Nachrichten, die bewegen (II)

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stern
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Beitrag Mi., 23.09.2015, 11:45

redred hat geschrieben:Ja und? Dann hat man das vor dem Kind eben geheim gehalten, weil es aber auch noch nicht so weit war!
Oder weil die Eltern zu verklemmt waren. Das Argument, das Kind ist noch nicht so weit, greift nicht, dass es geht um altersentsprechend Aufklärung, was sowohl daheim als auch in der Schule Sinn macht.
Die einzelnen Spielvarianten und Arten des Sex musste ich allerdings für mich selbst, idealweise später mit Partner entdecken.
In der Schule wird man das auch weiterhin sicherlich nicht üben... nur ist vielleicht ein Unterschied zu Zeiten vor dem Internet: Heute können sich kids eh alles aus dem Netz holen... also sie sind ja eh damit konfrontiert. Und es redet jetzt bitte keiner von Kindersicherungen... mein Bruder wusste regelmäßig besser wie sich irgendwelche Sicherungen ausschalten lassen als sie meine Eltern einschalten konnten *g*.
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luftikus
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Beitrag Mi., 23.09.2015, 11:56

redred hat geschrieben:Ja und? Dann hat man das vor dem Kind eben geheim gehalten, weil es aber auch noch nicht so weit war!
.
Es ging mir auch nicht darum, dem Kind konkret die Aktivitäten der Eltern zu beschreiben, und das ist ja auch nicht der Sinn der schulischen Aufklärung. Was für Vorstellungen hast du eigentlich konkret, was im schulischen Aufklärungsunterricht alles vor sich gehen könnte?

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stern
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Beitrag Mi., 23.09.2015, 11:59

luftikus hat geschrieben:Was für Vorstellungen hast du eigentlich konkret, was im schulischen Aufklärungsunterricht alles vor sich gehen könnte?
Das habe ich mich auch schon mehrmals gefragt. Vielleicht manipuliert von von den Ideologen, die mit Plakaten "gegen Frühsexualisierung" oder "gegen den Genderwahnsinn" auf die Straße gehen. Diejenigen vertreiben jedenfalls so einen Schwachfug als ginge es darum.
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redred
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Beitrag Mi., 23.09.2015, 12:05

@Stern
Von dem Alter der Kinder, von dem ich rede, hat noch keiner so das Bedürfnis und auch noch nicht von sich aus das Interesse gezielt nach Sexseiten zu googlen. Sollten irgendwelche 7 Jährigen Stöpsel doch mal auf die Idee kommen, dann wage ich zu behaupten ,tut die Kindersicherung doch ihre gute Dienste, denn in diesem Alter haben sich die wenigsten schon zu "Hackergenies" entwickeln, selbst dann nicht, wenn, wie es ja heute leider so oft der Fall ist, sie von ihren Eltern tägliche und ganztägige Daueraufenthalte vor ihrer Flimmerdaddelkiste genehmigt bekommen!

Im Übrigen bin ich nicht gegen Sexualaufklärungsunterricht, wie es ihn gibt und auch schon gab. Wie gesagt, in den 80ern ab 11 Jahren (5 Klasse) . Nicht früh genug? Nicht für die, die Genderideologie in zarte Kindeseelen einpenetrieren wollen! Klar...
Ob Dir eine Katze, die Dir über den Weg läuft, Unglück bringt oder nicht, hängt davon ab, ob du ein Mensch bist oder eine Maus!

