Ende der Therapie spüren?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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candle.
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Beitrag So., 23.04.2023, 21:38

Saly hat geschrieben: So., 23.04.2023, 21:22 dann gehe ich halt mal nicht auf deine Beiträge ein,
Sorry nochmal zum Abschluß: Ich meinte dich und marlena, du gehst nicht auf marlenas Beiträge ein. Mich meinte ich gar nicht. Sieht man ja jetzt wieder, dass ihr euer Gespräch miteinander nicht weiter führt.

So: :verziehmich:
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lisbeth
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Beitrag So., 23.04.2023, 21:42

Saly hat geschrieben: So., 23.04.2023, 18:57
Ich bin dann so überfordert und irritiert, dass ich meine Bedürfnisse überhaupt nicht mehr spüre. Das „gute“ an meiner Kindheit war ja, dass ich keine Bedürfnisse spüren brauchte, weil sie sowieso übergangen wurden und unwichtig waren. Aber das wird mir jetzt zum Verhängnis wenn jemand wie der Therapeut darauf besteht, dass ich entscheiden soll.
Damit bringst du ihn aber auch gleich in die Rolle des "Bösen" - ganz schön starker Tobak: Es wird dir zum Verhängnis, der Therapeut "besteht" darauf... Ich glaub, da siehst du ihn in der Rolle wie deine Mutter (?) früher.
Wie wäre es, wenn du versuchst, ihn mehr in der Rolle des Verbündeten zu sehen?

Du könntest das ja auch erstmal für dich umformulieren:
Du darfst selbst entscheiden.
Du darfst das in deinem Tempo machen.
Einen Schritt nach dem anderen.
Der Therapeut unterstützt dich dabei und ist eine Art 'Pfadfinder' an deiner Seite, der dir bei der Orientierung in deinem eigenen Dschungel hilft.

Und ja, dieses "früher" wo alles scheinbar so klar und vorgegeben war kenne ich auch - aber auf andere Art und Weise. Und ich hatte auch viele Momente der Überforderung wo mir das auf einmal wieder wahnsinnig "attraktiv" vorkam. Bei genauerem Nachdenken: Nicht wirklich.
Was gegen die Überforderung hilft: Verlangsamen. Runterschalten.
Nicht alles auf einmal entscheiden wollen oder müssen.
Sich klar machen, dass kaum eine Entscheidung unumstößlich ist.
Aber anfangen damit musst du selbst, das nimmt dir niemand ab.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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Saly
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Beitrag Mo., 24.04.2023, 06:39

Ja Lisbeth das würde ich so gerne. Ihn in der Rolle des Verbündeten sehen und mit ne ihm in meinem Tempo und weniger Druck arbeiten. Aber genau da kommt die Verunsicherung dazu, weil er mehrfach das Ende und meine fehlende Motivation angesprochen hat, sobald mal was von einer auf die andere Stunde nicht geklappt hat.

Ich bin einfach nicht sicher, ob er so ein Verbündeter sein kann. Oder ob es einfach nicht mit seiner Arbeitsweise zusammen passt.

Und ja: ich sehe gefühlt jeden, der mir näher kommt in der Rolle meiner Mutter und bin sofort misstrauisch.
Das verrückte ist, das mir das eigentlich klar ist. Aber so gefühlsmäßig schwankt es immer ganz von einem extrem. Das isr vermutlich die Verwirrung und Überforderung. Und ja, Verlangsamen ist genau das was ich bräuchte, das ist gerade stimmig für mich.

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Saly
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Beitrag Mo., 24.04.2023, 07:39

candle. hat geschrieben: So., 23.04.2023, 21:38 Sorry nochmal zum Abschluß: Ich meinte dich und marlena, du gehst nicht auf marlenas Beiträge ein. Mich meinte ich gar nicht. Sieht man ja jetzt wieder, dass ihr euer Gespräch miteinander nicht weiter führt.

So: :verziehmich:
Ich weiß, dass du mich und Marlena meinst. Aber vielleicht könntest du diese Sticheleien einfach mal gut sein lassen und dich auf den Thread beziehen, wenn du schreibst. Ist es wirklich wichtig, wie weit und über welche Kanäle sie und ich unsere Gespräche führen?

Ich meinte aber tatsächlich dich. Die Sache mit „wie eindeutig soll es denn noch sein?“ und die Kabbeleien mit den anderen Usern. Dinge die mit dem Thread nichts zu tun haben. Und im Anschluss die Ansage an andere, was hier zum Thread passt oder Spekulation ist oder sonst was.

Ich Blick da oftmals nicht durch bei deinen Gedankengängen, deswegen geh ich manchmal nicht drauf ein.

