Therapeutisch wertvolle Zitate Eurer Therapeuten/innen

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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SüdlichderNordsee
Helferlein
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Beitrag Mo., 24.02.2014, 22:39

Der nächste Termin wäre regulär nächsten Montag gewesen. Ich habe einenen - auch thetapierelwvante n - anderen Termin vor die imaginäre nächste Sitzung gelegt.

Nun kann der Therapeut aber Montag nicht.

Scheiße!

"Wir können aber in jedem Fall telefonieren. "

Der Mann ist Goldes wert!

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viciente
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Beitrag Mo., 24.02.2014, 23:51

"ach wissen sie, für mich sind depressionen ausschliesslich eine stoffwexelerkrankung des gehirns" .. wertvoll? no ja, um zu lernen ned alles ernst zu nehmen - ja, dafür ganz bestimmt!

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Miesel
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Beitrag Di., 25.02.2014, 06:48

viciente....wirklich? Dieser Satz wäre für mich ein Grund die Therapie von jetzt auf sofort abzubrechen.
Wie kann man sich danach noch ernstgenommen fühlen?

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Bina
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Beitrag Di., 25.02.2014, 18:05

Ich persönlich finde das Zitat gut...verstehe nicht so ganz, wieso du die Therapie nach so einem Satz abbrechen wollen würdest, Miesel. Für mich sagt der Satz aus, dass der Mensch nicht total plemplem ist und dass er v.a. auch nichts dazu kann, dass er depressiv ist oder irgendwas anderes...genauso wenig wie jemand was dazu kann, dass er eine schilddrüsenüber-/unterfunktion oder eine Zuckerkrankheit hat. In dieser Hinsicht entlastet es doch eigentlich und zeigt, dass der Therapeut einen annimmt, wie man ist und einen nicht für total bescheuert erklärt. Bin selbst aus dem Fachbereich und kann dazu nur sagen: Es ist tatsächlich so, dass es eine Stoffwechselstörung im Gehirn ist wie Diabetes eben eine Stoffwechselstörung des Körpers ist...und es ist ebenso vererbbar

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Miesel
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Beitrag Di., 25.02.2014, 21:27

Wenn man das so einfach und lapidar darstellt, dann könnte man sich ja jede Therapie sparen und schlicht Medikamente futtern.

So einfach und lapidar ist es aber nicht und wer da auch noch "vom Fach" ist und sowas ernsthaft sagt, der hat meiner Meinung in seinem Fach versagt.

Es geht nicht darum, dass jemand plemplem ist (wer so spricht ist erst recht nicht vom Fach), sondern dass ich mich als Mensch ernstgenommen fühle und das ist definitiv nicht der Fall, wenn ich so einen Satz um die Ohren geworfen bekomme.

Wer Diabetes hat, der kann sich idR keine Besserung erhoffen durch Psychotherapie.

Wie kann man angeblich vom Fach sein und ernsthaft eine Depression mit Diabetes vergleichen?

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Tristezza
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Beitrag Di., 25.02.2014, 21:33

Kleiner Hinweis: Das Zitat von viciente war offensichtlich nicht ganz ernst gemeint ...

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viciente
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Beitrag Di., 25.02.2014, 23:08

Tristezza hat geschrieben:Kleiner Hinweis: Das Zitat von viciente war offensichtlich nicht ganz ernst gemeint ...
.. ernst schon in dem sinn dass ich es mal ganz ernsthaft ausgesprochen gehört hab; ironisch dahin gehend, dass ich es in der form für - gelinde gesagt - sehr kurz gedacht halte. sowas reduziert menschen auf ihre rein chemische funktionalität, die sich mit pillen wieder zum funtionieren bringen lässt .. ein sozusagen "halbheitliches" weltbild halt; da wird der mensch nicht "angenommen wie er ist", sondern eher zur maschine degradiert.

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Sonderling
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Beitrag Di., 25.02.2014, 23:40

Ich bekomme zwar kein verbales Feedback in Form von Komplimenten, Lob oder Anerkennung von meinem Analytiker, aber die von ihm nonverbal gesendeten Signale sind äußerst wertschätzend und haben für mich persönlich eine größere, authentischere Bedeutung als Worte:
- Wenn er überzieht!
- Wenn ich über meine sexuellen Fantasien oder Erfahrungen preche; er sich aufrichtet, sich auf seinem Stuhl windet, auf dem Bügel seiner Brile knabbert; menschliche Regungen zeigt.
- Wenn er mitweint.
- Wenn ich so tue als ob ich wegsehe und bemerke, wie er meinen Körper cm für cm beobachtet.

