Wenn man fürs Reden bezahlen muss

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Dornröschen Dorn
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Beitrag Sa., 31.07.2010, 17:33

Ich würde das garnicht wollen, dass der Therapeut viel von sich erzählt. Dann kriegt man nämlich umso eher und schneller das lästige Kopfkino irgendwann und malt sich dann das Therapeuten Leben mit aus. Oder noch schlimmer: Wird abhängig bzw fängt an sich zu verlieben.. *urgs.

LG

P.S. Oder ooops ging es jetzt doch um was anderes.. ?! Naja, jedenfalls ist das meine Meinung (vlt) zu einem ganz anderen Thema als von Gandalf.. (Gandalf, finde deinen Namen sehr amüsant! )
Erfahrungen sind die Schlüssel zu noch mehr Glück und Vollkommenheit, für alle Schlösser, die das Leben mir noch bringen wird..



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~silence~
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Beitrag Sa., 31.07.2010, 17:58

Hallo Dornröschen Dorn
Dornröschen Dorn hat geschrieben:Ich würde das garnicht wollen, dass der Therapeut viel von sich erzählt. Dann kriegt man nämlich umso eher und schneller das lästige Kopfkino irgendwann und malt sich dann das Therapeuten Leben mit aus.
Bei mir wird anders herum ein Schuh draus.
Ich weiß von meinem Analytiker absolut Nichts. Er setzt auch wirklich Alles daran, dass dies so bleibt.
Und meine Phantasie treibt unglaubliche Blüten ... das Kopfkino fährt einen Endlosfilm, sag ich Dir.

Derzeit finde ich diesen 'Zustand' auch nicht gerade toll.

~silence~
"Mir geht es nicht gut", sagte die Seele ~
"Aber der Mensch hört nicht auf mich".
"Dann lass mich krank werden", sagte der Körper ~
"Dann muss er auf Dich hören".

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Aditi
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Beitrag Sa., 31.07.2010, 18:18

Stöpsel hat geschrieben: @Aditi:
bzgl. weiterer Kontaktaufnahme zum Therapeuten schriebst Du:
wenn jeder sich "rein waschen" will, erzeugt das nur ein mehr an gefühlen.
Irgendwie spricht mich das an, würde gerne mehr darüber hören.
der verlauf dieses threads gibt ein eindrucksvolles beispiel dafür. je mehr userInnen versuchen zu rekonstruieren (was nicht möglich ist), welche beweggründe der ex-therapeut haben hätte können; stimmt das, stimmt das nicht ect. desto mehr an gefühlen erzeugt dies bei der TE.
dieses bedürfnis, herauszufinden, was genau passiert ist, resultiert, so denke ich, aus dem wunsch, dem anderen "leid" ersparen zu wollen (was ja auch nicht wirklich möglich ist). das bemühen, der TE die möglichen gründe für das verhalten des ex-therapeuten plausibel zu machen, zielt darauf ab, ihre durch das verhalten des theras erfahrene/wiedererlebte/empfundene verletzung "geringer" machen zu können.
doch was ist die folge dessen: die TE fühlt sich noch weniger verstanden, noch verletzter. ein noch mahr an gefühlen.

wie würde ein anderer umgang ausschauen? z.b. "ja, das kann ich nachfühlen, dass dich das verletzt hat. das muß wohl hart für dich gewesen sein. hast du eine idee, wie du dich nächstes mal davor schützen kannst?"

wenn ich eine weitere kontaktaufnahme mit dem ex-thera in betracht ziehen würde, so würde ich mich genau fragen, welche motivation dahintersteckt. will ich recht bekommen/haben? will ich mir eine weitere "watschn" abholen? oder wäre es vlt gesünder, mich zu fragen: was kann ich daraus lernen?

mlg
aditi

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Dornröschen Dorn
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Beiträge: 2323

Beitrag Sa., 31.07.2010, 20:23

Danke, Aditi, für deinen Beitrag! Rege mich nämlich irgendwie auf, dass ich den Grund nicht finden kann, was die TE (Thread Eröffnerin) nun anders machen will oder könnte.. Oder wozu der Thread nun?! Gut zusammengefasst!

Und dein letzter Satz mit dem "was daraus lernen" ist auch perfekt! Das würde ich mir als TE vornehmen wollen.

@silence: Ja, hmm.
~silence~ hat geschrieben:Und meine Phantasie treibt unglaubliche Blüten ... das Kopfkino fährt einen Endlosfilm, sag ich Dir.
Verliebt etwa?


