Hat jemand Gott gefunden?

Fragen und Gedanken rund um Spiritualität und Religionen, alternative Behandlungsmethoden, den üppigen Garten sonstiger "Therapie"-Formen, Esoterik ... und ihre Berührungspunkte mit Psychotherapie bzw. psychologischen Problemen.
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schorschi
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Beitrag Di., 15.02.2011, 14:28

Hallo nochmal,

die letzten Seiten habe ich jetzt nur überfolgen.
Es ist relativ schwierig, einzelne Punkte aus dem großen Ganzen herauszupicken und diese ohne den Sinnzusammenhang der Bibel zu diskutieren. Denn im Prinzip geht es da schon los. Wenn ich an Adam und Eva im Garten Eden denke, dann finde ich es wunderbar, dass Gott damals bei Ihnen war, nicht wie heute weit weg von uns, sondern er ging durch den Garten Eden und suchte die lebendige Beziehung zu uns Menschen.

Dadurch, dass die beiden dann vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse gegessen haben, wurden sie sich ihrer Nacktheit bewusst (und ihrer Fehler ?). Deswegen musste sie aus dem Paradies gehen, da sie sonst hätten vom Baum des Lebens auch noch essen können und somit trotz der Sünde unsterblich gewesen wären.

Die Frage z.B. warum lässt Gott Armut und Elend auf der Welt zu ??
Würde jemand von Euch von einem hohen Turm in die Tiefe springen und denken "Wenn es Gott gibt, dann lässt er nicht zu, dass ich hierbei sterbe ??"
Sicherlich nicht. So sind aber alle Dinge die hier auf der Welt passieren meist von Menschen gemacht. Von Menschen, die einen freien Willen haben, die eigentlich auch genau wissen, was Gut und Böse ist, aber trotzdem aus "Bequemlichkeit" (?) den bösen Weg nehmen ??

Wir haben auf dieser Welt soviel Resourcen, soviel Essen/Trinken, dass eigentlich, wenn man sich an das Gebot der Nächstenliebe halten würde, keiner verhungern oder verdursten müsste.

Weiterhin wird immer wieder die Kirche mit Christ sein verbunden. Wir sind in einer freien Christengemeinde, dort herrscht zum einen echte Gemeinschaft, und zum Anderen haben wir sehr einfach gehaltene Örtlichkeiten.

Auch das Argument, dass manche sich als Christen bezeichnen und sich nicht so verhalten...
Kein Mensch, auch kein Papst, ist vollkommen, alle Menschen sündigen. Dafür hat Gott seinen Sohn Jesus Christus gegeben, um eben diese Sünde von uns zu nehmen. Dies ist kein Freibrief für uns, da wir eben unseren eigenen Willen und auch Verantwortung haben, aber dennoch immer wieder in Sitautionen kommen, wo wir schwach werden.

Auch ich bin kein vollkommener Mensch, auch ich habe viele Fehler, seit dem ich aber Gott gefunden und Jesus Christus als Erlöser angenommen habe, fällt es mir viel leichter diverse Laste und falsche Dinge abzulegen (noch lange nicht alle !!). Es sind Kleinigkeiten darunter, wie z.B. dass ich kein Arbeitszimmer mehr bei der Steuer ansetze (habe zwar eins, aber nicht 100% beruflich genutzt).... Klingt nach nix, aber das Gewissen und das Leben wird durch gewisse Ehrlichkeit wesentlich einfacher.

genauso versuche ich heute Menschen mehr zu helfen. Auch hier steht in der Bibel, dass es unterschiedliche Menschen gibt, die einen die dazu berufen sind, wirklich etwas zu bewegen und andere, die einfach da sind, auch diese sind wertvoll. Nicht jeder Christ muss lossziehen und riesen Werke vollbringen. Auch im Kleinen kann man wirken.

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Nitrat
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Beitrag Di., 15.02.2011, 14:53

1000 Fragen.
Keine Antwort.

Was ist eine Frage?

Ein Bedürfnis, welches man nicht befriedigen kann.
Eine Sehnsucht, die nicht gestillt wird.


Eine Kraft, welche nicht genutzt wird.

