Religion & Atheismus

Fragen und Gedanken rund um Spiritualität und Religionen, alternative Behandlungsmethoden, den üppigen Garten sonstiger "Therapie"-Formen, Esoterik ... und ihre Berührungspunkte mit Psychotherapie bzw. psychologischen Problemen.

Proserpina
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Beitrag Do., 15.12.2011, 11:30

Elana hat geschrieben:Also mir gefällt es, wenn jeder das findet, was er sucht. Wer sucht, der findet. Warum muss denn jeder dasselbe glauben? Vielleicht sind gerade die Unterschiede "gottgewollt", sprich Recht auf Individualismus.

Ich sage mir immer: "Gott schenkte mir all das (Hirn, Herz, Phantasie, Kreativität etc. pp.) damit ich es benutze."

Damit fahre ich ganz gut.

....

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shouqici
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Beitrag Do., 15.12.2011, 12:53

Ich danke es dem lieben Gott jeden Tag tausendmal,
dass er mich hat zum Atheisten werden lassen...


G.C. Lichtenberg
Um sanft, tolerant, weise und vernünftig zu sein,
bedarf es einer nicht geringen Portion von Härte.


[Peter Ustinov]

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Passat
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Beitrag Do., 15.12.2011, 14:07

Nico hat geschrieben:Dann kann ich möglicherweise zwar nicht mehr darüber reflektieren ob meine Zehen kalt oder warm sind, aber all meine geistigen Erfahrungen und Entwicklungen bleiben aktiv und existieren weiter.
Du ziehst also in Erwägung, dass das durch körperliche Sinneseindrücke geprägte Bewußtsein nach dem Tod autark weiterexistieren könnte (sich als "Seele" lösen könnte), obwohl es zu Lebzeiten unbedingt vom Körper abhängt und seine Entwicklung überhaupt erst durch ihn möglich ist?!?

Wir sind überwiegend durch Sinneseindrücke geprägt: hören, sehen, schmecken, riechen, fühlen...
Warum sollte dieses "Co-Abhängigkeitsprinzip mit dem Wegfall des Physischen weiterexistieren?
Vielleicht kommt mit dem Tod nicht Nichts, aber auch nichts, was uns dann noch bewußt wäre. Die Körper-Geist-Dualität ist für mich das Logischste überhaupt.
shouqici hat geschrieben:Die Logik bleibt im Prinzip dieselbe, ob sie von Christen, Muslimen, Faschisten, Kommunisten, Sozialisten, Turbokapitalisten oder sonstwem angewendet wird - Jeder versucht sie zu seinen Gunsten auszulegen, aber die Logik kratzt das wenig...

Und diese Logik ist jene Wahrheit, die sich immer wieder durchsetzen wird - egal was gerade ist.
Kekskrümel hat geschrieben:ich trenne glaube und kirche ganz klar voneinander. die kirche is meiner meinung nach die größte mafia die es gibt.
Das tue ich auch. Man braucht für seinen "Glauben"/sein Weltbild keine Institution.
Die Kirche - vermutlich meinst du die katholische - hat allerdings ihre Daseinsberechtigung. Sie sieht sich als Bewahrerin der Wahrheit. Und wenn sie sich nicht immer vollends dem jeweils gegenwärtigen Zeitgeist anpasst, so ist das gut und richtig. Sie hat die Haltung: "Es geht vorüber". Und mal ehrlich, man kann nur hoffen, dass es das wird.
shouqici hat geschrieben:Vgl. in der heutigen ZEIT:

- das geht also durchaus auch mit der ganz gewöhnlichen herkömmlichen Logik...

Ja, sicher.
Man kann sich ja über dieses Thema noch ein paar Jährchen öffentlich profilieren.
"Alles entsteht durch den Konflikt" (Heraklit)

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Nico
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Beitrag Do., 15.12.2011, 14:22

@ Passat

Was weiss man schon, vielleicht existiert eine Art Parallelbewusstsein, das waehrend unserer Existenz in unserer derzeitigen Form " ruhiggestellt " ist und erst nachdem die koerperlich - geistige Dualitaet durch den Tod wegfaellt, in Aktion tritt ?

