'Ich kann nur mit Männern, weil...' / Frauen- und Männerbilder

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Eremit
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Beitrag Mi., 17.05.2017, 22:03

isabe hat geschrieben:Normalität im Umgang sieht anders aus.
Kommt darauf an, wer aus welchen Gründen welche Norm für erachtenswert hält.

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Eremit
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Beitrag Mi., 17.05.2017, 22:08

mio hat geschrieben:Na ja, Sexualität ist ja erst mal "Privatsache".
So sollte es zumindest sein.

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Mia Wallace
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Beitrag Mi., 17.05.2017, 22:11

Vielleicht kann man sich ja darauf einigen, dass Extremismus, Diskriminierung, Hass, Vorurteile nie gut sind.

Und dass sie in allen Bevölkerungsgruppen (Rechte aber auch Linke, Mehrheiten aber auch Mnderheiten, Mächtige und Ohnmächtige usw.) dennoch leider vorkommen.

Wo genau ist der Unterschied zwischen "Ich habe eine Aversion gegen Frauen" versus "ich habe eine Aversion gegen Homosexuelle"
Ich find beides schlimm.
Zuletzt geändert von Mia Wallace am Mi., 17.05.2017, 22:13, insgesamt 1-mal geändert.


mio
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Beitrag Mi., 17.05.2017, 22:13

Mia Wallace hat geschrieben: Mi., 17.05.2017, 22:11

Wo genau ist der Unterschied zwischen "Ich habe eine Aversion gegen Frauen" versus "ich habe eine Version gegen Homosexuelle"
Ich find beides schlimm.
Es gibt keinen. Beides sind pauschale Vorverurteilungen.

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Eremit
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Beitrag Mi., 17.05.2017, 22:16

mio hat geschrieben:Es gibt keinen. Beides sind pauschale Vorverurteilungen.
Klar gibt es einen. Mit dem Einen kann man mehr Geld verdienen als mit dem Anderen.


mio
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Beitrag Mi., 17.05.2017, 22:17

Eremit hat geschrieben: Mi., 17.05.2017, 22:16 Mit dem Einen kann man mehr Geld verdienen als mit dem Anderen.
Kannst Du das bitte ausführen? Also gedanklich?


Eremit
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Beitrag Mi., 17.05.2017, 22:19

Mia Wallace hat geschrieben:Vielleicht kann man sich ja darauf einigen, dass Extremismus, Diskriminierung, Hass, Vorurteile nie gut sind.
Das garantiert am allerwenigsten. Du meine Güte, womit kämen wir damit hin? Bild


Eremit
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Beitrag Mi., 17.05.2017, 22:24

mio hat geschrieben:Kannst Du das bitte ausführen? Also gedanklich?
Genauer: Mit Frauenfeindlichkeit kann man mehr Geld verdienen als mit Homofeindlichkeit. Man schaue sich nur allein die Fördertöpfe zur Förderung (bzw. Priviligierung) von Frauen an, dagegen ist alles was die LGTB-Community vorzuzeigen hat ein Lercherlschas. Damit meine ich relative, nicht absolute Zahlen.

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stern
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Beitrag Mi., 17.05.2017, 22:51

Nur von Mikroaggressionen zu sprechen, greift zu kurz... denn es gibt ja immer noch körperliche Gewalt gegen Homos. Insbes. auch im Ausland, aber selbst hierzulande. Und "Aktivisten" geht es auch um vollständige rechtliche Gleichstellung. Z.B. Ehe. Selbst aus verfassungsrechtlicher Sicht wäre der Weg geebnet... sprich: Dass die Ehe zwischen Mann und Frau einen besonderen Schutz genießt, bedeutet nicht, dass dieser Schutz nicht auch anderen gewährt werden könnte. Stattdessen wird versucht mit fadenscheinigen Argumenten (die oft nicht sonderlich viel Substanz haben) die Hierarchie verschiedener Lebensmodelle aufrecht zu erhalten. Klar könnte man sagen: Ehe nur für Paare, die potentiell auch Kinder bekommen können. Aber WENN das wirklich ein Argument sein soll, dann ist die Gegenfrage, warum dann Senioren eine Ehe eingehen können, sehr wohl berechtigt. Sprich: Aktivisten stören sich eher am "Leitbild" der Heteronormativität... sprich an fragwürdigen Schablonen, was als "normal" zu gelten hat und was nicht (was andere für Homos festlegen/"normieren")... und natürlich steht es jedem frei, sich dafür auch politisch zu engagieren (wie sich ja auch wieder zunehmend Leute politische dagegen aussprechen). Dass es anderen Gruppen noch schlechter geht, ist kein Argument, das nicht zu tun... im Gegenteil.