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schorschi
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Beitrag Di., 15.02.2011, 15:25

geronimos secret hat geschrieben:
Die Frage z.B. warum lässt Gott Armut und Elend auf der Welt zu ??
Die Frage ist doch: warum lässt DER MENSCH Armut und Elend auf der Welt zu. Oder drastischer: Warum lässt DU (!) Armut und Elend auf der Welt zu?
Weil viele Menschen egoistisch und habgierig sind.
Da schliesse ich mich nicht aus.

Du scheinst der Meinung zu sein, wenn jemand Christ ist, läuft er den ganzen Tag mit Bibel und Heiligenschein umher ??

Jeder kann so gut helfen, wie es ihm möglich ist. Nicht jeder ist ein Neslon Mandela oder ein Martin Luther King. Vieleicht reisse ich ja später noch was großes, keine Ahnung, Christ sein ist ein Prozess, selten eine Wandlung um 180Grad, obwohl ich so was auch schon erlebt habe, dass Menschen, die wirklich mit Drogen und Gewalt ihren Tag verbracht haben von heute auf morgen durch den Glauben und der Annahme von Jesus Christus, sich aus diesem Umfeld von heute auf morgen gelöst haben.

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Blaubaum
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Beitrag Di., 15.02.2011, 15:48

littlebuddha hat geschrieben:
Blaubaum hat geschrieben:Nein, ich hab ihn auch gar nicht gesucht, aber sie hat mich gefunden, und jetzt sind wir ein Paar.

Gott suchen--möglich. Man kann alles suchen.

Gott finden--unmöglich. Nichts kann man nicht finden.

Sich von Gott finden lassen--unvermeidlich, da man schon mitten drin ist. Man weiss es meist nur noch nicht, weil man zu angestrengt sucht (verengt den Erfassungsradius).
Das ist deine persönliche Meinung, die du dir ausgedacht hast......................................... Du aber verschließt bockig die Tür und wartest, bis Gott mit Gewalt in dein Haus einbricht
Das ist die Reaktion eines zu Sanftmut und Toleranz gemäss dem Vorbild Jesu Christi verpflichteten Menschen auf mein Post von Sa., 12.2.11, in dem ich mich auf keinen Vorposter bezog, sondern auf die Grundfrage dieses Threads einging und meine ganz persönlichen Empfindungen zu dieser Frage schrieb.
Interessanterweise deckt sich meine Meinung mit der offiziellen Lehrmeinung der evangelischen Kirche, wo es ebenfalls heisst, dass man Gott nicht finden kann, sondern nur von ihm gefunden werden kann. Das aber nur am Rande, weil ich mein eigenes Gottesbild nicht nach irgendeiner offiziellen Vorgabe ausrichte.
Und soviel zu der Frage, wer hier sanftmütig-tolerant daherkommt (ist ja kein must), und wer andere Meinungen unqualifiziert in die dumme Ecke stellt.

Und die Verwendung des Begriffes "mit Gewalt" spricht wohl für sich.
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Blaubaum
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Beitrag Di., 15.02.2011, 15:58

schorschi hat geschrieben: Wenn ich an Adam und Eva im Garten Eden denke, dann finde ich es wunderbar, dass Gott damals bei Ihnen war, nicht wie heute weit weg von uns, sondern er ging durch den Garten Eden und suchte die lebendige Beziehung zu uns Menschen.

Dadurch, dass die beiden dann vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse gegessen haben, wurden sie sich ihrer Nacktheit bewusst (und ihrer Fehler ?). Deswegen musste sie aus dem Paradies gehen, da sie sonst hätten vom Baum des Lebens auch noch essen können und somit trotz der Sünde unsterblich gewesen wären.
Woher weisst Du, dass das damals so war?
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schorschi
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Beitrag Di., 15.02.2011, 16:10

[quote="Blaubaum]Woher weisst Du, dass das damals so war?[/quote]

Habe ich in der Bibel gelesen.....
Bzw. was genau meinst Du ??