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luftikus
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Beitrag Mi., 23.09.2015, 12:26

redred hat geschrieben:Nicht für die, die Genderideologie in zarte Kindeseelen einpenetrieren wollen! Klar...
Jetzt brauche ich mal Aufklärung: was verstehst du unter Genderideologie? Ich kenne mich da ehrlich gesagt nicht so aus.


redred
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Beitrag Mi., 23.09.2015, 12:39

@Luftikus

http://www.spiegel.de/spiegel/a-457053.html

Kurz gesagt: "Wenn Deine Tante einen Schw**z hätte, wäre sie dein Onkel"

Gendermainstreaming auf dem Punkt gebracht.
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luftikus
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Beitrag Mi., 23.09.2015, 12:48

Da merkt man erst, was einem entgeht, wenn man sich mit manchen Themen nicht näher befasst... Ich werde bei Gelegenheit mal nach möglichst neutralen Informationsquellen suchen, die das Thema sozusagen aus einer Beobachterperspektive (ohne Bewertungstendenz) behandeln. "Genderideologie", "in zarte Kinderseelen einpenetrieren wollen" usw. erscheinen mir als Mittel der Beschreibung nicht sachlich genug.


redred
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Beitrag Mi., 23.09.2015, 12:55

Spezialgebiet des Vereins ist Jungenarbeit. Von dieser hat Dissens eine sehr eigene Vorstellung, denn es geht dabei auch darum, Jungs früh zu Kritikern des eigenen Geschlechts zu erziehen. Es gibt ein einprägsames Beispiel, wie die Gender-Theorie Eingang gefunden hat in die angewandte Pädagogik.

So spielten Dissens-Mitarbeiter bei einer Projektwoche mit Jungs in Marzahn einen "Vorurteilswettbewerb", an dessen Ende die Erkenntnis stehen sollte, dass sich Männer und Frauen viel weniger unterscheiden als gedacht. Es entspann sich eine heftige Debatte, ob Mädchen im Stehen pinkeln und Jungs Gefühle zeigen können, Sätze flogen hin und her. Am Ende warfen die beiden Dissens-Leute einem besonders selbstbewussten Jungen vor, "dass er eine Scheide habe und nur so tue, als sei er ein Junge", so steht es im Protokoll.

Einem Teenager die Existenz des Geschlechtsteils abzusprechen ist ein ziemlich verwirrender Anwurf, aber das nahmen die Dissens-Leute in Kauf, ihnen ging es um die "Zerstörung von Identitäten", wie sie schreiben. Das Ziel einer "nichtidentitären Jungenarbeit" sei "nicht der andere Junge, sondern gar kein Junge".
zitiert aus obigen Link aus dem Spiegel
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viciente
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Beitrag Mi., 23.09.2015, 12:57

.. der artikel ist schon ok, und sagt das wesentliche - allseits beleuchtet - bereits aus; auch die notwendigkeit von "gleich"(wertigkeits)überlegungen - allerdings eventuell besser nicht mit untauglichen methoden. die ideologie liegt ja im gender mainstreaming selbst, aber nicht bei den kritikern. ein verwandtes thema https://de.wikipedia.org/wiki/Diversity_Management.

.. im übrigen will ich jetzt endlich ein MÄNNERministerium haben!
Zuletzt geändert von viciente am Mi., 23.09.2015, 13:12, insgesamt 1-mal geändert.

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stern
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Beitrag Mi., 23.09.2015, 13:01

das wäre jetzt so ähnlich wie wenn es um "Männerbilder" geht... und jemand stellt einen Zeitungsartikel über einen Vergewaltiger ein. I.a.W.: So kann man es natürlich auch machen, dass man sich etwas herauspickt (am besten noch etwas überzieht oder verdreht) und das dann als das Ganze sieht... rechtspopulistische Anhänger können das nicht besser.
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Beitrag Mi., 23.09.2015, 13:10

Dass die Annahme der Genderforschung sei, das Geschlecht sei ausschließlich sozial konstruiert und bringe dann auf wundersame Weise körperliche Geschlechtsmerkmale hervor, ist natürlich blanker Blödsinn. Die feministische Theoretikerin Judith Butler führte ja gerade den Unterschied zwischen sex und gender ein, um auf eine Differenz zwischen biologischem Geschlecht und sozialer Geschlechtsidentität aufmerksam zu machen.