Der Tag gegen Homophobie ist, wie gesagt, ein internationaler. Aber so weit muss man gar nicht schauen:

"Politisch motivierte Tat? Prügel-Attacke auf Schwulen: Neue Details bekannt"
http://www.abendzeitung-muenchen.de/inh ... fb608.html

Und solange es das noch gibt, werden Aktivisten nicht schweigen.
Liebe Grüße
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Beitrag Mi., 17.05.2017, 22:57

stern hat geschrieben:Nur von Mikroaggressionen zu sprechen, greift zu kurz...
Macht ja auch niemand.


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Beitrag Mi., 17.05.2017, 23:03

Wenn Homophobie eine Phobie ist, also eine irrationale, krankhafte Angst, dann müsste man doch eigentlich für eine bessere psychotherapeutische Rundumversorgung demonstrieren, oder?


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Beitrag Mi., 17.05.2017, 23:05

stern hat geschrieben:Aktivisten stören sich eher am "Leitbild" der Heteronormativität...
Kommt immer auf die jeweiligen Aktivisten an.

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stern
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Beitrag Mi., 17.05.2017, 23:30

"Phobie" ist in der Tat irreführend. Denn man sieht Homophobie oft als gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit (wie Rassismus, Sexismus). Der Aktivist definiert etwas abweichend:
Und wie definieren Sie Homophobie?

Ulrich: Homophobie ist jede Hierarchisierung von Homosexualität beziehungsweise lesbischen oder schwulen Identitäten im Vergleich zu Heterosexualität. Das heißt, Heterosexualität ist die erwünschte gesellschaftliche Norm, und alles, was mit dieser Norm bricht, wird dann tabuisiert, abgewertet, sanktioniert und/oder bestraft. Abweichungen von dieser Norm gelten dann zum Beispiel als "Sünde", "eklig", "unnormal", "unnatürlich", "Krankheit" und so weiter. Homophobie ist dabei verquickt mit sehr genauen und starren Vorstellungen davon, wie Frauen und wie Männer zu sein und auszusehen haben, wen sie lieben und begehren sollen. (hervorgehoben durch mich, stern)
http://www.ndr.de/kultur/Wie-homophob-i ... ie108.html
Meines Wissens gibt es keine allgemeingültige Definition.

Edit: Und es hat natürlich auch nichts mit Unterbinden von Meinungsfreiheit zu tun, wenn man solchen wahrlich netten Zuschreibungen/Wertungen der Lebensweise ANDERER etwas entgegensetzen möchte. Meinungsfreiheit ist keine Einbahnstraße.
Liebe Grüße
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Beitrag Mi., 17.05.2017, 23:47

Ulrich hat geschrieben:Homophobie ist jede Hierarchisierung von Homosexualität beziehungsweise lesbischen oder schwulen Identitäten im Vergleich zu Heterosexualität. Das heißt, Heterosexualität ist die erwünschte gesellschaftliche Norm, und alles, was mit dieser Norm bricht, wird dann tabuisiert, abgewertet, sanktioniert und/oder bestraft. Abweichungen von dieser Norm gelten dann zum Beispiel als "Sünde", "eklig", "unnormal", "unnatürlich", "Krankheit" und so weiter.
Ulrich meint Heteronormativität, nicht Homophobie. Ich bin bestürzt, dass der Sprecher des LSVD den Unterschied nicht kennt.
Ulrich hat geschrieben:Homophobie kann sich auf ideologischer, institutioneller, interpersoneller und individueller Ebene zeigen. Wenn zum Beispiel die Bundesregierung sich weigert, die Ehe für homosexuelle Paare zu öffnen, dann ist das im Recht institutionalisierte Homophobie.
Auch hier: Ersetzt man den Begriff Homophobie mit dem Begriff Heteronormativität, liest sich der Artikel auf einmal ganz anders.


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Beitrag Mi., 17.05.2017, 23:52

Nebenbei, dieses Interview ist ein gutes Beispiel dafür, warum ein Konsens hinsichtlich allgemeingültiger Begriffsdefinitionen absolut unabdingbar ist für erfolgreiche Kommunikation.

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