Eigenverantwortung?
... und so kann evtl. auch eine Opferrolle (mir widerstrebt der Begriff) als Bewältigungsversuch verstanden werden (anstelle von Unwilligkeit).
Wenn jemand wirklich unwillig sein sollte, wieso sollte derjenige dann eine Therapie auf sich nehmen. Also das kann man dann auch einfacher haben.
Und was das Rauchen angeht: Es geht nicht darum, was erlaubt, sondern dass man eben nicht eigenverantwortlich handelt, wenn dann anderen die Konsequenzen des eigenen Konsums aufgebürdet werden (in Form von Gesundheitskosten oder Arztbehandlungen). Siehe Definition oben und Stichwort: Verantwortung.
Wenn es darum geht, was gutes Recht ist: Man kann auch niemanden zur Eigenverantwortung verpflichten. So what.
Wenn jemand wirklich unwillig sein sollte, wieso sollte derjenige dann eine Therapie auf sich nehmen. Also das kann man dann auch einfacher haben.
Und was das Rauchen angeht: Es geht nicht darum, was erlaubt, sondern dass man eben nicht eigenverantwortlich handelt, wenn dann anderen die Konsequenzen des eigenen Konsums aufgebürdet werden (in Form von Gesundheitskosten oder Arztbehandlungen). Siehe Definition oben und Stichwort: Verantwortung.
Wenn es darum geht, was gutes Recht ist: Man kann auch niemanden zur Eigenverantwortung verpflichten. So what.
Liebe Grüße
stern
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Also, die Analytikerin sagte mir, es gäbe durchaus so einige Patienten, die einfach nur nehmen, nehmen und nehmen, sich dann aber einrichten und gar nicht daran denken, mal Schritte in Richtung Prozess zu machen, und sogar denken, sie hätten ein Anrecht darauf, sich so zu verhalten (wir sprachen darüber, weil meine Mutter mehrere Therapeuten nur zu dem Zweck aufgesucht hat, aber nichts verändert hat)
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer
Stern, Definitionen haben den Sinn zu definieren und nicht beliebig ausgelegt zu werden. Solange ich rauchen darf kann mich auch niemand dafür sanktionieren wenn ich es nur dort tue wo ich es darf. Sprich: Ich darf das eigenverantwortlich entscheiden und muss mich nicht deshalb dann "schlecht" fühlen nur weil Du Dir das vielleicht wünschst.
Die Anderen können mir was das angeht egal sein wenn Du so willst, es geht ja eben nicht um die Verantwortung für irgendwen anders sondern nur um die Verantwortung FÜR MICH SELBST. Meine Handlung, meine Konsequenzen. Ob Du das jetzt fair findest oder nicht ist einfach nur Deine persönliche Meinung.
Ich weiss nicht wo da Dein Verständnisproblem ist, aber ich weiss: Du hast eines.
Die Anderen können mir was das angeht egal sein wenn Du so willst, es geht ja eben nicht um die Verantwortung für irgendwen anders sondern nur um die Verantwortung FÜR MICH SELBST. Meine Handlung, meine Konsequenzen. Ob Du das jetzt fair findest oder nicht ist einfach nur Deine persönliche Meinung.
Ich weiss nicht wo da Dein Verständnisproblem ist, aber ich weiss: Du hast eines.
Das dazugehörige Störungsbild dürfte NPS lauten.Philosophia hat geschrieben: ↑Di., 07.05.2019, 21:11 Also, die Analytikerin sagte mir, es gäbe durchaus so einige Patienten, die einfach nur nehmen, nehmen und nehmen, sich dann aber einrichten und gar nicht daran denken, mal Schritte in Richtung Prozess zu machen, und sogar denken, sie hätten ein Anrecht darauf, sich so zu verhalten
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Also sei froh, dass ICH von solchen Eigenverantwortungs-Coachings nur mäßig viel halte.
Und nein, wenn der Raucher mit COPD selbstverständlich erwartet, dass andere seine Behandlung bezahlen übernimmt er nicht die Konsequenz für seine Sucht.
Weitergehende Sanktionen einzuführen könnte man jeder Zeit... und wird auch immer Mal wieder gefordert. Nicht nur für das Rauchen. Heißt nicht, was ich das befürworte, aber das nichts in Stein gemeiselt ist.
https://selbstbestimmt-gluecklich.de/so ... wer-fallt/Eigenverantwortung übernehmen, auch wenn es schwer fällt.
...
Andere sind „schuld“
...
Wir geben die Verantwortung für unsere Gesundheit ab an die Ärzte und die Pharmaindustrie. Wir bewegen uns nicht genug, wir stopfen uns voll mit lauter verseuchten, toten Dingen, saufen, rauchen, und wenn dann irgendwann die Quittung kommt, kriechen wir zum Doktor, damit der uns möglichst schnell wieder in den Zustand versetzt, in dem wir weiter machen können wie bisher.