So wenig, wie Natur aus Kultur ableitbar ist, ist aber umgekehrt Kultur aus Natur ableitbar;
http://www.spiegel.de/kultur/gesellscha ... 52577.html
Es geht nicht darum, biologische Gegebenheiten zu leugnen oder abzusprechen... wie auch. Gender ist die GeschlechterROLLE (bzw. besser gesagt: das soziale Geschlecht), sprich: Dass dass ein Frau (biologisch betrachtet) weibliche Geschlechtsmerkmale hat, bedeutet nicht automatisch, dass es (in sozialer Hinsicht) ihre Aufgabe ist, Kinder zu bekommen und sich an den Herd zu stellen. Ich denke, dass die englische Sprache hier sauberer ist als die deutsche, die auch bereits sprachlich den Unterschied zwischen sex und gender kennt.
Zuletzt geändert von stern am Mi., 23.09.2015, 13:32, insgesamt 1-mal geändert.
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viciente
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Beitrag Mi., 23.09.2015, 13:31

.. es ist völlig gleichgültig, um welches noch so wichtige und behandelnswerte thema es gehen mag .. bekommen es hirnlos verblendete radikale - gleich welcher couleur - in die hand, wird es bis zur unkenntlichkeit verzerrt und missbraucht, womit der sache an sich jeweils mehr geschadet als genützt wird!

.. so schadet u.a. auch feminismus samt seinen auswüchsen sogar der (berechtigten) sache von "frauen" mehr als er nützt. ebenso hat u.a. auch die bildung einer durchgängig verinnerlichten gleichwertigkeitsbetrachtung jedenfalls nichts in der zwangserziehung durch den staat verloren, indem bloss noch mehr "regeln" verordnet werden.

.. eine gesinnung kann nicht durch gesetze erzwungen werden, sondern nur duch bildung! die meisten "vertreterInnen" von gm tun das jedoch nicht in der angemessen neutralen form, sondern versuchen meist nur, das bestehende ungleichgewicht umzudrehen - also im endeffekt, das kind mit dem bad auszuschütten. gleichmacherei ist keine geeignete methode, frauen real zu ihren "rechten" zu verhelfen!

.. gleichzeit auch noch unter einem ähnlichen mäntelchen massenhaft z.t. radikale vertreter einer "frauenfeindlichen" religion zu importieren bzw. zuzulassen, ist darüber hinaus der "witz" des tages - bloss nix zum lachen.
Zuletzt geändert von viciente am Mi., 23.09.2015, 13:36, insgesamt 2-mal geändert.

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luftikus
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Beitrag Mi., 23.09.2015, 13:31

Ich habe übrigens gerade noch eine Gegendarstellung (ebenfalls von 2007) zu dem besagten Spiegel-Artikel gefunden. Den werde ich bei Gelegenheiten auch noch lesen - so hat man schon einmal zwei Seiten der Medaille gesehen. Gerade bei Themen, die Leute stark polarisieren finde ich es interessant, beide Perspektiven kennenzulernen. Vielleicht haben ja beide Seiten auf ihre Weise und aus ihrer jeweiligen Sichtweise sowohl recht als auch unrecht.

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viciente
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Beitrag Mi., 23.09.2015, 13:39

.. ja klar, sollst dir ja dein eigenes bild machen; irgend was einfach zu glauben heisst ja bekanntlich, nix zu wissen!

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stern
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Beitrag Mi., 23.09.2015, 13:42

Die Gesellschaft bzw. besser gesagt: Lebensformen sind doch eh im Wandel... auch unter Heteros ist das Institut der Ehe nicht die einzige Lebensform - auch ganz ohne Gender Mainstreaming. Man kann es natürlich so machen, wie Akif Pirinçci: Konfrontiert mich damit nicht... ich setze lieber Scheuklappen auf, das ich nur noch das sehe, was meinen eigenen Vorstellungen von Lebensentwürfen entspricht. Oder man greift auch andere Lebensformen als normal und gleichwertig auch in der Schule auf - denn die Kids werden "draußen" evtl. eh mit einem schwulen Pärchen konfrontiert, das Hand in Hand durch die Straße läuft... oder im Fernsehen oder sonstwo. Und so erleiden sie dann wenigstens keinen Kulturschock.
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