Warum nur verherrliche ich die Nazi-Zeit?
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Ich würde alles daran setzen (wie ich auch jetzt schon oft genug schreibe), dass das Bildungsminsterium sich vielleicht mal von seinem faulem Hintern erhebt und nicht erwartet, dass sich die aktuellen Schüler an die veralteten Gegebenheiten der Schule anzupassen hätte, sondern sich die Schule viellecht einfach mal an den aktuellen Schülern. Wenn ich 80% Kinder habe die in der ersten Klasse nicht ausreichend der Unterrichtssprache folgen können, aber weiterhin an einer Schule festhalte die davon ausgeht, dass alle Kinder in der ersten Klasse der Unterrichtssprache folgen können, dann frage ich mich ob das Problem auf einmal innerhalb eines einzigen Jahrgangs aufgetreten ist, weswegen nicht darauf reagiert werden konnte, oder falls das Problem schon länger besteht, warum niemand seine Arbeit gemacht hat und dementsprechend ein neues Konzept ausgearbeitet hat, dass der Situation eher gerecht wird? (z.B. Kindergärten die sich primär auf Spracherwerb für Betroffene konzentrieren)
Ich muss ehrlich sagen, ohne jeden Kontext dazu hätte ich einfach angenommen, dass Vios Kinder der momentan gängigen Emomode anhängen und sich ihre Haare wie die 80% der anderen Teenies dunkel färben um den gewünschten aktuellen mysteriös, hager, bleich, gruftig Look zu bekommen wie die gängigen Jugend Idole Bill Wie-auch-immer von Tokio Hotel, Geschminkte-Fresse-aus-Twilight usw...
Ich muss ehrlich sagen, ohne jeden Kontext dazu hätte ich einfach angenommen, dass Vios Kinder der momentan gängigen Emomode anhängen und sich ihre Haare wie die 80% der anderen Teenies dunkel färben um den gewünschten aktuellen mysteriös, hager, bleich, gruftig Look zu bekommen wie die gängigen Jugend Idole Bill Wie-auch-immer von Tokio Hotel, Geschminkte-Fresse-aus-Twilight usw...
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Waldorf- oder andere freie Trägerschulen - sicher nicht für jeden machbar. Das Angebot ist regional sehr verschieden, gilt auch für Kindergärten.Saul hat geschrieben: Tja, aber auf welche Schule würden wir unsere Kinder dann schicken, wenn wir sie aufgrund oben genannter Gründe von der einen nehmen? Ich denke, dass es gerade im Kindergarten- und Grundschulalter kaum Alternativen gibt.
Ich glaube, das mit Vios Kindern ist schon ne Weile her.
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Ja, aber ich spreche von Vorurteilen.Von der Angst vor dem Fremden, Andersartigen.Davon, dass bevor man sich kennen gelernt hat, jemanden schon ablehnt.Saul hat geschrieben: Lanzalotta schrieb:
Ist es denn nicht so, dass zu dem Gefühl der Abgelehntheit immer zwei gehören?Der, der sich abgelehnt fühlt und der, der ablehnt?
Saul schrieb:
Und wenn sich zwei Menschen begegnen und beide nicht miteinander können? Es gibt nicht (immer nur) den einen und den anderen, den Ablehnenden und den Abgelehnten. Diese Darstellung finde ich ziemlich undifferenziert.
Und außerdem spielt bei einer Begegnung auch nicht immer die Nationalität oder die Religion eine Rolle - oft ist es auch einfach nur eine Frage der Symphatie.
Die Ewigkeit dauert lange, besonders gegen Ende.
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Ja, sicher, diese Alternativen...Sir hat geschrieben:Waldorf- oder andere freie Trägerschulen - sicher nicht für jeden machbar. Das Angebot ist regional sehr verschieden, gilt auch für Kindergärten.
Aber: Wäre das wirklich eine Alternative hinsichtlich der Sprachproblematik an regulären Schulen? Sollen "wir", die die deutsche Sprache noch einigermaßen beherrschen unsere Kinder etwa deswegen anthroposophisch erziehen? Das wäre doch mehr ein Ausweichen.
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Das hört sich spekulativ an.Frag sie doch mal, weshalb sie sich die Haare dunkel gefärbt haben.Violetta 2009 hat geschrieben:Was haltet ihr von WOhngegenden wo man kaum einen "Blonden" sieht?
