Traumaverarbeitung, ein langer Prozess

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.

Ta_Ra
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Beitrag Sa., 24.06.2017, 14:22

Waldschratin hat geschrieben: Fr., 23.06.2017, 22:00 Du hast das übrigens gut und klar beschrieben, ist mir gut verständlich! :hugs:
Okay, das beruhigt mich :)

Waldschratin hat geschrieben: Fr., 23.06.2017, 22:00
Ta_ra hat geschrieben:HIer verstehe ich nicht ganz was du meinst. Wem könntest du wozu Anregungen geben?
Naja, das ist meinem Mißtrauen gegenüber Menschen geschuldet. :red:
Ich geh davon aus, dass jeder Mensch zu allem Schlechtem fähig ist und ich nicht hinter die Fassade gucken kann. Und so war zu Zeiten der Traumatherapie damals für mich "normal" davon auszugehen, dass auch ein Thera auf perverse Phantasien stehen kann - Ich kenn den ja nie wirklich, lerne ja nur sein Thera-Ich kennen - und auf Letzt sich da noch dran "bedient" an dem, was ich vielleicht detailgetreu erzähle
Ach so, das meintest du.
Ja, das kann ich auch ganz gut nachvollziehen - leider ist es ja in der Tat so, dass jeder zu viel Schlechtem fähig ist....
Später hab ich dann eher schriftlich mich mitgeteilt, via solcher Foren wie hier. Und da ist mir eh klar, dass in solchen Foren immer ein paar Perverse mitlesen - ist ja sozusagen ein El-Dorado für die...
Bzgl. der Perversen in solchen Foren hast du sicherlich auch recht.....dennoch sehe ich auch dieses hier niederschreiben als einen Teil des Verarbeitungsprozesses, der sicherlich viele gute Seiten hat.

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Hoeselboesel
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Beitrag Sa., 24.06.2017, 15:20

Liebe Waldschratin
Dieses Misstrauen....
Manchmal wäre es mir ganz lieb es wäre eigenständig und anerkannt von mir aus auch als einzelne Diagnose.....
Denn es gehört einfach zu mir und lässt sich nicht einfach ablegen....Keiner kann sagen wieviel davon gesund ist. ...
Ich fühle mich irgendwie immer unter Zwang oder unter Druck Vertrauen aufzubauen was ich gar nicht habe und selbst wenn ich erkläre das ich misstrauisch bin das Gefühl ich hätte etwas absurd falsches in den Raum gestellt.
Diese Erwartung immer mit Vertrauensvorschuss anderen zu begegnen ....Sie fühlen sich gekränkt von mir ich würde ihnen etwas unterstellen,dabei fühle ich mich als hätte ich einen Mangel der so meist nicht akzeptabel ist.Ich soll mich ändern in meinem Misstrauen...Dabei sehe ich meist wenig Initiative von anderen etwas zu tun um vertrauenswürdig zu sein.
Ich weiss nicht wieviel mich mein Misstrauen schon vor Situationen bewahrt hat oder wieviel es anderes nicht zustande hat kommen lassen.
Ich weiss auch nicht wieviel davon pessimistisch oder optimistisch meine Einstellungen prägt.
Ich weiss nur es gibt einen ausreichend guten Grund so zu sein....schlechte Erfahrungen.
Da die sich mit nichts verändern lassen ist es doch mehr als weiße misstrauisch zu sein.
Was mich nur so sehr stört ist diese ewige Verteidigung das eben so ist.
Aus Steinen die einen in den Weg gelegt werden kann man immer noch was schönes bauen.


