Job: Go's und NoGo's mit psychischer Beeinträchtigung

Was Sie in Bezug auf Ihre eigene Zukunft, oder auch die gegenwärtige Entwicklung der Gesellschaft beschäftigt oder nachdenklich macht.
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Noenergetik
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Beitrag Di., 22.12.2020, 08:34

So manche Eltern haben eben nicht das Gegebene akzeptiert und für ihr Kind gekämpft und damit viel erreicht, ihrem Kind ein besseres Leben ermöglicht weil sie nicht aufgegeben haben, immer weiter gemacht haben, auch wenn sie manche Widerstände durch Fachleute erfahren haben.

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No Twist
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Beitrag Di., 22.12.2020, 08:39

Kellerkind, ich gehe Vollzeit arbeiten. ;-) Und hab auf Grund von Psyche einen GdB von 50... Und ich sehe das anders; ich denke nämlich, dass ich verdammtes Glück habe, dass ich trotz Behinderung einen Job bekam... Menschen sind dann skeptisch, trauen dir weniger Belastbarkeit zu. Und ich habe Erfahrungen damit, wie bescheiden Arbeitsplätze gestaltet sind - von den Strukturen her, vom Miteinander und in diesen Jobs wäre ich jetzt noch kränker geworden. Da nützt mir auch kein Attest. Es geht nicht darum, dass man mit einem Attest eine Sonderbehandlung bekommt, sondern dass Jobs so gestaltet sind, dass man diese in den Strukturen überhaupt nicht braucht; ein Attest will ich zum Beispiel nirgendwo beibringen müssen. Ich weiß, was mich in Jobs belastet und das sind Dinge, die auch "normale" Menschen belasten. Ich erinnere mich an meine Zeit im Ausland - saugeile Stelle auf dem Papier- ich bin fast durchgedreht, weil die Chefin nicht führen konnte und Druck verteilt hat. Meine schwangere Kollegin, die wirklich hart im Nehmen schien, durfte nicht mehr arbeiten gehen, weil der Fötus Wachstumsverzögerungen zeigte. Die Ärztin fand der Job ist zu stressig für eine Schwangere. Ihr machte der Stress nicht viel aus, aber dem Ungeborenen nach Meinung der Ärztin durchaus. Aber gut, ich arbeite trotz psychischer Erkrankung in einem Stressberuf, ist einfach so - und da kann ich nur bestehen, wenn das Umfeld stimmt. Und Mimimi ist das nicht. Es sind knallharte Erfahrungswerte. Das hat nichts mit Arschbacken zusammenkneifen zu tun; wenn du das so siehst, hattest du nie einen wirklich heftigen Job. Und es nützt dir nichts, wenn du ein Attest hast und einen Chef, der dir sowas noch als Schwäche auslegt. Weil er der Meinung ist, eine 60h Woche ist machbar. Ich hatte mit so einer Chefin zu tun; die hat 4h die Nacht geschlafen, sonst war sie nur am Arbeiten und Druck machen, weil sie selbst unter Druck stand. Verstehe mich nicht falsch, aber ich finde, 40h die Woche reichen eigentlich und da muss man sich nicht komisch vorkommen, dass man nicht mit 4h Schlaf auskommt. Arschbacken zusammenkneifen also? Ich finde, du sitzt da auf einem sehr hohen Ross - ohne vermutlich meine Erfahrungen zu haben.
Ich hab an Gestern nicht gedacht und nicht an Morgen
Es ist Nacht, ich steh am Fenster
Und für einen Augenblick leb ich im Jetzt

von: Keine Zähne im Maul aber La Paloma pfeifen

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Anna-Luisa
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Beitrag Di., 22.12.2020, 08:57

Noenergetik hat geschrieben: Di., 22.12.2020, 08:34 So manche Eltern haben eben nicht das Gegebene akzeptiert und für ihr Kind gekämpft und damit viel erreicht, ihrem Kind ein besseres Leben ermöglicht weil sie nicht aufgegeben haben, immer weiter gemacht haben, auch wenn sie manche Widerstände durch Fachleute erfahren haben.
Aus ihrer Sicht haben sie sicher viel erreicht. Das Dumme ist nur, dass in solchen Fällen oft mehr für sich selber gekämpft wird, als für das Kind. Dieses muss oft von Förderstunde zu Förderstunde tingeln - und besonders fleißig lernen - und am Ende oft eine bittere Enttäuschung erfahren. Der Preis ist zu hoch, auch wenn sich noch etwas "herausschlagen" lässt.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
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Noenergetik
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Beitrag Di., 22.12.2020, 09:00

Ja, da stimme ich Dir zu, wenn sich das Kind quält muss man abwägen was was wert ist.