(War hier die Frage aus dem Forum von vor vier Jahren):
Meine beiden Kinder haben sich ihre hellen Haare pechschwarz gefärbt, vielleicht um nicht aufzufallen
und mit blonden Haaren kein Aussenseiter zu sein.
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Ja, ich weiß, dass du davon sprichst...Lanzalotta hat geschrieben:Ja, aber ich spreche von Vorurteilen.Von der Angst vor dem Fremden, Andersartigen.Davon, dass bevor man sich kennen gelernt hat, jemanden schon ablehnt.
Ich mache diese Erfahrungen einfach nicht. Für mich ist eine "interkulturelle" Begegnung nie von offensichtlichen Vorurteilen geprägt gewesen. Gerade vor ein paar Tagen habe ich zufällig einen Iraner kennengelernt. Wir kamen ganz unvoreingenommen ins Gespräch und sind dann sogar einen Kaffee zusammen trinken gegangen. Er war "typisch" Perser, ich war "typisch" Deutscher. Und dennoch, oder gerade deshalb, haben wir uns wirklich gut verstanden. Es geht doch dabei nur um Neugier, Interesse am Menschen und Achtung vor dem Anderen.
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Wie wärs einfach aufhören in Laleluland zu leben in dem in der ersten Klasse Grundschule alle perfekt deutsch können (damit der Unterricht überhaupt funktioniert) sondern lieber im Jetztland leben, akzeptieren das der nach dem veraltetem Muster gestaltete Lehrplan auf heutige Erfordernisse nicht eingeht und in Großstädten in denen das Problem meist konzentriert ist eigene Sprachkindergärten machen? Das wäre gleichzeitig auch eine Chance auf vermehrtes Miteinander. Auch wenns die Eltern probieren, 5-6 jährige Kinder können Rassismus noch nicht wirklich anwenden, Sprachbarrieren schon. Nimm den Kindern schon vor der Volksschule im Kindergarten die Sprachbarriere und damit sinkt auch die Chance das sich in der Schule dann vielleicht entsprechende Grüppchen zu bilden.Saul hat geschrieben:Ja, sicher, diese Alternativen...Sir hat geschrieben:Waldorf- oder andere freie Trägerschulen - sicher nicht für jeden machbar. Das Angebot ist regional sehr verschieden, gilt auch für Kindergärten.
Aber: Wäre das wirklich eine Alternative hinsichtlich der Sprachproblematik an regulären Schulen? Sollen "wir", die die deutsche Sprache noch einigermaßen beherrschen unsere Kinder etwa deswegen anthroposophisch erziehen? Das wäre doch mehr ein Ausweichen.
Wenn wir ein Schulsystem haben, dass darauf aufgebaut ist, dass alle in der ersten Klasse perfekt deutsch können, dann müssen wir halt schauen wie wir das hinkriegen können. Daran das 5-jährige nicht zum Spracherwerb fähig wären liegts sicher nicht.
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Schneekugel hat geschrieben:Nimm den Kindern schon vor der Volksschule im Kindergarten die Sprachbarriere und damit sinkt auch die Chance das sich in der Schule dann vielleicht entsprechende Grüppchen zu bilden.
Das ist ein schöner Erlebnisbericht.Aber nicht jeder ist so unvoreingenommen, neugierig und interessiert wie Du.Saul hat geschrieben:Ich mache diese Erfahrungen einfach nicht. Für mich ist eine "interkulturelle" Begegnung nie von offensichtlichen Vorurteilen geprägt gewesen. Gerade vor ein paar Tagen habe ich zufällig einen Iraner kennengelernt. Wir kamen ganz unvoreingenommen ins Gespräch und sind dann sogar einen Kaffee zusammen trinken gegangen. Er war "typisch" Perser, ich war "typisch" Deutscher. Und dennoch, oder gerade deshalb, haben wir uns wirklich gut verstanden. Es geht doch dabei nur um Neugier, Interesse am Menschen und Achtung vor dem Anderen.
