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Scars hat geschrieben: ↑Fr., 18.08.2023, 07:28
Für mich klingt das noch ziemlich chaotisch bei dir. Hast du einen Essensplan, Sportplan etc. - überhaupt irgendeinen Plan?
Ich glaube nicht, dass es ohne Plan längerfristig funktioniert oder bergauf geht.
Ja klar habe ich einen Plan, sonst würde das ja gar nicht funktionieren. Sonst hätte ich ja nicht schon so viele Fortschritte machen können bzw Verbesserung erzielen..
Ich habe auch monatelang handwerkzeuge bekommen in Richtung VT. Aber was mir am meisten bis jz hilft ist, dass ich nicht mehr alleine bin mit meinem Problem, und jemand fix da ist wenn ichs grad nicht aushalte oder schaffe.
Philosophia hat geschrieben: ↑Fr., 18.08.2023, 08:13
Kein Plan der Welt hat mir etwas gebracht (und ich hatte viiiiele früher)... Essen ging von ganz allein, als ich mich stabiler fühlte und Halt bekam.
Ja das merke ich auch. Ich weiß noch vor 2 Jahren ging es mir so mies dass ich das gefühl hatte alles raus kotzen zu müssen. Das habe ich so gar nicht mehr. Und vl ists wirklich die Stabilität. Ich fühle mich sicherer und stabiler, heule nicht mehr jeden Tag, nicht mehr alles drama. Es ist einfach viel leichter, ich hätte mir das alles nicht gedacht, aber es klappt wenn man dran bleibt.
Was hat dich denn in erster Linie stabilisiert?
Ich glaube leider trotzdem dass es eben immer wieder mal schlechter werden kann aber man dann eben dran bleiben muss und nicht wieder kotzen darf.
Ok, bei mir hätte das nicht geklappt. Aber ich bin generell ein „ich brauche einen Plan“-Mensch. Ohne Plan bin ich meistens einfach planlos und überfordert bin und treffe schlechtere Entscheidungen. Wenn ich dann mal eine Routine verinnerlicht habe geht’s. Ich bin aber einfach auch sehr vergesslich
Mich würde interessieren ob Unzuverlässigkeit in der Therapie euch extrem getriggert hat. Oder vl nicht nur in der Therapie, sondern auch in privaten Beziehungen. Kickt bei euch dann teilweise die Verlustangst so stark rein, dass ihr euch vergessen und verlassen fühlt? Ihr die Beziehungen in Frage stellt. Und wie verhaltet ihr euch dann?
Kontaktiert ihr die Personen um nachzufragen oder distanziert ihr euch bzw zieht ihr euch zurück?
Es interessiert mich deshalb, weil auch das ein sehr wichtiger Entwicklungsschritt ist und ich das alles so gut geschafft habe, momentan aber instabiler bin und nicht in alte Muster fallen möchte zb (essen/erbrechen)
Ich merke immer mehr dass ich durch Ängste in beziehungen die essstörung total stark ausgelebt habe. Ich habe immer noch nicht erbrochen und bin sehr stolz auf mich. Aber tägliche heulattacken und Ängste sind nun wieder an der Tagesordnung. Das einzige was ich mache ist beruhigende Medikamente nehmen. Ich fühle mich in meinen Gefühlen etwas zurück geschmissen und instabil, weil rational aber dass es wieder vergehen wird. Seit ihr bei Verlustangst immer auf einen beziehungsabbruch eingestellt?
Ich bin generell sehr schnell empfindlich wenn ich mich nicht stabil fühle. Wenn mein Partner mal loszieht am Abend fühle ich mich verlassen und habe Angst dass er mich verlassen wird (total irrational, ich hatte das lange im Griff ganz weg ging es nie) und dann kriege ich einen innerlcihen Stress. Denke an nciht anderes mehr. Es sind meine Verlustängste das weiß ich. In der Therapie so, dass mir vorgeschlagen wurde an dem Tag noch über die Stundeneinteilung zu reden (kurz telefonieren und Terminen vereinbaren) weil es sich nicht ausgegenagen ist in der h. Die h war sehr anstrengend und es ging mir schon schlecht. Ich wartete auf den Anruf und es triggerte alles in mir. Es kam weder ein Anruf noch eine kurze Nachricht und ich habe angst dass er das alles mit Absicht macht damit ich draus lernen kann. Ich weiß das ist bescheuert. Aber Vergessen werden, keinen Platz haben macht mir so angst. Wieder.... Ich habe dann mehrere Nachrichten geschrieben (ich weiß total daneben) mit der bitte auch wenn es sich nicht ausgeht zumindest zu schreiben dass es eben nicht geht. Mir war das Telefonat sehr wichtig weil sich die nächsten Wochen ohnehin Pausen ergeben. Dann habe ich immer gleich Angst keinen Platz zu haben. Diese Angst hat sich nie bestätigt und ich hatte das ewig nicht mehr. Aber ich habe dann oft fress und brechattacken geplant. Jz war es so stark dass ich richtig Angst hatte und Beruhigungsmittel nahm. Das betrifft auf private Beziehungen. Aus Schutz heraus lösche ich dann Teilenummer. Ich komme mir etwas dämlich, grenzüberschreitend und verrückt vor. Jz wo alles so gut gelaufen ist wollt ich alles in Kauf nehmen was bedeuten die Bulimie hinter mir zu lassen. Ob das dazu gehört? Das ist echt anstrengend und mir geht es einfach grad sehr schlecht.. Ich glaube dass es ein depressiver Schub ist. Vl vergeht es ganz schnell wieder.