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Blaubaum
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Beitrag Di., 15.02.2011, 16:25

schorschi hat geschrieben:[quote="Blaubaum]Woher weisst Du, dass das damals so war?
Habe ich in der Bibel gelesen..
Bzw. was genau meinst Du ?[/quote][/quote][/quote]
Na, ich meine, was ist DEINE Meinung zu diesem Thema?
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Blaubaum
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Beitrag Di., 15.02.2011, 17:21

littlebuddha hat geschrieben: Wenn das Schaf denkt: "Ich mache jetzt mein eigenes Ding", sich von der Herde entfernt und in den Wald läuft, wird es in der Nacht ziemlich sicher recht schnell vom Wolf gefunden.
Jesus soll selbst so ein Schaf gewesen sein, dass sich von der blökenden Herde entfernt hat, und wahrlich, ich sage Euch, er ward alsbald vom Wolf gefunden und gar grässlich zugerichtet. Und? War das ein Prob für ihn? Wäre es für Dich ein Prob, so ganz allein, ohne den grossen Beschützer durch den Wald respektive das Leben zu gehen? Ohne in der Masse der anderen potentiellen Opfer unterzutauchen? Ohne ein Buch der Bücher, das Dir sagt, was Du denken und sagen sollst?
Wenn Du Dich mit Deinen Wünschen an Gott wendest, und er erfüllt sie Dir nicht, weil er es besser weiss, und er überlässt Dich stattdessen dem Henker oder inszeniert einen Unfall, damit Du beide Beine verlierst, bist Du dann demütig, verbeugst Dich und sagst "oh mein Gott, ich danke Dir für Deine grosse Weisheit?"
Oder suchst Du Dir dann bitter enttäuscht mal wieder die nächste Religion, die gerade günstig zu bekommen ist? Respektive ReligionsGEMEINSCHAFT?

Ich bin früher auch immer gerne auf die Kirchenpartys gegangen. Die waren lustig und sehr preiswert. Und: ich war nicht gezwungen, durch die Glaubensschranke am Eingang zu gehen. DAS war Toleranz. Aber mir war auch damals schon klar, dass viele, die immer von Gott reden (lassen) eigentlich nur eine menschliche Gemeinschaft suchen und dafür dann gerne in Kauf nehmen, in den offiziellen Chor mit einstimmen zu "müssen", obwohl sie es vielleicht gar nicht müssten!? Aber wenn man es tut, fühlt man sich einfach sicherer. Und man muss sich vor niemand rechtfertigen und nichts erklären, alle nicken ja immerzu und tun so, als glaubten und dächten sie das selbe. Soviel Wärme......
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geronimos secret
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Beitrag Di., 15.02.2011, 18:08

Was geschieht deiner Meinung nach mit diesen Kindern die jetzt in Kakaoplantagen arbeiten und dann keine Arbeit mehr haben weil du keine Schokolade kaufst ?
Sag mal Nico, liest du nicht, was ich schreibe?
Diese Kinder wurden von Menschenhändlern entführt und werden als SLKLAVEN gehalten. Ich nehme an, wenn sie nicht entführt worden wären, würden sie zusammen mit ihrer Familie ihre dörflichen Felder pflügen.
WIE SOLLEN DIESE KINDER EINE BILDUNG KRIEGEN, WENN SIE ALS SKLAVEN GEHALTEN WERDEN?!
Ich wüsste aber trotzdem gerne wie du Nokia beeinflussen möchtest, indem du die Firma boykottierst weil du überhaupt kein Handy hast.
Und wie boykottierst du Kraft und Nestle, gehst du nie in ein Restaurant ???
Ich habe eben im moment kein Handy. Wenn ich mir eins besorge, dann gebraucht und kein Nokia.
Es ist schwer Nestle und Kraft zu bykottieren, man muss Alternativen finden, ich tus in der Regel. Nestle und Kraft produzieren praktisch alle Nahrungsmittel (z,B Philadephia, Milka, Riiter Sport usw.) Ich kaufe Fairtrade Schokolade und weiche auf andere Produkte aus. In guten Restaurants, in denen frisch gekocht wird, erhält man in der Regel keine Nestle und Kraft Produkte.
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Rezna
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Beitrag Di., 15.02.2011, 18:27

Um auf die letzten Posts zurück zu kommen da gibt es diesen Spruch: Diejenigen die NICHTS tun, werfen juenen die ETWAS tun vor, nicht ALLES zu tun.

