Therapeutin bricht die Therapie sehr sauer ab.

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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stern
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Beitrag Fr., 05.03.2010, 12:05

Bin gerade noch an einem Posting, aber erstmal dazu... und dazu jein:
münchnerkindl hat geschrieben:Und für das "wie" ist hier meiner Meinung nach der Therapeut verantwortlich. Der Patient ist in dieser Beziehung notwendigerweise der Part mit den psychischen Problemen, der ggf nicht anders in der Lage ist seine Not zu kommunizieren als in so einer Email. Dann ist es der Job des Therapeuten einen Termin anzubieten wo das dann zu beider Zufriedenheit besprochen und geklärt werden kann.
Die Thera bot ja den Termin in einer Woche eh an... sogar mit den Worten, dass sie Emma sehen möchte... soviel zu dem Terminangebot.

Aber das "nein" von "jein" beziehe ich eher darauf: Angenommen (!) mein Problem ist, dass ich stark sadistisch strukturiert bin und dem Thera an den Kopf patsche: SIE SCHWXXX XXX XXX, IMMER MACHEN SIE XY, SIE KÖNNEN MIR EH NICHT HELFEN UND ICH ÜBERLEGE DIE THERAPIE ABZUBRECHEN, usw. Du, da kann ich mir schon vorstellen, dass Thera xy zu dem Schluss käme, ja, Frau stern, ich sehe die Dringlichkeit ihrer Beschwerden und sie haben recht, dabei ich kann ihnen nicht helfen. Und in meinen Augen ist es sogar hoch verantwortliches Handeln Verantwortung abzugeben, wenn man meint diese selbst nicht schultern zu können (verantwortlicher als selbst herumzudoktern).

Und ob ein Gespräch für beide Seiten zufriedenstellend verlaufen kann, davon hängt auch ab, wie beide Seiten den Umgang miteinander gestalten (und daran haperte es ja, so wie ich die Zeilen der Thera verstehe, auch). Oder in anderen Worten: ja, klar, ich könnte ein sadistisches Problem haben und den Thera jede Sitzung rund machen... nur ist nicht der einzige zufriedenstellende und verantwortliche Umgang damit, dass ich für diese Schwierigkeit getätschelt werde, und der Thera die Verantwortung für die Beziehungsgestaltung allein auf sich nimmt. Sondern es kann schon gut sein, dass ein Thera (obwohl oder vielleicht gerade weil er meine sadistische Ader sieht) nicht so mit sich umgehen lässt, und sich abgrenzt... was btw. auch wirken kann.

Analog scheint sich Emmas Thera verhalten zu haben (die natürlich auch nicht sadistisch ist, nur als verdeutlichung): Ja, ich sehe ihre Schwierigkeiten, die auch den Umgang miteinander präg(t)en, und bei diesen kann ich ihnen nicht helfen. Dahingehend verstand ich jedenfalls die Zeilen der Thera.
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Jesusechse
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Beitrag Fr., 05.03.2010, 12:19

100 % zustimm!!! zu dem von münchnerkindl Gepostetem:

Es geht genau darum. Die Patientin ist die Patientin und nicht die Therapeutin! Emma hat keinen Grund und keine Veranlassung, drüber nachzudenken, wie die Therapeutin mit sowas klar kommt oder nicht, sondern kann sich so äußern, wie es IHR MÖGLICH IST!

Wenn man dran denkt, wieiviele gar nicht reden können, wenn sie vorm Therapeuten sitzen!!! Ich hab' meinen Theras immer das gemailt, was ich nicht sagen konnte. Und kein Einziger hat mir das jemals angekreidet, sondern die waren froh, dass sie wenigstens auf dem Weg bessere Infos kriegen. Am Telefon bin ich auch viel offener, als wenn ich direkt in Therapie vor jemandem sitze. Der Grund dafür ist ganz einfach: Im Therapeutenzimmer gibt's keinen Sicherheitsabstand; am Telefon und in einer Mail kann ich offen und direkt sagen, wenn mir was nicht passt, was nicht gut läuft.

Wenn man Jahrezehnte lang Gewalt erlebt hat, erlebt hat, wie andere ausgetickt sind, wenn man nur minimal was kritisiert hat, dann bleibt das drin. Ich hatte fast immer Männer als Theras und es hat lange gedauert, bis ich mal nicht mehr zusammengezuckt bin, wenn einer mal mit der Stimme lauter wurde.

Viele können nicht reden, weil sie das alles triggern würde!

Es ist Aufgabe des Profis an alle diese Dinge zu denken und dafür zu sorgen, dass es dem Patienten in der Therapie gut genug geht, damit er es aushält und durchhält.

Und das heißt vor allem: Man macht nichts hintenrum!

Alles, was hier Thema war, wäre im Vorraus besprechbar gewesen. DAS aber hat die Thera nicht gemacht und DAS ist und bleibt unprofessionell und schädigend!

Einfach einen Rauswurf hinlegen. Ja, sie ist den Ärger los!! Und dafür hat die Patientin jetzt Angst vor Therapie. Super!! Sehr professionell geregelt!!

Wenn ich mir vorstelle, dass ich alles mögliche Persönliche ausgepackt habe und dann quasi offiziell vor aller Augen z.B. vorm Hausarzt abgestägt wurde und es dann im nachhinein erfahre, man mich vor vollendete Tatsachen stellt, ohne, dass ich auch nur was dazu sagen konnte, dann ist das echt ein Horror.