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Du hast ja wirklich gute Ideen. Aber meiner Meinung nach sind sie nicht umsetzbar - schon mal gar nicht auf die Schnelle. Die derzeitigen Strukturen sind einfach zu verhärtet.Schneekugel hat geschrieben:Wenn wir ein Schulsystem haben, dass darauf aufgebaut ist, dass alle in der ersten Klasse perfekt deutsch können, dann müssen wir halt schauen wie wir das hinkriegen können. Daran das 5-jährige nicht zum Spracherwerb fähig wären liegts sicher nicht.
Außerdem wäre es viel verlangt, dass Kinder, deren Eltern mühsam die deutsche Sprache erlernt haben, um hier Fuß zu fassen, die selbe Leistung schon im Alter von fünf Jahren vollbracht haben müssen.
Kinder lernen eine fremde Sprache ungleich leichter. Sie müssen auch nicht perfekt Deutsch sprechen.Saul hat geschrieben:Außerdem wäre es viel verlangt, dass Kinder, deren Eltern mühsam die deutsche Sprache erlernt haben, um hier Fuß zu fassen, die selbe Leistung schon im Alter von fünf Jahren vollbracht haben müssen.
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Bei einem Erwachsenen werden manche Dinge wie Lautbildung, grammatikalische Sonderfälle usw... beinahe niemals sitzen, wenn er eine Sprache im Nachhinein erwirbt. Bei Kindern wieder unglaublich schnell. Ich hab mein Englisch dadurch gelernt, dass mein Vater für den damaligem rein englischem Sky-Fernsehanbieter eine Piratenkarte erwarb. Dort gabs jede Menge Zeichentrickkanäle, Science Fictionkanal usw... mit dem Effekt das ich nebenbei nach und nach als Kind Englisch von einem Fernseher gelernt habe aus der glorreichen Motivation heraus Teenage Mutant Hero Turtles und Star Wars ansehen zu wollen. ^^ (Unsere Alternative bestand aus ORF. ^^)
Auch der Sprachschatz von 5-jährigen Kindern ist noch viel geringer als bei einem ausgewachsenem Menschen, genauso die Komplexität der Sätze. Daher wäre es ja grade so wichtig, wenn sie möglichst jung die Gelegenheit bekommen. Je jünger du bist, desto weniger musst du lernen um auf die anderen aufholen und dann altersgemäß den Sprachschatz entsprechend selbsttätig erweitern zu können. Wenn wir deutsche Kindergärten haben in denen Kindern französisch oder englisch beigebracht wird, dann kanns aus meiner Sicht ja wohl nicht an deutschen Kindergärten in denen Kinder gezielt deutsch lernen scheitern. Vorteile wären für alle da.
Weniger Chancen Parallelgemeinschaften aufkommen zu lassen, mehr Kommunikation untereinander, bessere Unterrichtsqualität für alle, kein beinahe schon vorgeschriebener sozialer Abstieg für Deutschtürken usw... Obs wirklich was hilft weiss man nicht bevor mans nicht ausprobiert, aber das aktuelle System ist einfach für die gegenwärtige Situation unzureichend. Klar würde es etwas kosten entsprechende Kindergartengruppen mit vielleicht 2 Betreuungspersonen mehr einzurichten, aber wenn man denkt wieviel 1-2 Kindergartenjahre pro Kind kosten im Vergleich zu jemanden der, weil er im Unterricht nicht folgen konnte, 45 Jahre am sozialem Ende rumdümpelt, dann steigen wir da alle als Gesellschaft 100 fach besser aus.
Auch der Sprachschatz von 5-jährigen Kindern ist noch viel geringer als bei einem ausgewachsenem Menschen, genauso die Komplexität der Sätze. Daher wäre es ja grade so wichtig, wenn sie möglichst jung die Gelegenheit bekommen. Je jünger du bist, desto weniger musst du lernen um auf die anderen aufholen und dann altersgemäß den Sprachschatz entsprechend selbsttätig erweitern zu können. Wenn wir deutsche Kindergärten haben in denen Kindern französisch oder englisch beigebracht wird, dann kanns aus meiner Sicht ja wohl nicht an deutschen Kindergärten in denen Kinder gezielt deutsch lernen scheitern. Vorteile wären für alle da.
