Nachrichten, die bewegen (III)

[stern]

Facebook hat eine Klarnamenpflicht... das Forum nicht. Und das wir auch als o.k. anerkannt und ist dort wünschenswert, man beachte das Selbstverständnis von FACEbook. Zumindest das ursprüngliche. Das wandelt sich nun mit zunehmender Größe und Funktionalitäten, die dort vereint werden.

Facebook-Nutzer müssen weiter Klarnamen angeben
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/face ... 00693.html

nur geht Facebook mehr schlecht als recht gegen die eigenen Geschäftsbedingungen vor. Dafür sollte das ein Beispiel sein...von Klarnamen war ja sonst nicht die Rede. Ebenso widerspricht der Einsatz von bots (von denen schon eher die Rede war), die getarnt als menschliche accounts sind, den Geschäftsbedingungen. Wie das bei anderen großen Plattformen ist, muss man in den Geschäftsbedingungen sehen. Vor dem Börsengang ging es plötzlich auch, dass doppelte Accounts gelöscht wurde (weil der Unternehmenswert ja auch maßgeblich davon abhängig, wie frequentiert eine Plattform ist). Also technisch gäbe es sicher das ein oder andere... der Punkt ist eher: Zuckerberg will möglichst nichts tun... und wurde auch erst jetzt initiativ, nachdem er sich selbst vom eigenen Kritik anhören musste. Facebook sei ja so klitzeklein und einflusslos. Als Nutzer erkennt man nicht unbedingt, ob wirklich ein Mensch hinter dem Computer sitzt. Mit einem Programm lassen sich massenweise falsche Identitäten steuern. Sonst hat man zumindest noch Menschen als Demonstranten anmieten müssen *gg*. In D gibt es einen kleineren Verein, der Fakemeldungen (Hoax) aufdeckt. Trump war jetzt jetzt höchstens der Auslöser der Debatte, für eine Entwicklung die sich schon länger abzeichnete... sicher wären dann generelle Standards nötig. Denn es wäre ja (sozusagen als Gegenwehr) genauso leicht möglich zu contra-x-bots noch pro-x-bots zu designen. Irgendwann hat man dann eine Diskussion, die als bedeutungsvoll erscheint, weil so viele mitreden, die aber praktisch keinen Menschen (das ist hier sogar wörtlich zu verstehen) interessiert. Und für diejenigen, die es interessieren würde, ist die "Diskussion" unbrauchbar geworden. Die Opportunisten sind eher die, die die Presse als Lügenpresse bezeichnen und sich jetzt für den Erhalt von fake news im Internet stark machen. Trolle, die z.B. Todesnachrichten von Musikern verfassen, die dann wie in einer eigenen Blase weiterververbreitet werden, sind vermutlich schwerer fassbar... in social media habe ich mir angewohnt, manches erst zu überprüfen... und je großflächiger das nötig ist, desto problematischer finde ich das. Denn wie soll man dann etwas abgleichen.

Desinformation IST (und war schon immer) eine Manipulationsstrategie. Und diejenigen, die das jetzt herunterspielen wollen, wissen das sehr genau...

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[stern]

Apropos Datensicherheit:

Ehemaliger BND-Chef : „Facebook sammelt mehr Daten als der BND“
https://www.computerbase.de/2016-11/bnd ... ook-daten/

[stern]

"Fröhliche Weihnachten
Trump verkauft Christbaumhüte - für 149 Dollar!

Sie suchen noch ein Weihnachtsgeschenk? Donald Trump hätte da etwas für sie. Und das Schöne daran ist: Mit dem Kauf würden Sie auch noch etwas Gutes tun."

http://www.stern.de/politik/us-wahl/don ... 09188.html

[hawi]

in social media habe ich mir angewohnt, manches erst zu überprüfen... und je großflächiger das nötig ist, desto problematischer finde ich das. Denn wie soll man dann etwas abgleichen.

stern,

wie ja auch hier schon mehrfach praktiziert, Fake-Nachrichten/Meldungen lassen sich meist ja durchaus als solche identifizieren.
Ich meine sogar, je mehr der einzelne darin Übung bekommt, desto besser, schneller kann er so was aussortieren. Im Netz gar nicht so grundlegend anders, als im übrigen Leben.