Das ist: Hosen runtergelassen und dann vor aller Augen damit bloßgestellt werden.

UND DAS GEHT NICHT IN ORDNUNG!!!

Manche gehen in Therapie und haben Dinge, Konflikte am Hals, die zwar belastend sind, aber die nicht sonderlich peinlich, nicht sehr intim oder sonst was sind, z.B. Mobbing am Arbeitsplatz wäre sowas. Aber es gibt genug Patienten, die haben Dinge zu berichten, die eine ganz andere Hemmschwelle mit sich bringen.

Und wenn man da was erzählt hat und fliegt dann einfach raus, dann hat sowas zum Teil schon bis zu Suiziden geführt, weil's die Patienten nicht verkraften konnten, jetzt da auch wieder so hintergangen zu werden.

Aber ich glaube, damit man das versteht, muss man schon selber davon betroffen sein. Hier wird jedenfalls eindeutig zu therapeutenfreundlich über diese Situation nachgedacht. Und das ist nicht angebracht.

Ich merke immer und immer wieder, dass Leute, die halt Glück hatten und ausschließlich gute Therapieerfahrungen gemacht haben, es immer als Angriff auf ihren Therapeuten werten, wenn jemand was gegen Therapeuten sagt. Denen möchte ich gerne mal mit auf den Weg gehen, dass sie das, was sie in Therapie erleben nicht auf die Allgemeinheit der Therapeuten und Therapieen umlegen können. Und oft genug verhindern die eigenen guten Erfahrungen, dass man sich dann gegenüber von Therapie geschädigten Patienten angemessen und solidarisch verhält.

Dabei gibt's nichts Schlimmeres, als wenn man in Therapie verheizt wird. Das ist auch eine Double-Bind-Situation, und es tut nicht weniger weh, wenn der Thera Schindluder mit einem treibt, als wenn es Eltern mit ihrem Kind tun. Es ist ein Machtgefälle und darauf hat der Thera immer Rücksicht zu nehmen! Und nicht umgekehrt!

Manchmal würde ich manchen Usern hier mal manche meiner Ex-Therapeuten wünschen. Einer war so schlimm, dass meine Therapeutin in der Klinik in der Urlaubsvertretung mir gesagt hat, dass ich da schleunigst abhauen sollte, bevor ich noch wegen dem drauf gehe. Andere von der Klinik rieten mir ebenfalls zum Therapieabbruch. Im selben Zeitraum hat er mich noch jede Stunde zusammengestaucht, dass ich voll gestört sei, er Meldung an die Krankenkasse machen würde, ich wäre nicht therapierbar und man dürfe für mich kein Geld mehr ausgeben etca... Sowas hatte noch nicht mal die Uniklinik jemals gesehen.

Und der Mann arbeitet in mehreren Gremien mit und spielt dort den Saubermann!

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stern
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Beitrag Fr., 05.03.2010, 12:26

vallée hat geschrieben:Denn ja, ich war mal in einer ähnlichen Situation in meiner Therapie.
So was ich an Erzählungen von dir in Erinnerung haben zu meine, habe ich gewisse Hemmungen deine Situation mit der von Emma als ähnlich oder vergleichbar zu bezeichnen... also so im gesamten gesehen, vgl. Eingangspostings, insbes. auch wie alles ablief (also auch bezogen auf den Hergang). Und daran hängt meiner Vermutung nach schon manches.
Aber es hätte auch auf eine ganz andere, weniger verstörende Weise passieren können.
Ja, es hätte manches wünschenswerter laufen können, siehe auch meine Anmerkung zu ausgefuchst oben. Dem verschließe ich mich selbst als advocatus diaboli nicht, um nicht falsch verstanden zu werden. Ich tue mir nur gerade echt schwer, mich auszudrücken, sry. Realität ist aber, es IST es nicht... und nun gilt es aufbauend auf dem status quo eine Lösung zu finden.

Und ich erachte es halte es insbes. auch für wichtig, den Blickwinkel auch darauf zu werfen, was von Emmas Seite vielleicht anders verlaufen hätte können (worauf ihre Fragen im Eingangsposting ja auch abzielten). Bisher liegt der Haupt-Tenor im Thread (überspitzt gesagt, und dich, liebe vallée, will ich damit nicht besonders ansprechen, auch wenn ich gerade dich zitiert habe) darauf: Neeeeein, Emma, aaalles ruuundum suuuper gemacht... sch*** nur, dass deine Thera eine unprofessionelle Kurpfuscherin ist, die sich ganz anders verhalten hätte müssen... losgelöst davon, welche Power von einem Patienten ausgeht... denn alles liegt am Thera in einer Therapie.

Gut, wer das so sieht, der sieht's eben so... nur wenn man das wie ich sieht, dann weiß ich nicht, ob man Emma mit einer weiteren Anstachelung einen Gefallen tut... ich meine: Emma/du bist doch schon "heiß" und angestachelt genug. Und wenn deine Therapeutin sich doch noch auf ein abschließendes Gespräch einlassen sollte, und du ihr dann auf dem Servierteller noch mehr servierst, was sie aus deiner Sicht falsch machte, dann sehe ich kaum mehr Basis für ein abschließendes, klärendes Gespräch.

