Die vielfältigen Ansichten zum Thema haben mir persönlich schon sehr weitergeholfen. Danke Euch
.
Mir auch. Mir spukt derzeit ganz viel Kopf umher, ich denke, ich habe etwas erkannt, kann es aber noch nicht wirklich in Worte fassen.
Spontan würde ich sagen, dass ich dabei bin zu erkennen, dass es bei mir gar nicht um Verzeihen oder nicht Verzeihen geht, sondern um Selbstschutz, Ängste und akutem Misstrauen. Ängste sind aber stets ein schlechter Ratgeber. Eigentlich sollte der Verstand ("Kopf-Ich") dazu dienen, dem "Herzen" zu helfen, die traumatischen bzw. verletzenden Erfahrungen zu verarbeiten. Aber meist ist es so, dass der Verstand die Psyche in ihren (aus den Verletzung resultierenden) Ängsten unterstützt, und tausend Gründe erfindet, warum diese Ängste - gefälligst - berechtigt sind... egal wie sehr man durch sie eingeschränkt wird. (Sozusagen das Gegenteil von "weit und offen"). Und damit wird die Angst (vor weiteren Verletzungen) zum Ratgeber.
Unsere Wut des Nicht-Verzeihens ist ja selten etwas, was aus einem Prinzip herrührt, sondern ein Zeichen der Hilflosigkeit (Verlust der Autonomität). Sozusagen das verwundetete Tier, dass beißt. Angstbeißer. Ja, ich denke mittlerweile, dass es oft einfach nur um Ängste geht, gar nicht um das eigentliche Verziehen oder nicht.
Könnte mir vorstellen, dass auch dies ein Unterschied zum souveränen Nicht-Verziehen ist, wie es Anastasius praktiziert. Da es weniger aus den Verletzungen selbst entstammt, sondern mehr aus Prinzipien.