Austausch mit DIS / DDNOS - Betroffenen (Teil 2)

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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McTwisp
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Beitrag Sa., 03.09.2016, 23:34

mh mh....ja also ich versteh inhaltlich was du schreibst, auch weil ich fachliteratur gelesen hab, aber eigentlich versteh ich es auch nicht. Ich möchte eigentlich gleich wissen, wie ich ticke, warum ich manchmal glücklich bin und alles kann und dann schlagartig hochdepressiv oder extrem rebellisch (und das auch bei der Arbeit, wie mir letztens durch feedback dort bewusst wurde) Und dann diese Kindzustände in der Therapie.....es ist zum haare raufen!

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mio
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Beitrag Sa., 03.09.2016, 23:36

McTwisp hat geschrieben:Ich möchte eigentlich gleich wissen
Verständlich, aber: Vergiss es.

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McTwisp
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Beitrag Sa., 03.09.2016, 23:39

ich weiß natürlich, dass ihr mir das auch nicht beantworten könnt ) aber ich hab das gefühl, dass das hier ein ort sein könnte über solche dinge zu reden..

lg!

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McTwisp
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Beitrag Sa., 03.09.2016, 23:40

wieso vergiß es ?

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mio
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Beitrag Sa., 03.09.2016, 23:43

McTwisp hat geschrieben:aber ich hab das gefühl, dass das hier ein ort sein könnte über solche dinge zu reden..
Ja, und auch in der Therapie. Vor allem in der Therapie.

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Unecht
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Beitrag So., 04.09.2016, 12:43

Ich hoffe, es ist okay, wenn ich einfach mit meinem Anliegen komme, und dazwischen platze.

Ein Anteil oder ich oder wie auch immer möchte gern aufgeben und das Leben beenden. Geht natürlich nicht. Aber manchmal, gerade zur Zeit, bin ich mir nicht ganz sicher, wie ich mir selbst trauen kann, nichts gefährliches zu tun. Durch die beiden Kinder kann ich auch nicht einfach in die geschlossene, obwohl ich da vom Gefühl her zur Zeit besser aufgehoben wäre. Aber mein freund sagt zu Recht, dass das wegen der Kinder nicht geht.

Bei der Therapie musste ich neulich Bilanz - Berichte ausfüllen. Hab gleich mal neun davon ausgefüllt, aber nur acht abgegeben. Hat auch irgendwie geholfen, mal zu ordnen und zu gucken, wer überhaupt was will.. Aber das hat mich so durcheinander gebracht, weil eben auch Sachen geschrieben wurden, die nicht sein "dürfen".
Danach drehte ich innerlich mal wieder etwas durch, wollte Therapie beenden, bin nicht hin gegangen und jetzt, wo ich wieder hin möchte, hat der Therapeut mal wieder Urlaub.

Gestern kam noch Brief zur Vorladung von der Polizei.

Und es ist, als würde ich mit einem sehr zynischen, weltkritischen, lebensverneinenden Teil in mir kämpfen. Blöd zu beschreiben. Aber ich merke richtig, wie dieses "dunkle" versucht, die Oberhand zu gewinnen.


Dann gibt es da noch diese Kleinigkeiten.. Umso bald Kritik an der Erziehung meiner Kinder kommt.. Zweifle ich so sehr und fühle mich richtig schlecht.. Mein leiblicher Vater erzählt mir immer wieder, dass ich den Kindern zu viel durch gehen lasse.. Sie mit voller Windel und deshalb heulend auch mal warten können.. Ich zu unflexibel sei.. Ich sie ruhig mal in deren Zimmer sperren und heulen lassen kann.. Wenn sie mir weh tun, ich zurück weh tun kann.. Ich mir auf der Nase rumtanzen lasse.. Die Geschwister das unter sich klären müssen usw..
Und ich sehe meine beiden Töchter, die ich so klasse finde.. Und frage mich, wie schlecht es denen gehen müsste, wenn ich die Tipps befolgen würde.. Wie schlecht es mir und meinen Geschwistern ergangen sein muss.. Wenn ich bei Streitigkeiten nicht hin und wieder eingreifen würde, gäbe es Mord und Totschlag.. -. - und wir waren früher sehr, sehr oft unter uns und haben auch sehr unter der Herrschaft unserer Schwester gelitten.
Ich möchte keine Tipps meines leiblichen Vaters, denn ich sehe uns drei unglücklichen Erwachsenen Geschwister und denke mir, dass das nicht sooooo toll gewesen sein kann.. Aber es trifft mich auch, wenn er so was sagt. Weil ich auch mal Lob gern hätte. Aber das ist leider aus in meiner Familie ^^ was kein Wunder ist, schließlich habe ich es auch nicht verdient usw usw..

