelligenz abgesprochen oder ein IQ Test zerpflückt, aber für irgendwas wurde der ja mal erstellt.

Leider habt ihr Proserpina vergrauelt und solltet euch mal fragen wie intelligent das ist, wenn man hier wirklich jemand Intelligentes hat, der über Probleme reden mag. Leute, das ist ein Gewinn!!!

Hier sind einige so dermaßen mit Komplxen beladen, dass sie sich lieber gar nicht mit intelligenten Leuten auseinandersetzen sollten. Das grenzt ja schon an Selbstverletzung.

Ich finde jeder kann sich auch politisch einsetzen, statt die Politik zu bejammern, denn DAS wäre ein intelligenter Ansatz.

Ich könnte ja jetzt noch weiter erklären, was ich für intelligenter halte, aber ich will hier keinen mehr verunsichern. Kann ja auch jeder in seinem Kämmerchen weinen über die böse Welt wie er will.

candle
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geronimos secret
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Beitrag So., 11.12.2011, 17:18

Arta hat geschrieben:Daher ist unerheblich, wie viele intelligente und intelligenteste Menschen es gibt. Auch auf Gipfeltreffen der Staaten wird nie nach "intelligenten" Lösungen gesucht, sondern nach pragmatischen Lösungen, die den wirtschaftlichen Nutzen zur Bedingung haben.
Es geht glaube ich gar nicht so sehr darum "die Welt zu retten", sondern den "wirtschaftlichen Nutzen" als alleinige Werteorientierung innerhalb einer Gesellschaft zu hinterfragen. Und ich denke schon, dass wir möglicherweise in einer Zeit des Umbruchs leben, wo "Wertigkeiten" und "Prioritäten" an diesem Punkt in Frage gestellt werden. Nur sollte man dann als Gesellschaft natürlich wissen, wohin die Reise gehen soll. In der öffentlichen Debatte gibt es ja auch ein paar kluge Köpfe, die darüber nachdenken, was die Alternative sein könnte. MMn ist "Intelligenz" deswegen gerade heute mehr gefragt denn je (aber bitte nicht ohne Weisheit).
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mitsuko
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Beitrag So., 11.12.2011, 17:20

Proserpina hat geschrieben:
Doch - für mich ist es das. Und danach wurde ich gefragt, ob ICH MIR sicher bin. Und das bin ich.

Darauf habe ich mich aber gar nicht bezogen, sondern auf den Gedanken, dass es sich deswegen auch allgemein um sicheres Wissen handeln müsse. Nur weil jemand sagt, er ist sich sicher über was auch immer, muss sich hoffentlich niemand aus einer Diskussion ausklinken, weil er merkt, dass er sich nicht in der Lage fühlt sich derart sicher zu sein. Und was Weihseit angeht, ist es für mich oft weise, zu merken welche engen Grenzen Wissen gesetzt sind.

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Phönixia
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Beitrag So., 11.12.2011, 17:31

@mitsuko,
, weil er merkt, dass er sich nicht in der Lage fühlt sich derart sicher zu sein.
es bedeutete nicht dass ich mich nicht in der Lage fühle mir über etwas sicher zu sein.
Es bedeutete viel mehr, dass ich das gar nicht will. Da Sicherheit etwas sehr Trügerisches ist. Da es das Denken beendet. "Ich habe etwas gefunden, und es ist unbestreitbar wahr (für mich) ich brauche nicht mehr zu Denken"
Darin liegt für mich eine große Gefahr. Ich bin daher gerne zweifelnd und unsicher.

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geronimos secret
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Beitrag So., 11.12.2011, 17:38

...Weil's gerade so schön passt:

"Ich weiß, dass ich nichts weiß" ~ Sokrates
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mitsuko
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Beitrag So., 11.12.2011, 17:43

@Phönixia
Ich gebe dir da vollkommen Recht. Das ist der Punkt wenn sich Wissen und Glauben treffen, wobei das eben zu der Frage führt, was letztendlich wirklich gewusst werden kann. Da sind wir dann tatsächlich bei philosophischen Fragen.

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Phönixia
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Beitrag So., 11.12.2011, 18:04

@mitsuko,

aber es gibt doch etwas worüber ich mir sicher bin und was ich auch weiß
Ich weiß dass ich jetzt hier sitzte an einem Schreibtisch mit ziemlicher Unordnung an einem Bildschirm und ich schreibe gerade jetzt diesen Text, ich denke, ich fühle, ich bin.
Und was muss ich in diesem Augenblick darüber hinaus mehr wissen?
Im nächsten Augenblick weis ich etwas anderes. Das ist alles was ich letztendlich immer weiß.

Und ich weiß, oder vermute jetzt, dass irgendjemand sich wieder über meine OT-Beitrag beklagen wird. Aber ich bin mir nicht sicher....