Weniger Chancen Parallelgemeinschaften aufkommen zu lassen, mehr Kommunikation untereinander, bessere Unterrichtsqualität für alle, kein beinahe schon vorgeschriebener sozialer Abstieg für Deutschtürken usw... Obs wirklich was hilft weiss man nicht bevor mans nicht ausprobiert, aber das aktuelle System ist einfach für die gegenwärtige Situation unzureichend. Klar würde es etwas kosten entsprechende Kindergartengruppen mit vielleicht 2 Betreuungspersonen mehr einzurichten, aber wenn man denkt wieviel 1-2 Kindergartenjahre pro Kind kosten im Vergleich zu jemanden der, weil er im Unterricht nicht folgen konnte, 45 Jahre am sozialem Ende rumdümpelt, dann steigen wir da alle als Gesellschaft 100 fach besser aus.
Also, sowohl meine Tochter als auch ich hatten schwarzhaarige Phasen, das hatte aber rein gar nichts mit dem Ausländeranteil in unserem Ort zu tunLanzalotta hat geschrieben:Das hört sich spekulativ an.Frag sie doch mal, weshalb sie sich die Haare dunkel gefärbt haben.Violetta 2009 hat geschrieben:Was haltet ihr von WOhngegenden wo man kaum einen "Blonden" sieht?
(War hier die Frage aus dem Forum von vor vier Jahren):
Meine beiden Kinder haben sich ihre hellen Haare pechschwarz gefärbt, vielleicht um nicht aufzufallen
und mit blonden Haaren kein Aussenseiter zu sein.
Damals in Köln bin ich tatsächlich öffentlich mit langem Mantel und Kopftuch rumgelaufen - ich sehe dann original türkisch bzw. muslimisch aus, weil ich dunkle Augen und Brauen habe. Auch das tat ich allerdings nicht, um nur ja nicht unter den vielen, vielen Ausländern aufzufallen , sondern um im Rahmen meiner politischen Pro-Ausländer-Arbeit mal reinzuspüren, wie sich Migranten unter Deutschen wohl fühlen.
Es war grauenhaft! War allerdings auch während einer wortwörtlich außerordentlich "brand"gefährliche Zeit, ich habe hier schon davon geschrieben, als damals in Köln ein Asylbewerberheim in Flammen aufging, mit Todesopfern, auch Kinder darunter
Man fühlt sich wie eine lebendige Zielscheibe! Man wird abfällig angestarrt. Man wird beschimpft. Angespuckt. Geschubst. Und auch wenn nichts passierte, ich fühlte mich permanent bedroht und in Gefahr. Ich habe es ganze zwei Tage ausgehalten, danach konnte ich nicht mehr! Ich habe damals eine Sozialphobie entwickelt, aufgrund dieser Erfahrungen und wg. meiner konfrontativen politischen Aktivitäten, die sich natürlich über längere Zeit hinzogen und zu denen ich ich auch während des Alltags sichtbar Stellung bezog, in Form von politischen Statements als Aufkleber, Buttons etc.
In etwa kann ich also vielleicht deine Erfahrungen, Lotta, nachvollziehen, auch wenn meine schon lange zurückliegen. Es regt sich gerade im Moment wieder die Rebellin in mir, die gern mal wieder so einen Selbstversuch starten würde. Nur um mal die aktuelle, zwischenmenschliche Atmosphäre zu spüren.
Ich selbst bin übrigens im Moment im alltäglichen Miteinander noch mehr als sonst auf einen respektvollen und sehr freundlichen Umgang bedacht. Früher habe ich allein das als eine Form von Rassismus betrachtet - Unterschiede zu machen! Im Moment scheint es mir aber an der Zeit, Zeichen zu setzen und besonders Migranten offensichtlich muslimischer Herkunft gegenüber bewusst freundlich und herzlich aufzutreten, um ihnen etwas Mut zu geben und um zu zeigen, dass nicht alle Deutschen so denken wie Sarrazin und seine neue Fangemeinde.
Diesen Beitrag nehmt bitte als meinen Wiedereinstieg in die Diskussion, die mir einige Tage lang zu sehr auf die Nerven bzw. zu nah ging. Manchmal ist Rückzug besser, besonders wenn man merkt, dass das Thema einen zu unsachlichen und evtl. verletzenden Statements verführen könnte.
PS: Lanzalotta, bitte die Kritik von mir (u. a. wg. diesem Smilie) nicht persönlich nehmen, ich schätze deine Beiträge sehr!
