Keine Kontrolle über den Alkohol

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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Isaac
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Beitrag Mo., 08.11.2010, 15:21

um bei dem beispiel zu bleiben..
ein alkoholiker fährt wieder und wieder gegen den baum und hofft bei jedem mal das sein auto unbeschädigt bleibt.
"Von all den Dingen die ich im Lauf der Zeit verloren habe vermisse ich meinen Verstand am meisten"

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Ive
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Beitrag Mo., 08.11.2010, 15:35

Woran man schon sehen kann, dass Alkoholismus mit nichts zu vergleichen ist.

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Minerva
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Beitrag Mo., 08.11.2010, 15:38

Ich würde eher behaupten wollen das Sucht ist Sucht nur die Substanz oder handlung ist individuell
wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpf hat schon verloren

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Ive
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Beitrag Mo., 08.11.2010, 16:00

Rein sachlich stimmt das schon. Aber so mancher Alkoholiker, den ich kennengelernt hab in den Gruppen, bestand auf einen gewissen Exklusivitätsanspruch. Vielleicht weiß Isaac, was ich meine.

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Isaac
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Beitrag Mo., 08.11.2010, 17:47

Ive hat geschrieben:Vielleicht weiß Isaac, was ich meine.
bin mir nicht ganz sicher
aber ich seh mich als alkoholiker nicht exklusiv an, ich war auch in vielen NA meetings (narcotics anonymus) - viel unterschied ist da nicht.
sucht ist sucht. aber das ist nur meine meinung.
ich zb bin nach wie vor in vielen süchten gefangen, beginnend mit zuneigung und endend mit .... ja was weis ich zb, ich trinke gern cola, nur ich kann das als süchtiger mensch nicht "normal" somit - eine 2liter flasche ist nichts, und so gehts weiter...

aber keine meiner süchte zerstört mich so wie es der alk getan hat
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Ive
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Beitrag Mo., 08.11.2010, 18:56

Na ja, Heroin ist sicherlich mindestens so zerstörerisch wie Alkohol, und Crack und was es da sonst noch so gibt ...

Um es kurz aufzuklären: Einige (in der Regel trockene) Alkis fanden alles was nicht ihre Sucht war, in ihren Gruppen indiskutabel; mir kam das vor wie eine Art Exklusivitätsrecht. War aber vielleicht auch nur mein Eindruck als "Tablettanerin".

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Minerva
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Beitrag Mo., 08.11.2010, 18:57

Ach darauf hast du angespielt Ive - und ja den eindruck hatte ich auch schon.
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unwillig
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Beitrag Mo., 08.11.2010, 23:04

... und ich weis auch nicht wo unwillig steht ...(zitat)

das ist mein problem - ich weiss nicht, wo ich stehe.
bin ich alkoholikerin oder nicht. kann ich nicht "kontrolliert trinken"? sind dann nicht all meine "freunde" auch alkoholiker? was ist "normal"? und was nicht?
es spricht immer so viel dafür und dagegen.

ich bin verwirrt.


zu meinen härteren zeiten hab ich das probiert mit wenig geld mitnehmen. hat nich funktioniert. es gibt bankomaten, kumpels,...aber vielleicht bringts heut was.wird probiert-und ich trink dann trotzdem keinen schnaps!
der kumpel von we hat mich schon öfters gebremst beim trinken. aber den seh ich halt leider nur selten. und hier in meiner stadt hab ich tatsächlich keine solche freunde...
ich muss lernen auf mich selber aufzupassen.

wenn ich meine texte lese erschrecke ich immer selbst. das hört sich alles so eindeutig an-aber nicht als würde es aus meinem kopf kommen...
ich bin verwirrt...

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Isaac
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Beitrag Di., 09.11.2010, 06:32

Hallo liebe unwillig, nur eine kurze Antwort ... ich bin noch nicht ganz wach

Ich habe mir z.B. die verschiedensten "Trinkmodelle" ausgedacht wie:
- nur am Wochenende trinken
- nicht vor 18 Uhr trinken
- keine harten Sachen trinken
- nicht alleine trinken
- nur alleine trinken
usw. usw. usw.

Heute weiß ich, dass, auch wenn ich nicht getrunken habe, mein Kopf voll mit Alkohol war, bzw. meine Gedanken sich ganz oft um Alkohol drehten: Wann kann ich endlich anfangen zu trinken, wann ist der beste Zeitpunkt, dass es noch gesellschaftsverträglich aussieht, ich nicht durch trinken negativ auffalle...usw.usw....