das klingt jetzt für mich nicht nach einem depressiven Schub, aber auch das kannst nur du zusammen mit deinem Therapeuten beurteilen.
Es ist sehr klar dass heftige Gefühle hochkommen wenn du nicht mehr erbrichst. Und die ausgehalten werden müssen.
Alles was du bislang damit zugedeckt hast.
Hast du denn Strategien damit umzugehen, damit zurechtzukommen?
Tägliche Heulattacken, Ängste und Beruhigungsmittel sind keine geeignete, gesunde, hilfreiche Strategie. Pass auf dass du nicht nur "Verlagerung" betreibst. Was gibt dir dein Therapeut an die Hand um da durchzukommen? Was hast du selber an Möglichkeiten?
Immer nur mehr vom Gleichen (Mails, Beruhigungsmittel, hilflos den Verlustängsten ausgeliefert) wird dich nicht weiter bringen
Ich empfinde dein Schreiben schon so beeinträchtig, dass es jetzt eher keinen Sinn macht Ratschläge zu erteilen.
Wichtig scheint mir an diesen Situationen konsequent zu arbeiten, dass die nicht so laufen müssen wie sie es jetzt tun. Es gibt dann doch noch eine Wahl als Medikamentenmißbrauch.
Was ist h.?
Es reicht mir, wenn du dich meldest, wenn es dir besser geht.
Ja chrysolkoll. Ich glaube leider auch dass ich wieder einen Depressiven Schub habe. Angefangen hat es schon vor ein paar Tagen mit starken Misstrauen einer sehr guten Freundin gegenüber. Habe alles in frage gestellt konnte micb nicht abgrenzen. Brauchte den Kontakt, aber konnte ihn nicht annehmen. Dann bin ich nur im bett gelegen habe Verabredungen abgesagt, war sehr traurig und antriebslos. Die Zeit davor war gut, ich spürte kaum Gefühle und dachte es ist besser. Dabei war alles fern angespalten. Es ist wirklich sehr anstrengend. Die Medikamente habe ich verordnet bekommen und nehme ich sehr selten. Wirklich nur wenn es mir so geht.
Ich hoffe nicht dass dies eine Verlagerung ist. Geht das so schnell? Mir ging es teilweise ja mit erbrechen auch so. Aber eins steht fest. Ich will diese essstörung loswerden und mein Verhalten verändern und alles aushalten. Aber dazu brauche ich meine Therapie. Und gerade fühle Ich mich allein gelassen und ignoriert. Man könnte ja auch schreiben dass er einen anderen Tag meinte oder wir uns ja sowieso morgen sehen. Das wäre alles ok. Es geht darum dass ich micb reinsteigere und denke ich habe was falsch gemacht und werde bestraft. Es ist das nocb nie eingetreten. Trotzdem habe icb Angst.
Naja Strategien kriege ich nicht. Es geht um das dass ich es aushalte in der beziehung und nicht gleich agiere. Und das immer und immer wieder. Techniken mit was gutes zu tun. Oder raus zu gehen, Freunde zu treffen schaffe ich nicht. Ich bin so eher 3ine last für anwesende Personen und möchte. Mit niemanden gerade reden.
dir geht es sehr schlecht, das merkt man, das ist spürbar und das tut mir leid.
Ich denke nicht dass du mit dieser Therapieform und diesem Therapeuten da rauskommst, da überhaupt noch weiter kommst.