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candle.
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Beitrag Mo., 24.04.2023, 09:06

Saly hat geschrieben: Mo., 24.04.2023, 07:39 deswegen geh ich manchmal nicht drauf ein.
Ich habe nie geschrieben, dass ich mich persönlich benachteiligt fühle mit deinen Antworten an mich. :!!:
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Saly
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Beitrag Mo., 24.04.2023, 09:08

Dann ist ja gut. Marlena glaub übrigens auch nicht ;-)

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candle.
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Beitrag Mo., 24.04.2023, 09:13

Wenn dich die Nebendiskussionen stören, dann lasse sie doch vom Admin rauslöschen.
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Arakakadu
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Beitrag Mo., 24.04.2023, 09:18

candle. hat geschrieben: Mo., 24.04.2023, 09:13 Wenn dich die Nebendiskussionen stören, dann lasse sie doch vom Admin rauslöschen.
Oder du haltest dich einfach zurück....

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candle.
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Beitrag Mo., 24.04.2023, 09:31

Ich habe Saly geschrieben und nicht dir marlena. Ich schrieb ja schon, dass du hier irritierend wirkst auf mich.
Meine Lösung ist nun definitiv dich für mich zu sperren marlena, damit erledigt sich meine Irritation und ich kann mich ganz allein auf Saly konzentrieren.

Also marlena alles Gute dir!

candle
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Saly
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Beitrag Do., 27.04.2023, 15:10

Ich komme gerade von meiner Stunde und versuche mal meine Gedanken zu sortieren.

Wir haben viel über Eigenverantwortung, Trigger und Muster gesprochen.
Ich hab ihm zu Beginn ziemlich viel an den Kopf geklatscht wie es mir in den letzten 2 Wochen so ging.

Wir haben dann zusammen erarbeitet (oder er hat mir erklärt), wo das Problem liegt. Für mich ist alles was mit Druck und Zwang hat ein Trigger. Für ein altes Muster. Dieses Muster ist ein eine Art wütendes Kind, dass sich in keinem Fall begrenzen lassen will. Seine Sicht der Dinge, die er mir vor 2 Wochen dargelegt hat, hat dieses Muster extrem aktiviert. Es lässt sich also von außen triggern, wenn ich das Gefühl habe, dass mich jemand bevormundet, vernachlässigt oder meiner Freiheit beraubt. Wohl bemerkt, dass er das natürlich nicht macht, aber das ist es was bei mir direkt anspringt. Die Therapie-Situation an sich ist ein Trigger für dieses Muster.

Dieses Muster springt aber auch an, wenn ich mich selbst begrenzen soll. Sprich nicht mehr Erbrechen soll (zB). Auch dann fühle ich mich direkt bevormundet und übergangen. Ich boykottiere und torpediere. Heute wurde ich total wütend in der Stunde.

Er sagt (das hat er schon öfter), dass diese Tatsachen die Therapie sehr komplex macht. Es ist einfach kompliziert, weil ich jedes Mal in ein Muster Rutsche, wenn er an die gesunde Erwachsene (ich mache Schematherapie) appelliert. Oft gebe ich ihm dann zB sehr gelangweilt antworten und er spiegelt mir dass er merkt, dass ich im Muster bin. Ich nehme die Sache nicht ernst, ich denke gar nicht drüber nach es auch so zu sagen wie ich es meine.

Er sagt, die Selbstbegrenzung ist die höchste Form der Selbstfürsorge. Eine Begrenzung aus Liebe sozusagen, wie man es auch bei Kindern tut. Das wäre die Einstellung, die gut für mich wäre.

Wir sprachen dann über Eigenverantwortung. Seine Therapierichtung geht sehr schnell in die Eigenverantwortung. Er sagt auch das zb TfP da anders arbeitet und es sein könnte, dass es für mich leichter wäre. Weil einfach mal diese ständigen Trigger wegfallen würde, weil ich ein Stück die Verantwortung abgeben kann.

Außerdem könnte es leichter werden (und das war eigentlich seine Message der vorherigen Stunde), wenn mein Leben an sich etwas leichter wird. Wenn die Kinder größer werden, ich weniger funktionieren muss und eben ganz allgemein weniger Zwängen ausgesetzt werde.

Tja und ich hab jetzt sicher ganz viel vergessen, aber gerade zumindest bin ich wieder massiv irritiert und nicht schlauer als vorher.

Achso und die Rahmenbedingungen sind so, dass ich jederzeit weitermachen kann. Alles ist meine Entscheidung. Seine Arbeit beruht aber eben halt darauf, diese Eigenverantwortung recht früh zu übernehmen. Das ist in meinem Fall halt einfach kompliziert und hart und schmerzhaft, das versteht er. Aber wenn ich das möchte, dann macht er das mit mir.