Und dann frage ich mich, ob es nicht doch verständlich ist, dass ich Probleme habe.. Aber mein Vater, mein ziehvater, meine Mutter und meine Schwester sind sich alle einig, dass ich es gut hatte und keinen Grund für Probleme habe. Mein Problem ist nur, dass ich nachtragend und zu sensibel bin und im selbstmitleid versinke, alles nur vorspiele usw..

Weshalb von denen auch niemand weiß, wie es mir wirklich geht.. Wohne zum glück weit genug weg..
Aber was heißt "zum glück"? Bisschen familiärer Rückhalt täte auch gut.. Aber das ist leider auch aus..

Ist egal. Ich hab meinen Freund.. (obwohl ich Sex hasse und es trotzdem ihm zuliebe machen" muss ") und meine beiden Töchter, für die ich versuche, da zu sein mit Grenzen, Freiheit, liebe und Wärme. Haushalt ist ordentlich trotz Tiere und Kinder. Und trotzdem ist das nichts, was" gut "ist, denn ich habe keine Ausbildung und muss nächstes Jahr eine anfangen.
Und schon allein, dass es eine Ausbildung und nicht mehr wie früher Studium ist, zeigt, dass ich nicht mehr gut genug bin und eine Enttäuschung bin. Letztens telefonierte ich mit meinem ziehvater, während ich mit der Kleinen im Sandkasten saß = "ach so, du machst gerade das, was deinem geistigen Intellekt beschreibt"..

Und Klinik Aufenthalt ..Ja ..es geht voran.. Die Krankenkasse möchte mit mir telefonieren (, was ich mich schon nicht traue,.. Bin schlecht im telefonieren..).. Also es geht voran und irgendwie auch nicht..
Ich erbreche inzwischen wieder jeden Tag, dabei war ich vor der Vergewaltigung über zwei Jahre frei davon.
Zuletzt geändert von Unecht am So., 04.09.2016, 12:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Unecht
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Beitrag So., 04.09.2016, 12:45

Kennt ihr das Gefühl, alles ist zu viel?
Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll.. Und trotzdem ist nach außen alles gut und ich funktioniere, wenn ich nicht allein bin. Denn ich habe ja keinen Grund, um mich schlecht zu fühlen.. Und bin eine furchtbare Tochter, weil ich keinen Kontakt zu meiner Mutter habe und zu vielen anderen der Familie nur sehr eingeschränkten kontakt habe.. Weil ich so komisch bin..

Dazu kommen noch die zwangsgedanken, Depressionen, Ängste, usw
Der Verdacht, als Kind missbraucht worden zu sein, neulich ein sehr reales Bild vor meinen Augen.. Die Angst, dass es nur falsche Erinnerungen sind und die Angst, dass es richtige sind..

"ruhig und lieb ", so wurde ich letztens beschrieben. So bin ich nach außen.. Und nach innen chaotisch, voll, laut und mir gegenüber und dem Leben gegenüber ziemlich böse.

Und die Hoffnung, dass es mal besser wird, schwindet von Tag zu Tag.. Trotz Therapien, einem guten Therapeuten, einem geregelten Leben mit gut verdienendem verlobten, zwei tollen Töchtern, einem schönen Haushalt, Tieren, Freunden usw... Das äußere macht das innere nicht wirklich besser.. Schön wäre es... :/

Entschuldigt den mist. Bin mit mir immer überfordert..

Weiß auch nicht, wie ich mit Anteilen zusammen arbeiten soll, wenn jeder was grundverschiedenes möchte.

Vielleicht war mein Leben früher doch die Hölle. Es gibt so viel noch, was schlecht lief.. Aber vielleicht bin auch ich nur doof und eine "falsche Hexe".. :(
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Beitrag So., 04.09.2016, 13:34

Hallo Unecht,
Unecht hat geschrieben:Weiß auch nicht, wie ich mit Anteilen zusammen arbeiten soll, wenn jeder was grundverschiedenes möchte.
das Problem kenne ich leider auch und ich glaube die Lösung ist es Kompromisse zu finden mit denen alle soweit gut leben können.

In Bezug auf die suizidalen bzw. selbstzerstörerischen Anteile könnte es eventuell helfen wenn Du sie unterstützt. Nicht falsch verstehen, nicht indem Du das machst was sie "vordergründig" wollen, sondern in dem Du Dich in bestimmten Situationen aktiver gegen andere zu wehren versuchst. Also zB. gegen so unterirdische Sprüche wie der von Deinem Ziehvater neulich am Telefon. Oder auch gegen die "bösen" Elternintrojekte? Vielleicht kannst Du die mal bitten Dich in solchen Situationen zu unterstützen mit ihrer Energie und ihrem Bewusstsein für Verletzungen? Denn im Grunde wollen sie Dich beschützen, sie wählen nur den mittlerweile "falschen Weg".

