Therapiepause?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Xanny
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Beitrag Di., 08.09.2009, 09:22

münchnerkindl hat geschrieben:
Xanny hat geschrieben:
Nein, daran bin ich selber schuld, weil ich mit den Erlebnissen meiner Kindheit nicht umgehen kann und keinen Weg gefunden habe. Ich habe mich nicht beschützen können und deshalb bin ich ganz allein verantwortlich für die jetztige Lage.
Wieso klammerst du dich so daran?
Weil ich mir nicht vergeben kann. Ich kann mir nicht verzeihen, früher nicht besser auf mich aufgepasst zu haben. Hätte ich vor 30 Jahren ein deutliches Stop gesetzt, dann würde es mir jetzt anders gehen.
*Ein Freund ist jemand, der Deine Vergangenheit versteht, an Deine Zukunft glaubt und Dich so akzeptiert, wie Du bist*

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candle
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Beitrag Di., 08.09.2009, 09:25

Xanny, ich weiß nicht wieso, aber Deine Zeilen machen mich langsam sauer...

candle
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Sommer-Stumpenhorst


Zerrissene
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Beitrag Di., 08.09.2009, 09:29

Xanny hat geschrieben:
Hätte ich vor 30 Jahren ein deutliches Stop gesetzt, dann würde es mir jetzt anders gehen.
Xanny, da warst du 5 Jahre alt (!). Du bist doch 35, oder?

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Xanny
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Beitrag Di., 08.09.2009, 09:31

candle hat geschrieben:Xanny, ich weiß nicht wieso, aber Deine Zeilen machen mich langsam sauer...

candle
Das mag ja sein, dann solltest Du hier vielleicht nicht mehr mitlesen. Ich schreibe hier auf, was sich in meinen Gedanken tut, dafür habe ich diesen Thread eröffnet.
Wenn ich hier nicht nach Deiner Vorstellung meine Meinung schlagartig ändern kann, dann ist das meine Sache. Ich bin für jeden Beitrag hier dankbar und nehme mir auch vieles zu Herzen, ich weiß, dass ich einiges ändern müsste, aber so weit bin ich grad nicht.

Vielleicht erklärst Du mir mal, warum ich Dich hier so erzürne?!
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estelle
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Beitrag Di., 08.09.2009, 09:32

Hallo Xanny,
Fangopackung und Massage kann auch ein Arzt verordnen auf Rezept, bei Rückenschmerzen und
Verspannungen,eine kleine Zuzahlung muß man glaub ich trotzdem leisten.(15?) Euro.
Das hört sich doch schon mal ganz gut an.Probier das doch ruhig mal.Könntest du nicht überhaupt
evtl. eine Mutter-Kind-Kur beantragen,dann könntest du deine Kinder doch mitnehmen und sie
würden tagsüber dort betreut,ich habe das ja dreimal mit meinen Kindern genutzt,zuletzt nur noch
mit einem Kind.Dann brauchst du allerdings einen Hausarzt der sich mit der Beantragung der Kur gut
auskennt, wenn das abgelehnt wird kann man noch ein paarmal Widerspruch einlegen,dann kommt
es meistens durch.Es gibt auch Mutter-Kind-Kuren mit psychologischen Gesprächen.
Wünsch dir viel Glück!
Violetta.

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Xanny
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Beitrag Di., 08.09.2009, 09:36

Zerrissene hat geschrieben: Xanny, da warst du 5 Jahre alt (!). Du bist doch 35, oder?
Ja, ich war noch klein, das stimmt. Aber wenn ich mir meine Kinder heutzutage ansehe, wie oft in der Schule trainiert wird, sich von "bösen Männern" fernzuhalten, dann ärgere ich mich darüber, dass ich alles hab mit mir machen lassen. Ok, ich habs vielleicht etwas übertrieben, aber spätestens mit 11,12 hätte ich Konsequenzen aus dem Handeln meines Vaters ziehen sollen und dann später erst gar nicht auf meinen Ex reinfallen sollen. Ich kann mir das nicht verzeihen, ich lebte 11 Jahre mit einem Mann zusammen, der außer mich grün und blau prügeln konnte, sonst nichts für mich empfunden zu haben schien. 11!!!!Jahre, solange hab ich mich immer wieder demütigen lassen, mich verletzten lassen und davor mein Vater, ich kann hier gar nicht aufschreiben, was da war...aber ich hab wirklich jahrelang alles erduldet. Und jetzt bin ich diesen beiden Männern immer noch jede Auskunft schuldig, lasse mich kontrollieren, erniedrigen, fertig machen und immer noch kann ich dem nichts entgegensetzten. Irgendwann muss sich doch mal bei mir das Hirn einschalten!
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stern
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Beitrag Di., 08.09.2009, 09:39