Waldschratin
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Beitrag Sa., 24.06.2017, 15:21

Hoeselboesel hat geschrieben:Ich deute auch vieles nur an uns meine dann alles dazu gesagt zu haben ... Dies stimmt leider beweitem nicht...Denn bevor dies thematisiert wird knall ich schon wieder einen Deckel drauf.....
Es ist als würde etwas ganz großes Ungewisses und Furchtbares zu Tage kommen eine unbeschreibliche Angst nicht nur in Erinnerungen regelrecht abzusagen sondern doch sehen zu müssen ich habe etwas ausgelöst - verursacht - oder falsch gehandelt.
So ging es mir in der Traumatherapie damals auch. Was hab ich da dauernd um den heissen Brei rumgeeiert... Einfach aus Angst vor der Wucht, die das hatte. Und das ist ja auch begründet, denn „wuchtig“- überwältigend ist das ja auch wirklich, sich einzugestehen, die haben mich tatsächlich „kaputtgemacht“, aufs Leben geschädigt und mir Dinge schwergemacht oder vorenthalten, die für andere selbstverständlich sind.
Was ich erlebt hab, hat mich „aus der Welt geworfen“, tatsächlich.

Inzwischen hab ich keine Angst mehr vor der „Wucht“, ich hab mittlerweile durchs Durcharbeiten mehrerer Erlebnisse ja die Erfahrung gemacht, dass es mich tatsächlich hier und jetzt nicht mehr „umbringen“ kann, mich nicht mehr außer Gefecht setzt. Ich hab gelernt, den Dissos zu begegnen, mich stabil zu halten und „abzuholen“, was da grad in den Seilen hängt in mir. Und mit jedem Stückchen Verarbeitung mehr wird ja auch der Teil in mir größer/umfangreicher, der tatsächlich stabil ist und auch bleibt unter Belastung.
Also insofern hat sich die Verarbeiterei bisher schon mal gut gelohnt für mich.

Was natürlich bleibt ist die Befürchtung, dass ich mein Gegenüber dann mit dieser "Wucht" überfordere und auch schädige. Hab ich ja schon geschrieben, Sekundärtrauma und so.
Hoeselboesel hat geschrieben:Was ich doch auch immer in der Thera bekämpfe mit dem Sprechen oder Verstummen ist das sich für sich als Kind schämen....
Ja, das kenn ich auch. Das hat mich früher auch absolut stumm gemacht und mich gar nicht erst hindenken lassen ans „Eingemachte“.
Ist inzwischen auch besser geworden : Ich bin „ausgeschämter“, wie man hierzulande sagt. :-D
Ich schäme mich zwar, besser gesagt : die Kleine in mir schämt sich, aber das hindert mich nicht mehr. Das „erlaube“ ich ihr, lasse mich aber nicht mehr „aufhalten“ davon.
Mein Thera hat mir schon damals in der Traumatherapie mal ganz gelassen gesagt zur Scham : Schämen Sie sich ruhig, das stört uns hier nicht weiter. :)
Hat mir damals ganz schön Druck rausgenommen und „zieht“ immer noch gut.
Hoeselboesel hat geschrieben:Und ich kann für niemanden garantieren das der genau meine Schwachstellen ausnutzt um für sich einen Vorteil zu verschaffen.
Genau die Mischung die auch die Summe des Trauma ausmachen.
BloßStellen - Lächerlich machen - ein Außenseiter sein der für alles ungenügend ist und quasi geduldet wird und dafür immer seine Dankbarkeit zu zeigen hat....
Ja, das kenne ich auch von früher. :ja:
Inzwischen ist das auch ganz anders. Ich bin mir dieser Schwächen bewußt, hab aber keine Angst mehr, dass die ausgenutzt werden, denn ich bin inzwischen weitaus selbstbewußter, hab so manches Mal die Erfahrung gemacht, dass ich mich durchaus gut wehren und schützen kann. Und : Dass ich auch schwach und „ausnutzbar“ sein darf, ohne dass es tatsächlich einer ausnutzt oder gegen mich verwendet.
Außerdem die Erfahrung, dass ich mich, selbst wenn das passiert, doch trotzdem "gehalten" bekomme und mir dieses vermeintliche "Versagen" nicht mehr anziehe.
War aber auch ein langer Weg bis dahin...


