Corona - Der Thread zum Virus

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mio
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Beitrag Sa., 28.03.2020, 22:47

Mein Eindruck ist, dass die Berliner sich sehr schwer mit den Einschränkungen tun. Ich kenne ein paar Leute die da leben und die beklagen sich im Vergleich EXTREM darüber, dass manches halt gerade nicht geht.

Hier sind die Leute was das angeht echt vernünftiger wie es scheint.

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pandas
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Beitrag Sa., 28.03.2020, 23:00

Naja, in der Langfassung des Berichtes steht, dass die Polizei insgesamt damit zufrieden war, wie die Leute sich verhielten.
Mir war es nur so, dass mir heute und auch anhand des Artikels der krasse Satirecharakter der Gesamtsituation auffiel.
Hier und da gab es auch Satiren u.ä. zuvor, die ein bisschen Szenen beinhalteten, die heute Realität sind. Wer hätte das gedacht, dass das auf diese Art und Weise im Jahr 2020 passiert.
Der Blick auf eine Nachrichtenseite dieser Tage könnte auch der Blick auf die Kinoleinwand mit einem Ökothriller sein: "Unheimlicher Virus zerstört das Weltgeschehen - Hilflosigkeit und Verzweiflung machen sich breit".
Wohlbekannte Orte sieht man nun in den Nachrichten, als hätte sie ein Thrillerregisseur komponiert. Ich war Weihnachten noch in Madrid, alles schön, schön, lebhaft, und nun - leergefegt und bedroht.

Die Leute in Berlin sind insgesamt sehr ernst dabei, was diese Corona-Regeln betrifft. Man scheint zu hoffen, wenn man es so macht, wie Merkel es sagte, so tritt vielleicht ein, was damit beabsichtigt ist, und dann ist es auch wieder vorbei.
Ansonsten ist es so, dass in der Grossstadt nunmal immens viel wegfällt. Es ist ein völlig verändertes Stadtbild ohne Kultur, Restis, Läden etc etc etc.
Bei den Geschäften, die noch offen sind, wurde viel gebastelt, um die Regeln einzuhalten (Streifen auf den Boden, Plastikhauben für die Kassiererinnen, fesche Security, die die Kunden zählt, damit nicht zu viele im Laden sind etc etc). Und es gibt auch öfters Desi-Spender.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard


mio
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Beitrag Sa., 28.03.2020, 23:08

Mein Eindruck ist, dass dieses "ich nehme es jetzt halt mal hin weil es notwendig ist" bei meinen Berlinern Freunden nicht sooo ernst genommen wird. Die beklagen sich mehr über ihre eigene "Langeweile" als dass die den Ernst der Lage begreifen. Ist natürlich nur ein subjektiver Ausschnitt, aber es fällt schon auf.

Hier in HH, was ja auch Grossstadt mit allen merkbaren Veränderungen ist, wirkt das insgesamt deutlich "entspannter" auf mich.

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stern
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Beitrag Sa., 28.03.2020, 23:38

Die Polizei MÜ begründet mit der Vermeidung von Menschenansammlungen/Einhaltung des Mindestabstandes - es wird dzt. umso mehr Menschen an (besonders) "beliebte" Orte/Ausflugsziele drängen... wie Parks, Küsten/Meer, Seen, Berge, usw. Man wird also Konzentrationen vermeiden wollen, nehme ich an.

Von der Verfügung ist das abgedeckt: Ein Picknick oder Sonnenbad am See/Fluss fiel noch nie unter Sport/Bewegung.

Grenzwertiger fände/finde Gebote, in der nahen Umgebung zu bleiben. Begründung wird ebenfalls die obige sein... aber das ist grenzwertiger bzw. nicht absolut untersagt (zumindest in Bayern).

Hier gibt es einige Wälder, in denen sich Wanderer sicherlich gut verteilen... dürfte daher eher kein Problem sein, diese anzusteuern. Fluss/Flüsse, Rad- und Fusswege dito. Bekannte Badestellen werden vielleicht auch mal abgefahren (aber dazu dürfte es dzt. noch etwas frisch sein).
Liebe Grüße
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Nico
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Beitrag So., 29.03.2020, 04:08

In Vino Verena. Über Depressionen in Zeiten von Corona.
https://www.n-tv.de/leben/Uber-Depressi ... 72621.html
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Blume1973
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Beitrag So., 29.03.2020, 05:35

Wir haben in Ö ja ähnliche Beschränkungen wie in manchen Teilen D. Ich glaube Bayern zieht recht gleich mit Ö.
Jedenfalls sind aber Märkte erlaubt. Ich meine Lebensmittelmärkte im Freien. Bauernmärkte z.B.
Ich fand das von Anfang an nicht gut, weil ich mir schlecht vorstellen konnte, dass die Menschen in einer Großstadt, sprich viele auf einem Haufen, sich auf so einem Markt, gut an die Abstände halten können werden.

