Nachrichten, die bewegen (VII)
Wollen tu ich das nicht. Aber wer weiss.
Gruselig wäre es dann überall und überhaupt. Aber der Mensch will meist trotzdem überleben. Warum eigentlich?
Gruselig wäre es dann überall und überhaupt. Aber der Mensch will meist trotzdem überleben. Warum eigentlich?
[wegzudenken, mehr nicht]
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Es gibt Menschen die gerne leben, weil sie diesen "Zustand" mögen.
Bei denen die das nicht tun: Keine Ahnung. Vielleicht weil sie Angst davor haben was danach kommt? Oder zu feige sind sich selbst zu töten? Vielleicht können sie aber auch einfach nicht zugeben, dass sie doch an ihrem Leben hängen? Vielleicht liegt es an der Hoffnung auf bessere Zeiten?
Nüchtern betrachtet halte ich es für ein "biologisches Programm" dass Menschen überleben wollen. Sonst wären sie schon lange ausgestorben.
Am Besten dran waren dennoch die, die Land besassen und bewirtschafteten. Mein Opa hat sich im Krieg zusätzliches Land "angeeignet" (also wohl unter dubiosen Bedingungen von jemandem der es "loswerden" musste weit unter Preis erworben) um nicht in den Krieg ziehen zu müssen, da er als Bauer mit einer gewissen Bewirtschaftungsfläche zu "Kriegswichtig" war um als Kanonenfutter los geschickt zu werden. Und der hatte kein Gold, aber seine Familie hatte immer genug zu essen und blieb so in verhältnismässiger Sicherheit.
Also brachte Gold und Schmuck erst nach dem Krieg etwas. Ist wieder etwas völlig anderes.Sehr hat geschrieben:Eremit, also aber meinen Eltern brachte Gold schon was. Man musste es ja eher verstecken. Meist bei den Babies oder Kleinkindern.
Auch. Einer meiner Großväter hat sich während des Krieges auch ziemlich viel angeeignet, ist überall eingestiegen, hat geklaut und geraubt, was er konnte (als offizielles Mitglied einer Sicherheitstruppe und mit einer Maschinenpistole bewaffnet hatte er wenig Widerstand zu erwarten) und ist dann als eine Art fahrender Händler durch die Gegend gezogen, hat so lange getauscht, bis er alles hatte, was er brauchte und wollte. Entweder man setzt auf Stabilität (Land) oder auf Flexibilität (Handel).mio hat geschrieben:Am Besten dran waren dennoch die, die Land besassen und bewirtschafteten.
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Mein Opa hat die Waffen die er im Wald fand eingesammelt und gehortet. Für den "Angriffsfall".
Dummerweise wurden die auch nach dem Krieg nie entsorgt, so dass sich in den 1980ern mein Onkel mit einer davon erschossen hat, als ihm alles über den Kopf zu wachsen schien...
Bilanzsuizid? Wenn ja, hätte es auch nichts gebracht, die Waffen zu entsorgen.mio hat geschrieben:Dummerweise wurden die auch nach dem Krieg nie entsorgt, so dass sich in den 1980ern mein Onkel mit einer davon erschossen hat, als ihm alles über den Kopf zu wachsen schien...
Eher "Anpassungsstörung". Seine Frau (die mit Hauptverdienerin war) war zwei Wochen vorher tot umgefallen. Hirnschlag.
Okay. Wobei, kann es überhaupt einen Bilanzsuizid ohne Anpassungsstörung geben?
Keine Ahnung. Wahrscheinlich bedingt Ersteres Zweiteres, aber Zweiteres ist nicht zwingend Ersteres?
Ich glaube nicht, dass mein Onkel sich getötet hat, weil er sein ganzes Leben scheiße fand sondern weil er akut überfordert war von der Situation und den Gedanken an die Zukunft (und das auch nicht ganz zu Unrecht, denn faktisch hätte sehr viel recht schnell angepasst werden müssen). Und die "verfügbare Waffe" hat es ihm leichter gemacht diesem Impuls nachzugeben, es war sozusagen ein "übertragener Angriffsfall" (durch den Tod der ins eigene Leben getreten ist) und dafür waren die Waffen ja da. Und um sich einen Kopfschuss zu setzen muss man nicht sooo viel tun. Nur abdrücken. Das geht schnell, ist verhältnismässig einfach und ziemlich sicher tödlich. So gesehen denke ich auch, dass es ohne die Waffen vielleicht nicht dazu gekommen wäre, einfach weil der "Aufwand" größer gewesen wäre und die ganze Angelegenheit weniger "sicher" in Bezug auf den Erfolg.
Hm, ist wieder so ein was-wäre-wenn-Gedanke, der vielleicht auch nur dazu dient, sich selbst zu suggerieren, dass es eine Alternative gegeben hätte. Wer zu einer Pistole greift, greift in der Regel auch zu allem anderen.mio hat geschrieben:So gesehen denke ich auch, dass es ohne die Waffen vielleicht nicht dazu gekommen wäre, einfach weil der "Aufwand" größer gewesen wäre und die ganze Angelegenheit weniger "sicher" in Bezug auf den Erfolg.
http://derstandard.at/2000069748613/Deu ... ls-erhofft
derstandard.at hat geschrieben:2015 habe es eine Euphorie gegeben, dass nun Chefärzte ins Land kommen würden. "Das ist nicht so", stellte Felbermayr fest.
Das sehe ich nicht unbedingt so. Klar ist die Wahl des Mittels beliebig, wenn der Wille stark genug ist. Aber wenn der Wille nicht "andauernd" stark genug ist, dann können die zur Verfügung stehenden Mittel begünstigen oder hemmen. Er hatte es sicher nicht über Jahre/lange Zeit geplant sondern es war eine verhältnismässig spontane Entscheidung die von den akuten äußeren Umständen hervorgerufen wurde.
Ich kannte auch jemandem bei dem ich sagen würde, dass es klar ein "Bilanzsuizid" war, der ist ganz anders vorgegangen. Hat geplant, organisiert, vorgesorgt, eine Abschiedsbrief geschrieben, ein Testament gemacht etc. pp.
Nein, Eremit, nicht danach. Mitten drin!
[wegzudenken, mehr nicht]
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