Waldschratin
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Beitrag Sa., 24.06.2017, 15:28

“Maskerade“ hat geschrieben:Wie war das bei Deiner Thera, hattest Du auch so große Schwierigkeiten vertrauen zu entwickeln ?
Da müßte ich das Wort „vertrauen“ erstmal näher definieren....
Ich hab ihm recht schnell vertraut damals. Aber gleichzeitig hab ich nunmal dieses Wissen aus vielfältig gemachter Erfahrung, dass „Mensch an sich“ tatsächlich zu allem fähig ist, keine Tabus und Grenzen kennt und zur Not über Leichen geht. Das „Unvorstellbare“, das die meisten Menschen sich als rosarote Brille bewahren, um in dieser Umwelt halbwegs in Frieden leben zu können, ist für mich ja Realität geworden.

Von daher „vertraue“ ich nem anderen Menschen schon, aber gleichzeitig traue ich ihm auch alles zu.
Es ging also nicht darum, ihn zu „testen“, ob er mir auch nix tut. Sondern rauszufinden, ob ich stark genug bin, seine evtl. Abartigkeiten ausgehalten zu bekommen.
Ich hab tatsächlich keine positiven Erwartungen mehr an Menschen, nicht mal an meine engsten Freunde. Ich weiß einfach, dass die es auch nicht „bringen“, so mit mir umzugehen, wie ich es nach allem, was ich erlebt hab, brauchen würde. Ich geh "einfach" das Risiko der Verletzung und Enttäuschung ein, besser gesagt : Ich rechne schon von vorneherein damit. Und bin dann zwar natürlich verletzt oder enttäuscht, entsprechend sauer, wütend, traurig etc. Aber ausschlaggebend für mich ist auch da : Bin ich selber stark und versiert genug, mich da dann abgeholt zu bekommen?
So gehts mir auch nem Thera gegenüber. Der ist auch „nur Mensch“ und hat seine „Untiefen“.
Und ich hab ja selber lange genug „auf der anderen Seite“ gearbeitet und diverse Teamsitzungen, Fortbildungen, Selbsterfahrungssachen mitgemacht, um zu wissen, wie mau es da in den meisten Theras ausschaut. Gar nicht mal so weit weg von meinem Eigenen. :-D

Was ich von nem Thera erwarte – und auch brauche – ist, dass er authentisch ist, dass er nicht „so tut als ob“, sondern sich tatsächlich traut, auch mal Fehler zu machen – und dann dazu steht. Dann fang ich an, ihm zu vertrauen. Denn „finden“ kann man sich nach sowas immer wieder, wenn diese Aufrichtigkeit und der Mut dazu da ist – bei beiden Beteiligten.

Und das hat mein Thera damals schon in der Traumatherapie gemacht und deshalb hab ich ihm vertrauen können.
Dennoch bleibt er – wie jeder Mensch – ein „Raubtier“ für mich. Aber was solls? Das bin ich selber ja auch. :-D
Es geht nicht drum, aus diesem „Raubtier“ ein „Meerschweinchen“ in meiner Vorstellung zu machen. Das wäre einfach außerhalb der Realität und würde nur von mir verlangen, mir auch so ne rosarote Brille aufzusetzen, wie sie die meisten Menschen aufhaben, um ihr Leben und dessen ständige Bedrohung zu ertragen.
Sondern ich will das „Raubtier“ kennen- und einschätzen lernen. DAS gibt mir die Sicherheit im Umgang damit.
Ta_ra hat geschrieben:Bzgl. der Perversen in solchen Foren hast du sicherlich auch recht.....dennoch sehe ich auch dieses hier niederschreiben als einen Teil des Verarbeitungsprozesses, der sicherlich viele gute Seiten hat.
Ja, seh ich auch so. Deshalb hab ich ja auch früher schon so manches in Foren niedergeschrieben und tu`s auch heute noch ab und zu, aber halt entsprechend "detailarm". :)

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Waldschratin
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Beitrag Sa., 24.06.2017, 15:38