LG
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~silence~
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Beiträge: 336

Beitrag Sa., 31.07.2010, 20:39

Dornröschen Dorn hat geschrieben:
Verliebt etwa?

Klar, in meinen Freund.

Um die Gefühle für meinen Analytiker zu beschreiben, gibt es gar keine Worte.

Da das OT ist, klink ich mich hier wieder aus.

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Carla1
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Beitrag Sa., 31.07.2010, 22:12

Hallo Joyce,

also ich denke, ich würde an deiner Stelle nochmal das Gespräch mit dem Ex-Thera suchen (wenn möglich aber NACH seinem Urlaub! ) - nicht so sehr wegen DIESEM Therapeuten, sondern weil sich dieser "Vorfall" vermutlich ziemlich negativ auf mein Vertrauen in die aktuelle und eventuelle zukünftige Therapeuten auswirken würde. Natürlich müsstest du auf eine weitere Abfuhr gefasst sein, aber dann wüsstest du wenigestens, was Sache ist.

Ich habe übrigens sehr unterschiedliche Erfahrungen mit zwei meiner Ex-Theras gemacht. Den einen habe ich per Mail kontaktiert, als ich vor einem ganzen Bündel schwieriger Entscheidungen stand. Seine Reaktion war sehr positiv. Er hat sich unheimlich gefreut, wieder mal was von mir zu hören. Natürlich hat er mir meine Entscheidungen nicht abgenommen, sondern es kam so ne Antwort wie "Du wirst das schon richtig machen. Ich hab vollstes Vertrauen in dich!"
Das hat mich damals so beruhigt, dass ich das Risiko eingegangen bin, mein ganzes Leben völlig umzukrempeln - und am Ende hat alles viel besser geklappt, als ich je zu träumen gewagt hätte

Mit dem anderen war ich Jahre nach Beendigung der Therapie noch zusammen in einer Mailing-Liste. Auf eine völlig belanglose Mail von ihm (ich glaube, es ging um ein Computer-Problem!) habe ich eine genauso belanglose Antwort geschickt - woraufhin er völlig aus dem nichts (in der Gruppe!) total ausgerastet ist. So nach dem Motto, meine Mail sei unverschämt gewesen, was ja typisch für mich sei, und ich solle ihn doch gefälligst in Ruhe lassen!!!???
Daraufhin habe ich ihn per pvt gebeten, mir seinen Ausraster zu erklären, da er da irgendwas völlig falsch verstanden haben muss. Statt einer Erklärung kam eine Gegenfrage zurück, was ich mit meiner Mail sagen wollte. Ich habe ihm brav geantwortet, und von ihm kam dann nur eine Mail zurück, er wolle mit mir nichts mehr zu tun haben. Seitdem herrscht Funkstille. Habe dann noch andere Gruppenmitglieder nach einer Erklärung für sein Verhalten gefragt, aber das hat keiner verstanden.
Komischerweise waren wir vor, während und nach der Therapie auch immer wieder mal geraten, konnten das aber immer in Gesprächen klären. Keine Ahnung, was plötzlich in den Typen gefahren war
Naja, ist aber auch ein anderer Fall...

Carla

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Hamna
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Beiträge: 7207

Beitrag Sa., 31.07.2010, 23:27

gandalf_der_graue hat geschrieben: [...]würdest du mich vermutlich auch auf dem falschen Fuß erwischen, wenn im Urlaub mein Handy klingelt.
Wäre es dann nicht besser, das Handy gar nicht erst einzuschalten? Nicht jeder Anrufer kann wissen, dass du gerade im Urlaub bist oô

Von daher glaube ich auch gar nicht, dass für den Therapeuten der TE der Anruf an sich das Problem war.

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gandalf_der_graue
Helferlein
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Beiträge: 35

Beitrag So., 01.08.2010, 00:10

Dornröschen Dorn hat geschrieben:Ich würde das garnicht wollen, dass der Therapeut viel von sich erzählt. Dann kriegt man nämlich umso eher und schneller das lästige Kopfkino irgendwann und malt sich dann das Therapeuten Leben mit aus. Oder noch schlimmer: Wird abhängig bzw fängt an sich zu verlieben.. *urgs.