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Bina
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Beitrag Mi., 26.02.2014, 01:51

An viciente: Du hast Recht damit, dass man den Menschen damit gewissermaßen als eine Maschine sieht, wenn man von "Stoffwechselstörungen im Gehirn" spricht. Ich persönlich sehe es aber für Patienten (und auch mich selbst als Betroffene) so, dass ein Stoffwechselproblem ja auch behoben werden kann (natürlich nicht ursächlich, aber zumindest symptomatisch). Insofern finde ich es durchaus Mut machend (hab ich in meiner Zeit der schweren Depression so empfunden), die Erkrankung bis zu einem gewissen Punkt so zu betrachten. Natürlich macht es keinerlei Sinn, eine Depression nur mit Medikamenten zu behandeln. Im Patienten stecken genügend Strategien, damit umzugehen und bis zu einem gewissen Grad ohne Medis auszukommen. Wie gesagt habe ich die Aussage damals als ermutigend gesehen, dass Hilfe in Sicht ist und ich nicht jahrelang auf Besserung warten muss bis die Ergebnisse der Analyse denn irgendwann 'mal greifen.

An Miesel: Tut mir leid, aber ich finde den Ton absolut unangebracht - genauso deine schnelle Beurteilung meiner Kompetenz. Das Forum ist nicht zum leichtfertigen beleidigen anderer Forenteilnehmer gedacht. Es ist zum konstruktiven Austausch gedacht. Bei weiteren Fragen bitte PN, da das hier in diesem Thread nichts zu suchen hat (siehe Thema)
Auch wenn ich aus der Richtung komme, bin ich nach wie vor ein Mensch, der auch selbst Therapieerfahrung hat und der zudem in seiner Freizeit lapidare Begriffe verwenden darf, die ich nur allzu oft von Patienten oder deren Angehörigen zu hören bekomme.
Was den Vergleich mit Diabetes abgeht: Natürlich hilft da keine Psychotherapie - das hab ich auch nie behauptet. Aber es ist so, dass bei Diabetes ein Hormon (Insulin) fehlt/zu wenig ist vereinfacht gesagt, das von außen ersetzt wird. Diabetes Typ 2 kann ohne Medikamente auskommen, wenn Gewicht reduziert wird (sofern derjenige übergewichtig ist), Sport treibt, etc. Also ist ein Diabetes Typ 2 bis zu einem gewissen Grad nicht-medikamentös therapierbar.
Genauso verhält es sich mit der Depression: Mangel an einem Botenstoff (Serotonin) im Gehirn. Medikamente führen dazu, dass weniger Serotonin abgebaut wird und dadurch mehr verbleibt...sprich im übertragenen Sinn wird der Serotoninhaushalt da auch von außen reguliert. Wie man dem Diabetiker predigen kann, dass er weniger Süßes futtern, abnehmen, Sport treiben soll, etc., so kann man bis zu einem gewissen Grad eine Depression auch ohne Medis therapieren.
Insgesamt: Reden geht bis zu einem gewissen Punkt, wenn der überschritten ist, machen Medis Sinn.

So nu aber zurück zum eigentlichen Thema des Threads...


Tränen-reich
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Beitrag Mi., 26.02.2014, 18:44

@Sonderling: dieses Nonverbale würde mir auch sehr viel Bedeutung geben. Manchmal muss man nix sagen, um was zu bekommen.
Dein Analytiker weint mit? Wie schön........ (oder auch nicht, wie man's halt nimmt...)

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viciente
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Beitrag Mi., 26.02.2014, 18:47

Tränen-reich hat geschrieben:@Sonderling: dieses Nonverbale würde mir auch sehr viel Bedeutung geben. Manchmal muss man nix sagen, um was zu bekommen.
ja schon, aber in DEM fall? .. .. na ja. (gewisse formen an "wertschätzung" sollten sich doch eher in grenzen halten, damit man ned - ohne was zu sagen - was bekommt, das man gar ned möchte)


Tränen-reich
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Beitrag Mi., 26.02.2014, 19:01

Nun ja, jedem das seine - gelle?? Für wen ist wo und wann die Grenze, hm...

Muss ja deine Sicht der Grenze nicht auf meine passen oder umgekehrt, lass dem Menschen die Bedeutung hier einfach niederschreiben, denn dem Menschen gibt das nun mal was... In individuellen zwischenmenschlichen Beziehungen finden sich kaum Maßstäbe... So isses nun mal...
Wenn einem manche "Sprüche" oder Texte hier in dem Thread kurscher oder so rein gar nicht gefallen, dann kann man ja mal (freundlicherweise - gemeint) den Mund halten... ...so halte ich das hier zumindest...

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viciente
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Beitrag Mi., 26.02.2014, 19:47

Tränen-reich hat geschrieben:Wenn einem manche "Sprüche" oder Texte hier in dem Thread kurscher oder so rein gar nicht gefallen, dann kann man ja mal (freundlicherweise - gemeint) den Mund halten...
"Jenseits von Richtig und Falsch liegt ein Ort, dort treffen wir uns." .. vielleicht dann irgend wann mal.

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abraza
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Beitrag Mi., 26.02.2014, 23:08

"Jetzt gerade ist nichts passiert"
Ein Satz von meinem Therapeuten, der mir immer wieder hilft, wenn ich mal ganz stark in schrecklichen Kindheitserinnerungen hänge. Hilft mir, mich wieder in die Realität zu bringen.
" [...] und der Vergangenheit Sonnenstrahl blickte herein, [...]"
Goethe


ziegenkind
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Beitrag Mi., 26.02.2014, 23:45

"sie kennen das nicht, eine gute abhängigkeit."
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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