Um auf die Beschwerden zurückzukommen, dass man Gottgläubige immer auch in die Verantwortung der Kirche nähme: Nun, wer sagt er wäre Nazi, wird auch in die Verantwortung Hitlers genommen und der Verbrechen an die Juden, auch wenn er sich damit nicht persönlich identifiziert. Man kann sich mancher Dinge nicht einseitig bedienen, jede Medaille hat zwei Seiten, ob man das will oder nicht. Wer sich mit dem christlichen Gottglauben identifiziert, und damit jener Ideologie anhängt, die unzählige Verbrechen gegen die Menschlichkeit überhaupt erst rechtfertigten, trägt die Werbung dafür mit. Es ist wie mit einer Marke. Wer ein Nazi ist, der trägt ebenso eine entsprechende "Werbung" mit sich, auch wenn er gegen KZs ist. Der Boykott verschiedener Firmen und Marken schlägt in dieselbe Kerbe. Man ist sicher nicht gegen den einzelnen Mitarbeiter, aber gegen das Konzept. Und ein Mitarbeiter trägt das Konzept, innere Kündigung nützt ihm nichts, solange er durch seine Energie die Marke stützt. Es geht eben nicht, sich nur Rosinen aus dem Kuchen zu picken. Das ist eine Illusion. Oder anders: Wer nur die Rosinen aus dem Kuchen pickt, lässt ganz schön viel Müll zurück, weil keiner mehr den unappetitlich zerwerkten Rest essen möchte.

Um auf das Hambugerbeispiel von LittleBudha zurück zu kommen. Erstens: Ein Hamburger existiert. Wer das nicht glaubt, dem kann man einen in die Hand drücken. Natürlich muss dieser nicht von McD. sein, aber er lässt sich jedem Hamburgerungläubigen beweisen, und zwar sehr sehr einfach. Wenn du Gott so leicht beweisen könntest, wie einen Hamburger, dann wärst du vermutlich reich oder tot. Der Glaube ist nicht an einen Gott gebunden. Darin gebe ich dir recht. Die Regeln und Forderungen kannst du dann aber auch nicht aus Kirchen oder deren Schriften ziehen, sondern die musst du dir selber ausdenken. Die Bibel ist ein Buch voller Gräueltaten. Sicher. Nicht NUR: Aber eben AUCH. Und selbst der schrägste Serienkiller könnte daraus gute Anleitungen und Befürwortungen seiner Taten finden, lese er auch nur Anatzweise so selektiv wie ein Gläubiger.
Wenn das Schaf denkt: "Ich mache jetzt mein eigenes Ding", sich von der Herde entfernt und in den Wald läuft, wird es in der Nacht ziemlich sicher recht schnell vom Wolf gefunden.
Vielleicht aber auch entgeht es dem kollektiven Gang zum Schlachter am nächsten Morgen, und findet stattdessen saftige Wiesen. Nicht die Schafe sind auf den Schäfer angewiesen, sondern der Schäfer auf die Schafe. Schafe rennen nicht durch die Welt und suchen sich Menschen aus, denen sie folgen, sondern sind in den meisten Fällen Gefangene, die ausgebeutet werden - sei es ihre Wolle oder ihr Fleisch. Ein Schäfer sorgt sich um sein KAPITAL, und nicht um die individuellen Geschöpfe an sich. Hätte er keinen finanziellen Nutzen durch sie, hätte er sie nicht. Gott als einen Schäfer sehen ist also kein sonderlich guter Vergleich. Oder... doch?
Meinst du, deine Beschwerdebriefe haben mehr Macht, etwas zu verändern, als ein Gebet (ein "Beschwerdebrief an Gott")?
Weiters wärst vermutlich auch du (wie viele andere Gottgläubige) empört, wenn die Köpfe der Staaten bei internationalen treffen in ein kollektives Gebet einstimmen würden, in dem sie Gott bitten, dass alles wieder gut wird. Und dann nach Hause führen. Gehst du wählen oder beten? Wenn der Nachbar bis um vier Uhr früh lautstark Party feiert, du aber um fünf raus musst - betest du dafür, dass Gott ihn still macht - oder gehst du rüber dich beschweren?