Das innere Chaos und vor allem die innere Aggressivität wird besser wenn Du das ich nenne es jetzt mal "gut versteckte" mehr nach außen dringen lässt und im Außen "mitspielen" lässt. Dann muss es nicht mehr "rein im Inneren" gelebt werden.

Lieben Gruss,

mio

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Unecht
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Beitrag So., 04.09.2016, 14:08

Wie schafft man es denn, es mehr nach außen zu leben? Kaum mache ich etwas, schäme ich mich hinterher in Grund und Boden.. Selbst für atmen und essen entschuldige ich mich manchmal und frage, ob das stört.
Nur in der Therapie habe ich teilweise die Sicherheit und da trauen sich auch andere raus. Aber sonst ist alles ein einziges versteckspiel und ich mag das nicht mehr. Hab ich vor paar Tagen erst dem Therapeuten geschrieben. Die meisten Anteile sind gut versteckt und ich traue mich nicht, sie raus zu lassen. Was anstrengend ist.. Aber kommen sie doch mal raus, muss "ich" ausbaden, was sie anrichten.. Und ich weiß nicht, wie ich mir die Angst nehmen soll.
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Beitrag So., 04.09.2016, 14:20

Unecht hat geschrieben:Wie schafft man es denn, es mehr nach außen zu leben? Kaum mache ich etwas, schäme ich mich hinterher in Grund und Boden.. Selbst für atmen und essen entschuldige ich mich manchmal und frage, ob das stört.
Hmmm, ich habe es wohl hauptsächlich über "innere Dialoge" geschafft, das zu verbessern. Und eben durch die Unterstützung der Therapeutin. Und durch die Scham und durch die Schuldgefühle muss man meiner Meinung nach leider durch...ich hab dann meist versucht herauszufinden, ob es wirklich einen Grund gibt dafür oder ob ich mir das nur einbilde bzw. einreden lasse. Mit der Zeit wurde es besser, hat aber gedauert.

Nimm zum Beispiel das atmen und essen. Dass Du das darfst wird Dir rein vom Kopf her klar sein nehme ich mal an, oder?

Dh. Du könntest dem Teil in Dir der das "behauptet" (also dass Du störst, das nicht darfst etc. - eben die "schädlichen Introjekte") immer sofort wenn er sich meldet sagen: "Nein, Du täuschst Dich! Ich darf nicht nur essen und atmen, sondern ich muss es sogar tun um zu leben." "Und egal was Du jetzt sagst, ich darf leben." "Ich weiss, Du möchtest mich nur vor noch größeren Verletzungen schützen, aber HEUTE stört das niemanden mehr. Heute störe ich niemanden mehr, nur weil es mich gibt." "Heute brauchen mich meine Töchter, ist mein Verlobter froh, dass es mich gibt." "Damals mag das anders gewesen sein, aber das ist vorbei. Verstehst Du, lieber XYZ Innenanteil, es ist vorbei!"

Das geht nicht von jetzt auf hier, das dauert. Aber es funktioniert tatsächlich. Nicht immer gleich gut, nicht ohne "Einbrüche" und "Rückfälle", aber irgendwann stabilisiert es sich und dann wird es immer "leichter". Das hat ein bisschen was von "Autosuggestion" die Du gegen die "Fremdsuggestion" wirksam machst.

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Unecht
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Beitrag So., 04.09.2016, 17:06

Danke für deine Antwort. Ich werde versuchen, es irgendwie umzusetzen. Ich werde, so oft es geht, dran denken. Danke, wirklich! Vor allem auch der Satz, dass es tatsächlich funktioniert. Zur Zeit fehlt mir mal wieder die Hoffnung auf Besserung..
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Candykills
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Beitrag So., 04.09.2016, 17:44

McTwisp hat geschrieben:mh mh....ja also ich versteh inhaltlich was du schreibst, auch weil ich fachliteratur gelesen hab, aber eigentlich versteh ich es auch nicht. Ich möchte eigentlich gleich wissen, wie ich ticke, warum ich manchmal glücklich bin und alles kann und dann schlagartig hochdepressiv oder extrem rebellisch (und das auch bei der Arbeit, wie mir letztens durch feedback dort bewusst wurde) Und dann diese Kindzustände in der Therapie.....es ist zum haare raufen!
Hat in meinen Augen nichts mit DIS zu tun, da du das ja alles mitbekommst. Hört sich eher etwas nach Borderline an für mich...mit starken Stimmungsschwankungen.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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saffiatou
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Beitrag So., 04.09.2016, 17:48

darf ich mal ein paar Fragen an die Profis stellen?

Bei mir wurde bisher keine Diss diagnostiziert, glaube ich?! Aber es wurde in die Richtung gedacht.