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mitsuko
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Beitrag So., 11.12.2011, 18:09

Phönixia hat geschrieben:Im nächsten Augenblick weis ich etwas anderes. Das ist alles was ich letztendlich immer weiß.
Also bist du der Meinung, dass man in jedem Augenblick bei Null anfängt und es nichts gibt, was sich aufeinander aufbauen lässt?

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geronimos secret
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Beitrag So., 11.12.2011, 18:29

Aus wissenschaftlicher Sicht gibt es erst dann "gesichteres" Wissen, wenn es bewiesen oder belegt ist.
Das bedeutet aber nicht, dass dieses "Wissen" nicht widerlegt werden könnte. Die Wissenschaft lebt doch davon scheinbar gesicherte Erkenntnisse zu widerlegen oder weiterzuentwickeln - sonst würde sie ja stillstehen.
Ansonsten braucht es freilich ein Mindestmaß an gesicherten Standards, auf die man sich per Konvention einigt, sonst ist Kommunikation schlicht nicht möglich, z.B. dass blau, "blau" heißt usw...
Nehmen wir den Satz (um den es hier ja u.a. ging):
"Gier ist ein evolutionärer Trieb"
dann ist dieser zunächst weder wahr noch falsch (denn das müsste man erst prüfen), sondern zunächst eine Behauptung.
Da wir hier aber keine wissenschaftliche Diskussion führen, ist es mMn völlig legitim seine subjektive Wahrheit zum Ausdruck zu bringen, ohne diese jeweils dezidiert belegen zu müssen. Manchmal kann dies aber auch hilfreich sein und wird ja auch gemacht, wenn z.B. Wiki Links eingefügt werden. Allerdings sollte man dann mE auch die Meinung des Gegenübers aushalten können, wenn diese von der eigenen abweicht, denn davon lebt doch eine Diskussion und macht sie erst lebendig.
Eat Pray Love

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Phönixia
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Beitrag So., 11.12.2011, 19:02

@mitsuko,
Also bist du der Meinung, dass man in jedem Augenblick bei Null anfängt und es nichts gibt, was sich aufeinander aufbauen lässt?
In diesem Augenblickswissen liegt sehr viel Erkenntnis für mich.
Z.B was Gier ist?
Ich weiß, was Gier ist, wenn ich Gier empfinde, in dem Moment in dem ich Gier empfinde und bewusst bin, wenn ich ganz bei diesem Gefühl der Gier bleibe, dann erkenne ich dass Gier in mir Unzufriedenheit ist, etwas quälendes, ein Angst von "ich habe nicht genug...." "Ich brauche mehr....", es ist ein sehr unangenehmes Gefühl.
Dann weiß ich viel besser was Gier ist. Als wenn ich darüber nachdenke, was derzeit die Wissenschaft sagt (ein Trieb, kein Trieb) was der Pfarrer sagt: "Gier ist eine Erbsünde"
Ich kann mir bei allen Gedankenmodellen nur unsicher sein. Doch wenn ich mit Gier gefühlsmäßig in Berührung komme, wenn ich sie spüre, dann weiß ich, was sie ist.


montagne
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Beitrag So., 11.12.2011, 19:10

Ich glaube Hochbegabung (rein klinisch IQ sicher über 130) oder spezielle sehr starke Begabungen für Musik, Kunst, Mathe, Sport usw. sind nicht per se Fluch oder segen. Ich denke viel hängt damit zusammen, wie es in der Kindheit angenommen und gefördert wird, ohne zu überfordern.
Wird es vom Elternhaus nicht gesehen, nicht gefördert, in der Schule auch nicht, dann wirds zum Problem. Was vllt. auch erklärt, warum einige hier, die hochbegabte Kinder haben, das weniger als Problem sehen. Die sehen ja die Hochbegabung und fördern sie angemessen. Bei anderen usern klingt durch, sie wurden mit ihrem so-sein nicht gesehen und jetzt beschäftigt sie genau das.

Ich denke es ist immer irgendwie schlecht für einen Menschen, wenn er in der Kindheit deutlich zu spüren bekommt, dass er nicht gesehen oder akzeptiert ist, wie er ist. Manch einer zieht sich dann zurück und verbirgt das an sich, was die anderen nicht sehen können. Manch einer geht aber auch in die Offensive und koketiert damit oder stellt es heraus, frei nach dem Motto: Jetzt erst Recht.
BEIDES finde ich führt irgenwie zu Isolation.

"Ich verberge das vor den anderen, weil die das eh nicht verstehen." oder "Ich bin anders als andere und lasse es jeden wissen." In beiden Fällen steht man als Einzelperson vor einer grauen Masse von Menschen, die hypothetisiert unter einander mehr gleich sind, als zu einem selbst. Man ist halt irgendwie anders. Manch einen belastet das Gefühl, manch einen erhebt das.

