Wunsch nach erotischer Verschmelzung...

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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metropolis
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Beitrag So., 20.09.2009, 10:38

SandyP. hat geschrieben:metropolis, hier: http://www.hbo.com/intreatment/ unter Videos.

Auch die Einrichtung des "Therapiezimmers" wirkt sehr privat und hat mich verunsichert (weiches Sofa, schwummrige Nachttischlampe, etc). Mein Thera ist eher spartanisch eingerichtet, alles reduziert aufs Wesentliche.

Die zweite Staffel ist auch ein bisschen ruhiger und beschaulicher als die erste.

Aber schaut euch doch erstmal ein paar Folgen an, bevor ihr die Serie so schlecht macht
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"

Theodor Storm

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hungryheart
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Beitrag So., 20.09.2009, 10:40

Aber Mädels, auch an euch die Frage:

hält eure Verliebtheit euch von der Arbeit an euren Themen ab?
Führt der Wunsch, zu verführen dazu, dass ihr euch bemüht, zu gefallen?
Führt das wiederum dazu, dass ihr an manchen Stellen droht, nicht ihr selbst zu sein, sondern in die Rolle der Verführerischen, Interessanten, Begehrnswerten zu schlüpfen??

Das war immer meine große Angst, die mich davon abgehalten hat, damals, als Therapie für mich noch überlebensnotwendig war, und ich noch so viel zu bearbeiten hatte, zu einem männlichen Thera zu gehen.

Inzwischen, jetzt, wo Therapie für mich einfach eine zusätzliche UNterstützung bei Alltags - und Allerweltsproblemen ist, kann ich mir gut eine Thera bei einem Mann vorstellen. Verlieben wär nicht mehr gefährlich.
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SamuelZ.
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Beitrag So., 20.09.2009, 10:52

Hey, Metro, ich bin dir total dankbar für den Hinweis auf In Treatment, echt!
Ich will die Serie gar nicht schlecht machen, war nur so irritiert, weil der Kontrast zu meiner eigenen Therapie plötzlich so groß erschien, dass ich mich natürlich gleich fragte, was ich falsch mache...


HUngry: Bei mir ist es so, dass die Verliebtheit mir den Weg zur Bearbeitung der Themen erleichtert. Empfinde ich gar nichts für meinen Thera, dann läuft auch thementechnisch gar nichts, dann weiß ich, dass ich momentan nicht an mich und meine Themen ran will bzw. kann.

Ich bin gar nicht der Typ, der auf knopfdruck verführerisch wirken kann. Hat mir meine Mutter nie beigebracht, und als Teenie habe ich wohl zuwenig amerikanische Vorabendserien geschaut, um mir das entsprechende Verhalten abzugucken. WEnn ich in der Therapie verführerisch bin (??), dann eher auf natürliche Art und Weise, ungesteuert. Ich erfahre das als Erweiterung meines Verhaltensrepertoires. Bild

Wieso hast du Angst vor der Liebe?

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hungryheart
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Beitrag So., 20.09.2009, 10:59

SandyP. hat geschrieben: Wieso hast du Angst vor der Liebe?
Wenn schon, dann "hatte"

Aber nicht vor der Liebe selbst!

Sondern davor, jemanden, der mal von Hause aus unerreichbar ist, für mich gewinnen und verführen zu wollen, und dann deshalb nicht ich selbst zu sein. So tun zu wollen, als sei ich kein Psycherl mit 1000 Schattenseiten und Rückfällen.
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SamuelZ.
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Beitrag So., 20.09.2009, 11:07

Ok, also Verführung verheißt Gefahr, weil du dich dann selbst "verrätst" nicht mehr authentisch bist? Verführung ist immer etwas Aufgesetztes, Falsches, Unauthentisches? Du bist also ein Psycherl, hungry, ohne jegliche liebenswerte Anteile? Wer hat dir das denn eingeredet?

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metropolis
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Beitrag So., 20.09.2009, 11:15