Ein Teil dessen, was nun dem Netz zugeschrieben wird? Nicht alles, aber nicht wenig halte ich für ziemlich alt, nix , das das Netz hervorbringt. Neu, anders ist oft nur, dass das nun viel sichtbarer wird, auch das, was früher entweder ganz privat war, oder innerhalb von Gruppen, Vereinen, kleineren Gemeinschaften passierte.
Oft ja durchaus skurril, fürchterlich, abseitig, was Mensch einerseits so von sich gibt, anderseits dann noch dazu glaubt, für richtig hält.
Fand ich zwar oft nicht grad gut, aber ziemlich normal. Zumal ich selbst nun auch nicht ständig fehlerfrei, rational u.v.m. kommuniziere.
Welche Überschrift man dem auch immer gibt, ich nenns mal „Müll“. Von allzu viel mehr Verbot als bereits existiert, halte ich wenig.
Facebook und Co.? Für mich ohnehin nicht sonderlich vertrauenswürdig. Ist aber auch egal. Es scheinen ja viele für sich zu wollen. Zwingen tut sie aber keiner, so was zu nutzen.
Auch deshalb? Wer was dagegen hat, ob nun als Partei, oder als einzelner? Grad so was wie facebook ist allenfalls scheinalternativlos.

LG hawi

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[Candykills]

Ich steh etwas auf dem Schlauch bezüglich dieser Fake-Nachrichten. Ich habe auch kein Facebook, vielleicht ist es mir deshalb nicht klar. Aber was ist das genau? Ich lese einfach die Zeit und schau ab und an in andere Tageszeitungen oder Tagesschau. Werden darüber Fake-Nachrichten transportiert?

[stern]

Dann wenn es zum politischen Intrument missbraucht wird, dann nicht mehr... und auch dann nicht mehr, wenn man unter fake news diejenigen suchen müsste, die seriös sein könnten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Troll-Armee

Und das Internet oder social media Konzerne sollten nicht zu einem rechtsfreien Raum degradieren, wo es gar keine Regelungen mehr gibt, die greifen... dafür ist die Konzentration bzw. Macht, die solche Konzerne haben, mittlerweile zu hoch. Tendenz: Sogar noch steigend, je mehr Dienste und Funktionen ein Unternehmen/Konzern auf sich vereint (und dabei jede Verantwortung von sich weist bzw. man sich klein redet, vgl. z.B. Zuckerberg). Bei Verlagshäusern hat man die Medienmacht auch im Auge, es gibt einen Presskodex usw.... gäbe es das nicht, könnte man auch nicht einfach damit wegwischen, dass man sagt: Muss man ja nicht lesen, wenn es nicht gefällt. Wie soll dann Meinungsbildung funktionieren, wenn seriöse Presse/Journalismus (der ja auch eine Kontrollfunktion in einer Demokratie hat) wegfallen würde bzw. ihre Funktion gar nicht mehr wahrnehmen würden oder man sagt: Muss man ja nicht nutzen.

Alles schwarz malen sollte man wohl nicht, aber solche Entwicklungen zu ignorieren (wie bisher), kann es nicht sein... es geht hier nicht um einzelne abseitige oder missliebige Kommentare. Und durch moderne Technik ist das auch nicht mit früher vergleichbar... es braucht nur einen Klick, um gleich massenweise etwas zu fluten.

[hawi]

Ich lese einfach die Zeit und schau ab und an in andere Tageszeitungen oder Tagesschau. Werden darüber Fake-Nachrichten transportiert?

Hallo Candy,

anders als ich glaubt so manch Mensch den Medien, aus denen du dich informierst, gar nichts.
Die kommen für sich dazu, dass dort alles, vieles gefaked ist, also gefälscht, oder mindestens arg verzerrt. Das dann aber meist Leute, die Informationsquellen Glauben schenken, die nun wirklich lügen, dass sich die Balken biegen.