Aber das dreht sich ja nun schon Jahre im Kreis, auch das was du hier berichtest. Du möchtest diesen Therapeuten, diese Therapie, hältst um jeden Preis daran fest, auch wenn absolut offensichtlich keine Fortschritte erzielt werden, auch nach Jahren nicht.
(du wirst uns hier jetzt natürlich wieder wütend schreiben was angeblich alles schon besser wurde)
Ich denke dass du in einer Klinik aktuell gut aufgehoben wärst. Vielleicht auch vorab in einer Akutklinik.
Auch das willst du ja nicht
Ich denke dass du eine andere Therapie brauchst, vielleicht auch ein Kombi-Modell aus Gruppe und Einzel, aber nicht dieses angebliche "beziehungsorientierte" Irgendwie
Ach chrysokoll. Das ist auch wieder so schwarz weiß. Ja ich habe eine Krise und nein ich schreibe dir nicht wütend. Ich wollte lediglich drüber reden weil ich total angetriggert bin. Es ist nicht fair zu beurteilen das dieser Therapeut und diese Therapie mir nichts bringt. Er sagt ja selbst es war lange gut und jetzt kommt eine Krise, weil Entwicklung ja nicht nur geradlinig ist. Und wenn ich könnte würde ich diese Therapie ja einfach beenden. Aber das will ich ja nicht. Ich will keine VT machen das hatte ich schon. Es heißt ja nicht dass wenn man Therapie macht dass es einem dann nie wieder schlecht geht. Weißt du wenn man ne Depression hat ist es oft so schwer. Man weiß was man tun könnte.... Schafft es aber nicht. Oft geht nur Liegen. Kennst du das? Da ist ma wie gelähmt. In einer akutklinik würde ich in meiner Stadt wieder heimgeschickt werden das geht nur suizidal. Naja wie auch immer. Aber ja trotzdem überlege ich auch im Hintergrund ob ich nicht wechseln sollte aber weißt du was auch hier das Problem ist? Ich darf nicht. Ich müsste diese Therapie beenden und dann vermutlich monate warten. Ich finde niemanden der mir hilft und mich gleich weiter behandelt.
bei dem was du hier geschrieben hast in der Vergangenheit hatte ich nicht den Eindruck dass jemals irgendwas bei dir gut war, geschweige denn lange gut.
Dass Krisen kommen, intensive Gefühle aufbrechen wenn man sie nicht mehr rauskotzt ist sonnenklar.
Dein Therapeut hat dem nichts entgegenzusetzen als immer weiter dasselbe.
Du hast deine Entscheidung getroffen, du willst genau so mit dieser Therapie weiter machen. Dann ist das so. Mit allen negativen Konsequenzen
Ich sehe jetzt hier keine Depression bei dir so wie du schreibst, aber das kann ich natürlich nicht beurteilen.
Beruhigungsmittel (welche eigentlich und wie oft?) sind bei Depressionen nun so gar nicht angebracht
Dass Krisen in einer Therapie auftreten kommt vor.
Aber nach Jahren sollte da eine Richtung erkennbar sein, und zwar eine zur Verbesserung.
Ansonsten muss man sich wohl eingestehen dass es so nicht weiter geht.
Du warst ja angeblich angemeldet für eine Klinik. Warum warst du noch nicht dort? So lange wie du da angemeldet bist wäre das doch schon längst fällig.
Du willst keine Klinik, keine Tagesklinik, keine Akutklinik, keinen anderen Therapeuten.
Es ist DEIN Leben. Deine Entscheidung.
Naja weil deine Verlustängste so groß sind, kannst du den Therapeuten halt nicht loslassen. Verbesserung erkenne ich auch nicht bei deinem Grundthema Verlassenheitsangst.
Aber als Tipp: Versuch es mal mit Short PMR wenn du so unter den Ängsten leidest
Alles im Körper ganz stark anspannen, auch Gesicht - halten und dann loslassen und das mehrmals hintereinander
Davon geht zumindest sehr schnell der extreme Angst und Ansoannungslevel runter und dein Gehirn kann wieder zuschalten. Solange du in dieser Erregungskurve bist funktioniert Denken nicht mehr
Und danach wenn du etwas unten bist, schau was in der heutigen Situation anders ist als früher als Kind wo du von wichtigen Menschen im Stich gelassen wurdest und arbeite dir die positiven Unterschiede raus. Und versuche dich in das positive bewusst einzufühlen, in neuere Situationen wo du dich mal wenn auch ganz kurz, gehalten gefühlt hast, und schau, was da anders war
Wenn die Anspannung dazwischen wieder steigt; Short PMR.