Und nein, wenn der Raucher mit COPD selbstverständlich erwartet, dass andere seine Behandlung bezahlen übernimmt er nicht die Konsequenz für seine Sucht.
Weitergehende Sanktionen einzuführen könnte man jeder Zeit... und wird auch immer Mal wieder gefordert. Nicht nur für das Rauchen. Heißt nicht, was ich das befürworte, aber das nichts in Stein gemeiselt ist.
Zuletzt geändert von stern am Di., 07.05.2019, 21:27, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
stern
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@mio: Ja, hat sie auch gesagt - und Soziopathen
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Die Angst davor, man könnte mir vorwerfen, nur in der Opferrolle sein zu wollen und daraus Vorteile zu haben, hat mich persönlich übrigens eine ganze Weile davon abgehalten, eine Therapie auch nur in Erwägung zu ziehen. Dieser Vorwurf wirkt also auch dann, wenn er nur allgemein geäußert wird und man gar nicht persönlich gemeint ist. Zumindest bei Menschen, die da empfänglich für sind.
Genauso hat es mir sehr zugesetzt, als ich etwas über den sekundären Krankheitsgewinn gelesen habe. Darüber habe ich lange und oft nachgedacht und Selbstversuche habe ich zwangsweise durchführen dürfen.
Mein Fazit: ganz heiße Kiste. Ein Opfer ist zunächst mal ein Opfer und "Opferrolle" als Wort suggeriert schon, er würde es "spielen". Wenn jemand mir gegenüber dieses Wort in den Mund nimmt, dann bin ich sofort in Verteidigungshaltung. Denn die einzig akzeptierte andere Variante wäre ja, meine Eigenschaft als Opfer zu leugnen. Will ich nicht mehr. Tatsache ist, ich wurde eins. Und Tatsache ist auch, dass das nicht alles ist, was mich ausmacht. Das muss ja wohl möglich sein, abhängig vom Kontext. Das hat für mich weder etwas mit der Schuldfrage zu tun noch damit, dass ich Veränderungswillen habe. Zum Krankheitsgewinn, das war eine schwierige Sache. Letztendlich habe ich das aber für mich sortiert, denke ich. Ich werde nicht mehr von einem schlechten Gewissen zerfressen.
Genauso hat es mir sehr zugesetzt, als ich etwas über den sekundären Krankheitsgewinn gelesen habe. Darüber habe ich lange und oft nachgedacht und Selbstversuche habe ich zwangsweise durchführen dürfen.
Mein Fazit: ganz heiße Kiste. Ein Opfer ist zunächst mal ein Opfer und "Opferrolle" als Wort suggeriert schon, er würde es "spielen". Wenn jemand mir gegenüber dieses Wort in den Mund nimmt, dann bin ich sofort in Verteidigungshaltung. Denn die einzig akzeptierte andere Variante wäre ja, meine Eigenschaft als Opfer zu leugnen. Will ich nicht mehr. Tatsache ist, ich wurde eins. Und Tatsache ist auch, dass das nicht alles ist, was mich ausmacht. Das muss ja wohl möglich sein, abhängig vom Kontext. Das hat für mich weder etwas mit der Schuldfrage zu tun noch damit, dass ich Veränderungswillen habe. Zum Krankheitsgewinn, das war eine schwierige Sache. Letztendlich habe ich das aber für mich sortiert, denke ich. Ich werde nicht mehr von einem schlechten Gewissen zerfressen.
Zu Soziopathen hat meine mal gesagt dass sie die NIE behandeln würde. Weil es ihrer Meinung nach eh nix bringt.
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ja, die Analytikerin hat sie auch gleich vor die Tür gesetzt - aber das machen halt auch nicht alle. Aber gut, wir können wohl davon ausgehen, dass der überwiegenden Teil der Patienten wohl an sich arbeiten möchte.
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Aber...es müsste auch für solche Spezialisten geben - ich meine, so haben sie ja gar keine Chance. Ich kannte mal einen mit NPS und er war, glaub ich, grundsätzlich doch herzensgut, nur hatte eben diese Schwierigkeiten.
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Solange das RECHT besagt, dass eine solche Behandlung sein RECHT ist erwartet der Raucher nur dass er zu seinem RECHT kommt wenn er es benötigt. Fetter Punkt.