hält eure Verliebtheit euch von der Arbeit an euren Themen ab?
Meine Gefühle und die therapeutische Beziehung nehmen schon einen sehr großen Platz ein in der Therapie. Aber es ist nun mal auch in der Vergangenheitsbewältigung ein zentrales Thema, Verführung, Machtspiele, Kontrollgewinn usw. Von daher ist es therapeutsch nützlich diese Verliebtheit genau zu betrachten. Es ist bei mir persönlich eine Wiederholung meiner Vergangenheit.
Führt der Wunsch, zu verführen dazu, dass ihr euch bemüht, zu gefallen?
oft, ja. Aber seit ich und mein Thera das erkannt haben, arbeite ich bewusst daran, auch meine unangenehmen und langweiligen Seiten zuzulassen (die schweigende metropolis, die kritisierende metropolis, die trotzige, die langweilige/ einschläfernde, die arrogante usw.)
Führt das wiederum dazu, dass ihr an manchen Stellen droht, nicht ihr selbst zu sein, sondern in die Rolle der Verführerischen, Interessanten, Begehrnswerten zu schlüpfen??
Ich habe auch keinen Verführungsmodus, den ich an- und ausschalten kann. Das kommt bei mir oft automatisch und unbewusst.
Und wie bei Sandy hat meine Verliebtheit erst dazu geführt, mich zu öffnen und für mich schwierige Themen zu bearbeiten. Vorher war es immer sehr verkrampft und angespannt. Und seit ich ein paar Offenbarungen (Verliebtheit, Träume, Fantasien, Internetrecherche) hinter mir habe, fällt es mir allgemein leichter über Tabuthemen und wirklich unangenehme Diinge zu sprechen. Ich kann daran nichts schlechtes finden, weil ich weiß, dass es mir ohne die emotionale Bindung nicht gelungen wäre.


LG

metropolis
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hungryheart
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Beitrag So., 20.09.2009, 11:20

Ich rede über die Vergangenheit, Sandy.....

Von vor ca 10-14 jahren.....

Heut würd ich das alles viel entspannter sehen.

Und was du da zusammenfasst trifft es auch nicht...
meine eigentlich Angst war, vom Thema Verliebtheit und Gefallenwollen wegen Verliebtheit so besetzt zu sein, dass meine eigentlichen Themen in den Hintergrund geraten würden.
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SamuelZ.
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Beitrag So., 20.09.2009, 11:29

hungry, versteh ich dich richtig?, und jetzt dürfte Verliebtheit dein Thema sein? Also eine ganz bewusste Entscheidung.

Metro, ich sehe/fühle es wie du: Die Übertragungsgefühle sind das Schmiermittel meiner Therapie.

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hungryheart
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Beitrag So., 20.09.2009, 11:52

SandyP. hat geschrieben:hungry, versteh ich dich richtig?, und jetzt dürfte Verliebtheit dein Thema sein? Also eine ganz bewusste Entscheidung.


ja exakt so!
Jetzt wär das nicht mehr gefährlich. Bin mit meinen Themen durch.
Vielmehr ist es so, dass mir euer knisternder Therad richtiggehend Lust auf einen männlichen Thera macht .
Jetzt fänd ich das für mich eher spannend......ich hätte total Lust, auf so ein unschuldiges, total spielerisches, aber völlig ungefährliches (ich will mich ja nicht von meinem Mann trennen, den liebe ich sehr) Knistern.
Allerdings bezweifle ich, dass ich mich verlieben würde, weil ich ja in einer glücklichen Beziehung bin (außer natürlich, Johnny Depp arbeitet nebenher als Therapeut und hat grad einen Platz für mich frei )
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SamuelZ.
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Beitrag So., 20.09.2009, 13:07

HUNGRY hat geschrieben:ich hätte total Lust, auf so ein unschuldiges, total spielerisches, aber völlig ungefährliches (ich will mich ja nicht von meinem Mann trennen, den liebe ich sehr) Knistern.
Würde dein Mann denn nicht mitspielen, wenn du so Lust darauf hast?
Allerdings bezweifle ich, dass ich mich verlieben würde, weil ich ja in einer glücklichen Beziehung bin (außer natürlich, Johnny Depp arbeitet nebenher als Therapeut und hat grad einen Platz für mich frei )
So hat jede mal angefangen... Ich verweise auf die 1001 Threads zum Thema "glücklich verheiratet und total verliebt in den Thera - Was nun?"

Ich glaube ja fest daran, dass sich frau in mehrere Männer gleichzeitig verlieben kann. Ist nicht nur den Männern vorbehalten. Ein Mann allein kann eben nicht all unsere Bedürfnisse erfüllen. Aber träumen darf man ja davon, oder?

LG Sandy

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hungryheart
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Beitrag So., 20.09.2009, 13:22

SandyP. hat geschrieben: Würde dein Mann denn nicht mitspielen, wenn du so Lust darauf hast?
Liebe und eine langjährige Beziehung knistern anders, als unschuldiges Flirten Verliebtheit aus der Entfernung...., oder?