Und so sehr verstrickt sind Koerper und Geist ja auch wieder nicht, "spueren" ja Menschen z.B. Schmerzen in Gliedmassen die gar nicht mehr da sind oder berichten Menschen von ausserkoerperlichen Wahrnehmungen usw.

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Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Beitrag Do., 15.12.2011, 17:30

Da nach derzeitigem Stand der Gehirnwissenschaft das Denken eh eine Illusion des Gehirns ist, kommt es nicht darauf an, ob jemand an ein Weiterleben nach dem Tod glaubt oder nicht, es wäre nur eine weitere Illusion des Gehirns. Offenbar basiert der Mensch nach dieser These nur auf Illusionen, das Leben selbst ist folglich Illusion. Es gibt also nichts außerhalb der Illusion. Weshalb dann nicht von einer Illusion außerhalb dieser manifestierten Illusion ausgehen? Immerhin ist es denkbar und damit Teil der Illusionsmaschine Gehirn.
Lieben Gruß
elana

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Nico
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Beitrag Do., 15.12.2011, 17:54

Aha interessant und wo hast du diesen derzeitigen Stand gelesen ?
Was ist denn deiner Meinung nach eine Illusion ?

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Nico
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Beitrag Do., 15.12.2011, 18:55

Ich habe einmal in einem Buch ueber Gehirnforschung gelesen, dass als diese Wissenschaft noch ziemlich in den Kinderschuhen steckte, ein Mann in einer Munitionsfabrik ( ich glaub in Frankreich) bei einem Unfall, Gehirnverletzungen erlitt. Vor dem Unfall soll er ein herzensguter Mensch gewesen sein und danach ein ziemliches Scheusal.
Bei Menschen mit Schaedel - Hirntrauma soll es auch zu teilweise starken Wesensveraenderungen kommen.

Aber das mit Elena's Illusion bezieht sich glaube ich auf die derzeitige Diskussion ueber den freien Willen des Menschen.

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Passat
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Beitrag Do., 15.12.2011, 20:44

@Nico

Wir (sollten eben) wissen, dass wir eigentlich nichts wissen.
Denkbar ist ja Vieles. Und auch die Idee eines Paralleluniversums ist immer wieder guter Stoff für Science Fiction-Filme.
Das Ende des Universums, und das potentiell unendliche Nichts dahinter, ist wiederum gar nicht vorstellbar...
Alles oder nichts ist möglich. Am besten warten wir`s ab.

Mit Phantomschmerzen hat es sicherlich etwas anderes auf sich. Soweit ich weiß hat das mit unterbrochenen Nervenbahnen zu tun, von denen das Gehirn (aus Gewohnheit) noch eine Weile glaubt, sie seien immer noch vorhanden.

Elana hat geschrieben:Offenbar basiert der Mensch nach dieser These nur auf Illusionen, das Leben selbst ist folglich Illusion.
Na hoffentlich ist der Tod dann keine Illusion mehr.

Darf ich dich daran erinnern, was du weiter oben gehofft hast:
Elana hat geschrieben:Weil ich es einfach will und niemals damit klarkäme, wenn es nach dem Tod wirklich vorbei wäre.
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shouqici
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Beitrag Do., 15.12.2011, 20:45

Das Denken eine Illusion? Das würde mich auch interessieren - was ich häufig von modernen Psychologen lese ist, dass das Ich eine Illusion sei. Wenn das stimmt, erübrigt sich das Nachdenken über ein Leben nach dem Tod allerdings auch...
Die Verneinung des Ich gab's allerdings auch schon vor 2.500 Jahren - im Buddhismus.
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Beitrag Do., 15.12.2011, 20:53

Passat hat geschrieben: Mit Phantomschmerzen hat es sicherlich etwas anderes auf sich. Soweit ich weiß hat das mit unterbrochenen Nervenbahnen zu tun, von denen das Gehirn (aus Gewohnheit) noch eine Weile glaubt, sie seien immer noch vorhanden.
Findest Du es in diesem Kontext nicht bemerkenswert, dass nur, weil das Gehirn das glaubt, es tatsächlich weh zu tun scheint? Hypochondrie ist auch interessant unter diesem Gesichtspunkt. Der Kranke glaubt er sei krank und hat tatsächlich die passenden Symptome, inklusive Herzrasen, Ausschlag, Schmerzen etc. pp.