Hoeselboesel hat geschrieben:Diese Erwartung immer mit Vertrauensvorschuss anderen zu begegnen ....Sie fühlen sich gekränkt von mir ich würde ihnen etwas unterstellen,dabei fühle ich mich als hätte ich einen Mangel der so meist nicht akzeptabel ist.Ich soll mich ändern in meinem Misstrauen...Dabei sehe ich meist wenig Initiative von anderen etwas zu tun um vertrauenswürdig zu sein.
Ja, genau so erlebe ich das auch. :ja:
Und stelle mich inzwischen "selbstverständlich" dagegen. Hab ich grade ja schon beschrieben, wie ich das erlebe mit dem Vertrauen.

Aber auch diese Erwartung an mich, die nunmal mMn nicht meine "Störung" belegt, sondern eher die der Anderen. :-D
Ich sehs ja grade heutzutage an den ganzen Terrorsachen, wie da verdrängt wird und es rosarote Brillen "hagelt" : Kann das auch "hier bei uns" passieren? Aber neeeeiiiiin!! Niiiiiieee!
So ein Quatsch! Natürlich kann es das! Jederzeit und überall.

In den frühen Zeiten, als die Säbelzahntigerchen noch durchs Gestrüpp schlichen, war diese Bewußtheit von Lebensbedrohung was ganz Normales und ja auch Überlebenswichtiges für uns Menschen. Auch dieses ständige "Hochfahren" aller Wahrnehmungen.
Heutzutage nennt man das "HS" oder "Hyperarousel" und eine "Störung". :-D

Genauso das Mißtrauen. Zu früheren Zeiten, wenn einem da einer begegnete, der nicht zum eigenen "Clan" gehörte, dann wurde erst mal draufgedroschen und dann gefragt, was er denn eigentlich will. :-D
Die Handfläche offen nach außen zeigen war ein notwendiges Zeichen, dass man "nicht bewaffnet" war, also in halbwegs friedlicher Absicht kam.

Die Menschen unserer heutigen - zahlenmäßig total überfrachteten - Gesellschaft können sowas einfach nicht mehr gebrauchen, weil sie dran verrückt werden würden, es nicht ausgehalten bekommen würden miteinander. Da ist die "rosarote Brille" das Überlebenswichtige.
Von daher hab ich Verständnis, auch wenns mir oft Mühe macht.

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Hoeselboesel
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Beitrag Sa., 24.06.2017, 17:57

Hallo Waldschratin
DREI Post. ...dreimal Nicken...fühle mich gerade total abgeholt....
VERTRAUEN IN DEN Thera...Ganz schwierig ich versuche es immer wieder neu.. Da geht es nicht um testen ...es ist eben ein notwendiges Übel mich trotzdem zu öffnen um irgend etwas erklärt zu bekommen. . .mich erklären warum und wie ich Ticke... es ist auch nicht die Sorge was er von mir denkt,sondern das er mir zwischendurch abhanden kommt....Dann nur noch nickt oder mit paar blöden Sätzen abspeist . ..
Und jede Woche neu prüfen ob wir gerade auf dem selben Level sind....
Darüber sprechen wir immer mal wieder...Er versichert zwar immer 100% bei mir zu sein aber es ist doch sehr störanfällig....
Meine Liste mit Themen die erwähnt wurden aber nicht wieder zu Sprache kamen wird immer länger,aber auch bin immer wieder froh ungeschoren aus der Stunde zu gehen in der es nicht zur Sprache kam...Ich will ja auch nicht nerven mit Problemen die ich scheinbar nicht eigenständig lösen kann.
Also so sicher ist es eben mit dem Vertrauen nicht.

