Internetsucht

Sogenannte "nicht substanzbezogene" Süchte wie Internetsucht, Computersucht, Fernsehsucht, Kaufsucht u.dgl. können hier diskutiert werden.
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Georgine
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Beitrag Di., 24.02.2009, 23:13

dass einige Bevölkerungsschichten in dieser Hinsicht stärker gefährdet sind, abhängig zu werden, als andere.
würde mich mal intressieren, welche das sein sollen....
zumindest ist es aber schonmal nicht so passiv wie das fernsehn, sondern interaktiv und geselliger, wenn man das will..
Zuletzt geändert von Georgine am Di., 24.02.2009, 23:16, insgesamt 1-mal geändert.

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Saul
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Beitrag Di., 24.02.2009, 23:15

Aus dem Tagesspiegel:

Deutsche surfen fast eine Stunde täglich im Internet. Laut einer neuen Studie verbringen die Deutschen immer mehr Zeit im Netz: 58 Minuten pro Tag sind Erwachsene hierzulande online.

Frankfurt/Mainz - In Deutschland surft jeder Erwachsene im Schnitt täglich 58 Minuten lang im Internet. Das ergab die diesjährige Onlinestudie von ARD und ZDF, die am Freitag vorgelegt wurde. Parallel zur steigenden Internetnutzung bleibe allerdings der Rundfunkkonsum im ersten Halbjahr 2008 stabil: Beim Durchschnittsbürger laufe täglich 225 Minuten lang der Fernseher und 185 Minuten lang das Radio - ebensoviel wie im Vorjahreszeitraum. Das Internet habe sich damit noch vor den Zeitungen fest "auf Platz drei der tagesaktuellen Medien" etabliert, erklärte die ARD/ZDF-Medienkommission.

Internet für Jugendliche wichtigstes Medium

Ein anderes Bild zeichnet die Studie dagegen bei den 14- bis 19-Jährigen: Diese verbringen mit zwei Stunden Surfen täglich mehr Zeit im Internet als vor dem Fernseher (100 Minuten) oder Radio (97 Minuten). 92 Prozent von ihnen nutzen multimediale Anwendungen und schauen zum Beispiel online Videos. Auch in der Gesamtheit der Internetnutzer ist das Interesse an Bewegtbildern im Netz laut Studie um zehn Punkte auf 55 Prozent gestiegen.

Der Mehrheit der Anwender dient das Internet allerdings weiterhin zur Informationsbeschaffung. Dies steht für 62 Prozent an erster Stelle. 19 Prozent suchen vor allem virtuelle Unterhaltungsangebote. Etwa die Hälfte aller Onliner ruft so mindestens einmal wöchentlich Nachrichten und Informationen aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Sport ab.

Insgesamt fast zwei Drittel der Erwachsenen in Deutschland sind der Studie zufolge überhaupt online - dabei haben Jüngere eher einen Internetzugang als Ältere. So sind es bei den 14- bis 29-Jährigen inzwischen 96 Prozent, während von den über 60-Jährigen nur 29 Prozent im Netz aktiv sind. Sie haben laut Studie allerdings mit elf Prozent die höchsten Zuwachsraten. Für den Repräsentativteil der Onlinestudie 2008 befragten ARD und ZDF im März und April insgesamt 1802 Menschen.

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Georgine
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Beitrag Di., 24.02.2009, 23:21

Beim Durchschnittsbürger laufe täglich 225 Minuten lang der Fernseher
puh, über 4 stunden im durchschnitt!

@saul
Verdammt. Habe gerade bemerkt, daß ich mit nicht geringem Abstand die Top-Poster-Liste der letzten 24 Stunden anführe.
sowas ist aber auch nich ohne
[1.24% aller Beiträge / 2.64 Beiträge pro Tag]
1,24% der forumsbeiträge also von ein und derselbsen person...

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StefanM
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Beitrag Mi., 25.02.2009, 13:31

Heyho Kamikatze!