Und, hm, iss vielleicht hart formuliert... und vielleicht kannst du es so sehen, dass es ja nicht so sein muss (denn ich bin nicht das non plus ultra), aber so nehme ich es (ehrlich gesagt) wahr: Ich fürchte, du hast dir mit manchen Aktionen auch ins eigene Knie geschossen... und als Ergebnis kam alles andere heraus, als das, was du dir eigentlich gewünscht hast, oder nicht? Sch*** gelaufen. Ich habe es in Vorpostings schon zu erläutern versucht, wie ich das meine.

Laufe nicht in Gefahr evtl. nochmals ins eigene zu schießen. Und nein, ich nehme auch nicht an, dass du das so wolltest oder absichtlich gemacht hast... sondern eher, dass dir vielleicht nicht so bewusst war, wie deine Zeilen ankommen können? Oder dass du (ähnlich wie du geschrieben hast) mehr affektiv handelste (weil bestimmte Emotionen da waren) als rational? Du hast das als "unüberlegt" bezeichnet, meine ich. Schade, dass du das nicht mit ihr direkt klären konntest, wie es auf SIE wirkte... jedenfalls habe ich dich auch dahin verstanden, dass dir auch das unter den Nägeln brennt. Aber vielleicht kannst du sie ja noch zumindest um eine abschließendes Gespräch bitten. Heißt nicht, dass sie sich darauf einlässt, aber dann hast du alles versucht. Und wie gesagt: Versuche dann zu vermeiden, angeheizt durchs Forum auf sie loszugehen, denn dann war's das vermutlich ganz endgültig.
=>
Zuletzt geändert von stern am Fr., 05.03.2010, 12:38, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag Fr., 05.03.2010, 12:29

Aber nun sagt Emma: Scheiß auf Therapie. Als Außenstehende nehme ich an, ihre Probleme haben sich nicht über Nacht verflüchtigt.
Als Aussenstehende nehme ich das auch nicht an... sondern genau im Gegenteil... obwohl Emma das mehrmals schreibt, was @ Emma auch so Punkte sind, die auf mich widersprüchlich wirken. Nur einer davon (das mit deinem Mann kann ich nun besser nachvollziehen). Z.B.
so schrieb ich ihr daraufhin wie schwierig es momentan für mich ist, und das es mir nicht so gut geht. Dass ich mich nicht verstanden fühle, nicht von meinem Vater, schon gar nicht von meiner Mutter und absolut überhaupt nicht von meinem Mann .Ich habe mir nichts böses dabei gedacht und ihr dann geschrieben, dass es halt bei ihr auch nicht anders ist. Ich schrieb ihr, als ich sie bisher, ( 2x ) um einen extra Termin gebeten hatte, weil es mir wirklich sehr schlecht ging, und ich wirklich nicht mehr weiter wusste, ich hätte Ihre Hilfe dringend benötigt, war es für Sie eben nicht dringend genug. Ich weiß selbst, dass ich alleine mit meinen Problemen klar kommen muss, die nimmt mir keiner ab, die muss ich schon selbst lösen, und doch dachte ich sie würde mir dabei helfen.
Aber es spielt keine Rolle mehr, da ich überlege die Therapie abzubrechen.
Ich meine, Emma, lass dir dass doch mal auf der Zunge zergehen. Oder kurz zusammengefasst (vielleicht noch etwas härter, damits deutlich wird): Mir geht es sch***... und sie helfen mir nicht, obwohl ich dies bräuchte, aber für sie ist es nicht dringend genug... usw. Aber eigentlich ist das sch***egal, ich überlege eh die Thera abzubrechen. (als Reaktion auf eine Terminabsage, in der sie sich auch nach deinem Befinden erkundigt).

Nee, beim besten Willen, ich kann dir nicht abkaufen, dass das nun alles keine Rolle mehr für dich spielt... oder dass es dir blended geht... nur wieso schreibst es dann...??? das passt halt nicht zusammen.... ich könnte da noch einiges zu erläutern versuchen, aber ich lasse es mal dabei und frage stattdessen: Du hast sinngem. geschrieben, du hast nicht erwartet, dass sie die Therapie beendet (obwohl du selbst solche Überlegung hattest). Was waren den deine Erwartungen/wünsche, die mit diesen Zeilen verbunden waren, Emma?
Zuletzt geändert von stern am Fr., 05.03.2010, 12:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag Fr., 05.03.2010, 12:30

Emma hat keinen Grund und keine Veranlassung, drüber nachzudenken, wie die Therapeutin mit sowas klar kommt oder nicht, sondern kann sich so äußern, wie es IHR MÖGLICH IST!
Und ein Therapeut kann darauf reagieren... kein Problem, das tat Emmas Thera ja...
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Jesusechse
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Beitrag Fr., 05.03.2010, 12:40

Ich vermute mal sehr viel eher, dass wir es mit einer sadistischen Therapeutin als mit einer sadistischen Emma zu tun haben. Emma hat sich hier schon viel angehört und hat trotzdem nie unter der Gürtellinie agiert. Auch in ihren Mails an die Therapeutin war sie eher unterwürfig und verunsichert, ging auch zurück, wenn die Therapeutin - unberechtigterweise (!!) - massiver wurde.

Emma hat sich selbst für Dinge entschuldigt, wo es keiner Entschuldigung bedurfte.

Wenn die Therapie nichts bringt und sie sich unverstanden fühlte, dann DARF sie das nicht nur sagen, sondern sie MUSS es auch, weil sonst alles in einer Katastrophe endet. Man kann da nicht davor die Augen zu machen, es geht ja schließlich um die eigene Zukunft!!! Da ist kein Platz, um für die Eitelkeiten einer Therapeutin Rücksichtnahme zu üben.