Vielleicht ist es für mich auch zu früh, an alten Geschichten zu arbeiten, weil ich immer noch mit meinen Tätern in Kontakt stehe. Diesen Kontakt abzubrechen schaffe ich leider nicht.
Oh ja, soweit ich weiß, iss dann Priorität darauf zu legen, wie man aus dem Täterkontakt aussteigen kann... und eine Traumatherapie im eigentlichen Sinne iss dann aus sehr, sehr gutem Grund so gut wie immer nicht unbedingt angezeigt. In "meiner" Klinik war für TraumapatientInnen sogar Aufnahmebedingung, dass kein Täterkontakt mehr besteht... und von einer Mitpatientin wusste ich, dass das bei ihr nicht ganz zutrifft (sie erzählte es mir)... aber sie traute sich nicht, das bei den Therapeuten anzusprechen, denen sie das eher zu verheimlichen versuchte... sofern das überhaupt gelingen kann... denn manche Reaktionen lassen sich eben nicht unbedingt aufhalten. So glaube ich sickerte auch bei ihr etwas durch... und ob man sich damit einen Gefallen tut, ist die andere Seite.

Aber Retraumatisierung hin oder her... denn egal was passiert ist oder auch nicht; JETZT gibt es nur EINEN Weg für dich (und indirekt auch für deine Kinder)... und der heißt STABILISIERUNG, STABILSIERUNG, STABILSIERUNG... und zwar in einem Rahmen, der das leisten kann.
Zuletzt geändert von stern am Di., 08.09.2009, 09:41, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

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candle
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Beitrag Di., 08.09.2009, 09:40

Könnte es sein, dass das was hier von Dir beschrieben wird auch in der Therapie zum Tragen kommt?

Mit beleidigten Rückzug schadest Du Dir selber.

Es hilft nur jetzt aktiv zu werden, das mit Verstand. Die Emotionen sind natürlich jetzt nicht zu unterdrücken- klar.

Aber suche Dir jetzt bitte am besten SOFORT Hilfe.

Solange Du hier noch schreiben kannst, habe ich Hoffnung, dass sich jetzt aus dieser tiefen Position viel tun kann.

candle
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Xanny
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Beitrag Di., 08.09.2009, 09:42

Violetta 2009 hat geschrieben: Das hört sich doch schon mal ganz gut an.Probier das doch ruhig mal.Könntest du nicht überhaupt
evtl. eine Mutter-Kind-Kur beantragen,dann könntest du deine Kinder doch mitnehmen und sie
würden tagsüber dort betreut
Ja, ich werde wohl mal mit meinem Hausarzt reden müssen, aber der hält diesen ganzen Psychokram für total bescheuert, das hat er mir schon gesagt und da macht er auch keinen Hehl draus, deswegen trau ich mich nicht so ganz. Aber ich werds mal versuchen.

Mit der Kur hab ich auch schon öfter nachgedacht, ist aber jetzt in der Schulzeit bisschen blöd, das müsste man schon besser planen, so in den Sommerferien oder so. Aber das würde sicherlich uns allen gut tun.

Ach so, ich wollte noch nachtragen, dass sich eines meiner Kinder auch schon in Therapie befindet, wir tun schon einiges. Aber auch das ist natürlich eine weitere Belastung auf meinen Schultern. Schuld daran ist das Verhalten meines Exmannes, dass die Kinder auch therapiebedürftig sind. Sie haben sich zwar toll entwickelt, aber das Erlebte wird immer in ihrem Hinterkopf sein. In 20 Jahren werden sie wahrscheinlich auch vor einem Therapeuten sitzen und ihre Kindheitstraumata zu verarbeiten versuchen. Das ist auch etwas, was mich so verzweifeln lässt, dass ich auch sie nicht weiter schützen konnte. Will da jetzt auch nicht näher eingehen, das ist ja alles in meinem Blog nachzulesen.

Aber ich dank Dir für Deine lieben Zeilen!
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estelle
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Beitrag Di., 08.09.2009, 09:43

Liebe Xanny,
du bist diesen beiden Männern überhaupt nichts schuldig,wenn sind sie überhaupt dir etwas schuldig!
Du mußt dich gegenüber diesen beiden Männern gut abgrenzen ,anders geht es wahrscheinlich nicht,
sonst gehst du nämlich kaputt dabei.Manchmal mag das hart klingen,aber was sie dir angetan haben
verdient keine Entschuldigung!
Violetta.

Wenn dein Hausarzt von Psychologie nichts hält kannst du dir vielleicht auch einen neuen Hausarzt
suchen? Was Fangopackung und Massage angeht,das kann ja auch ein Orthopäde aufschreiben.
Auf Antrag können die Kinder auch außerhalb der Schulferien aus der Schule fernbleiben wegen einer Kur,das mußman dann bei der jeweiligen Schule nachfragen.
Zuletzt geändert von estelle am Di., 08.09.2009, 09:51, insgesamt 1-mal geändert.


Zerrissene
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Beitrag Di., 08.09.2009, 09:47

Xanny,

ich weiß nicht mehr, was ich schreiben soll. Es tut einfach weh deine Lebensgeschichte zu lesen.

Zerrissene

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Xanny
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Beitrag Di., 08.09.2009, 09:51

candle hat geschrieben:Könnte es sein, dass das was hier von Dir beschrieben wird auch in der Therapie zum Tragen kommt?