(Gibts unter "Kosmopoliten" eigentlich auch eine eigene Grußformel, so wie bei den Freimaurern oder so? )
kamikatze hat geschrieben:ich kam für mich heute offline zum schluss, dass ich die zwei stunden täglich, die ich so vor dem Inet verbrate (und für mich bedeuten diese zwei stunden enorm viel, also besteht für mich auch ein realer leidensdruck) auf Kosten von was anderem gehn. so.
daran werde ich weiterknabbern.
Das ist bei mir genau so. Man darf nicht vergessen: 2-3 Stunden täglich sind für jemand, der eben nur diese Zeit täglich zur freien Verfügung hat, sehr viel (viel zu viel). So gesehen ist das mit der Stundenzahl alles sehr relativ zu sehen. Hinzu kommt ja noch der Punkt, wo man die eigenen "Engagement-Ressourcen" reinsteckt. Dass das I-net da sozusagen eine Stelle besetzt, die man intellektuell, emotional, kontaktmäßig usw. sonst anders ausfüllen würde, hatten wir ja schon weiter oben (und wir wollen ja kein Hamsterrad produzieren ).

Ich finde es voll gut, dass Du diese "Gefahr" für Dich erkennst und Dich dem stellst, nicht die Augen davor verschließt. Das spricht dafür, dass Du im Kern einen guten Kontakt zu Dir selbst hast - ein Gespür dafür, dass Dir sagt, was Dir gut tut und was nicht.

Entscheidend scheint mir zu sein, was man draus macht. Man kann schon mal ein bißchen in die ein oder andere Richtung überlegen, wo denn die eigene Tendenz zur Internet-Sucht herkommt (andere Menschen sind ja teilweise gar nicht anfällig).

Im Kern scheint mir die Lösung aber so einfach, dass sie fast banal klingt: Man muss einfach in der Zeit, die man sonst online verbringt, irgendwelche andere Sachen machen.

Und für hardcore-Fälle gibt es ja die Selbstsperre, die ich oben erklärt habe (@Antonia: Es funktioniert so, Du hast es nur nicht kapiert - tschuldigung, dass ich das so hart sage).
The whole man must move at once!

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kamikatze
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Beitrag Mi., 25.02.2009, 22:39

Lieber Stefan,
StefanM hat geschrieben:(Gibts unter "Kosmopoliten" eigentlich auch eine eigene Grußformel,
KA; ich vermut mal in kürzelform, die auch den eingeweihtenstatus markiert. sollen wir was definieren?

hab einen für uns drei
ChaiStauffenbergHardcoreTrioInternetkosmopolitisch gibt zum Gruss:
CSHTI:

diese buchstaben neu zusammengestellt gibt ....
ach stuss beiseite. lieb von dir, dass du mein echtes ansinnen dahinter wieder ausgraben tust.
StefanM hat geschrieben:So gesehen ist das mit der Stundenzahl alles sehr relativ zu sehen
genau!

das führt mich zur frage, die mich die letzten paar tage beschäftigt hat:
was steckt bei mir eigentlich dahinter. verschiedenes, eine auswahl:
1. entspannen-wollen (ähnlich wie bei anderen vielleicht TV)
2. frust abbauen, indem ich hier einen streit vom zaun reisse (ist schon lange nicht mehr vorgekommen )
3. von meinen pflichten mich ablenken
4. mich selbst sabotieren, in dem ich mir eigentlich zeit nehme für dinge, die mir wirklich gut tun.


im moment kann ich meine verhaltensmuster zu den vier obigen kategorien zuordnen. also ist mein jetziger stand, dass ich mich zum besipiel jetzt da ich chreibe, mir vor augen halte, warum ich surfe....