Hier kann nichts mehr geklärt werden, der Zug ist abgefahren.

Was Emma bleibt: Das als traurgie Erfahrung abbuchen und draus lernen, sich in Zukunft nicht komplett und gekränkt von Therapie zurückziehen, es gibt auch gute Leute, aber eben aufpassen, wann man wem was anvertraut. Du musst Dir die Leute genau anschauen, die wollen nicht alle Dein Bestes!

Und bezüglich dieser Therapeutin bleibt zu sagen: Abgrenzen und zwar innerlich wie äußerlich, dh kein Gespräch mehr mit ihr, keine Selbstvorwürfe, sich nicht untergraben lassen in der eigenen Wahrnehmung und wieder stabil werden.

Für manche wäre Selbstkritik ratsam, aber hier ist sie das nicht, weil eindeutig die Therapeutin versagt hat und man sollte auch nicht versuchen, der Patientin hier eine Mitschuld einzureden. Das ist nicht fair!

Ich hab' sehr lange genau um diese Punkte auch mit meinem neuen Thera gekämpft. Wie soll man damit klar kommen, wenn man statt Hilfe nur neue Wunden abgekriegt hat, wenn einen die kaputt gemacht haben?

Er hat gesagt, dass ich keinen Deut auf die Aussagen dieser Ex-Therapeuten geben soll, nur die eigene Meinung zählt. Mir haben x Leute gesagt, was ich doch für eine schäbige Kreatur wäre, dass ich total gestört wäre, man mit mir keine Therapie machen könnte, weil ich zu narzistisch wäre.

Jetzt bin ich bei einem der Top-Leute Deutschlands in Therapie und er sagt nur darüber, was die gesagt haben:"Absoluter Blödsinn!!".

Im Übrigen versteh' ich mich mit ihm gut und Kritik kann ich äußern, soviel ich will, er kann damit umgehen und es ist ihm sehr recht, wenn ich ehrlich und direkt bin. Er ist es auch zu mir! Und im Leben würde er nicht so'ne miese Nummer mit mir abziehen, wie Emmas Therapeutin es mit ihr gemacht hat.

GLG

ausgefuchst

PS Und wenn sich jemand durch eine derartige Mail gekränkt fühlen würde und das schon als Sadismus auffassen würde, dann hat er echt ein enormes Problem mit sich und der Welt. Ich möchte wissen, wie ich z.B. im Berufsleben klar kommen sollte, wenn man mich nicht kritisieren dürfte, wenn ich einen Fehler gemacht habe, ohne dass ich meinen Chef als Sadisten beschimpfen müsste und einen Nervenzusammenbruch kriegen würde?! Da hätte ich schon lange keinen Job mehr!

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Beitrag Fr., 05.03.2010, 12:54

ausgefuchst hat geschrieben:Auch in ihren Mails an die Therapeutin war sie eher unterwürfig und verunsichert, ging auch zurück, wenn die Therapeutin - unberechtigterweise (!!) - massiver wurde.

Emma hat sich selbst für Dinge entschuldigt, wo es keiner Entschuldigung bedurfte.
Na gut, da sieht man mal wieder, das Wahrnehmungen abweichen können... "unterwürfig" war nicht die Wahrnehmung, die sich mir als erstes sofort aufdrängen musste. Wohl rief aber die Entschuldigung einige Störgefühle hervor (wieder so ein Widerspruch für mich), so dass ich Emma auch noch fragen wollte: Für was die Entschuldigung? Denn entweder sucht man die Schuld bei Thera, dann entschuldigt man sich in der Tat nicht (insofern nehme ich deine Zeilen, ausgefuchst, zumindest als sehr stringent wahr). Oder man ist auf dem Tripp, dass man vielleicht etwas anders machen hätte können... und dann ist auch eine Entschuldigung für mich nachvollziehbar. Aber Schuldzuweisungen oä mit anschließender Entschuldigung passen für mich erstmal nicht zusammen und erlebe ich dann als Widerspruch
es gibt auch gute Leute, aber eben aufpassen, wann man wem was anvertraut. Du musst Dir die Leute genau anschauen, die wollen nicht alle Dein Bestes!
Ich glaube mein Anteil paranoider Tendenzen bewegt sich noch im oberen Normalbereich *lol*... mehr brauche ich davon nicht mehr .
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Jesusechse
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Beitrag Fr., 05.03.2010, 13:11

Ja, ich finde es sehr typisch, dass sich Emma für was entschuldigt, obwohl sie das nicht nötig gehabt hätte, weil sie nichts falsch gemacht hat. Viele tun das. Hab' ich damals auch gemacht.

Da brechen alte Muster wieder auf. Man versucht den Mächtigeren bei Laune zu halten, damit er einem nichts tut.

Viele sind sehr manipuliert worden, ihnen sind Schuldgefühle gemacht worden, die sie ihr ganzes Leben lang nicht loslassen. Ich kenne hemmungslose Egoisten, die nie was einsehen. Und dann gibt's andere, die sich ständig und für alles entschuldigen. Das ist teilweise so extrem, dass man sich schon an die Stirn tippt Und bei solchen Leuten stehen den Theras Tür und Tor offen, die nach Belieben zu manipulieren, es fällt auf eine hervorragend vorbereitete Erde, wo solche Schuldzuweisungen hervorragend gedeihen können.