Und zu "Dein Wille geschehe". Was wenn sein Wille ist, dass du in der Firma eben Burnout erleidest, gemobbt wirst und einen arbeitsunfall hast, der dir deine Beine kostet? Was, wenn sein Wille eine Frau ist, die dich ausnimmt, betrügt und verlässt, nach diesem Arbeitsunfall? Was, wenn er will, dass deine Kinder an einer schweren Krankheit sehr früh sterben? Was, wenn er will, dass du dein Neugeborenes ertränkst? Und sage nicht, so etwas wäre nicht "typisch" für einen Gott, denn du zitierst hier gerne die Bibel, weißt also, wie Gottes Wille sich äußern kann. Machst du all das, weil ER ja genau weiss, warum? Weil ER weiß, dass du im Gefängnis glücklicher wärst? Ist das die Weisheit die du erwartest? Irgendwie... fürchte ich fast. Und daher finde ich Gottglauben gefährlich. Was, wenn der Gott meines Gegenübers MEINEN Tod will, damit dieser durch Reue im Gefängnis zu einem besseren Menschen wird....?
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
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littlebuddha
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Beitrag Di., 15.02.2011, 20:09

Ups,
meine letzten Posts sind weg... ???

Hat das was mit diesem OT-Thread zu tun? Was ist das eigentlich?

@ Arta:
Arta hat geschrieben:Und zu "Dein Wille geschehe". Was wenn sein Wille ist, dass du in der Firma eben Burnout erleidest, gemobbt wirst und einen arbeitsunfall hast, der dir deine Beine kostet? Was, wenn sein Wille eine Frau ist, die dich ausnimmt, betrügt und verlässt, nach diesem Arbeitsunfall? Was, wenn er will, dass deine Kinder an einer schweren Krankheit sehr früh sterben? Was, wenn er will, dass du dein Neugeborenes ertränkst? Und sage nicht, so etwas wäre nicht "typisch" für einen Gott, denn du zitierst hier gerne die Bibel, weißt also, wie Gottes Wille sich äußern kann. Machst du all das, weil ER ja genau weiss, warum? Weil ER weiß, dass du im Gefängnis glücklicher wärst? Ist das die Weisheit die du erwartest? Irgendwie... fürchte ich fast.
Es ist verständlich, dass du Gott ablehnst, wenn du so über Gott denkst. Ich kenne die Bibel nicht auswendig und das AT nicht so gut. Im NT sind mir diese Szenen nicht bekannt, doch da man sagt, der Gott des AT und NT wären der Gleiche, und der Gott das AT wäre so, wie du beschreibst - hm... Da bin ich nicht kompetent, darüber zu reden, und ich nehme an du und die meisten hier auch nicht wirklich. Weil wahrscheinlich keiner von uns das AT genau genug kennt. Ich kenne jedenfalls einige STELLEN aus dem AT, die zeigen Gottes immer währende Treue, und wie Gott seinen Gläubigen beisteht. Jetzt werden einige aufschreien und rufen "Siehst du, er steht nur seinen Gläubigen bei". Na, das ist aber selbstgerecht, erst sagen "Verpiss dich" und die Hilfe ablehnen und dann rufen "Wo bist du gewesen?".
Arta hat geschrieben:Wer sich mit dem christlichen Gottglauben identifiziert, und damit jener Ideologie anhängt, die unzählige Verbrechen gegen die Menschlichkeit überhaupt erst rechtfertigten, trägt die Werbung dafür mit. Es ist wie mit einer Marke.
OK. Ich höre gerne deutschen HipHop. Also bin ich ein menschenverachtender, sexistischer, auf Geld und Ärsche aus seiender Prolet. Egal, welche Künstler ich gerne höre und für was sie stehen, ist ja einerlei, es ist ja deutscher Rap. Jetzt wirst du mir vielleicht sagen das ist was anderes, aber für mich nicht. Du hörst Metal? Ok, du bist ein Satanist! Du magst Rock'n'Roll? Du vögels alles was dir in die Quere kommt und besäufst dich hemmungslos mit Alkohol. Du guckst Arte? Du bist ein Gutmensch, der alles besser machen will und sich damit rühmt, nicht zu der Unterschicht zu gehören.