Kein Mensch, der mit Alkohol umgehen kann, macht sich solch einen Kopf, er trinkt wann er es für richtig hält und hört auch wieder auf und entwickelt keine solchen kriegsähnlichen Strategien wie ich es machte

Kontrolliertes Trinken ist letztendlich ein Hinweis dafür, nicht "normal" mit Alkohol umgehen zu können.

Übrigens, keines meiner "Trinkmodelle" hat auf lange Sicht funktioniert, denn ich bin alkoholkrank und dass ich nicht kontrolliert trinken kann ist ein Merkmal der Alkoholkrankheit, aber das ich Alkoholiker bin wollte ich damals weder hören noch wissen.
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Isaac
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Beitrag Di., 09.11.2010, 08:11

Ive hat geschrieben:Alkis fanden alles was nicht ihre Sucht war, in ihren Gruppen indiskutabel; mir kam das vor wie eine Art Exklusivitätsrecht.
Du hast recht Ive, so meetings gibt’s, ich war da auch in einigen die ich fluchtartig verlassen habe. Aber ich seh das eher als eine art "generationskonflikt"
Ich hab so meetings immer (innerlich) als pensionistenmeeting bezeichnet, dort war ja keiner weniger als 20 jahren trocken.
Diese menschen fangen vermutlich wenig mit "modernen" süchten an. Alkoholismus ist ja doch - sagen wir eine sehr alte sucht, das gibt’s mit sicherheit seit die menschheit begonnen hat wein anzubauen. Mir kams manchmal vor wie wenn manche noch aus dieser zeit stammen
Aber ich bin ja frei mir was anderes zu suchen, gibt’s zum glück jede menge

NACHTRAG: wobei man aber auch diese einstellung verstehen sollte:
wenn ich zb in ein AA meeting gehe will ich dort auch über alkohol reden und was hören, und nicht über andere suchtstoffe, genauso wie ich in einer selbsthilfegruppe für zb essstörungen mit alkoholismus sicher nicht am richtigen platz bin
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Ive
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Beitrag Di., 09.11.2010, 09:27

Stimmt schon, Isaac, dafür gibts ja dann auch die anderen Anonymen, Narcotics und Emotions und so.
War bei mir irgendwie komisch, ich hab mich zwischen den jungen Trockenen und den alten Haudegen mit meiner Tablettensucht wohl gefühlt und wollte gar nicht woanders hin ... sie hatten da eine tolle Kameradschaft, das wars wohl. Und ich hab jede Menge über Alkoholismus gelernt dabei!

Deshalb sehe ch auch, Unwillig, dass Du im Fahrstuhl schon drin stehst. Es ist nur die Frage, steigst Du aus und wenn ja, auf welcher Etage? Isaac hat Recht, wer kontrolliert trinken will, hat keinen normalen Umgang mehr mit Alkohol. Natürlich gibts davon sehr viele. Ich selbst hänge irgendwo dazwischen, wenn ich es so betrachte, denn mein Umgang mit Alkohol ist auch nicht gerade locker. Das dürfte bei jedem so sein, der mal andere Suchtmittel konsumiert hat und "drauf" war und heute etwas trinkt - Vorsicht ist auch hier geboten.

Manchmal wird einem bewusst, die Droge Alkohol ist janusköpfig, jeder soll damit umgehen und viele können es eben nicht besonders gut. Ein Volk, eine Welt von Alkies? Irgendwie schon, ja. Nur - was die anderen machen oder lassen, ist nicht Deine Sache. Sorg für Dich. Damit hast Du schon genug zu tun.

Du hast für Dich die Verantwortung, Dich nicht krank zu saufen. Ob Du entscheidest, Du kannst nicht normal mit Alk umgehen und hörst deshalb ganz auf oder nicht - es kann Dir niemand abnehmen.

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unwillig
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Beitrag Di., 09.11.2010, 11:56

ich brauche zeit...

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unwillig
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Beitrag Di., 09.11.2010, 11:57

danke dass ihr da seid!

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Isaac
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Beitrag Di., 09.11.2010, 12:21

unwillig hat geschrieben:danke dass ihr da seid!
Gerne, aber es ist nicht uneigennützig

Solange du trinkst (kämpfts) hilfst du mir, wenn du nicht mehr trinken willst helf ich dir.

Auf diesen vereinfacht dargestellten satz baut zb. das ganze system von AA auf.


Du hast alle zeit die du dir nehmen willst.
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Ive
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Beitrag Di., 09.11.2010, 12:41

unwillig hat geschrieben:ich brauche zeit...
Ja, das glaube ich auch. Du brauchst noch Zeit, und alles Gute für diese Strecke.

Falls Du unterwegs Rat oder ein "Ohr" brauchst, bin ich wie die anderen für Dich da.

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