Tja da steh ich jetzt und bin weiterhin ratlos…

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Scars
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Beitrag Fr., 28.04.2023, 06:20

Saly hat geschrieben: Do., 27.04.2023, 15:10 Dieses Muster springt aber auch an, wenn ich mich selbst begrenzen soll. Sprich nicht mehr Erbrechen soll (zB). Auch dann fühle ich mich direkt bevormundet und übergangen. Ich boykottiere und torpediere. Heute wurde ich total wütend in der Stunde.
Das verstehe ich nicht. Für mich liest sich das in dieser Formulierung nicht so, als käme dein Wunsch nach Selbstbegrenzung von innen. Du „sollst“ nicht mehr Erbrechen ist ja auch ein Anspruch, der von außen an dich gestellt wird, oder?

Ich denke du wirst nicht umhin kommen an irgendeiner Stelle die Verantwortung zu übernehmen. Entweder in Richtung Beendigung der Therapie oder bezüglich Fortführung. Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich auch immer ratlos war, weil ich das Konzept der Eigenverantwortung irgendwie auch nicht so recht kannte. :anonym: Fällt mir nach wie vor schwer. Wie würdest du dich entscheiden, wenn es dem Therapeuten einfach völlig latte wäre, was du machst (ist ja eigentlich auch so)? Mit welchen Konsequenzen könntest du leben und mit welchen nicht? Mit hilft es meistens eine Pro-Contra-Liste zu schreiben und mich dann auch daran zu halten. Dieses Hin/Her-Grübeln ist manchmal auch nur Verzögerung einer notwendigen Entscheidung. LG
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Scars
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Beitrag Fr., 28.04.2023, 06:24

Ich hätte wegen der Essstörung zum damaligen Zeitpunkt auch keine VT machen können. Das hat mich auf Entfernung schon abgeschreckt, so wütend hätte mich diese „Bevormundung“ gemacht. Manche Ideen der VT-Therapie fand (finde!) ich auch total entwürdigend.
Remember to leave pawprints on hearts.

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Saly
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Beitrag Fr., 28.04.2023, 07:47

Danke scars. Ja, das Grundproblem bei der Begrenzung ist folgendes: wenn ich die Bulimie loswerden will „muss“ (will) ich mich selbst begrenzen: nicht mehr Erbrechen. Um aus dem „muss“ ein „will“ zu machen, brauche ich eine schätzende, Liebende, fürsorgliche Einstellung zu mir selbst. Sprich: ich gebe mein bestes, ich habe viel erreicht, Rückschläge sind total ok, ich erbreche nicht mehr, weil ich weiß, dass es gut für mich ist. Das Kind mit dem Schokoriegel an der Kasse.

Und während ich diese Sätze schreibe klingen sie in meinem Kopf total passiv-aggressiv und selbst-Nachäffend und alles andere als liebevoll. Ich kann das einfach nicht und weiß nicht wieso. Ich sollte mit mir so umgehen wie mit meinen Kindern. Aber immer sobald ich das versuche, torpediert irgendwas in mir den Versuch. Vermutliche das Muster, dieses kleine trotzige Kind. Irgendwie ist irgendwas bei mir in diesem Kind-Stadium hängen geblieben. Ich bin nicht weiter erwachsen geworden beim Thema Selbstfürsorge.

So ganz greifen kann ich es nicht, aber ich hoffe du verstehst was ich meine.

Und ja ich gebe dir Recht, ich muss eine Entscheidung treffen und zwar bald.

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chrysokoll
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Beitrag Fr., 28.04.2023, 07:59

Vielleicht ist dieser ganze Ansatz mit den Mustern und Teilen für dich einfach falsch.
Für mich war es das bzw. wäre es das.
Ebenso wie so ein strikt verhaltenstherapeutischer Ansatz.
Meine Bulimie ging ebenso wie andere Süchte weg, als ich mich den zugrundeliegenden Problemen gestellt habe.
Mit der richtigen Therapeutin. Und letztlich ohne dauernd an der Bulimie zu arbeiten. Das ging dann sozusagen "von selber".
Ich möchte dich ermuntern da noch etwas anderes zu probieren und nicht immer weiter in diesen Schemaansätzen zu verharren, die dich offenbar nicht weiter bringen

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Saly
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Beitrag Fr., 28.04.2023, 08:08

Danke chrysokoll. Tatsächlich sind das meine derzeitigen Gedanken. Wenn mich die Therapie und die Art zu Behandeln so derart triggert, warum tu ich mir das an? Er sagte selbst, dass es sein kann, dass ein Tfp-Ansatz für mich zunächst leichter ist, weil es weniger um Eigenverantwortung geht. Die Trigger fallen dann eben weg.

Allerdings bin ich momentan eher bei dem Gedanken, die Therapie dort zu beenden und mir erstmal nichts Neues zu suchen. Erstmal versuchen einfach zu Leben. Diese fehlende „selbstliebe“ oder „Selbstfürsorge“ kommt vielleicht auch deshalb nicht auf, weil ich ständig in meinen Problemen grabe und mich das gedanklich so bindet.

Aber ja, wenn ich es nochmal angehen will, sollte ich vermutlich dann schon anfangen nach einem Tfp-Therapeuten zu suchen, bei den Wartezeiten….

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