Es gibt eine Vertrautheit und eine stabile Verlässlichkeit auch für kurzfristige Not Stunden. ...vl.dauert es noch ein klein wenig bis zum Vertrauen. ...aber am Ende ist auch mein Thera nur ein Mensch und nicht Gott....
Manchmal denke ich er muss mir die Welt erklären und Sicherheiten zeigen wo meine Eltern versagt haben....Dabei bin ich nun kein Kind mehr aber es fühlt sich kindisch an...und ich habe genau dort auch Bedarf

Das was ich als Kind meinem Teddy ins Ohr geflüstert habe erzähle ich nun meinem Thera....
MeinEM Teddy musste ich nur nicht erklären was ich fühle ,da kamen auch wenig Antworten....
Ich kann mir nicht immer vorstellen das Thera uneigennützig an meinem Wohlergehen interessiert sind.es ist dieses dahinter....Warum macht er das- diesen beruf-was hat er davon?
Selbst das einfach nur anzunehmen,das es eben die Möglichkeiten der Thera gibt und dort alles abzuladen- zu nutzen
Aus Steinen die einen in den Weg gelegt werden kann man immer noch was schönes bauen.


shesmovedon
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Beitrag Sa., 24.06.2017, 18:10

Ich bin generell ein sehr misstrauischer Mensch (auch wenn ich das oft für mich behalte und nicht gegenüber anderen äußere). Vertrauen fällt mir also, wie vielen psychisch Kranken, sehr schwer.
Als ich diese letzte Therapie begann, habe ich mich dazu ENTSCHIEDEN zu vertrauen. Ich habe es wirklich als eine Art Entscheidung gesehen.
Vertraut habe ich deshalb noch lange nicht, aber ich habe mich halt sehr intensiv immer wieder damit auseinandergesetzt und an dieser grundsätzlichen Entscheidung festgehalten - also vertrauen zu wollen. Und nicht mit der Einstellung hinzugehen: ich kann eh nicht vertrauen...
Es hat sehr, sehr lange gedauert bis ich vertrauen fassen konnte, aber heute, wo es mir wirklich gut geht, vertraue ich wirklich. Noch lang nicht jedem Menschen, ich bin den meisten gegenüber extrem misstrauisch weiterhin, was sicher an meinen verschiedenen Störungen liegt, aber es gibt ein paar Menschen, wo ich es heute weitestgehend kann. Meine Mutter, meine Therapeutin, meinem besten Freund.

Gelernt habe ich das durch den Therapieprozess. Also eine Therapie kann manche Dinge wirklich korrigieren.
Wie gesagt, es ist nicht so, dass ich jetzt jedem blind vertraue. Aber es klappt bei ein paar wenigen Menschen. Und ich bin insgesamt offener gegenüber Menschen geworden - also ich gebe wieder die Chance mein Vertrauen überhaupt gewinnen zu können.
Das war vor dieser Therapie undenkbar.
Also meiner Erfahrung jetzt nach, kann man es ein Stück weit wieder erlernen. Zumindest in einer guten Therapie mit einem guten Therapeuten.

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Hoeselboesel
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Beitrag Sa., 24.06.2017, 20:45

Danke Schlendrian
Ich glaube da ist was dran...Mit diesem Entschluss. ..
Bin ja hin und wieder von Menschen überrascht die plötzlich mein allzu negatives Bild von Mensch an sich so gar nicht bedienen....
Sollte vl. Doch mehr auf Menschen zugehen und schauen was passiert als durch meine Fenster zu sehen und denen nur schlechtes andichten.
Wenn es nur nicht so kompliziert wäre....
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Maskerade
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Beitrag So., 25.06.2017, 14:18

Ta_Ra hat geschrieben: Do., 22.06.2017, 23:59
Waren hier neue Erinnerungen dabei, die zum ersten Mal aufgetaucht sind?

Ja, es waren ne Erinnerungen dabei. Da ich solche Erinnerungen noch nicht lange habe, ist fast immer etwas Neues dabei. Was ich allerdings noch nicht erinnert habe, sind die Namen von 4 Peinigern. Ich habe die Gesichter vor mir, aber die Namen fehlen.