Und wenn man so eine Dreckstherapie dann beendet hat, geht's los und das alles wird wirksam. Genau deshalb ist es so wichtig, Emma zu sagen, dass sie auf ihre eigene Wahrnehmung vertrauen darf und kann.

Dieser ganze Thread hier schreit vor lauter Verunsicherung von Emma, alles nur, weil eine Therapeutin das versaut hat.

Eine Therapie soll stabilisieren und wenn man sich ankuckt, was draus wurde, kann man Emma nur beipflichten: Gebracht hat diese Therapie gar nichts, nur zusätzliche Belastung!

@ stern:

Den Hinweis auf die paranoiden Tendenzen verstehe ich nicht. Dieser Tip, aufzupassen, wem man sich anvertraut, ging an Emmas Adresse.

GLG

ausgefuchst

PS Manche Menschen müssen in Therapie lernen, endlich mal Kritik zuzulassen, anzunehmen und sich zu verändern, sich selbst nicht als Gottheit zu sehen, sondern mit ihren Unzulänglichkeiten.

Und für andere Menschen ist es oft das Gegenteil. Die müssen lernen, sich nicht mehr manipulieren zu lassen, sich nicht mehr für alles die Schuld und Verantwortung zuschieben zu lassen und aus Abhängigkeiten zu befreien.

Es hat nicht jeder die gleichen Probleme wie man selber. Das vergessen viele der User, wenn sie antworten.

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stern
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Beitrag Fr., 05.03.2010, 14:25

Und wenn man so eine Dreckstherapie dann beendet hat, geht's los und das alles wird wirksam.
Das stelle ich in keiner Weise in Abrede... und ich gehe sogar soweit: Ich verstehe die Thera so, dass sie das lupenrein auch so sieht... Emma braucht dringend Hilfe (um noch manches zu lernen), aber sie (die Therapeutin) kann das, was nötig wäre (amb.) nicht leisten. Nur dass sie es allgemeiner hält. Und umso gewichtiger wird die Einschätzung, ob geholfen werden kann, vermutlich, wenn ein patient auch äußert, dass ihm die hilfe nicht ausreicht/er sich im stich gelassen fühlt, wie es ja in den Eingangspostings beschrieben steht...
Es hat nicht jeder die gleichen Probleme wie man selber. Das vergessen viele der User, wenn sie antworten.
Wen meinst du damit konkret? Aber ansonsten Beipflichtung: Was an tieferliegenden Schwierigkeiten dahinter sitzt, dass kann erst recht kein Forum analysieren. und da wäre es wirklich unangebracht wenn eine Laie von sich auf einen anderen Patienten schließt. Sondern das gehört in professionelle Hände, die auch überzeugt sind hier weiterhelfen zu können (sei es nun amb. oder stationär... muss mal halt sehen, welcher Thera sich dem annimmt. meine Erfahrung ist, nicht jeder behauptet von sich alles leisten zu können, aus verschiedenen Gründen heraus. Sondern da muss man halt schauen, wer meint helfen zu können .
Emma hat geschrieben:ich weiß selbst nicht mehr wie ich das tun konnte, es tut mir auch sehr leid, ich weiß wie unmöglich und unüberlegt es von mir war so etwas zu schreiben.
Mit der Entschuldigung da hänge ich nach wie vor noch... und vielleicht schreibt Emma ja noch etwas zu der Frage, wie sie das meinte... dann löst sich bei mir vielleicht manche Widerspruch noch auf. Weiß nicht, wie Emma mittlerweile dazu steht...
Und bei solchen Leuten stehen den Theras Tür und Tor offen, die nach Belieben zu manipulieren, es fällt auf eine hervorragend vorbereitete Erde, wo solche Schuldzuweisungen hervorragend gedeihen können.
Klingt ja fast so als seien Theras im allgemeinen gerade zu darauf aus zu manipulieren *skeptisch schau*... klar gibt es auch schlechte, selbst noch zu geschädigte und was weiß ich. aber es gibt auch sehr viele gute. Jedenfalls bezweifle ich, dass solche Gedankengänge allzuviel weiterhelfen. Weiß nicht, ob man Emma einen Gefallen damit tut, wenn man sie zu noch mehr misstrauen Therapeuten gegenüber ermutigt. Ich meine, misstrauisch iss Emma seitdem gerade genug... so dass ich ihr wünsche, jemand zu finden mit dem sie manches noch angehen kann, und die guten gibt es... wie z.B. meine (wobei es dann ratsam wäre, das zu artikulieren, wenn sie das Bedürfnis nach Hilfe hat, und nicht z.B. zu schreiben, mir geht es blendend, Hilfe brauche ich nicht mehr (wie im Thread teils sinngem. geschehen). Aber das hängt halt vom Bedürfnis ab.
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Beitrag Fr., 05.03.2010, 14:44

Tja, es ist eben leider so, dass viel mehr schlechte Therapeuten - sei's dass sie menschlich ungeeignet sind oder/und fachlich daneben - praktizieren, als man sich das gemeinhin vorstellt.

Wenn man nicht allzu große Probleme hat, fällt das nicht so ins Gewicht, weil die Therapie nur ein Punkt im Leben ist. Da macht es nicht soviel aus, wenn der Thera nicht das Optimum ist. Man profitiert vielleicht noch davon, es könnte mehr sein, aber es macht noch Sinn für diese Patienten.