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Das ist wieder so ein paradoxer Satz von Dir mit dem ich Probleme habe. Ja, da gibt es die, die tatsächlich die Ausländer für alles verantwortlich machen, das ist schlimm und dumm, aber wichtiger ist doch, was Politik und Staat vorgibt und die setzen nun besonders in Deutschland ganz eindeutige Zeichen und geben Migranten nicht die alleinige Schuld.Lanzalotta hat geschrieben:Kann man da tatsächlich immer und immer wieder nur die alleinige "Schuld" bei den unwillligen/unfähigen Migranten suchen, die es natürlich auch gibt?
Das sieht man doch gerade wieder an der Debatte um Sarrazin. Man könnte dem auch einfach keine Beachtung schenken, nach einigen Wochen ist das Interesse eh verschwunden. Tut man aber nicht. Man sieht mal wieder sehr deutlich, wie wenig Selbstwusstsein Deutschland in dieser Hinsicht hat.
Hierzulande ist man m.M.n. sehr schnell Rassist, man muss seine Worte abwegen, dreimal nachdenken. Ehrlich gesagt, habe ich besonders durch den Kontakt mit Ausländern gelernt, das mal schön bleiben zu lassen. Allen voran mit Israelis. Nicht nur einmal bin ich für meinen Zensur im Kopf belächelt worden. Das ist so eine Erfahrung, die ich jedem Deutschen wünschen würde. Seitdem gehe ich entspannter mit dem Thema um und ausserdem, genau durch diese "besondere Freundlichkeit" macht man doch wieder Unterschiede, oder? Ich bin nicht (un)freundlicher zu Türken als zu Deutschen. Allerdings bin ich empfänglicher, wenn ich merke, dass der Türke vor mir in der Schlange im Supermarkt unfreundlich behandelt wird, dann denke ich schnell: Hat die Kassierin was gegen Ausländer? Anstatt: Sie hat vielleicht einfach einen schlechten Tag oder sie mag ihn nicht, so wie man mich an anderer Stelle nicht mag, ganz unabhängig von der Herkunft. Solche Sachen gibt es auch. Dass man sehr schnell mit dem Sichtbarsten argumentiert und sich dadurch für andere Begründungen verschliesst.Rilke hat geschrieben:Ich selbst bin übrigens im Moment im alltäglichen Miteinander noch mehr als sonst auf einen respektvollen und sehr freundlichen Umgang bedacht. Früher habe ich allein das als eine Form von Rassismus betrachtet - Unterschiede zu machen! Im Moment scheint es mir aber an der Zeit, Zeichen zu setzen und besonders Migranten offensichtlich muslimischer Herkunft gegenüber bewusst freundlich und herzlich aufzutreten, um ihnen etwas Mut zu geben und um zu zeigen, dass nicht alle Deutschen so denken wie Sarrazin und seine neue Fangemeinde.
Und wenn man schon über unterschwellige Ausländerfeindlichkeit und schlechte Integration in Deutschland spricht, dann muss man auch sehen, was alles schon getan wird. Besonders im kulturellen Bereich wird unglaublich viel gemacht. So ganz lass ich also nicht gelten, dass hierzulande alles fürchterlich ist.
Grüße
autumnflower
@Schneekugel und Sir
Das mit der Sprache ist so eine Sache. Es mag sein, dass das Erlernen einer fremden Sprache Kindern leichter fällt als Erwachsenen. Doch allein diese Tatsache zu betrachten, blendet die wahrscheinliche reale Situation von Einwanderern so ziemlich aus. Sprachen habe ich bisher vor allem in vertrauten Umfeldern gelernt - in der Schule, in der Uni, zu Hause. Aber diese Leute kommen hierher und müssen sich erstmal ganz neu orientieren. Ich kann dann schon verstehen, dass die Zeit und Muße für das Erlernen der Sprache erstmal fehlen, weil sie eben unter dem großen Eindruck "unserer" Kultur stehen, welche in den meisten Fällen wohl so ganz anders ist, als die, aus der sie kommen. Für mich ist es absolut nachvollziehbar, dass sie erstmal(!) unter sich bleiben, beim Gewohnten und dass sie sich "Leidensgenossen" anschließen. Davon kann sich hier doch niemad freisprechen.