habe ich meine hausaufgaben gut gemacht, herr privatdozent?
StefanM hat geschrieben:Im Kern scheint mir die Lösung aber so einfach, dass sie fast banal klingt: Man muss einfach in der Zeit, die man sonst online verbringt, irgendwelche andere Sachen machen.
ja logisch. aber die crux dabei ist doch eher, so eingeschliffene routinen zu durchbrechen.
StefanM hat geschrieben:Entscheidend scheint mir zu sein, was man draus macht.
ich bin nun mal guter hoffnung, dass der erste schritt des mir selbst auf die finger schauens, mich einwenig weiterbringt.

deshalb ziehe ich mich jetzt auch wieder ins RL zurück

wie gehts denn eurer selbsterfahrung in bezug aufs Internet? Verbringt ihr hauptsächlich hier in diesem forum die zeit, oder wie ist das konkret?

gruss an ALLLE!
Ich rotiere höchstens,
wenn ich Opfer des Rotationsprinzips werde...

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Saul
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Beitrag Do., 26.02.2009, 00:14

Parole: T I S C H !
kamikatze hat geschrieben:wie gehts denn eurer selbsterfahrung in bezug aufs Internet? Verbringt ihr hauptsächlich hier in diesem forum die zeit, oder wie ist das konkret?
Wäre ja nett gewesen, wenn du der Cosmo-Gang als gutes Beispiel vorangegangen wärst und deine Frage als Erste beantwortet hättest. Aber macht nix - ich fang mal an:

Also, zur Zeit schreibe ich auch hin und wieder noch in einem (kosmo-)politischen Forum. Dort liegt der Diskussions-Schwerpunkt natürlich ein bisschen anders als hier. Und ich muß sagen, daß es mir in besagtem Forum besser gelingt als hier, distanziert zu bleiben, was wahrscheinlich daran liegt, daß meine psychischen und sozialen Defizite dort weniger oft angesprochen werden. Wenn es um den Entspannungs-Faktor geht, so ist dieser dort wesentlich höher als hier zum Beispiel. Zeitlich "aufwändiger" ist aber definitiv in letzter Zeit die Beschäftigung mit dem PT-Forum.

Das war`s bei mir auch schon. Mit diesen beiden Foren bin ich täglich nicht mehr oder weniger als 0,5 bis 8 Stunden online. Allem anderen im Netz ziehe ich aber lieber mein prickelndes Real-Life vor....

Gruß,
Saul

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pilates
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Beitrag Do., 26.02.2009, 09:33

Schön, dass die Diskussion jetzt wieder persönlicher wird. Vorher, das kam mir schon ein bißchen seltsam vor: Potentiell internet-süchtige diskutieren im internet ihre potentielle Sucht...
Mir wqar folgendes wesentlich:
Antonia schrieb:
Ich bin ganz alleine!!! Es faellt so schwer aufs Internet zu verzichten weil ich mich sooo einsam fuehle.

Naja, wenn du allein bist muß das ja nicht zwangsläufig bedeuten, daß du auch einsam sein mußt. Da spielt es bestimmt auch eine nicht geringe Rolle, wie und ob du dich mit dir selbst beschäftigen kannst.

Wenn ich auch noch so alleine war - mir wurde nie wirklich langweilig. Denn mir fällt es nicht allzu schwer, mich mit Dingen zu beschäftigen, ohne daß auch noch andere Menschen daran teilhaben bzw. teilnehmen. Ich kann ganz gut alleine sein und ziehe das oftmals sogar dem vor, mich ständig mit Menschen zu umgeben.
Im realen Leben ist halt nicht immer einer um die Ecke verfügbar, der gleiche Interessen hat. Oder auch nur zur Ablenkung. Das ganze ist also eine Frage der inneren Haltung: finde ich was in mir, bei dem ich bleiben kann, wenn mein reales Umfeld nicht beglückend ist? Oder suche ich die virtuelle Ablenkung? Dann ist das Netz ne Droge.
@Antonia: Du suchst programm, das online-Zeit managst. Parental Control ist Dein Freund. Besorg Dir jemand, der das Passwort für Dich hat. Und wenn Du es knacken willst: setz Dich mit Deinem Sucht verhalten auseinander.
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Nurse_with_wound
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Beitrag Do., 26.02.2009, 11:44