Und dann ist es aber so, dass wir sehr viele Menschen haben, die schwerst traumatisiert sind, für die Therapie nicht eine Art "Selbstfindungs-Workshop" ist, sondern wo's hammerhart um's Überleben und um die Existenzgrundlage geht.

Und wenn solche Leute dann auf die Mehrzahl der Therapeuten, mit doch recht mangelhafter Kompetenz ausgestattet treffen, dann fliegen regelmäßig die Fetzen, wo's zu Therapieabbrüchen von beiden Seiten kommt. Der Therapeut übersteht das immer, die Patienten erleben hochdramatische und gefährliche Krisen.

Man kann nicht Birnen mit Äpfeln vergleichen. Und es ist auch nicht so, dass man immer sagen könnte: Ok, ambulant reicht nicht, dann stationär.

So ist das leider nicht: Man kann Menschen nicht permanent in dem Kunstleben "Klinik/Station" drin lassen. Alles, was länger als 6 Wochen geht, hinterlässt schon oft Therapieschäden.

Und wir haben Patienten, die sind Jahrezehnte lang latent suizidal, da geht nichts anderes, als ambulant behandeln und wir brauchen Therapeuten, die das tragen können und wollen. Davon haben wir nicht mal für die aller schwersten Fälle annähernd genug im deutschsprachigen Raum!

Es muss aufhören, ständig den Patienten die Verantwortung zuschieben, dafür, wo sich Therapeuten drücken wollen.

Wenn man nicht absprachefähig ist, dann finden sich oft in Großstädten mit Einwohnerzahlen von und über 100.000 höchstens ein oder zwei Therapeuten, die solche Leute überhaupt nehmen. Oft gibt's gar keinen.

Hast Du es schon mal erlebt, dass man Dir, egal, wo Du hingehst und fragst, gesagt bekommst:"Ich kann Ihnen nicht helfen!".

Genau auf das läuft es raus, wenn man Deiner Meinung zustimmt: Du sagst, der Patient muss sich auch so verhalten, damit der Thera es durchhalten kann. Und wenn man das in die Realität umsetzt, dann kriegen nur noch Paradepatienten mit Privatversicherungen mit Schicki-Micki-Problemchen, die wenig Stress und Arbeitsaufwand machen und dafür finanziell attraktiv sind, Therapieplätze.

Diese Entwicklung haben wir übrigens schon und genau deshalb finde ich solche Aussagen, wie sie stern hier abgibt, hochriskant und gefährlich.

GLG

ausgefuchst

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Beitrag Fr., 05.03.2010, 14:45

Letztlich bringt die Diskussion hier nicht mehr viel, weil sie ja eh keine Therapie mehr machen wird.

candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
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Beitrag Fr., 05.03.2010, 14:57

Also, doch, ich finde, genau darum geht's!

Es ist nämlich die Frage, wie Emma das Erlebte einsortiert. Genau deshalb schreibe ich auch soviel. Es muss schon klar für sie werden, dass diese eine Erfahrung für sie zwar sehr schlimm gewesen ist und es auch bleibt, aber dass sie sich daneben auch die Gewissheit einräumen sollte, dass Therapie durchaus hilfreich sein kann.

Nach meinen Horrortherapien ging's mir dreckig hoch zehn. Alle Welt wollte mich wieder überreden, einen neuen Therapeuten zu suchen und ich sagte nur: "Die sind alle gleich! Ich bin ihnen nicht gut genug und wenn ich hingehen würde, machen sie mich doch nur wieder fertig.".

Ich wäre auch nie mehr zu einem gegangen, egal, wie schlimm es geworden wäre.

Meinen neuen Thera hab' ich im Fernsehen gesehen. Er kam da und so hatte ich die Möglichkeit, mir diesen Menschen ganz gefahrlos aus der Ferne, aber eben live, anzusehen, ihn kennenzulernen. Ich sah' in vielleicht zwei, drei Minuten maximal und danach wusste ich: Er kann Dir helfen. Ich wollte dahin unbedingt. Niemand musste mich mehr überreden.

Ich sagte keinem was und hab' angefangen, nach ihm zu suchen, im Internet fand ich ihn. Ich hab' ihm gemailt und heute ist einer der Top-Therapeuten Deutschlands mein Thera. Innerhalb von sechs Monaten hab' ich Dinge erreicht, die in zehn Jahren nicht möglich waren. Und jeden Tag wird's - mit Rückschritten und Rückschlägen - besser.

Ich hätte nie mit ihm das erreicht, wenn er mir nicht geglaubt hätte, dass die anderen Therapeuten Sch.. gebaut haben und ich nichts dafür konnte.

Und weil ich weiß, wie das ist, glaube ich auch Emma. Man erfindet sowas nicht und ich verstehe ihre Enttäuschung.

Ich denke, nur wenn man das richtig einsortiert, geht ein Neustart in Therapie. Das Letzte, was man nach so einer Pleite braucht, ist, dass andere noch auf einem rumhacken und so eine Therapeuten-Hexe in Schutz nehmen, die sich da einfach mal eine Runde ausgetobt hat, weil sie die Belastung nicht ab konnte.

So und ich hab' auch wirklich jetzt nichts mehr, was ich noch dazu sagen könnte. Habe auch das Gefühl, hier gegen eine Wand zu reden, weil immer wieder alles in Frage gestellt wird.

Emma war nicht schuld, und sie wäre schön blöde, wenn sie sich jetzt auch noch diesen Stiefel anziehen würde!

Meine Meinung!

Grüße an alle + Tschüssi!