LG

P.S. Oder ooops ging es jetzt doch um was anderes.. ?! Naja, jedenfalls ist das meine Meinung (vlt) zu einem ganz anderen Thema als von Gandalf.. (Gandalf, finde deinen Namen sehr amüsant! )
... die Frage war ja auch nach "Ehrlichkeit". Wieviel Infos jemand braucht oder eben nicht ist meiner Erfahrung nach sehr unterschiedlich. Freut mich übrigens, wenn der Name amüsiert.
Rilke hat geschrieben:
gandalf_der_graue hat geschrieben: [...]würdest du mich vermutlich auch auf dem falschen Fuß erwischen, wenn im Urlaub mein Handy klingelt.
Wäre es dann nicht besser, das Handy gar nicht erst einzuschalten? Nicht jeder Anrufer kann wissen, dass du gerade im Urlaub bist oô

Von daher glaube ich auch gar nicht, dass für den Therapeuten der TE der Anruf an sich das Problem war.
Ja, Handy ausschalten wäre vermutlich die bessere Lösung.

Gruß,
Gandalf

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today
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Beiträge: 428

Beitrag So., 01.08.2010, 10:22

Ja, Handy ausschalten wäre vermutlich die bessere Lösung.
Ich konstruiere mal den sicherlich höchst seltenen Fall, dass der Letzte, den der Patient vorm Suizid anruft, der Therapeut wäre. Wer dann rangeht - die Mailbox oder der Therapeut - könnte dann entscheidend für den weiteren Fortgang des Geschehens sein.
Wobei Suizid sicher auch ab und an die bessere Lösung sein kann.
Und selbstverständlich ist der Suizidant selber für seine suizidalen Tunnelblick verantwortlich, der ihm den Weg in eine Klinik versperrt.

Mein Tierarzt kommt auch nach Feierabend, nachts und im Urlaub, wenns gar nicht anders geht und ich es bis in die Tierklinik nicht schaffe.
Freilich sind sowas ganz extreme Ausnahmefälle.
Aber dann erwarte ich das von ihm.
und tschüss, das ist mir zu viel wortzensur hier

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Carla1
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Beiträge: 475

Beitrag So., 01.08.2010, 10:33

today hat geschrieben: Ich konstruiere mal den sicherlich höchst seltenen Fall, dass der Letzte, den der Patient vorm Suizid anruft, der Therapeut wäre.
Ist bestimmt nicht soooo selten. In einer extremen Notsituation habe ich mal zuerst meinen Freund angerufen, dann meine beste Freundin. Da beide nicht ans Telefon gegangen sind, nahm die Sache ihren Lauf... Wenn ich damals in Therapie gewesen wäre, hätte ich vorher höchstwahrscheinlich noch meine(n) Thera angerufen.

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Stöpsel
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Beiträge: 978

Beitrag So., 01.08.2010, 11:54

Hallo,

also ich finde es hier irgendwie ungünstig, wie es läuft.
Auch wenn an einigen Sachen was dran ist, was hier gesagt wird, finde ich es manchmal doch zu offensiv. Manche Dinge sind schwer begreiflich zu machen, da ist ein anonymes Forum dafür wohl kaum der richtige Weg (ich glaube, den Anspruch sollte man als USer nicht haben, hier Dinge, die offenbar schwer sind, vermitteln zu können). Nicht umsonst hat man in der Therapie EINEN Bezugspartner, der seinen Weg verfolgt, wie er sein Anliegen vermitteln kann und beim verstehen auch Steine aus dem Weg schafft, der auch aufgrund Kenntnis der Hintergrundsituation weiß, was ein Patient in welcher Situation einigermaßen bearbeiten kann, was nicht. Hier wird halt wild durcheinander geschrieben, jeder verfolgt einen anderen Ansatz (was ja auch logisch ist in so einem Forum). Das muß man alles erstmal richtig einordnen können, ist schon eine Aufgabe für sich. Wenn da keine Mißverständnisse entstehen, grenzt es fast schon an ein Wunder.
Dann wird teilweise gar nicht richtig gelesen, und dafür im Vergleich viel zu offensiv vorgegangen. Mir ist vieles nach wie vor nicht klar, da finde ich nachfragen den besseren Weg.
Jedenfalls finde ich es so logisch, wenn Joyce teilweise dicht macht. Und da wiederum finde ich es schade um die guten Argumente, für die Joyce dann vermutlich weniger Zugang hat, die ein genaueres Hinschauen aber sicherlich wert sind.
Aditi hat geschrieben:wenn ich eine weitere kontaktaufnahme mit dem ex-thera in betracht ziehen würde, so würde ich mich genau fragen, welche motivation dahintersteckt. will ich recht bekommen/haben? will ich mir eine weitere "watschn" abholen? oder wäre es vlt gesünder, mich zu fragen: was kann ich daraus lernen?
Tja, es ist die Frage, was wahrscheinlicher ist. Wenn der Therapeut halt wirklich seine Situation begründen könnte, sowas wie Gandalf schreibt, dann wäre es ja schon gut, denn das würde einem das Vertrauen "ins Gute des Therapeuten" wiedergeben, womit sich dann leichter Therapie fortsetzen läßt. Da muß man dann aber auch ehrlich sein zu sich selbst, ob man insgeheim eben nicht doch mehr erwartet hätte und dann trotzdem enttäuscht ist.
Wenn der Therapeut es einem nicht vermitteln kann, man wieder das Gefühl hat, die kalte Schulter gezeigt zu bekommen, dann kann einen das natürlich noch mehr runterziehen.
Beim aktuellen Therapeuten wäre es vermutlich notwendig, solche Sachen zu bereinigen (bin mir da aber auch nicht mehr so sicher, ist ja auch da die Frage, wie gut geht es). Ich bilde mir ein, daß es da nicht ums "reinwaschen" geht, wie Du schreibst (verstehe darunter sich selbst reinwaschen), sondern darum, Grundlagen zu schaffen für eine weiterhin gute Kommunikation in der Therapie. (aber das "sich reinwaschen" spielt da in meinem Fall sicher auch mit rein).