Ein Recht in Anspruch zu nehmen das einem ZUSTEHT ist sehr sehr eigenverantwortlich. Ob es im Sinne der Gesamtgesellschaft ist steht ja auf einem ganz anderen Blatt Papier. Aber darüber was im Sinne der Gesamtgesellschaft ist entscheidet halt auch die Gesamtgesellschaft und nicht irgendwelche einzelnen Hanseln, zumindest im Idealfall.
Und da die Gesamtgesellschaft glücklicherweise noch nicht völlig durchtränkt ist von dem "Selbstoptimierungswahn" den Du ja so ablehnst (solange er in "Deine Richtung geht" nehme ich mal an? - ich lehne das übrigens auch ab, aber ich lehne das generell ab) wird das hoffentlich auch noch ein Weilchen so bleiben. Sonst verlieren wir nämlich irgendwann jede persönliche Freiheit (auch die Freiheit zur Schwäche) und dann hilft einem die Fähigkeit zur Eigenverantwortung nüschte mehr.
Was tust Du denn so für die Gesellschaft? Also inwieweit sorgst Du selbst für Deinen Lebensunterhalt etc.? Hmmm? Sag mal?
Der narzisstische gestörte Mensch macht auch nichts anderes, wenn er eine Therapien aufnimmt, so what. Die Prüfung der Voraussetzungen obliegt dann dem Arzt/PT, ggf MDK oder Sozialgericht.
Ansonsten halte mich das genauso für Bewältigungsstrategien.
Es geht nicht darum, den eigenverantwortlichsten User ein Krönchen aufzusetzen, sondern nicht mit zweierlei Maß zu messen.
Ansonsten halte mich das genauso für Bewältigungsstrategien.
https://www.google.com/url?q=https://ww ... 6r4QsiRip3Eigenverantwortung – Eine sozialpolitische
Illusion?
...
Die bisher beschriebenen Maßnahmen
setzen vor allem auf freiwillig zu wählende
finanzielle Anreize zur Steuerung des Pa-
tientenverhaltens. In gesundheitspoliti-
schen Reformdebatten stehen häufig aber
auch „schärfere“ (Zwangs-)Instrumente
zur Diskussion. Dazu gehören z. B. Risiko-
zuschläge für gesundheitsschädliches Ver-
halten (wie etwa Risikosportarten, Alko-
holkonsum oder Rauchen).
Es geht nicht darum, den eigenverantwortlichsten User ein Krönchen aufzusetzen, sondern nicht mit zweierlei Maß zu messen.
Zuletzt geändert von stern am Di., 07.05.2019, 21:49, insgesamt 2-mal geändert.
Liebe Grüße
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Also für NPS gibt es ja Spezialisten. Bei Soziopathie weiss ich es nicht, ob es da sowas gibt?Philosophia hat geschrieben: ↑Di., 07.05.2019, 21:33 Aber...es müsste auch für solche Spezialisten geben - ich meine, so haben sie ja gar keine Chance. Ich kannte mal einen mit NPS und er war, glaub ich, grundsätzlich doch herzensgut, nur hatte eben diese Schwierigkeiten.
Aber ich hab mal eine interessante Reportage gesehen in der ein Soziopathiforscher berichtet hat dass er "zufällig" feststellen musste selbst ein Soziopath zu sein. War schon krass. Er war halt "gut sozialisiert" worden von seinen Eltern und hat seine "soziopatische Besonderheit" so gewinnbringend eingesetzt, während die forensischen Patienten (mit denen er sich an sich beschäftigt hat) halt nicht gut sozialisiert waren.
Die "Merkmale" konnte er bei sich selbst dann schon auch beobachten, als er das zufällig entdeckt hatte (aufgrund von Hirnscans, bei denen er seine eigenen Familie als "Vergleichsgruppe" genommen hatte und halt auch sich selbst), nur waren die Auswirkungen halt komplett andere.
Also vielleicht braucht es da dann einfach was anderes/mehr als einfach nur Therapie? Keine Ahnung.
Ich habe das bewusst so formuliert, dass der aktuelle Status offenbleibt. Ich habe so einiges von der Denkweise übernommen, die mir "übergestülpt" wurde, so dass ich es immer noch schaffe, mich aufgrund dessen so richtig schlecht zu fühlen. Obwohl das rein objektiv nicht nötig ist. Da ich noch sehr jung war, werde ich auch nie so "funktionieren", als wäre es anders gewesen. Man kann das als bleibende Behinderung verstehen. Was mich aber natürlich nicht daran hindert, damit leben zu lernen. Manche Erfahrungen ermöglichen einem ja auch letztendlich ein tieferes Verständnis z.B. der menschlichen Psyche. Das wollte ich zwar nicht, ist aber ein Teilergebnis meiner langen Therapie. Und im Alltag durchaus nützlich. Lässt einen manche Blödheit von anderen entspannter sehen.
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