Das ist undifferenziertes Denken. Wer sich zu Jesus bekennt muss doch nicht sich zu den Schandtaten der Kirche bekennen! Heißt es, dass ich mich schuldig für die Atombombenangriffe auf Hiroshima fühlen muss, weil ich Albert Einstein mag? Nach deiner Logik irgendwie schon. Ich sollte sagen: Einstein war ein Mörder, er hat empfohlen die A-Bombe zu bauen bevor die Nazis es tun. Auch wenn er die Angriffe nicht befohlen hat und dies sicher niemals gewollt hätte, OHNE IHN HÄTTE ES DIE BOMBE UND DAMIT DIE ANGRIFFE SO NICHT GEGEBEN. Einstein ist Schuld, dass historisch später aufgrund seines Wirkens geschah. Also mache ich mich schuldig, weil ich Einstein mag.
Arta hat geschrieben:Wenn du Gott so leicht beweisen könntest, wie einen Hamburger, dann wärst du vermutlich reich oder tot. Der Glaube ist nicht an einen Gott gebunden. Darin gebe ich dir recht.
ARRRGH!!! Das kann doch nicht wahr sein, wie sehr immer wieder meine These bestätigt wird, dass man mich nicht verstehen will. Ich habe doch mit dem Beispiel mit dem Hamburger nicht gesagt, der Glaube sei nicht an Gott gebunden, sondern Gott und Glaube nicht an die KIRCHE gebunden seien. Hamburger = Gott/Glaube und McDo = Kirche/Institution (und damit meine ich GROßKIRCHE, weil der immer wieder die Gräuel vorgeworfen werden, nicht allgemein christliche Gemeinschaft). Das war nun das dritte Mal und bereits zwei Personen haben mich mistverstanden. Warum nur?
Ich habe aufgehört, für mich alleine zu leben und angefangen, für uns alle zu leben.
Nennt mich Little!

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Rezna
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Beitrag Di., 15.02.2011, 20:58

Gott und Glaube sind NICHT das selbe und bedingen nicht einander.

Nun, du hast recht. Manche Einstellungen bringen einem gewissen kulturellen Entwicklungen näher, man sucht sie ja. Wer einen gewissen Lebensstil sucht und findet, findet sich zumeist auch in der entsprechenden Kultur wieder. Meist gehen Veränderung des Lebensstils, wahl der Literatur, Musik und andere Medien miteinander einher. Weil die Interessen sich wandeln, weil man entsprechende Inhalte sucht. Und ja, wenn ich sexistische Musk hören kann, ohne dass mir dabei schlecht wird und ich sie ausdrehen muss, identifiziere ich mich ein Stück weit damit. Das ist doch bei rassistischer Musik nicht anders! Wenn ich mir das anhören kann, ohne einen inneren Widerstand zu verspüren, im Gegenteil, mir das gerne reinpfeiffe dann übernehme ich davon etwas. Was man aufnimmt, das bleibt im Hirn. Je öfter man es aufnimmt, umso mehr Platz bekommt es in den Gedanken und damit in der Handlung. Mir täglich stundenlang sexistischen und rassistischen Schwachsinn reinziehen, hat etwas von Identifikation, denn warum tu ich das, wenn ich es nicht mag? Buße? Oder ich muss mich aus beruflichen Gründen damit beschäftigen - dann höre und lese ich das aber nicht freiwillig, sondern differenziert und wenn ich damit fertig bin, will ich das nie wieder hören... ausser, ich habe mich damit identifiziert. Also ja, Arte und co. werden von manchen Menschen als langweilig empfunden, andere lieben die Nachmittagstalks. Es gibt eben verschiedene Menschen mit verschiedenen Interessen. Das muss nicht immer aufgesetzt oder eine bewusste Abgrenzung sein - kann es aber. Ich habe zb. aus - für mich - sehr guten Gründen keinen Fernseher... und keinen Radio.

Ich lehne Gott nicht ab, ich kann nicht ablehnen, was nicht existiert.
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schorschi
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Beitrag Di., 15.02.2011, 22:48

Liebe Arta,

Du solltest mal die Apostelgeschichte lesen. Da geht es gleich am Anfang darum, was Jesus seinen Aposteln aufgetragen hat. Sie sollten in die Welt gehen und das Evangelium verkündigen. Er hat nichts davon gesagt, dass sie mit Gewalt irgendjemanden bekehren sollten.

Es wird in der Bibel auch vorausgesagt, dass es falsche Propheten geben wird, die den menschen verbieten werden bestimmte Nahrungsmittel zu essen, bzw. die ihnen verbieten werden zu heiraten.