Genau das passierte also gestern auf Wien‘s Märkten. Menschentrauben drängten sich zu den Ständen. Wie doof und paradox.

Was meine Meinung zu: „im Wald passiert wirklich niemanden etwas“ anlangt, ebenfalls unklug, im Zusammenhang der Erzählung, dass Menschenmengen in den Wald flüchten und die Parkplätze davor voll besetzt sind. Ebenso wie zum Beispiel ein Foto in unseren Medien von den Wiener Steinhofgründen, welches ein beliebtes Ausflugsziel in der Natur ist.

Auf dem Foto sah man Menschen, die auf Grund des regen Andrangs eher bemüht sein mussten, die 1,5 m Abstand einzuhalten.
Die Menschen hier begreifen nicht, dass einfach KEINE Ansammlungen sein sollen! Ob diese am Markt, am Parkplatz vor einem Wald, oder in einem wiener Erholungsgebiet sind.

Wenn dann so Aussagen kommen wie, spazieren dürfen wir noch, das wurde uns nicht verboten, dann frage ich mich wirklich, wo die Intelligenz der Menschheit wohl geblieben ist. Da krieg ich die Kriese bei soviel Dummheit. :(
Die einzigen wirklichen Feinde des Menschen, sind seine negativen Gedanken.

Albert Einstein

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stern
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Beitrag So., 29.03.2020, 07:17

Ja, das wäre wirklich paradox, wenn statt Entzerrung umso stärkere Ansammlungen geschaffen werden.

In Wäldern werden in der Tat die Parkplätze der Konzentrationpunkt sein. Ein Ausflugsziel, das ich im Blick habe, war auch schon vor Corona oft gut besucht, so dass es auf den Parkplätzen manchmal eng wurde. Auch immer viel Auswärtige mit längerer Anfahrt. Im Wald selbst hat es sich bisher gut verteilt. Was heißt Wald... von dort aus kann man einige Richtungen ansteuern (in ländlicher Gegend). In Großstädten wird die Lage nochmals anders sein.

In Bayern wird gelten: Big Söder ist watching you. Egal was andere Bundesländer machen, schätze ich ihn so ein, dass er nicht lange fackeln wird, wenn es ihm zu dicht wird. Z.B. an der Isar sollen auch Leute mit Lautsprecher zum Gehen aufgefordert worden sein.
Update von 16.44 Uhr: Die Münchner Polizei ruft die Bürger zum wiederholten Male auf, in Parks und auf öffentlichen Plätzen den Mindestabstand von anderthalb Metern einzuhalten. (...)

Solange sich Menschen mit Freunden in den Parks und in der Sonne tummeln, können die drastischen Maßnahmen auch keine oder nur zu schwache Wirkung zeigen. Politisch wird immer wieder betont: Funktioniert die Sicherung des Gesundheitssystems aus der Eigenverantwortung der Bürger heraus nicht, können wohl auch die Maßnahmen vorerst nicht gelockert werden.
https://www.merkur.de/bayern/coronaviru ... 28712.html
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Tränen-reich
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Beitrag So., 29.03.2020, 09:06

Blume1973 hat geschrieben: So., 29.03.2020, 05:35 Die Menschen hier begreifen nicht, dass einfach KEINE Ansammlungen sein sollen!
Nee. Seh ich auch so. Das lese ich in Twitterverläufen immer wieder. rbb twittert: Sonnenbaden verboten. Antwort: "wenn ich allein oder zu zweit im Park sonne, unterstützt dies sogar das Immunsystem u. a. durch Bildung von Vitamin D und verringert Ansteckungsgefahr. Was ist falsch daran?"
Aber der beste kam dann noch: rbb warnte mit einem Tweet "...sollte sich das genau überlegen" Antwort: "klingt nach ner Drohung. Ein hoch auf die Polizeistadt. (hä?) Hoffe, die Beamten vergessen nicht, dass wir in Deutschland in einem freien Land sind und nicht in einer Diktatur." :lol:

Bei mir auf Arbeit werden aufgrund des Versammlungsverbot nun auch ein Teil der Akten unter Quarantäne gestellt.
Dann ist es jetzt Zeit für ein VermummungsGEbot. :lol:

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stern
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Beitrag So., 29.03.2020, 09:51

Vom Prinzip her stimmt es ja auch: Wenn man alleine auf der Wiese liegt, wäre das wenig/nicht ansteckend. Aber: Anders sieht es wieder aus, wenn die halbe Stadt + Besucher aus dem Umfeld das gleiche denken. Dann wird es eben mit dem Abstand eng (und man schafft im ungünstigen erst recht Ansammlungen mit Virenbrutstätten).

Was das Regelwerk angeht, das vorsorgte, ist die Polizei dann auf der sicheren Seite, wenn sie verwarnt, wenn Abstände missachtet werden. Ebenso wenn Picknicks oder längere Sitzpausen unterbunden werden (keine Bewegung).

