Die Thera bot ja den Termin in einer Woche eh an... sogar mit den Worten, dass sie Emma sehen möchte... soviel zu dem Terminangebot.münchnerkindl hat geschrieben:Und für das "wie" ist hier meiner Meinung nach der Therapeut verantwortlich. Der Patient ist in dieser Beziehung notwendigerweise der Part mit den psychischen Problemen, der ggf nicht anders in der Lage ist seine Not zu kommunizieren als in so einer Email. Dann ist es der Job des Therapeuten einen Termin anzubieten wo das dann zu beider Zufriedenheit besprochen und geklärt werden kann.
Aber das "nein" von "jein" beziehe ich eher darauf: Angenommen (!) mein Problem ist, dass ich stark sadistisch strukturiert bin und dem Thera an den Kopf patsche: SIE SCHWXXX XXX XXX, IMMER MACHEN SIE XY, SIE KÖNNEN MIR EH NICHT HELFEN UND ICH ÜBERLEGE DIE THERAPIE ABZUBRECHEN, usw. Du, da kann ich mir schon vorstellen, dass Thera xy zu dem Schluss käme, ja, Frau stern, ich sehe die Dringlichkeit ihrer Beschwerden und sie haben recht, dabei ich kann ihnen nicht helfen. Und in meinen Augen ist es sogar hoch verantwortliches Handeln Verantwortung abzugeben, wenn man meint diese selbst nicht schultern zu können (verantwortlicher als selbst herumzudoktern).
Und ob ein Gespräch für beide Seiten zufriedenstellend verlaufen kann, davon hängt auch ab, wie beide Seiten den Umgang miteinander gestalten (und daran haperte es ja, so wie ich die Zeilen der Thera verstehe, auch). Oder in anderen Worten: ja, klar, ich könnte ein sadistisches Problem haben und den Thera jede Sitzung rund machen... nur ist nicht der einzige zufriedenstellende und verantwortliche Umgang damit, dass ich für diese Schwierigkeit getätschelt werde, und der Thera die Verantwortung für die Beziehungsgestaltung allein auf sich nimmt. Sondern es kann schon gut sein, dass ein Thera (obwohl oder vielleicht gerade weil er meine sadistische Ader sieht) nicht so mit sich umgehen lässt, und sich abgrenzt... was btw. auch wirken kann.
Analog scheint sich Emmas Thera verhalten zu haben (die natürlich auch nicht sadistisch ist, nur als verdeutlichung): Ja, ich sehe ihre Schwierigkeiten, die auch den Umgang miteinander präg(t)en, und bei diesen kann ich ihnen nicht helfen. Dahingehend verstand ich jedenfalls die Zeilen der Thera.