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Beitrag Fr., 05.03.2010, 15:03

ausgefuchst hat geschrieben:Tja, es ist eben leider so, dass viel mehr schlechte Therapeuten - sei's dass sie menschlich ungeeignet sind oder/und fachlich daneben - praktizieren, als man sich das gemeinhin vorstellt.
Da ich nicht die Mehrheit der Therapeuten kenne, möchte ich hier keine Therapeutenschelte betreiben, die ich insbes. auch für Emma nicht so hilfreich finde, 2 Aspekte warum, habe ich begründet.
Und dann ist es aber so, dass wir sehr viele Menschen haben, die schwerst traumatisiert sind, für die Therapie nicht eine Art "Selbstfindungs-Workshop" ist, sondern wo's hammerhart um's Überleben und um die Existenzgrundlage geht.
ja.
Man kann nicht Birnen mit Äpfeln vergleichen. Und es ist auch nicht so, dass man immer sagen könnte: Ok, ambulant reicht nicht, dann stationär.
ja.
So ist das leider nicht: Man kann Menschen nicht permanent in dem Kunstleben "Klinik/Station" drin lassen.
ja.
und wir brauchen Therapeuten
ja.
Es muss aufhören, ständig den Patienten die Verantwortung zuschieben, dafür, wo sich Therapeuten drücken wollen.
Hm... nicht alles ist drücken, wenn ein Thera meint, nicht helfen zu können.
Hast Du es schon mal erlebt, dass man Dir, egal, wo Du hingehst und fragst, gesagt bekommst:"Ich kann Ihnen nicht helfen!".
Nicht egal wo ich hinging, sonst hätte ich nicht meine jetztige, sehr gute Thera.... aber die Aussage kenne ich durchaus, und ich vernahm sie für meinen Geschmack oft genug (insbes. aus Probegesprächen), und ich weiß wie sie auf mich wirkte (aber da möchte ich ungern projizieren, was ich bisher auch vermieden habe). und das wurde mir auch begründet, teils für mich nachvollziehbarer und teils weniger nachvollziehbar für mich.

Dennoch bestand für mich nie Zweifel, dass auch für mich ein Thera nicht in Frage kommt, der meinte, mir bei den Schwierigkeiten auf die es mir primär ankam weiterzuhelfen. Ich meine, das geht mir auch in verschiedene Lebensbereichen so, dass ich nicht ausgerechnet einen hilflosen Helfer oder ahnungslosen Berater bevorzuge. Unrealistisch wäre aber auch die Illusion und das Verlangen nach dem omnipotenten Helfer oder Berater (jeder kann alles leisten).
wenn man Deiner Meinung zustimmt: Du sagst, der Patient muss sich auch so verhalten, damit der Thera es durchhalten kann.
Nee... das sage ich nicht. Sondern der Patient mag sich verhalten wie er lustig ist. Genauso wie ein Therapeut darauf reagieren kann... je nachdem was war, ist das dann vielleicht nicht immer der Kuschelkurs deluxe.
Und wenn man das in die Realität umsetzt, dann kriegen nur noch Paradepatienten mit Privatversicherungen mit Schicki-Micki-Problemchen, die wenig Stress und Arbeitsaufwand machen und dafür finanziell attraktiv sind, Therapieplätze.
Öhm, davon distanziere ich mich... weiß nicht, wie du darauf kommst... das wollte ich jedenfalls nicht ausdrücken oder als Schlussfolgerung für Emma herleiten.
Diese Entwicklung haben wir übrigens schon und genau deshalb finde ich solche Aussagen, wie sie stern hier abgibt, hochriskant und gefährlich.
*großschau*... aber nun gut, dies ist wohl deine Schlussfolgerung aus obiger von mir nicht getroffener Aussage mit den Schiki-Micki-Problemchen.
Zuletzt geändert von stern am Fr., 05.03.2010, 15:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag Fr., 05.03.2010, 16:09

So was ich an Erzählungen von dir in Erinnerung haben zu meine, habe ich gewisse Hemmungen deine Situation mit der von Emma als ähnlich oder vergleichbar zu bezeichnen... also so im gesamten gesehen, vgl. Eingangspostings, insbes. auch wie alles ablief (also auch bezogen auf den Hergang). Und daran hängt meiner Vermutung nach schon manches.
Upps, da verwechselst du mich vllt. das was ich hier angedeutet habe, habe ich nie irgend jemandem erzählt, hier im Forum erst recht nicht.
Unterschiedlich sind Situationen natürlich immer, die Lebenssituation, die therapeutische, natürlich. Emma zum Beispiel, hat, im Gegensatz zu mir offenbar ein krankes Kind. Dh. sie kann sich schwerlich in einer depressiven Phase ausgiebig selbst finden. Sie braucht eine Stütze…