@pilates ich habe mir das besorgt, ich weiss nicht ob ich da was uebersehen habe, bis jetzt habe ich nur gesehen, dass das Programm die PC Zeit managet und den Rechner auschaltet. Wo ist die Option nur fuer Onlinezeit? Muesste man irgendwo die ip adresse vom router eintragen
Ich bin auf den PC angewiesen!
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Beitrag Do., 26.02.2009, 12:11

mein Freund will aber seinen Rechner nicht passwort schuetzen also muss ich wohl auf kalten entzug verzichten.
Er hat aber angekuendigt dass er mit mir schimpft wenn ich an seinem Rechner sitze das kaufe ich ihm nicht so ab.
Ich glaube ich muss es wohl eher mit selbstkontrolle versuchen .
Ich habe beobachtet, dass ich mich auch lieber online langweile . Spaetestens da sollte ich offline gehen.
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StefanM
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Beitrag Do., 26.02.2009, 13:02

Antonia hat geschrieben:mein Freund will aber seinen Rechner nicht passwort schuetzen (...)
Ich habe beobachtet, dass ich mich auch lieber online langweile . Spaetestens da sollte ich offline gehen.
Könnte auch ein Weg sein: Du kaufst Dir eine Küchenuhr (so eine, die man auf eine bestimmte Zeitdauer einstellen kann und die dann schellt). Die stellst Du Dir jedesmal, wenn Du online gehst, auf 10 min. Wenn sie dann klingelt, guckst Du, ob die Seite, auf der Du gerade bist, wirklich interessant ist und sie dem entspricht, was Du eigentlich im Netz vorhattest. Wenn nicht, schaltest Du den Compi aus und nicht vor Ablauf einer Stunde wieder ein.

Aber, Antonia, ganz ehrlich: Ich hab nochmal drüber nachgedacht, warum Du hier weiter einen auf technische Schwierigkeiten machst, wo ich Dir oben haarklein erklärt habe, wie die Sperrung funktioniert (jedenfalls auf Deinem eigenen Compi). Zuerst hab ich wirklich an ein Verständnis-Problem geglaubt, inzwischen bin ich da etwas stutzig geworden. Deine Erklärungen, warum das nicht funktionieren soll, gehen immer so verblüffend an dem vorbei, was ich geschrieben habe, dass ich glaube: Du willst es nicht verstehen. Weil, dann gäbe es für Dich keinen Weg mehr, hier widerspruchsfrei aufzutreten, nach der Devise: Ich wollte mich ja sperren, aber es ging nicht, deswegen bin ich noch hier.

Denk da mal drüber nach. Entschuldige, dass ich da so nachhake, aber mich regt es schon auch etwas auf, weil ich Dir nun schon zweimal haarklein erklärt habe, wie Du Dich sperrst, und mir da auch Mühe gegeben habe, es idiotensicher zu erklären.

Ich erklär Dir z. B. lang und breit, wie Du Deinen Internet-Zugang sperrst. Dann kommst Du, und sagst, das ginge nicht, weil Du "seiest auf Deinen PC angewiesen". Ist doch Quatsch mit Soße. Wenn Du meine Ausführungen liest, da geht es gar nicht um PC-, sondern eben um Internet-Sperre. Den PC kannst Du völlig ohne Einschränkung benutzen.

Genau dasselbe mit Deinem Freund. Wenn der sich nur mal fünf Minuten mein Posting durchlesen würde, könnte er mit einem Arbeitsaufwand von 5-20 Minuten seinen PC so einrichten, dass er ins Netz kann, Du aber nicht (je nach dem, was er vorher deinstallieren muss, es gibt da übrigens sogar auch noch andere Wege, die Funktionalitäten seines PCs zwischen Dir und ihm "aufzuteilen").