SandyP. hat geschrieben: So hat jede mal angefangen... Ich verweise auf die 1001 Threads zum Thema "glücklich verheiratet und total verliebt in den Thera - Was nun?"
Ach, ich fühl mich ganz sicher. Ich kann mir nichts vorstellen, was bewirken könnte, dass ich mich von meinem Mann entliebe und einen anderen wirklich verzweifelt haben wollen würde...
Real mit einem anderen Mann würd ich trotzdem nicht flirten wollen, dasa wär mir viel zu gefährlich. Man weiß ja nie , was man da im anderen auslöst und für Lawinen lostritt.
Aber so ein unnahbarer, gutaussehender Thera mit dem man es ein bisschen knistern lassen kann, ohne dass jemals was passiert....
Abenteuer ohne Risiko....
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metropolis
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Beitrag So., 20.09.2009, 13:32

:lol: Ach, ich fühl mich ganz sicher. Ich kann mir nichts vorstellen, was bewirken könnte, dass ich mich von meinem Mann entliebe und einen anderen wirklich verzweifelt haben wollen würde...
Real mit einem anderen Mann würd ich trotzdem nicht flirten wollen, dasa wär mir viel zu gefährlich. Man weiß ja nie , was man da im anderen auslöst und für Lawinen lostritt.
Aber so ein unnahbarer, gutaussehender Thera mit dem man es ein bisschen knistern lassen kann, ohne dass jemals was passiert....
Abenteuer ohne Risiko....
ach hh

du sprichst mir aus der seele
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Thread-EröffnerIn
Tara
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Beitrag So., 20.09.2009, 18:47

Aber Mädels, auch an euch die Frage:

hält eure Verliebtheit euch von der Arbeit an euren Themen ab?
Führt der Wunsch, zu verführen dazu, dass ihr euch bemüht, zu gefallen?
Führt das wiederum dazu, dass ihr an manchen Stellen droht, nicht ihr selbst zu sein, sondern in die Rolle der Verführerischen, Interessanten, Begehrnswerten zu schlüpfen??
Liebe HHeart!

Also ich finde schon, dass ich sehr weit zu meinen wesentlichen Kernthemen vordringen kann. Der Verliebtheitsaspekt diente manchmal sogar stimmulierend- ein Motivator, auch an schwierigen Themen dranzubleiben. Allerdings kann es schon sein, dass das Bedürfnis ganz angenommen zu werden dazu führte, meine dunkelsten der dunklen Seiten in mir allerhöchstens zu streifen. Allerdings tat ich dies auch gegenüber meiner Supervisorin, zu der ich eine starke Bindung hatte...
Das Verliebtsein ist aufgrund vieler krisenhaften Ereignisse gar nicht ständig wie eine Glocke über uns gehangen. Es gab auch lange Phasen, wo man sich ausschliesslich sehr nüchtern auf Sachthemen konzentrierte, an den vielen "Baustellen" arbeitete und die Übertragungsebene eher verkümmern liess.

Meiner Wahrnehmung nach, bin ich natürlich & wahre meine Authentizität, in dem ich einfach bin wie ich bin und was ich in die Therapie mitbringe. Es ist mir möglich zu meinen unzähligen Defiziten zu stehen, nehme mir oftmals kein Blatt vor den Mund- und sehe ihn jetzt auch nicht total verklärt durch eine rosaBrille- heize ihm manchmal ganz schön ein- wenn ich die eine oder andere Ungerechtigkeit wittere.
Inzwischen, jetzt, wo Therapie für mich einfach eine zusätzliche UNterstützung bei Alltags - und Allerweltsproblemen ist, kann ich mir gut eine Thera bei einem Mann vorstellen. Verlieben wär nicht mehr gefährlich.
Verlieben ist mEn. meist verbunden mit einem grossen Potential gefährlichen Risikos liebe HH!
Es ist ein Akt des sich seelischen Auslieferns, des Loslassens der eigenen Kontrolle, des Aufgehens im anderen, des sich selbst ein Stück weit Verlierens und auch Wiederfindens...
Mal ehrlich- ein Abenteuer ohne Risiko- führt sich das nicht adabsurdum? Ist es nicht auch das, was Dich in Wahrheit beängstigt- der eigene Kontrollverlust- und andererseits auch das, wonach Du Dich so innig sehnst?
"Die Theorie bestimmt, was wir beobachten können." (Einstein)

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Thread-EröffnerIn
Tara
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Beitrag So., 20.09.2009, 19:46

Hey Sandy, würdest Du eigentlich mit Deinem Thera Sex haben, wenn er Dir auf Deine Angebote einsteigt?
"Die Theorie bestimmt, was wir beobachten können." (Einstein)

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SamuelZ.
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Beitrag So., 20.09.2009, 20:06

Hey Sandy, würdest Du eigentlich mit Deinem Thera Sex haben, wenn er Dir auf Deine Angebote einsteigt?


welche Angebote? Soweit sind wir doch noch gar nicht, oder? Meine Phantasie ist der Realität schon Meilen voraus, ist durchgegangen wie ein räudiger Hengst der die Stute riecht.
Ich muss das jetzt erst einmal sacken lassen, tara....
Also du meinst jetzt so ganz real? Wie jetzt? Sex in der Praxis auf dem Boden und so?

Realitäts-gehemmt
Sandy

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