Danke Dir für die Infos über Traumaarbeit sie sind sehr interessant.
Den Aspekt " Selbstschutz " sehe ich auch so. Ich war nur etwas verunsichert, weil ich nicht wußte, ob des nur bei mir so ist, oder bei anderen auch. Und solche Unsicherheiten und Ungeweißheiten, kann ich nicht gut aushalten, deswegen frage ich dann lieber, als daß ich mir selbst etwas zurecht lege.
In einer Fortbildung über Traumaintegration wurde uns gesagt, dass diejenigen, die die einzelnen Fragmente quasi zu einem "einheitlichen Bild" ( was immer das dann auch sein mag) werden lassen, sehr gute Chancen haben, dass Integration funktioniert.
Soviel zur Theorie.
Drüber muß ich erst nachdenken. Eben in dam Fall ist die Frage, wie das aussieht, wenn man Fragmnente zu einem einheitlichen ( ??? ) Bild werden läßt. Was ist ein einheitliches Bild ?
Ich sehe das was du beschreibst ähnlich wie eine Konfrontationstherapie in kleinen Schritten, die durch die eigenen Schutzmechanismen "gesteuert" wird.....es werden Erinnerungen ins Bewußtsein "gelassen" die du eine Weile aushältst bzw. in dieser jeweiligen Phase verkraften kannst - diese werden dann aber wieder zurückgezogen, da eine Dauerkonfrontation mit all den Inhalten nicht aushaltbar wäre.
Du scheinst eine der ganz wenigen zu sein, die das versteht und mich nicht vom Gegenteil zu überzeugen versucht. Ein großes Dankeschön. :)
Ich persönlich finde, dass es sehr wichtig ist, dann über diese Dinge zu sprechen, zu versuchen, all das in Worte zu fassen, wofür man möglicherweise noch nie Worte finden konnte.
Da geht es mir ganz genauso. Und ja, ich habe noch lange nicht für alles eine Sprache gefunden, aber ich merke, wenn ich wieder einen Teil gefunden habe, dann wird es irgendwie leichter. Und wenn ich im direkten etwas erlebe oder von früher erinnere und neu durchlebe aber noch nicht beschreiben u/o in Worte fassen kann, dann schriebe ich. Meine Thera hat mir das angeboten, weil sie weiß, daß ich teilweise sehr viel näher an das dran komme, was in mir ist. Wir reden dann auch drüber, aber dann kann ich die Dinge auch aussprechen. Für mich persönlich ist das Reden über diese traumatisierende Zeit unerläßlich. Denn dadurch kann ich mich selbst besser kenen- und verstehen lernen. Und ich kann ein realeres Bild von mir bekommen. Ich bin dann mit meiner Selbstablehnung, meinem Selbshaß, mit der Schande,mit den Schuldgefühlen, mit all den inneren Konflikten, mit den Zweifeln an mir selbst die ich nicht auflösen kann, mit KEINER Vorstellung von Normalität, usw. nicht alleine. Und meine Therpeutin kann mir ganz vieles spiegeln und mit der Zeit kann ich eine eigene, neue Orientierung finden, die dann doch wesentlich gesünder ist und zu mehr Lebensqualität führt, als wenn ich immerzu in meinem eigenen Sumpf ums überleben kämpfe und es es mir vermulich noch schwerer mache, als es eh schon ist.

Wie man Heilung, Verarbeitung, usw. definiert muß jeder für sich selbsr sehen, es gibt ja unterschiedliche Definitionen. Aber das ist für mich persönlich erst mal zweitrangig. Für mich ist es wichtg, daß ich Veränderungen wahrnehme und daß ich die destruktiven Verhaltensweisen abbauen kann, in dem ich andere Möglichkeiten lerlerne. Bei manchen Dingen muß ich wohl auch akzeptieren, daß das ein oder andere NICHT hilft, aber das ist dann eben so.
Liebe Grüße, Maskerade

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Beitrag So., 25.06.2017, 14:28

Menno, ich komme mal wieder nicht nach. Würde so gern auf mehrere Posts antworten, aber ich kriegs grad nicht hin ... :red:

Soll keine Rechtferigtung fürs nicht antworten sein, höchstens vielleicht eine Erklärung. ...
Liebe Grüße, Maskerade

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Krümmelmonster
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Beitrag So., 25.06.2017, 14:46

Maskerade hat geschrieben: So., 25.06.2017, 14:18

ich habe noch lange nicht für alles eine Sprache gefunden, aber ich merke, wenn ich wieder einen Teil gefunden habe, dann wird es irgendwie leichter.
Und wenn ich im direkten etwas erlebe oder von früher erinnere und neu durchlebe aber noch nicht beschreiben u/o in Worte fassen kann, Ich bin dann mit meiner Selbstablehnung, meinem Selbsthaß, mit der Schande,mit den Schuldgefühlen, mit all den inneren Konflikten, mit den Zweifeln an mir selbst die ich nicht auflösen kann, mit KEINER Vorstellung von Normalität, usw. nicht alleine.
Liebe Maskarade,
Dankeschön für diesen Text! Hat mir weiter geholfen.


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Beitrag So., 25.06.2017, 18:00

Krümmelmonster hat geschrieben: So., 25.06.2017, 14:46
Maskerade hat geschrieben: So., 25.06.2017, 14:18

ich habe noch lange nicht für alles eine Sprache gefunden, aber ich merke, wenn ich wieder einen Teil gefunden habe, dann wird es irgendwie leichter.
Und wenn ich im direkten etwas erlebe oder von früher erinnere und neu durchlebe aber noch nicht beschreiben u/o in Worte fassen kann, Ich bin dann mit meiner Selbstablehnung, meinem Selbsthaß, mit der Schande,mit den Schuldgefühlen, mit all den inneren Konflikten, mit den Zweifeln an mir selbst die ich nicht auflösen kann, mit KEINER Vorstellung von Normalität, usw. nicht alleine.
Liebe Maskarade,
Dankeschön für diesen Text! Hat mir weiter geholfen.
Liebe Krümmel,

das freut mich sehr. Das finde ich immer wieder das schöne an so einem Thread, irgendwie bekommet jeder etwas , was er/sie für sich nutzen kann.
Liebe Grüße, Maskerade

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Hoeselboesel
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Beitrag So., 25.06.2017, 18:54

Maskerade hat geschrieben: So., 25.06.2017, 14:28 Menno, ich komme mal wieder nicht nach. Würde so gern auf mehrere Posts antworten, aber ich kriegs grad nicht hin ... :red:

Soll keine Rechtferigtung fürs nicht antworten sein, höchstens vielleicht eine Erklärung. ...
Hallo Maskerade
Hier läuft doch nichts davon.....
Man kann immer wieder mal was aufgreifen oder eben später was ergänzen. ...

Schön das es dir besser geht....und doch etwas bearbeitetes hängen geblieben ist.🤔
Aus Steinen die einen in den Weg gelegt werden kann man immer noch was schönes bauen.


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Beitrag So., 25.06.2017, 20:48

Hoeselboesel hat geschrieben: So., 25.06.2017, 18:54
Hallo Maskerade
Hier läuft doch nichts davon.....
Man kann immer wieder mal was aufgreifen oder eben später was ergänzen. ...

Schön das es dir besser geht....und doch etwas bearbeitetes hängen geblieben ist.🤔
Hallo, Frau Hoeselboesel :-D ,

natürlich läuft nichts davon, aber wenn ich so viele Gedanken lese, zu denen ich gerne etwas sagen würde, und immer wieder an meine Grenze komme, dann ist da nicht gerade angenehm und irgendwie auch unbefriedigend. Weißt, ich möchte dann auch nicht auf beiträge von vor ein bis zwei Wochen ntworten, denn da ist der Gesprächsverlauf längst viel weiter. ;-)
Liebe Grüße, Maskerade

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Hoeselboesel
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Beitrag So., 25.06.2017, 20:50

Frau ?😂😂😂😂😂
Aus Steinen die einen in den Weg gelegt werden kann man immer noch was schönes bauen.

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