Irgendwie kommt mir das etwas konstruiert vor, wie Du Dir hier die "Unmöglichkeit einer Sperre" herbeireden willst.

Zum anderen später...
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Nurse_with_wound
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Beitrag Do., 26.02.2009, 13:17

Stefan M ich sitze gerade am Freunds Rechner
und es ging um parental control, entweder sind wir beide zu doof ich und mein freund (er sicher eher nicht), und haben die option nicht entdeckt, oder die ist bei parental control programm gar nicht vorhanden. Parental control schaltet den rechner ab.
Ich moechte nicht internet explorer wegmache, falls ich das internet WIRKLICH brauche. Zb alle Skripte sind im Internet. Eine Stunde Internetzugang pro Tag wuerde reichen.
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StefanM
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Beitrag Do., 26.02.2009, 14:01

Hm, Antonia, also nix für Ungut, aber irgendwas stimmt da nicht.

So ins Blaue hinein geb ich jetzt einfach mal ne Vermutung ab: Dass Dein Freund wesentlich tiefer in Deiner ganzen Internet-Sucht-Geschichte drinsteckt, als es bisher hier Thema war.

Da sind einfach zu viele Widersprüche: Du schreibst einerseits, er ist ein Computer-Nerd - andererseits behauptet er, er könne seinen Compi nicht Passwort schützen "wegen bestimmter Programme". Geh mit der Ansage mal in ein Computer-Forum, die lachen sich tot.

D. h., erste Hypothese: Der will nicht, dass Du vom Internet loskommst. Was könnten die Gründe dafür sein? Ist er selbst süchtig, und will nicht, dass Du durch Deinen Ausstieg ihm sozusagen "den Spiegel vorhältst"?

Irgendwie erscheint es mir mindestens so, dass Euer Internet-Konsum so etwas wie eine wichtige Basis Eurer Beziehung ist. Und diese gefährdet, wenn Du da ausbrichst. Und sei es nur, dass Du sozusagen, wenn Du aus der gemeinsamen "Droge" wieder aussteigst, wieder klar im Kopf wirst und einen ungeschminkteren Blick auf die Beziehung wirfst. Schon das könnte sein "Gefahr-Bewusstsein" antriggern.

Was auch immer es ist: Wahrscheinlich spürt er das, und torpediert deshalb Deine Ansätze. Weil wenn er wirklich nur ein bißchen was von Computern versteht, dann hat er in 5 Minuten es so eingerichtet, dass Du nur noch ins Netz kommst, wenn Du beruflich was brauchst. Und ich schätze es so ein, dass Du das auch spürst, dass mit dem Internet-Entzug für ihn zugleich die Beziehungs-Frage gestellt ist, und bist deswegen in diesem Punkt nicht konsequent. Schwankst hin und her.

Ich an Deiner Stelle würde Deinem Freund in diesem Punkt klarere Ansagen machen. Ihm sagen, dass Du keinen für Dich frei zugänglichen Computer in Eurer Wohnung duldest. Diese "klarere Ansage" würde aber voraussetzen, dass Du im Ernstfall tatsächlich bereit bist, die Beziehungsfrage zu stellen.

Soweit seh ich Dich bisher nach Deinen Beiträgen noch nicht, aber das kann ja noch werden.
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pilates
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Beitrag Do., 26.02.2009, 14:05

Also ich komm jetzt natürlich nicht in die Adminstration von PC. Aber ich kann auf das PC-Symbol in der Task-Leiste rechtsklicken, gehe dann auf "view restrictions". Da ist angegeben:
Computer time limits,
online time limits,
Computer time table,
online time table.
D.h. für beides kann man eintragen, wieviel man darf - separate Limits pro Tag, Woche Monat setzbar! - und wann man darf, wie auf nem richtigen Stundenplan. Und ich kann sehen, was ich schon verbraucht hab.
Und die Administration kann auch regeln, welche Programme zB bei "online limit exceeded" gesperrt werden, also zB IE, FF oder auch Mail-Progs. Die lass ich zB ungesperrrt, weil ich die jobmäßig brauch.
Und bei "online limit exceeded" schließt er die einfach. Nur bei PC-Zeitüberschreitung fährt er runter. Das hab ich aber abgeschaltet.
Viel Erfolg!
Pilates

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(V)
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Beitrag Do., 26.02.2009, 14:32

Antonia,

wie ist denn dein aktueller Status?