Wenn die unübersichtliche Lage dann auch noch von Partywilligen ausgenutzt wird, kann man sich die Maßnahmen gleich sparen.... und am Ende stehen alle dumm da, je länger die Beschränkungen ausgedehnt werden. Letzteres ist das, was ich dabei im Hinterkopf habe.

Tendenziell scheint es so zu sein, dass das eher Ballungsräume betrifft, was ungewollte Ansammlungen angeht. Interessanterweise sind dafür die (ansonsten überlaufenen) Innenstädte recht leer.

Vor einem halben Jahr hätte ich einige Zeitungsmeldungen für Satire gehalten.
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Nico
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Beitrag So., 29.03.2020, 10:02

Ich wohne ja eher im ländlichen Bereich und komme schon zu Normalzeiten relativ selten in die Stadt, derzeit überhaupt nicht und daher kann ich nicht sagen wie es in unseren Städten zugeht.
Bei mir sah ich jedenfalls noch nie so viele Menschen spazieren wie jetzt, aber die halten wirklich ALLE brav Abstand und unterhalten sich mit anderen wenn überhaupt dann nur über Distanzen größer 3 m miteinander.

Das ist dann teilweise auch schon wieder lustig weil man da dann gar nicht weghören kann, selbst wenn man es gerne würde.

Außerdem habe ich beobachtet, dass der selbe Hund mehrmals pro Tag von verschiedenen Menschen ausgeführt wird.
Die Hunde werden danach wohl so fit wie noch nie sein. :lol:
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Tränen-reich
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Beitrag So., 29.03.2020, 10:12

Das hat er vermutlich auch gedacht, ganz allein dort zu sein. Doch fängt einer an, machen andere wohl noch mit. Gibt ja genug Beeinflussbare. Ist wie mit Kleinkindern. Macht man hier und da ne Ausnahme, wird versucht, daraus ne Regel zu machen. Also gleich nen Riegel vorschieben.
Auch, wenn es viele mit Abstand nehmen würden: Viele Zweiergruppen ergeben auch eine große Menschenmenge, laut Innensenator.


Zehn Menschen bei Quarantäne-Kontrolle nicht zu Hause
In Oder-Spree ist massiv gegen die Anordnung häuslicher Isolation verstoßen worden: Bei einer Quarantäne-Kontrolle von 55 Personen, die positiv auf das Coronavirus gestestet wurden, waren zehn Menschen nicht zu Hause. Das könnte teure Folgen haben.
https://www.rbb24.de/studiofrankfurt/pa ... spree.html

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lisbeth
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Beitrag So., 29.03.2020, 11:20



Was ich so überhaupt nicht kapiere: Warum die Zahlen immer noch "händisch" von den regionalen Gesundheitsämtern zu den Landesgesundheitsbehörden und dann schließlich ans RKI übermittelt werden. Liegt warscheinlich daran, dass jede Ebene mit ihrem "eigenen" System arbeitet.

Wir haben 2020 und für sowas gibt es Schnittstellen, die das (fast) in Echtzeit machen.
Aber über sowas wie leistungsfähige digitale Infrastruktur und einheitliche Standards zwischen Bund, Ländern und Kommunen hat man sich in Schland die letzten 20 Jahre keinen Kopf gemacht. Braucht man ja nicht, solange man Exportweltmeister ist. :kopfwand:
Stattdessen meint jeder, dass er das Rad nochmal neu erfinden müsste. Kostet undendlich viel Zeit und Geld und ist wenig effizient, wie man jetzt sieht. Ich hoffe, dass Corona mittel- bis langfristig auch da zu einem Umdenken führt...
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott


pandas
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Beitrag So., 29.03.2020, 12:36

Weitere Corona-Verstorbene ...
Der frühere Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, trauert um seinen Partner. Jörn Kubicki starb am Sonnabend im Alter von 54 Jahren an Herzversagen.

Er hatte seit Jahren an der schweren Lungenkrankheit COPD gelitten und sich nach Tagesspiegel-Informationen nun mit dem Coronavirus angesteckt. Quelle: https://www.tagesspiegel.de/berlin/joer ... 93140.html
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Beitrag So., 29.03.2020, 12:51

lisbeth hat geschrieben: So., 29.03.2020, 11:20 Was ich so überhaupt nicht kapiere
Was ich überhaut nicht kapiere ist wie Leute selbst in solchen Zeiten noch dazu neigen können "Perfektion" zu erwarten.


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Beitrag So., 29.03.2020, 13:23

pandas hat geschrieben: Sa., 28.03.2020, 22:24 Titel: 2020
Ja, aber 2020 ist nicht 1984. ;-)

Ich verstehe die Bedenken durchaus und ich habe die auch. Nichts desto trotz sehe ich aber auch das was sich klar sehen lässt, in anderen Ländern. Und DAS will ich nicht.

Ich denke dass im Moment nicht der Zeitpunkt ist für "persönliche Befindlichkeiten". Die könne wir später wieder hochfahren und sollten das dann auch tun. Aber im Moment mach "Gehorsam" ausnahmsweise mal Sinn.

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