Und mal ehrlich, das kennen wir doch alle (wenigstens vom Urlaub): Wer von uns macht sich schon wenigstens mit dem Standardvokabular vertraut, um im Rastaurant etwas bestellen zu können? Und wo gehen "wir" hin, wenn wir im Ausland sind? Wer bewegt sich nicht gerne dort, wo er sicher scheint? Ich vermute, es ist selten, dass Touristen die sicheren Wege verlassen, um nicht nur hinter die Fassade des speziell für Touristen ausgelegten Angebots zu blicken, sondern auch tatsächlich in die fremde Kultur einzutauchen. Meistens ist unser Weg im Ausland dort zu Ende, wo wir nicht mehr mit Deutsch und Englisch weiterkommen...
Das mit der Sprache ist so eine Sache. Es mag sein, dass das Erlernen einer fremden Sprache Kindern leichter fällt als Erwachsenen. Doch allein diese Tatsache zu betrachten, blendet die wahrscheinliche reale Situation von Einwanderern so ziemlich aus. Sprachen habe ich bisher vor allem in vertrauten Umfeldern gelernt - in der Schule, in der Uni, zu Hause. Aber diese Leute kommen hierher und müssen sich erstmal ganz neu orientieren. Ich kann dann schon verstehen, dass die Zeit und Muße für das Erlernen der Sprache erstmal fehlen, weil sie eben unter dem großen Eindruck "unserer" Kultur stehen, welche in den meisten Fällen wohl so ganz anders ist, als die, aus der sie kommen. Für mich ist es absolut nachvollziehbar, dass sie erstmal(!) unter sich bleiben, beim Gewohnten und dass sie sich "Leidensgenossen" anschließen. Davon kann sich hier doch niemad freisprechen.
Und mal ehrlich, das kennen wir doch alle (wenigstens vom Urlaub): Wer von uns macht sich schon wenigstens mit dem Standardvokabular vertraut, um im Rastaurant etwas bestellen zu können? Und wo gehen "wir" hin, wenn wir im Ausland sind? Wer bewegt sich nicht gerne dort, wo er sicher scheint? Ich vermute, es ist selten, dass Touristen die sicheren Wege verlassen, um nicht nur hinter die Fassade des speziell für Touristen ausgelegten Angebots zu blicken, sondern auch tatsächlich in die fremde Kultur einzutauchen. Meistens ist unser Weg im Ausland dort zu Ende, wo wir nicht mehr mit Deutsch und Englisch weiterkommen...
Schön, dass du zurückgekommen bist, Rilke!
Aber hier muß ich gleich mal widersprechen:
Schlußfolgerung ist, dass du dich eben nicht so gefühlt hast, wie sich die Kopftuchfrauen fühlen. Du hattest das Verhalten ja schon genau so erwartet und wußtest, es ist nur ein Versuch, den du jederzeit abbrechen kannst, wenn`s dir zuviel wird.
Aber du hast Recht - das zeigt natürlich trotzdem ganz deutlich, wie arm dran die Muslime in doch Deutschland sind...
Aber hier muß ich gleich mal widersprechen:
Ich finde es zwar lobenswert, dass du dich so selbstlos für die Sache aufgeopfert hast. Aber dieser Versuch gleicht dem eines Naturwissenschaftlers, der etwas herausfinden will und sein Experiment daher so aufbaut, dass er die erwünschten Ergebnisse erhält.Rilke hat geschrieben:Damals in Köln bin ich tatsächlich öffentlich mit langem Mantel und Kopftuch rumgelaufen - ich sehe dann original türkisch bzw. muslimisch aus, weil ich dunkle Augen und Brauen habe. Auch das tat ich allerdings nicht, um nur ja nicht unter den vielen, vielen Ausländern aufzufallen , sondern um im Rahmen meiner politischen Pro-Ausländer-Arbeit mal reinzuspüren, wie sich Migranten unter Deutschen wohl fühlen.
Es war grauenhaft!
Schlußfolgerung ist, dass du dich eben nicht so gefühlt hast, wie sich die Kopftuchfrauen fühlen. Du hattest das Verhalten ja schon genau so erwartet und wußtest, es ist nur ein Versuch, den du jederzeit abbrechen kannst, wenn`s dir zuviel wird.
Aber du hast Recht - das zeigt natürlich trotzdem ganz deutlich, wie arm dran die Muslime in doch Deutschland sind...
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