Bei mir ist derzeit wieder schlimmer. Einerseits einen Rückfall in den Grübelzwang, und entsprechend auch die PC-Zeiten. Aber ganz aktuell spüre ich es wieder: Je mehr man es sich zwanghaft verbietet, um so mehr sitzt man dran. Allein der Gedanke: "Ich MUSS... dies und jenes..." ist eigentlich schon pures Gift. Nicht nur beim Internet, auch bei jeder Diät und überhaupt jeder Verhaltensänderung oder Sucht. Wenn ich z.B. nur daran denke, dass mir die Kippen zu neige gehen... schwups...werd ich so nervös, dass ich gleich doppelt so viel rauche. Wenn ich daran denke, dass ich jetzt nichts mehr essen darf weil ich Diät machen will... schwups... bekomm ich Heißhunger auf Chips. Ergo, wenn ich daran denke, dass ich mit dem PC-Konsum aufhören MUSS, und zwar jetzt sofort, mir den kalten Entzug vorstelle und mir sage, dass ich dies und jenes nicht mehr darf... uuh... da werd ich gleich ganz kirre im Kopf und klammer mich erst Recht an meine Tastatur!

Deswegen meinte ich bereits ganz am Anfang bereits, dass ich nichts vom kalten Entzug und Verboten halte. Außerdem, immer schön positiv formulieren. Nicht denken: "WENIGER PC!" sondern "MEHR SCHÖNE ANDERE FREIZEITAKTIVITÄTEN." Nimm dir doch nicht vor, wie viele Stunden du weniger am PC sein willst. Denk lieber dran, wie viele Stunden du für was anderes nutzen willst! Ich hab damit gute Erfolge erzielt. Auf meinem Plan steht schon seit langen nicht mehr 1 bis 2 h am PC, oder "nur alle x Stunden Email/Foren abfragen", sondern da steht drauf: "x Stunden was Schönes und Anderes machen!". Und wenn ich dann noch Zeit und Lust habe, der Rest gehört ganz nach Gutdüng wieder dem PC. MIt einem großen: ICH DARF! Weil ich mich ja auch um alle anderen Bereiche gekümmert habe!

Gut, ich erwähnte es schon. Der Haken ist noch, dass man den PC nicht als Belohnung ansehen sollte. Aber das ist dann wohl der nächste Schritt.

Und ich weigere mich noch immer gegen den Alkoholiker-Vergleich. Internet-Sucht ist KEINE körperliche Sucht.

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StefanM
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Beitrag Do., 26.02.2009, 20:43

CSHTI Kamikatze!
kamikatze hat geschrieben:das führt mich zur frage, die mich die letzten paar tage beschäftigt hat:
was steckt bei mir eigentlich dahinter. verschiedenes, eine auswahl:
1. entspannen-wollen (ähnlich wie bei anderen vielleicht TV)
Ist bei mir auch so, wobei mir Internet häufig zwar sozusagen als "Einstiegs-Kick" die größere Entspannung gibt, mich im Endeffekt aber weniger entspannt als Fernsehen oder Buch. Will sagen, wenn ich 2 Stunden Internet, Fernsehen und Buch vergleiche, bin ich nach dem Netz am wenigsten entspannt (keine Ahnung, ob Du verstehst, was ich meine, sonst nochmal nachfragen ).
2. frust abbauen, indem ich hier einen streit vom zaun reisse (ist schon lange nicht mehr vorgekommen )
Ich staune immer, weil ich glaube, das ist fast das "inoffizielle Programm" so ziemlich aller Foren.