@Joyce: Du hast ja, wenn ich das richtig behalten habe, vom früheren Therapeuten auf alle geschlossen, das schließt Deine jetzige ja mit ein. Siehst Du da Schwierigkeiten, die Therapie bei ihr fortzusetzen?
Willst Du denn über die Sache mit dem früheren Therapeuten mit Deiner aktuellen Therapeutin sprechen?
Wie geht's Dir jetzt überhaupt? Bist Du noch vollgedröhnt mit Medikamenten? Du schreibst dafür meiner Meinung nach ganz schön klar.

Viele Grüße

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hungryheart
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Beitrag So., 01.08.2010, 12:45

today hat geschrieben:Ich meine schon grundsätzlich, dass ein Patient nach vier Jahren Therapie ein einziges Mal im nächsten Jahr den Therapeuten anrufen kann, weil er in Not ist. Also das finde ich jedenfalls nicht unverhältnismäßig, grenzüberschreitend oder die persönliche Sphäre des Therapeuten missachtend.
ist es auch nicht.
ich finde es aber auch nicht die vorherige therapeutische arbeitsbeziehung in frage stellend, wenn der therapeut die patientin dann auf eine klinik verweist.
today hat geschrieben:Insofern denke ich schon, dass auf Therapeutenseite wichtige Gründe für dessen von Joyce geschildertes Verhalten vorliegen sollten.
der wichtige grund ist das recht auf privatsphäre und das recht auf seine eigenen bedürfnisse zu schauen.

today hat geschrieben:Und ich denke, man ist zu Recht verletzt, stellt man fest, dass der Therapeut einen lediglich wissentlich manipuliert hat. Denn so heilig kann auch kein therapeutischer Zweck sein, als dass der Therapeut das (Patienten) Vertrauen lediglich zum Mittel der Zweckerreichung degradiert.
worin läge denn die manipulation?
hat denn der therapeut joyce jemals eine freundschaftliche oder private beziehung vorgemacht? wenn ja, wäre das natürlich schlimm.
wenn nein, muss immer klar gewesen sein, dass privat und therapeutische arbeitsbeziehung getrennt sind.
Nimm was du willst und zahl dafür.

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Thread-EröffnerIn
Joyce
sporadischer Gast
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Beiträge: 20

Beitrag So., 01.08.2010, 12:51

Stöpsel hat geschrieben:
@Joyce: Du hast ja, wenn ich das richtig behalten habe, vom früheren Therapeuten auf alle geschlossen, das schließt Deine jetzige ja mit ein. Siehst Du da Schwierigkeiten, die Therapie bei ihr fortzusetzen?
Willst Du denn über die Sache mit dem früheren Therapeuten mit Deiner aktuellen Therapeutin sprechen?
Wie geht's Dir jetzt überhaupt? Bist Du noch vollgedröhnt mit Medikamenten? Du schreibst dafür meiner Meinung nach ganz schön klar.