Wirkliche Fake Nachrichten von Tagesschau, Zeit und ähnlichen?
Sehr selten, soweit ich weiß, es nachvollziehen kann.
Aber es kommt vor, wenn wohl auch viel seltener als manche es behaupten.

Zwei Beispiele:
http://www.tagesspiegel.de/medien/falsc ... 37680.html

http://www.sueddeutsche.de/medien/vorwu ... -1.2799565

LG hawi

[stern]

Was die fake news angeht, hat man eher das Internet (insbes. social media) im Visier... die ja zu riesigen Konzernen angewachsen sind. Enten gibt es in klassischen Medien auch mal, aber der Pressekodex (?) würde hier vorsehen, dass berichtigt wird... und zwar auf der Seite und in der Größe, auf der die Falschmeldung ursprünglich vorzufinden war.

8,7 Millionen Mal weitergeleitet oder kommentiert
Die seriösen traditionellen Medien halten sich nach wie vor noch mit Recherche, mit Fact-Checking, mit der Einordnung von Nachrichten auf. Zumindest im US-Wahlkampf gerieten sie dabei ins Hintertreffen: Die 20 am stärksten über Facebook verbreiteten Falschmeldungen wurden mehr als 8,7 Millionen Mal weitergeleitet oder kommentiert. Seriöse Medien wie die "New York Times" und die "Washington Post" wurden nur 7,4 Millionen Mal geteilt oder kommentiert. Dabei spielt es keine Rolle, ob eine Meldung einfach falsifizierbar ist. Sehr viele Menschen sind bereit, den größten Unsinn und die übelsten Behauptungen zu glauben, sobald es nur in ihr eigenes Weltbild passt. Das reicht von der "Nachricht", dass Hillary Clinton eine lesbische Beziehung zu ihrer Beraterin Huma Abedin hat, bis zu der von der FPÖ-Politikerin Ursula Stenzel verbreiteten (falschen) Behauptung, Van der Bellens Vater sei ein Nazi gewesen. -
http://derstandard.at/2000048071804/Wie ... onien-Geld

Persönlich würde ich das jetzt definitiv nicht nur am Wahlkampf ausmachen... der war jetzt nur Auslöser, dass diese Schieflage nun ins Visier genommen wird (wie gesagt: ganz ohne den Einfluss von Merkel, die aber nun ebenfalls eine Debatte anregte, haben social media plattformen nun manche Maßnahmen vorgestellt. Nun, nicht das goldene vom Ei, aber besser als weiter zu ignorieren.

[Candykills]

Ich bin immer etwas kritisch, auch bei Tageszeitungen oder Tagesschau, weil man ja nur eine Perspektive kennt, aber ich vertraue - sofern man Medien vertrauen kann - eben jenen Tageszeitungen, die ich lese, dass ich nach bestem Wissen informiert werde. Ich frage mich halt wie diese Fake-Nachrichten transportiert werden. Gibt es da bestimmte Seiten, die dann in Facebook verlinkt werden oder schreibt einfach irgendein User etwas auf Facebook und das wird dann abertausende Male als Wahrheit geteilt?
Ich mein, so doof kann doch niemand sein bzw. ich kann mir halt nicht vorstellen, dass die Mehrheit auf sowas reinfällt. Da kann es sich doch nur um eine Minderheit handeln?!

[stern]

Bot programmiert... der vortäuscht ein Mensch zu sein... und der hängt an bestimmte hashtags massenweise den Müll hin, den du verbreiten willst. Ein Klick erledigt das dann. Technisch keine Problem mehr. Das machen manche auch professionell, um sich etwas Geld zu verdienen.

Hinzu kommt, dass Menschen tatsächlich recht doof sind, um mal beim Wortlaut zu bleiben.... vgl. z.B. als Udo Lindenberg, der in social media für viele Menschen gestorben ist (hier vorwiegend twitter... wobei: welchen Musiker betraf das noch nicht). Im Ranking war dieser Hashtag dann angeblich sogar sehr weit oben.
"Udo Lindenberg ist tot": Musiker stirbt auf Twitter und Co.
http://www.giga.de/extra/hoax/news/udo- ... r-und-co/#

Nur: Je mehr fakes und sorgfältig recherchierte Nachrichten sich vermischen bzw. fakes zu sehr überhand nehmen: Woran will man dann noch abgleichen. Je komplexer die Nachrichten bzw. wenn man nicht zu sehr übertreibt, desto schwerer die Überprüfung zusätzlich.