Ich glaube, über Foren werden viel mehr Emotionen abgebaut, als man anhand der scheinbar rationalen, themenbezogenen Diskussion so denken sollte. Eigentlich ist die Diskussion sogar primär ein emotionales Geschehen (vielleicht abgesehen von sehr fachlich orientierten Foren). Da bin ich wieder bei meinem topic "rationale Diskussion als Ausdrucksmuster der Liebe".
3. von meinen pflichten mich ablenken
4. mich selbst sabotieren, in dem ich mir eigentlich zeit nehme für dinge, die mir wirklich gut tun.
Mit dem Gedanken der Selbstsabotage bin ich immer vorsichtig. Ich glaube, wenn man nicht vollkommen pervers veranlagt ist, will man sich schon in der Regel nur Gutes. Nur geht man aufgrund irgendwelcher Verstrickungen halt häufig auf die völlig falsche Art und Weise vor.
StefanM hat geschrieben:Im Kern scheint mir die Lösung aber so einfach, dass sie fast banal klingt: Man muss einfach in der Zeit, die man sonst online verbringt, irgendwelche andere Sachen machen.
ja logisch. aber die crux dabei ist doch eher, so eingeschliffene routinen zu durchbrechen.
Genau, aber eben das schafft man nur, indem man sie durchbricht. Kein noch so kluger Gedanke der Welt schaltet den Computer für Dich ab. Ich glaube, das ist eine Sache, die hier manchmal etwas untergeht: Das nämlich auch eine noch so filigrane Selbsterkenntnis, ja nicht einmal der Wille etwas zu Verändern das Handeln selbst ersetzen kann. Wie eine andere Posterin hier das mal so schön formuliert hat: "Hier" kann man ja nichts tun, außer zu verbalisieren. Genau deshalb geht das aus dem Blick: dass man Verhalten ändert, indem man Verhalten ändert.

Ich weiß nicht, ob Du das auch kennst, aber ich glaube, gerade wenn man nicht völlig auf den Kopf gefallen ist, spielt sich da im Hirn oft folgende Schleife ab: "Ich habe ein großes Problem. Und wenn jemand so Intelligentes wie ich ( ) ein großes Problem hat, dann muss die Lösung schwierig sein. Ich muss also viel Nachdenken, bis ich die Lösung gefunden habe. Einfach dagegen kann die Lösung nicht sein, entsprechende Vorschläge müssen falsch sein. Weil sonst hätte ich sie ja längst gefunden.

Man sträubt sich sozusagen dagegen, dass die Lösung so einfach sein soll (einfach mal den Compi aus und was anderes machen).
wie gehts denn eurer selbsterfahrung in bezug aufs Internet? Verbringt ihr hauptsächlich hier in diesem forum die zeit, oder wie ist das konkret?
Zur Zeit praktisch ausschließlich hier. In ein paar eher berufsbezogenen Foren/blogs schau ich öfter vorbei, insgesamt zu häufig, da sich dort zur Zeit nichts interessantes tut. Hier im PT verfolge ich zurzeit auch nur noch diesen thread. Die Intensität ergibt sich zur Zeit für mich vor allem daraus, dass ich die Themen, die ich hier durchgepostet habe (vor allem PT und Internet-Sucht) schon auch sehr intensiv durchdenke. Ich bin also sozusagen auch in der offline-Zeit viel mit meinen Gedanken "hier".

LG, Stefan

P. S.: Was mir noch aufgefallen ist: In Deiner Liste kommt irgendetwas wie "Kontaktbedürfnis" nicht vor. Tatsächlich kein Aspekt bei Dir?
Zuletzt geändert von StefanM am Do., 26.02.2009, 22:06, insgesamt 1-mal geändert.
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