Und ich denke das hat wirklich mehr mit dem Selbstwertregulierungssystem zu tun, als mit der Begabung an sich. Denn letzlich ist es nur eine Begabung, die noch wenig darüber aussagt, wie "erfolgreich" man sein Leben wirklich gestaltet, was man draus macht. was nützt einem eine besodnere begabubg, wenn man sie nicht zu nutzen vermag? ich meine damit nicht für Geld, Ruhm, macht ausschöpfen (obwohl daran auch nichts falsches ist, mE), sondern sie für die eigene Entwicklung nutzen. Um ein erfülltes Leben zu leben, zufrieden zu sein. Und dazu gehört für jeden auch seine Potentiale zu nutzen.
amor fati

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Elfchen
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Beitrag So., 11.12.2011, 19:39

danke, liebe montagne, für diesen beitrag.

er ist in beide richtungen nachvollziehbar: was die kinder angeht ebenso, wie das eigene leben.
eigentlich würde ich für mich langsam gerne mit diesem thema abschliessen in meinem leben. mein iq wurde mal ermittelt, und es ist müssig über etwas zu "weinen", was vorbei ist.
man muss halt das beste draus machen und sich in sein schicksal geben- wie auch immer es aussehen mag.

gut ist, dass meine kinder DIESES problem nicht haben.
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet

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geronimos secret
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Beitrag So., 11.12.2011, 19:59

Phönixia hat geschrieben:In diesem Augenblickswissen liegt sehr viel Erkenntnis für mich.
Das ist sehr interessant, eine Erfahrung, die ich bei meinen Meditationsübungen gerade mache, und die auch mich sehr bereichern.
Phönixia hat geschrieben:Z.B was Gier ist?
Ich weiß, was Gier ist, wenn ich Gier empfinde, in dem Moment in dem ich Gier empfinde und bewusst bin, wenn ich ganz bei diesem Gefühl der Gier bleibe, dann erkenne ich dass Gier in mir Unzufriedenheit ist, etwas quälendes, ein Angst von "ich habe nicht genug...." "Ich brauche mehr....", es ist ein sehr unangenehmes Gefühl.
Dann weiß ich viel besser was Gier ist. Als wenn ich darüber nachdenke, was derzeit die Wissenschaft sagt (ein Trieb, kein Trieb) was der Pfarrer sagt: "Gier ist eine Erbsünde"
Ich kann mir bei allen Gedankenmodellen nur unsicher sein. Doch wenn ich mit Gier gefühlsmäßig in Berührung komme, wenn ich sie spüre, dann weiß ich, was sie ist.
Es fände es schön, wenn daraus bei jedem diesselbe Erkenntnis erwachsen würde. Denn nur wenn ich Gier als Gier wahrnehme, kann ich einen Schritt zurücktreten und so ggf. meine Emotion steuern oder einlenken. Diese Selbstreflexion findet aber bei vielen nicht statt, weshalb sie ihrer Gier blind ausgeliefert sind.

Ich frage mich auch, welche Emotionen hier bei der Diskussion bei den einzelnen Teilnehmern eine Rolle spielen (mich natürlich mit eingeschlossen), denn ganz emotionsfrei läuft die Diskussion ja nicht gerade ab. Hilfreich finde ich es immer, sich selbst einmal zu fragen, wo Projektionen des Ego zu einer Emotionalisierung von Sachverhalten führen, dann hat man die Chance, Dinge nicht immer so persönlich zu nehmen. Wo wir inhaltlich auch wieder nah am Thema "Selbstbild/IQ" wären...
Eat Pray Love


montagne
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Beitrag So., 11.12.2011, 21:00

denn ganz emotionsfrei läuft die Diskussion ja nicht gerade ab
Wär ja auch total fad und langweilig....

Nee im Ernst. zwar ist es sicher auch gut, sich mal zu distanzieren und etwas nüchtern zu betrachten, aber letzlich ist da snunmal auch ein Abwehrmechanismus und wenn man das zu sehr betreibt kommt man nicht zum Kern...

Ich habe aus der Diskussion und aus dem geschlossenen Thread jedenfalls etwas wichtiges für mich gelernt.

Durch einige Beiträge, zum Schluss von Elfchen und carö. Nämlich was genau bewegt mich (noch) an dem Thema so? Bei mir mal wieder das nicht ausreichend gesehen werden, nicht angenommen sein wie ich bin (früher) und die latente Projektion ins Hier und Jetzt. Bzw. eine diesbezüglich noch nicht ausreichend bearbeitete Vergangenheit.


@liebes Elfchen: Hast du das mal in der Therapie angesprochen? Mir zumindest hat es geholfen, dass es Thema wurde. Geholfen gesünder damit umzugehen und auch versöhnlicher diesbezüglich mit der Vergangenheit zu werden.
amor fati

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