Und siehe oben: Falschmeldungen wurden häufiger verbreitet als seriöse Quellen. Ich empfinde das tatsächlich als Schieflage.

[hawi]

Ich mein, so doof kann doch niemand sein bzw. ich kann mir halt nicht vorstellen, dass die Mehrheit auf sowas reinfällt. Da kann es sich doch nur um eine Minderheit handeln?!

Candy,

ich weiß nicht, ob es immer nur eine Minderheit ist, sein muss, die auf falsche Nachrichten reinfällt.

Wird im digitalen Zeitalter wohl auch neu betrachtet werden müssen.

Aus der Zeit davor?
Der Bild Zeitung der 1970er Jahre glaubten damals schon ne Menge Leute, obwohl vieles arger Unsinn war, das in dem Blatt als wahr verkauft wurde.

Und auch alte Nachrichten von ARD, ZDF heute wieder gesehen? Da stecken schon nicht wenige Fakes drin, nicht nur, aber grad zum damaligen Ost-/West Konflikt.
Zwar nicht vergleichbar mit dem deutschen Fernsehfunk der DDR damals, aber schon nicht so wenig, dass für mich heute als gefakte Nachricht gelten würde, so Fakten zurecht gebogen, dass sie u.a. zum Feindbild passten. Nicht immer, aber auch nicht so selten.

LG hawi

[stern]

Auch im Zusammenhang mit dem Brexit will man herausgefunden haben, dass 1% aller Profile für 30% der Tweets verantwortlich war. Nun... und das kann man sicher noch weiter mulitpilizieren. Das betrifft aber vieles mehr... Trump sehe ich tatsächlich nur als Auslöser, dass diese Diskussion entfacht ist.

Flirte ich mit einer Maschine?
Unterhalte ich mich im Internet mit einem echten Menschen aus Fleisch und Blut? Oder flirte ich womöglich mit einer Maschine? So ganz genau lässt sich das nicht mehr sagen.

http://www.merkur.de/multimedia/flirte- ... 99154.html

10000 Fakeaccounts für 400€ . Manche nutzen das vielleicht eher um follower oder likes zu generieren... finde ich auch nicht besser.

Hinzu kommt, dass der Einsatz von Social Bots nur schwierig nachzuweisen ist. Grimme: „Sind sie durch echt aussehende Profile und menschenähnliches Verhalten getarnt, fällt es oft schwer den Bot dahinter zu erkennen. Unser Projekt forscht genau an der Frage der Erkennung und betrachtet dafür nicht einzelne Posts, sondern Kommunikationsverläufe über lange Zeit, über viele Medien hinweg und natürlich auch auf technischer Ebene, um Muster erkennen zu können.“ Das Problem sei aber, gerade bei verdeckt und anonym agierenden Bots, den Urheber dingfest zu machen.
http://www.wz.de/home/politik/wie-socia ... -1.2305986

Und gut gemacht, glaube ich nicht, dass das immer so leicht durchschaubar ist wie meinetwegen, das Marsmenschen gesichtet wurden.

[Vincent]

Mal zwischendurch was anderes Interessantes:

"26 Deutsche sind laut Todesursachenstatistik seit 1980 an den Folgen der Schwerelosigkeit gestorben"

http://www.spiegel.de/gesundheit/diagno ... 22570.html

Ein Blick in die Statistik unnatürlicher Todesfälle:

http://www.spiegel.de/gesundheit/diagno ... 21159.html

[Nico]

Das ist bestimmt eine Fake - Statistik

[Candykills]

Naja, aber wer auf Facebook seine täglichen Nachrichten liest, sollte sich doch schon an den Kopf packen. Egal, ob es gut gemacht ist oder nicht....

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