Viele Grüße
Bis Ende August ist meine Therapeutin in Urlaub, wie es weiter geht und ob ich mit ihr darüber spreche weiß ich noch nicht.
Momentan würde ich am liebsten alles schmeißen und keinen Psychiater und Therapeut mehr wieder sehen. Es spielen halt auch viele Sachen mit momentan (viele Gefühle, Enttäuschungen, Hoffnungslosigkeit etc.), muss mich erst mal wieder ein wenig sammeln und regenerieren, vielleicht schaut das ganze dann in ein paar Wochen wieder ganz anders aus.
Wies mir geht? Nicht gut.
Bekam nur Notfallmedikamente für zu Hause (Benzos), aber die nehme ich auch nur im Notfall. Stimmungsaufhellend und antriebssteigernd wirken die sowieso nicht.

lg

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hungryheart
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Beiträge: 1968

Beitrag So., 01.08.2010, 13:10

today hat geschrieben:
Ich konstruiere mal den sicherlich höchst seltenen Fall, dass der Letzte, den der Patient vorm Suizid anruft, der Therapeut wäre. Wer dann rangeht - die Mailbox oder der Therapeut - könnte dann entscheidend für den weiteren Fortgang des Geschehens sein.
Wobei Suizid sicher auch ab und an die bessere Lösung sein kann.
Und selbstverständlich ist der Suizidant selber für seine suizidalen Tunnelblick verantwortlich, der ihm den Weg in eine Klinik versperrt.

Mein Tierarzt kommt auch nach Feierabend, nachts und im Urlaub, wenns gar nicht anders geht und ich es bis in die Tierklinik nicht schaffe.
Freilich sind sowas ganz extreme Ausnahmefälle.
Aber dann erwarte ich das von ihm.
das heißt, wer als therapeut arbeitet, muss 24/7 erreichbar sein?
und muss bereit sein, auf kosten seines privatlebens im zweifelsfall auch nachts, im feierabend oder im urlaub da zu sein?

ich würde einen therapeuten, der sich so wenig abgrenzen kann, und so eine hohe aufopferugsbereitschaft hat, gar nicht haben wollen. das ist definitiv jenseits des gesunden .

in den meisten therapien sind themen wie "seinen gefühlen glauben dürfen", "auf seine bedürfnisse schauen zu dürfen", "sich erlauben, auch mal auf sich zu schauen" , "sich abgrenzen dürfen" ganz zentral.
wie sollte einem ein therapeut, der diese wichtigen fertigkeiten nichtmal ansatzweise selbst beherrscht, das glaubhaft "beibringen" können?

mal ganz davon abgesehen, dass, wenn hier jemand erzählen würde, dass von ihm erwartet wird, dass er im job für seine kunden/klienten/patienten rund um die uhr erreichbar sein muss, ein aufschrei der empörung durchs forum gehen würde und anz schnell der rat käme: "es ist wichtig, dass du dich abgrenzt- du hast ein privatleben."


für alle unaufschiebbaren notfälle gibt es ein flächendeckendes netz an kliniken die 24/7 offen haben.
in der notfallsituation geht es nur um krisenintervention und schutzmaßnahmen, die den patienten vor sich selbst schützen sollen.
da muss der helfer den patienten weder kennen, noch seine geschichte bei adam und eva beginnend kennen- das kann jede klinik leisten.


und jemand, der noch so bei sinnen ist, dass er die nummer des therapeuten raussuchen und anrufen kann, der dürfte auch in der lage sein, in einer klinik anzurufen- die, anders als der therapeut, in dessen privatsphäre man eindringen muss- genau zu diesem zwecke ihren dienst tut.
die schwelle -gerade für menschen, die angst haben, zu nerven und andere zu belästiigen- dürfte also bei einer klinik wesentlich niedriger sein.

es steckt schon eine gewisse anspruchshaltung dahinter, gekränkt und verletzt zu sein, wenn ein helfer außerhalb seiner dienstzeiten sein privatleben schützt.

aus diesem grund glaube ich auch nicht, dass joyce's thema ist "ich will keinen belästigen".
sondern eher "ich war lange allen zu viel, inzwischen hole ich mir hilfe, wenn ich sie brauche, und dann darf man mich auf keinen fal zurückweisen, weil ich sonst ein schlechtes gefühl beim mir-hilfe-holen habe"

sprich: der andere muss mir, wenn ich jetzt schon frage, auf jeden fall geben, was ich will.
wenn er das nicht tut so liegt die verantwortung für das schlechte gefühl, dass ich dann wieder habe, bei ihm und nicht bei mir.
Nimm was du willst und zahl dafür.

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candle
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 42
Beiträge: 6137

Beitrag So., 01.08.2010, 13:14

Joyce hat geschrieben: Bis Ende August ist meine Therapeutin in Urlaub, wie es weiter geht und ob ich mit ihr darüber spreche weiß ich noch nicht.
Dann scheint das momentane therapeutische Verhältnis nicht gut zu sein und deshalb vielleicht der Versuch beim Ex- Therapeuten.

candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

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