Mit beleidigten Rückzug schadest Du Dir selber.
Ja, das kommt auch in der Therapie hin und wieder vor. Naja, wohl eher häufig, wenn ich ehrlich bin.

@stern
ja, das weiß ich mit dem zu vermeidenden Täterkontakt. Nur mit meinem Exmann habe ich halt noch drei Kinder. Wir haben da auch schon vor Gericht versucht, so gut es geht eine Lösung zu finden, z.B. schreiben wir alles in ein Buch, das den Kindern mitgegeben wird, damit wir nicht zu viel persönlich bereden müssen. Auch das Jugendamt hat da von therapeutischer Seite schon einiges zu hören bekommen. Aber wir sind und bleiben nun mal gemeinsam Eltern der Kinder, das macht es nicht gerade einfach.
Und der Kontakt zu meinem Vater, ja den habe ich mehr oder weniger gesucht, nachdem ich mit meinem Mann auseinander war. Und jetzt kann ich schlecht sagen, ok, das wars, habs mir anders vorgestellt, lass mich lieber in Ruhe...das krieg ich einfach nicht hin.
Habs zumindest grad geschafft meinem Vater für morgen abzusagen, der wollte mit mir nach Hamburg fahren....Aber ich habs nur verschoben und nicht ganz abgesagt.
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estelle
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Beitrag Di., 08.09.2009, 10:01

Hallo Xanny,
noch eine letzte Frage(dann muß ich mich leider meiner Hausarbeit widmen),

Wieso darf dein Exmann Kontakt zu deinen Kindern haben, wenn er so ein Schläger ist/war?
Das verstehe ich nicht.Also, ich hätte da furchtbare Angst um meine Kinder. Kann man diesen
Kontakt vom Vater zu den Kindern aus genau diesen Gründen gerichtlich nicht ganz verbieten?
Ist es nicht auch für die Kinder wichtig hier Abstand zu bekommen?
Violetta.

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Annemarie
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Beiträge: 962

Beitrag Di., 08.09.2009, 10:04

Liebe Xanny,
Ok, ich habs vielleicht etwas übertrieben, aber spätestens mit 11,12 hätte ich Konsequenzen aus dem Handeln meines Vaters ziehen sollen und dann später erst gar nicht auf meinen Ex reinfallen sollen.
an dieser Stelle würde mein Therapeut sagen: "Was hätten Sie zu diesem Zeitpunkt anderes tun können?"

das Ergebnis fällt immer gleich aus: Nichts!

Laß den Rucksack der Schuld bei denen, die sie wirklich haben ... oder gib ihn erst einmal zurück. Du scheinst ja noch die volle Last dessen zu tragen, was andere zu verantworten haben.

... und dann kümmere Dich - so gut Du gerade kannst - liebevoll um Dich. Darum sollte es vordergründig gehen. Um ein lebenswertes Leben für Dich und Deine Kinder ...
Xanny hat geschrieben:In 20 Jahren werden sie wahrscheinlich auch vor einem Therapeuten sitzen und ihre Kindheitstraumata zu verarbeiten versuchen. Das ist auch etwas, was mich so verzweifeln lässt, dass ich auch sie nicht weiter schützen konnte.
Du kannst sie jetzt schützen ... aber dafür ist in erster Linie wichtig, daß Du erstmal alles dafür tust, damit es Dir gut geht. Kinder lernen von den Eltern ... wenn sie sehen, daß Du Deine Probleme in die Hand nimmst, dann lernen sie, es ebenso zu tun.

Ich schreibe Dir das, weil ich das Gefühl habe, daß mir nichts von dem unbekannt ist, was Du beschreibst ... und wünsche Dir alle Kraft die Du brauchst, um die nächsten Steine, die am Weg liegen zu bezwingen ... oder sie einfach zu umgehen

Alles Liebe und ganz viel Mut!

Annemarie

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 08.09.2009, 10:12

Xanny hat geschrieben:Sie haben sich zwar toll entwickelt, aber das Erlebte wird immer in ihrem Hinterkopf sein. In 20 Jahren werden sie wahrscheinlich auch vor einem Therapeuten sitzen und ihre Kindheitstraumata zu verarbeiten versuchen.
Wahscheinlich... Wieso denkst du jetzt schon über Horrorszenarien nach, wenn du doch selbst sagst, daß sie sich bis jezt doch trotz deiner Probleme und auch Fremdbetreuung gut entwickelt haben.

Ich denke, was sie evtl in 20 Jahren verarbeiten müssen ist nicht, daß es Zeiten in ihrer Kindheit gab, wo sie von einer (hoffentlich liebevollen) Person betreut worden sind die nicht du warst.
Das größere Problem könnte sein, daß du ihnen auf unbewusste Weise deine Schuldgefühle vorlebst. Frag mich nicht wie, aber Kinder spüren sowas. Und es könnte passieren, daß sie genau solche Tendenzen übernehmen könnten. Also sich Schuldig fühlen und selbst bestrafen für etwas das völlig ausser ihrer Verantwortung liegt.

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