Aber die therapeutische Situation tritt ja bei vielen auf, dass konkret Suizidgedanken geäußert werden oder die Stimmungslage erkennbar so ist, das es durchaus Anlass gibt sich zu Sorgen. Darum geht es hier doch.
Ich erachte es für einen wichtigen Lerneffekt für viele Menschen in der Therapie, sagen zu dürfen: ja mir gehts echt beschissen, bitte helfen sie mir. Und dann zu sehen, das wird gehört, das wird angenommen, da wird drauf reagiert. Und zwar von der Person, an die man sich wendet, der Therapeutin. Im Zuge der Therapie dann auch lernen sich um sich selbst zu kümmern, das zu dürfen und wenn es nicht anders geht andere um Hilfe bitten, vor allem rechtzeitig.
Emmas Lerneffekt klingt grad bisschen nach: Wenn dir mies geht, bist du mir zu viel, dann geh woanders hin. Ich wette das hat Emma explizit oder implizit schon erfahren in ihrem Leben.
Neeeeein, Emma, aaalles ruuundum suuuper gemacht... sch*** nur, dass deine Thera eine unprofessionelle Kurpfuscherin ist, die sich ganz anders verhalten hätte müssen... losgelöst davon, welche Power von einem Patienten ausgeht... denn alles liegt am Thera in einer Therapie.
So überspitzt würde ich das nicht formulieren. Ich kann nur nicht sehen, wo Emma etwas falsch gemacht hat. Ich denke, man kann nichts falsches machen in einer Therapie. Das ist der Dreh- und Angelpunkt. Man ist dort um zu lernen, nicht um es schon zu können. Dann lerne ich eben, wie meine Worte wirken, wie ich wirke usw. Ich fände es einfach sehr schade, wenn an Emma das gefühl hängen bleiben würde, dass sie etwas falsches getan hat. Deshalb habe ich hier geschrieben, weil ich sagen wollte: nein Emma, du hast nichts falsch gemacht. Die Therapeutin konnte nicht damit umgehen. Warum sie das nicht konnte und ob sie generell unfähig ist, das wisen wir nicht. das ist im Grunde auch nicht wichtig. Wichtig ist nur, das Emma sich das unerquickliche Ende nicht an den Kragen heftet.

Ich denke, es ist Aufgabe eines Therapeuten Grenzen, vor allem seine so zu wahren, das es gar nicht erst zu einem Eklat kommt. DAS ist der geschützte Rahmen. Das Emma sich dort ausprobieren kann ohne real begründete Angst zu haben, das es die Beziehung zerstört.
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stern
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Beitrag Fr., 05.03.2010, 16:59

Gerade nur ganz kurz:
Upps, da verwechselst du mich vllt. das was ich hier angedeutet habe, habe ich nie irgend jemandem erzählt, hier im Forum erst recht nicht.
Ok, kann sein... wenn ja, dann sry.
so ist, das es durchaus Anlass gibt sich zu Sorgen. Darum geht es hier doch.
Und die Dringlichkeit sieht, so verstehe ich die Zeilen der Thera, auch die Thera..., vgl. Eingangspostings, da ich nicht alles zitieren möchte.
Ich erachte es für einen wichtigen Lerneffekt für viele Menschen in der Therapie, sagen zu dürfen: ja mir gehts echt beschissen, bitte helfen sie mir. ...und wenn es nicht anders geht andere um Hilfe bitten, vor allem rechtzeitig.
ja, ... das sehe ich ja genauso. und auch, dass evtl. erst manche Patienten lernen müssen, dahin zu kommen. Und WÄRE dieses Anliegen direkt geäßert worden (z.B. so wie du es geschrieben hast), hätte das auf mich auch eine ganz andere Wirkung gehabt als die vorliegenden Zeilen an die Thera. Würdest du mit einem solchen Hilfegesuch auf mich zugehen, wäre ich da auch evtl. bereitwillig dir gerne zu helfen.

Dass es so gekommen ist, wie es ist, da meine ich, da spielt schon das "wie wurde das nahegebracht" eine große Rolle, denn den Umgang miteinander spricht sie ja explizit an. Und ich möchte solche Briefe auch nicht unbedingt erhalten. Insofern fällt es mir nicht sooo schwer zu versuchen, mich auch in diese Perspektive versetzen.

Weiß nicht, wenn folgendes aus der Thera als Lernerfahrung mitgenommen wird, dann kann das auch schmerzlich werden: Ok, ich muss nur Briefe dergestalt verschicken, und dann hilft mir aus meinem Umfeld bereitwillig. Nee, ich glaube, sowas stößt im Umfeld eher regelmäßig auf Widerstand (bei mir zumindest)... und wieder macht man nicht so tolle Lernerfahrungen. Das kann es ja auch nicht sein. Und dann ist es doch hilfreich, wenn ein Thera das auch deutlich macht. Streiten kann man dann darüber, "wie" man das deutlich machen kann =>
Man ist dort um zu lernen, nicht um es schon zu können. Dann lerne ich eben, wie meine Worte wirken, wie ich wirke usw.
Ja, natürlich. und das (die Wirkung) kann ein Therapeut auch durchaus mal daran deutlich machen, indem er authentisch ist/bleibt, wie xy auf ihn wirkte, so zumindest meine Erfahrung (also so oft bin ich bis jetzt nicht mit Theras in clinch geraten..., aber leicht war es sicher bei mir auch nicht immer). dennoch meine ich sagen zu können, dass da nicht jeder Thera den Kuschelkurs fährt. Oder er spiegelt zurück, oder oder... jenseits von Kuschelkurs gibt es da schon verschiedenes.

Und was da alles dahinter steckt, das sieht die Thera aus meiner Sicht so, dass da Hilfe angezeigt ist, die sie aber nicht zu leisten vermag.

Aber gut, evtl. unterschiedliche Sichtweisen resultieren m.E. evtl. daraus, dass die Zeilen von unterschiedlichen Usern unterschiedlich wahrgenommen werden, wie auch schon angedeutet. Schade, dass Emma das mit ihrer Thera nicht direkt hat besprechen und einer Klärung zuführen können.
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