Somit sind auch Verbrechen der Kirche nicht übertragebar auf alle Christen, genauso wenig wie Hilterdeutschland und die Verbrechen dort auf ALLE Deutschen übertragbar sind. Weder auf die Menschen, die in dieser Zeit als Christen/Deutsche gelebt haben, wie auch deren Nachkommen.
Deiner Logik nach müsste ich mich ja ausbürgern lassen, da meine Vorfahren unter Hitler gelebt haben.

Meist sind es wenige, machtgierige Menschen,. die viele Andere ins Unglück stürzen.

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Rezna
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Beitrag Di., 15.02.2011, 23:17

Und doch gibt es Kirchen und ist die anerkannte Vertretung der Gläubigen die Kirche. Warum gibt es sie noch und hat Anhänger, wenn sich eh keiner damit identifiziert, wenn eh alle der Meinung sind, dass die Kirche mit Jesus oder Gott nichts zu tun hat? Wer unterstützt sie, wer bezahlt sie? In Österreich gibt es rund 66% Katholiken und bringen der Kirche jährlich rund 370 Millionen Euro. Zahlung, das übrigends die Nazizeit eingeführt hat und dessen Vorteile man bis heute nutzt. Diese Kirche, vor der sich alle distanzieren und sie als "Marke" des christlichen Glaubens ablehnen? Heisst das, alle hier vertretenen Gottgläubigen bezichtigen den Mitgliedern der Kirche Heuchelei? Heisst das, für "euch" Gottgläubigen sind also die Mitglieder der Kirche KEINE Gottgläubigen?

Wenn es die Kirche war, die die Verbrechen begangen hat, dann aber weg damit. Und weg mit ihrem Einfluß. Nicht nur dass, sondern verantwortung übernehmen, vor Kriegsgerichten gerade stehen, Entschädigungszahlungen leisten. Jetzt. Sofort. Denn die Kirche schadet heute und jetzt nicht nur allen Menschen, sondern spezifisch Gottgläubigen Menschen, die die Sünden der Kirche mit tragen, solange sich nicht alle Gläubigen gegen die Kirche stellen und die Kirche völlig aufgelöst wird. Alles andere ist völlig unglaubwürdig und banales Lippenbekenntnis. Unnötiger geht nicht.
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schorschi
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Beitrag Di., 15.02.2011, 23:56

Ich bin schon vor Jahren aus der Kirche ausgetreten, da ich halt so ein typischer evangelischer Mensch war. Nämlich evangelisch, weil meine Eltern es waren, konfirmiert, weil sich das halt so gehört....

Daher stimme ich Dir absolut zu. Ich weis auch nicht, warum meine Eltern evangelisch sind und Kirchensteuer zahlen, aber nie in die Kirche gehen. Das gehört sich halt so, aus der Kirche tritt man halt nicht aus, genauso wie man nicht von der AOK, bei der man seit der Lehrzeit versichert ist nicht in eine günstigere Kasse wechselt.

Ich selber habe keinen Bezug zu irgendeiner Kirche, dennoch lebe ich in einer Gemeinschaft mit anderen Christen, denn die Gemeinschaft an sich ist schon wichtig. Es ist für mich bei vielen Menschen eine Art Pseudo-Christentum, evangelisch o. katholisch zu sein, schön seine Kirchensteuer zu zahlen und damit ist es genüge getan. Es gibt aber auch sicherlich sehr ehrsamme, gläubige Menschen in diesen Kirchen, die sich serh engagieren und denen gegenüber ist es unfair, die Verbrechen der Kirche quasi ihnen in die Schuhe zu schieben.

Bei uns in der freien Gemeinde gibt man das, was man übrig hat, bzw. eigentlich den 10.Teil...
Wobei hier eine meiner Schwächen ist, mich von dem lieben Geld zu trennen. Beim 10. bin ich lang noch nicht, aber gerade das erstaunt mich an mir selber, wir haben eigentlich alles, sind aber nur sehr schwer in der Lage vom Überfluss abzugeben.

Das was man mehr hat als andere steckt man in ein Haus, in ein Auto, kauft einen neuen Fernseher..... Wie Geronimo schon schrieb, auch Christen tun nicht immer das Beste. Auch ich als Christ bin nicht unangreifbar durch Konsum, Sex oder Lügen. Aber es gelingt mir immer mehr mich langsam (wirklich nur langsam) davon zu lösen.

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