....

Es gibt die Theorie, dass Dinge wahr werden (entstehen, erfunden werden/auftauchen) wenn genug Glaubens- alias Schaffensenergie auf sie gerichtet ist. Aber das ist Matrix pur. Geist herrscht über Materie. Ich liebe es.... und die Visualisierungsmeditationen dazu sind einfach geil.

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Beitrag Do., 15.12.2011, 20:59

Okay, verstanden, ich visualisiere nun matrix pur Gott. Also gibt es jetzt einen Gott. Denn das will Elana. Begriffen, Leutz! *droh wer anderes sagt*

Nur so als Hinweis: Die Gehirnforschung steckt ja wirklich noch in den Kinderschuhen, das ist allgemein bekannt. Dafür braucht es auch keinen Nobelpreis, um das zu erkennen. Von daher ist alles offen.
Lieben Gruß
elana

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Passat
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Beitrag Do., 15.12.2011, 21:03

Proserpina hat geschrieben:Der Kranke glaubt er sei krank und hat tatsächlich die passenden Symptome, inklusive Herzrasen, Ausschlag, Schmerzen etc. pp.
Das ist in diesem Zusammenhang allerdings interessant.
Jedoch: Der oben zitierte Aspekt ist wohl wieder etwas anders einzuordnen. Ich würde das Phänomen mal unter selbsterfüllende Prophezeiung einordnen, wie übrigens auch den Placebo-Effekt.


Proserpina hat geschrieben: Geist herrscht über Materie.
Wenn das generell so wäre, dann könnten wir Berge versetzen ... oder zumindest ein Glas auf dem Tisch.

Elana hat geschrieben:Die Gehirnforschung steckt ja wirklich noch in den Kinderschuhen, das ist allgemein bekannt.
Das hat man schon vor fünfzig Jahren gesagt und wird es auch in fünfzig Jahren noch sagen müssen.
"Alles entsteht durch den Konflikt" (Heraklit)


Proserpina
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Beitrag Do., 15.12.2011, 21:07

Mea Culpa....

...ich bekenne mich schuldig, der Liebe zu abgedrehten Gedankenspielereien. Als ich die Quantenphysik entdeckte, da war ich hin und weg.

@Herr Auto,-
Wenn das so wäre, dann könnten wir Berge versetzen ... oder zumindest ein Glas auf dem Tisch.
Ich denke, dass das durchaus irgendwann möglich sein könnte. Ernsthaft. Aber das würde hier zu weit führen.

....

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Beitrag Do., 15.12.2011, 21:10

Jesus sagt ja, was die Berge betrifft, und die Glastelekinese wär was für die bereits bestehende Wissenschaft der Parapsychologie.
Lieben Gruß
elana

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Proserpina
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Beitrag Do., 15.12.2011, 21:16

Ach so, fast vergessen,-
Passat hat geschrieben:Ich würde das Phänomen mal unter selbsterfüllende Prophezeiung einordnen, wie übrigens auch den Placebo-Effekt.
Ist das nicht egal? Ich meine, wenn ich den Mount Everest, Kraft meiner Rübe (ob nun Placebo oder nicht) nach Castrop Rauxel beamen würde, dann ist es doch Piepe, warum der dahin kam. Er ist da - that's it. Wer durch Zuckerpillchen geheilt wird, dem wird es auch egal sein, Hauptsache es wirkt. Wären die Aliens nicht so beängstigend, ich fände die Vorstellung klasse.

Oder mal in seriös: Was zählt denn am Ende? Der Weg oder das Ergebnis?

....

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