Hallo gW,
gesprungenesWasser hat geschrieben:
Diese Gefühle von denen sprichst, sind also "neue" Gefühle, ausgelöst durch eine Erinnerung in der Rückschau. Es sind nicht die Gefühle welche du in der Situation selbst erlebst (ähnlich wie beim Flashback)?
es sind durchaus die "alten" gefühle (stichwort emotionales gedächtnis), aber ich bin mir im klaren darüber, dass die damalige situation vorbei ist und ich mich nicht mehr in der vergangenheit befinde. ich glaube ein flashback vereinnahmt einen mehr, ist intensiver und ich dachte, man nimmt dann kaum mehr wahr, bzw eher "wann" man sich befindet... aber ich glaube ich muß mich da nochmal belesen...
manchmal sind die ausgelösten gefühle eine art schatten von den vergangenen. als wäre eine milchglaswand zwischen den zeiten, die einen beschützt, damit die geühle einen nicht überschwemmen. manchmal sind sie auch sehr intensiv, weniger milchglas ist vorhanden, aber nie verliere ich die bzw den überblick, wo und wann ich bin.
gesprungenesWasser hat geschrieben:
Meine gesamte Kindheit erscheint mir als hätte ich sie in der dritten Person erlebt. Von außen. Als Zuschauer.
diesen teil kann ich gut verstehen. so empfinde ich auch vieles. manchmal vergleiche ich es auch mit einem früheren leben... etwas, was mal zu mir gehörte... aber das ist lange her... dichter nebel...
gesprungenesWasser hat geschrieben: Das kann dann richtig peinlich werden - Himmel, was habe ich mir da schon alles geleistet
...kann ich verstehen da gibt es doch methoden, dass man lernt auseinanderzuhalten, was gerade "wirklich" ist, und was erinnerung, oder? kannst du das "trainieren"? aber es ist sicher schwer...
gesprungenesWasser hat geschrieben: Nun habe ich aber z.B. auch "Zustände", da komme ich plötzlich mitten in irgendeinem anderen Stadtteil zu mir und weiß absolut nicht, wie ich da hingekommen bin und was um alles in der Welt ich dort eigentlich will.
...das scheint wohl diese fugue zu sein, ja. also laienhaft gesagt jetzt die anderen zustände haben aber, soweit ich verstanden habe, alle mit dissoziation und derealisation zu tun. und sie klingen auch nach PTBS.
gesprungenesWasser hat geschrieben: Darf ich dich fragen, warum du dich für Persönlichkeitsstörungen interessierst?
ganz allgemein will ich menschen verstehen und gerade das, was man als "das Dunkle" bezeichnet. vll ich hasse stigmatisierungen und irgendwie fasziniert mich psychologie sowieso.
naja und ich bin selber in therapie. habe mich eine zeit lange (jetzt schon länger nicht mehr) selbst verletzt (ritzen, schneiden,leicht verbrennen). naja, phasenweise anorektisch, auch leichte dissoziation, in meinem fall aber wohl eher derealisation, ( unwirklichkeitsgefühle, eigener körper fremd, leben wie ein traum ect)depressive verstimmungen... ich habe nie eine offizielle diagnose erhalten, schätze aber Borderline könnte infragekommen. es gab da ein ereignis bei meiner therapeutin, woraus ich schließe, das ich richtige liegen könnte. naja, und dann geht es auch um freunde... die ich besser verstehen will... das ist so die grobe begründung.
lg, H&K