Ich habe in meinen Tagebüchern, die ich ja irgendwann neu geschrieben habe (ich erinnere mich ja da ja überhaupt nicht
mehr dran!) in diesen Büchern habe ich manchmal einige Eintragungen die am selben Tag geschrieben wurden aber mit vollkommen anderer Schrift, als ob zwei Personen diese Einträge vorgenommen haben. Könnte das in diese Richtung Diss deuten?

Dazu habe ich oft Erinnerungslücken und Absencen innerhalb eines Tages.

Manchmal passiert es mir, wenn ich einkaufe, daß ich das Gefühl habe, daß da zwei Personen einkaufen, einmal eine vernünftige Erwachsene und dann ein Kind das nur Süssigkeiten in den Wagen legt und die Erwachsene dann gegen das Kind kämfen muss, aber oft verliert. Es kämpfen aber auch oft zwei Erwachene miteinander, eine die beschließt eine teure Sache einfach zu kaufen und die andere die hilflos danebensteht.

Bisher hatte ich mit meiner Psychiaterin nur einmal ein Gespräch in diese Richtung, weil es mir passiert ist, daß ich ohne Erinnerung an bestimmten Plätzen gelandet bin. Ich weiß, daß ich losgegangen bin, aber ich habe dann keine Erinnerung, wie ich an diesen Ort gelangte.

Ich will mir auch ein Problem einreden und da etwas lostreten, was noch als normal gelten kann.

Grüße,
Saffia
never know better than the natives. Kofi Annan

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Candykills
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Beitrag So., 04.09.2016, 17:59

Bei DIS bekommst du im Normalfall erstmal gar nicht mit, dass da andere Anteile sind. Dir fehlt normalerweise das Co-Bewusstsein...
Dass was du beim Einkaufen beschreibst fällt bei mir eher unter die grundsätzlichen Gegenstimmen, die jeder hat... man will Süßigkeiten, weiß aber, dass es ungesund ist. Die ungesunde Seite gewinnt aber.

Auch passiert es Normalos mal irgendwo zu landen, wo sie gar nicht hinwollten oder sie haben kleinere Erinnerungslücken, weil sie in Tagträumen verloren waren....

Bei DIS liegen normal völlig abgespaltene Anteile vor, die ein Eigenleben führen, was zu erheblichen Amnesien führt. Das zeigt sich oft dadurch, dass irgendwer irgendwas einkauft, was man plötzlich daheim findet. Einen Leute grüßen und ansprechen, die man nicht kennt. Verschiedene Schriften hat je Anteil. Auch verschiedenes Auftreten und verschiedene Stimmen. Meine Anteile kann man eindeutig am Stimmklang unterscheiden. Wie auch immer das möglich ist...

Nicht alles, was mal ein leichtes Symptom von DIS sein kann, ist gleich DIS.....
Das mit den Bucheinträgen ist seltsam, aber könnte vielleicht auch einfach an deiner Stimmung gelegen haben. Schon bei Stress verändert sich die Handschrift. Würde ich halt abklären lassen....

Meist hört man bei DIS jedoch Stimmen ohne dass man sich anderer Anteile bewusst ist. Es gibt nicht DIS und nicht-DIS, sondern vieles dazwischen......das schimpft sich dann Borderline und DDNOS....

Du machst schon länger Therapie, oder? Der Therapeut hätte sicher schon was festgestellt, wenn du DIS hättest, weil im Normalfall nicht jeder Anteil in die Therapie will, wegen Verschleierung usw. ...

Hoffe das hilft dir etwas...
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Bumpam
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Beitrag So., 04.09.2016, 18:06

Hallo Saffiatou!
Also Profi bin ich ganz bestimmt nicht - ich antworte jetzt, weil für mich die Frage, ob ich jetzt diese "komische Diagnose da" hab oder nicht ein Thema war, dass mich doch sehr beschäftigt hat.
Und meine Erfahrung nachdem ich Diagnostik mehrfach durchlaufen bin, auch im stationären setting: Symptome, Symptomlisten und dergleichen sind das eine.
Aber was erfahrene (!) Kliniker dann während der diagnostischen Interviews beobachten, ist schon nicht unerheblich für die Frage, ob das jetzt eine DIS ist oder nicht.
Bei dem was Du schilderst, würde ich eine ausführliche Diagnostik durchführen lassen - dann weisst Du bescheid und kannst Dich (wieder) anders auf die Therapie konzentrieren. So ist es zumindest mir gegangen, dass diese ewige Unsicherheit dann gebessert war. Aber ich muss auch sagen: weg war (ist) sie nicht. Immer wieder denke ich trotzdem: ich bilde mir das doch alles nur ein, ist ja einfach lächerlich, .....
Liebe Grüße, bumpam

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