Ich rede aber von den Fällen wo es sich gelohnt hat ( für das Kind) und das Kind ohne den Kampfwillen der Eltern aufs Abstellgleis geschoben worden wäre.

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Beitrag Di., 22.12.2020, 09:10

No Twist hat geschrieben: Di., 22.12.2020, 07:44 Was aus dieser Diskussion aber ersichtlich wird: Man kann Menschen nicht einfach gruppieren und von irgendwas ausgehen, muss jeweils nach ihren persönlichen Ressourcen gucken. Ob mich Down Syndrom, einer anderen Behinderung oder eben einer psychischen Beeinträchtigung. Das fehlt mir nämlich in der Diskussion, die so nicht intendiert war - Menschen mit psychischer Beeinträchtigung fast schon grundsätzlich für ungeeignet zu halten, weil sie ausfallen könnten...
Ich gehe nicht davon aus, dass Menschen mit psychischer Beeinträchtigung grundsätzlich ungeeignet sind. Nur halte ich Bewerber, die mir im Vorstellungsgespräch erzählen, dass sie unter psychischen Beeinträchtigungen leiden, für ungeeignet.

Und was Menschen mit Trisomie21 betrifft - so einfach lassen sie sich nicht integrieren, da sie in aller Regel auch unter einer geistigen Behinderung leiden. Da geht es nicht nur darum zu schauen, was sie für Aufgaben erledigen können - sondern auch um die Frage, wer für sie während der Arbeitszeit verantwortlich wäre - außerhalb ihres Aufgabenfeldes. Damit kommt aber kaum ein Arbeitgeber in Frage.

Wenn ich eine Freundin von außerhalb besuchte, sind wir gerne in ein alternatives Cafè gegangen. Dort arbeiteten überwiegend Menschen mit Behinderung. Aber sie wurden während ihrer Arbeitszeit von Fachkräften betreut. Und die Gäste wussten Bescheid, dass es hier mal eben länger dauert.
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Beitrag Di., 22.12.2020, 09:13

Noenergetik hat geschrieben: Di., 22.12.2020, 09:00 Ich rede aber von den Fällen wo es sich gelohnt hat ( für das Kind) und das Kind ohne den Kampfwillen der Eltern aufs Abstellgleis geschoben worden wäre.
Es sind aber eher nicht die Fachleute, die "auf das Abstellgleis" schieben. Hauptverantwortlich sind da die Eltern.
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Beitrag Di., 22.12.2020, 09:16

Mal ist es so und mal so, kann man nicht verallgemeinern.

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Beitrag Di., 22.12.2020, 09:19

Noenergetik hat geschrieben: Di., 22.12.2020, 09:16 Mal ist es so und mal so, kann man nicht verallgemeinern.
Das nicht. Aber in der Regel ist es so, es hält sich nicht etwa die Waage.

Allerdings kann man verallgemeinert sagen, das Hochbegabung keine Form einer geistigen Behinderung ist.
:-D
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Beitrag Di., 22.12.2020, 09:24

Ob es die Regel ist, ist nur Deine Meinung.

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Beitrag Di., 22.12.2020, 09:25

Meine Meinung nicht. Eher das, was meine Kollegen und ich erleben. Ob es ein immenser Zufall ist? Ich glaube nicht.
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Beitrag Di., 22.12.2020, 09:38

Das ist noch lange nicht relevant für den Großteil der Eltern.
Wie gesagt nur Deine Meinung.

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Beitrag Di., 22.12.2020, 09:45

Nein, meine Erfahrung.

Dass Hochbegabung eine Form der geistigen Behinderung darstellt ist dagegen lediglich deine Meinung. Aber eben nicht die der WHO.
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Beitrag Di., 22.12.2020, 10:07

Ja aber eben nur Deine Erfahrung.
Ich (und meine Kollegen) erleben die meisten Eltern als sehr zugewandt, liebevoll, gucken was das Beste für ihre Kinder ist. Ich glaube nicht, dass es ein immenser Zufall ist.

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Beitrag Di., 22.12.2020, 10:13

Noenergetik hat geschrieben: Di., 22.12.2020, 10:07 Ja aber eben nur Deine Erfahrung.
Auch die meiner Kollegen. Und keinesfalls ist es nur meine persönliche Meinung.
Noenergetik hat geschrieben: Di., 22.12.2020, 10:07 Ich (und meine Kollegen) erleben die meisten Eltern als sehr zugewandt, liebevoll, gucken was das Beste für ihre Kinder ist. Ich glaube nicht, dass es ein immenser Zufall ist.
Ja, so erlebe ich die meisten Eltern auch. Wird in der Tat kaum Zufall sein. Warum auch?
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Beitrag Di., 22.12.2020, 10:16

Und die meiner Kollegen.

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