ja stern.
Die Experten sagen es ohnehin immer dazu, wenn sie mal wieder Zahlen veröffentlichen, die seriösen Medien auch. Einzelne Zahlen, Kennzifferwerte sagen wenig, immer ist die Entwicklung zu beobachten. Und dabei ist so einiges mitzudenken. Wohl mehr, als den meisten Laien möglich ist. Klingt komisch, aber je besser die Zahlen zu Corona, desto weniger sagt so was wie Anzahl der neuen Fälle pro Tag, R, etc. .
D hat rund 85 Mio Einwohner. Neu gemeldete C-Fälle pro Tag mittlerweile bei ca. 1.000. Das ist schon ziemlich wenig.
Wie du selbst schreibst, regional sagen die Zahlen ohnehin kaum was. Nun reichen aber schon ein paar wenige gar nicht so große Corona-Ausbrüche in Heimen, Sammelunterkünften, Krankenhäusern, um die Fallzahl pro Tag ziemlich nach oben zu treiben. Gibt noch diverse andere
Faktoren, die beeinflussen, die zu Schwankungen führen. Kennen die Experten, versuchen sie zum Teil auch auszugleichen bei ihren Rechnungen, aber so aussagefähig, wie mans gern hätte, ist halt kaum eine der veröffentlichten Kennziffern.
Für den interessierten Laien sind, finde ich, die Tageszuwachsgrafiken noch am besten verständlich, wenn man sich an sie gewöhnt hat, sie nicht nur tageweise, sondern auch wochenweise liest, betrachtet.
Die Reproduktionszahl? Erst mal als Ansteckungsrate natürlich interessant, sicher wichtig.
Aber da geht sogar schon die Wissenschaft ganz schön auseinander. Jeder ermittelt die Rate nach seiner Methode. Und je nach Rechenmethode kommen R-Werte heraus, die sehr voneinander abweichen. Vielleicht nicht für Fachleute, aber mir zu stark abweichend.
Grad das, was das RKI im Rahmen seiner R-Berechnung macht, nämlich nicht nur mit echten Fallzahlen zu rechnen, sondern auch mit geschätzten, prognostizierten Fallzahlen („Nowcasting“)?! Wahrscheinlich bin ich zu blöd, um diese noch nachvollziehen zu können. Jedenfalls sorgt genau diese „Zusatzschätzung“) beim RKI für hohe R-Werte nahe oder über 1, obwohl die „echten“ Fallzahlen sinken. Mich würde da schon mindestens als Prüfung interessieren, welches R Rechenmodell denn bislang der Realität am nächsten kommt, wie nah vergangene Schätzungen der tatsächlichen Entwicklung kamen?
Mit Stand jetzt grad, sieht das, was ich in Sachen R und Fallzahlen sah, immer noch danach aus, als ob die Zahl der Neuinfektionen sinken würde, nicht mehr so stark, aber in der Tendenz noch nicht mal gleichbleibend.
Und bei den niedrigen Zahlen, wenn sie denn niedrig bleiben, wird wohl wirklich die Berichterstattung über die regionalen größeren Ausbrüche immer wichtiger, und sei es nur, um die allgemeinen Zahlen einordnen zu können.
LG hawi