Führerschein für Eltern?
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Dass es schlechte Adoptiveltern gibt, darauf wäre ich jetzt nicht gekommen. Dann machen wir das am besten so wie bei den leiblichen, es kann jeder Elter werden, sobald er online das Wunschkind bestellt hat. Im Grunde ist es bei leiblichen doch auch nicht viel mehr, der Bestellvorgang ist halt ein anderer. Ich würde aber trotzdem die Onlinevariante bevorzugen, bei der ich das Ergebnis wenigstens ein Bisschen beeinflussen kann.
Ändert auch nichts am Faktum, dass es Heime, Pflege- und Adoptiveltern nur gibt, weil die ursprüngliche Familie eine Katastrophe war. Sie muss sich extrem viel geleistet haben, denn ohne weiteres veranlassen die Behörden keine Kindesabnahme. Die Horrormärchen kann man alle in die Tonne klopfen.
Schlechte Alternativen sind also ein Argument mehr, die Elternschaft zu kontrollieren, damit Kinder nicht ausgesetzt, dem Staat oder anderen Menschen überlassen werden.
Ändert auch nichts am Faktum, dass es Heime, Pflege- und Adoptiveltern nur gibt, weil die ursprüngliche Familie eine Katastrophe war. Sie muss sich extrem viel geleistet haben, denn ohne weiteres veranlassen die Behörden keine Kindesabnahme. Die Horrormärchen kann man alle in die Tonne klopfen.
Schlechte Alternativen sind also ein Argument mehr, die Elternschaft zu kontrollieren, damit Kinder nicht ausgesetzt, dem Staat oder anderen Menschen überlassen werden.
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Kommt darauf an, was man unter einer Katastrophe versteht. Tatsächlich dürfen Kinder die in Kinderheimen leben (die sich in den meisten Fällen "Haus Pusteblume" o.ä. nennen), an den Wochenenden durchaus zu ihren Eltern. In vielen Fällen waren es die Eltern, die darum gebeten haben, Hilfe zu bekommen. Und mir würde es nun nicht einfallen, eine ursprüngliche Familie als Katastrophe zu bezeichnen. Demzufolge wären ja sogar die verstorbenen Eltern des Kindes eine. Eltern können auch dann gut sein, wenn sie einsehen, dass sie ein hohes Maß an Unterstützung benötigen. Ich habe nur wenige Fälle miterlebt, wo Eltern gezwungen wurden, das Sorgerecht für die Kinder abzugeben.Broken Wing hat geschrieben: ↑Sa., 26.01.2019, 12:52 Ändert auch nichts am Faktum, dass es Heime, Pflege- und Adoptiveltern nur gibt, weil die ursprüngliche Familie eine Katastrophe war. Sie muss sich extrem viel geleistet haben, denn ohne weiteres veranlassen die Behörden keine Kindesabnahme. Die Horrormärchen kann man alle in die Tonne klopfen.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)
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Ernsthaft? Ich kenne keine einzige dieser Familien (dafür aber viele, in denen es anders läuft, ohne, dass die Eltern deshalb Übermenschen wären).Eremit hat geschrieben:
Es sei denn, man schei**t als Elternteil auf die Kinder. Ich habe schon mehr als genug Eltern kennen gelernt, die über die Kinder alle möglichen stattlichen Unterstützungen beziehen und so entweder überwiegend oder vollständig ihren gesamten Lebensunterhalt bestreiten. Da wird ein Kind nach dem anderen geworfen, für keines wird auch nur ansatzweise gesorgt. Damit lässt sich schon gutes Geld machen, mehr, als die meisten Kinderlosen mit einer Vollzeittätigkeit verdienen.
Ich bestritt aber nie, dass es auch solche Extremfälle geben wird (weil es nun mal nichts gibt, was es nicht gibt), trotzdem stellen sie eine extreme Minderheit dar, von der man nicht auf alle Familien mit vielen Kindern extrapolieren sollte.
Und auch bei solchen Familien wird es kaum sinnvoll sein, sie als asoziales Pack abzustempeln, gerade WEIL da Existenzen dran hängen, die an einem solchen Stigma zerbrechen können.
Kinder bekommen doch mit, wie sie von ihrer Außenwelt wahr genommen werden. Auch das steht einer gesunden Entwicklung entgegen, nicht nur das Versagen der eigenen Eltern. Das Umfeld kann extrem viel ausgleichen, aber auch zusätzlich zerstören.
Schrieb ich doch:Weil?Vanillezucker hat geschrieben:Diese Frage "warum haben die überhaupt ein Kind bekommen?" habe ich mir tatsächlich noch nie gestellt, weil sie einfach nur widersinnig und unnütz ist.
weil es zu spät ist, wenn das Kind bereits da ist.
Und ich mir auch nicht anmaßen möchte, über die höchstpersönlichen Beweggründe von Eltern zu urteilen.
Na ja...so krass meinte ich es nicht.Vanillezucker hat geschrieben:Die Scham vor Stigmatisierung und Verurteilung wird nur noch größer und sich betroffenen Eltern erst recht keine Hilfe (mehr) suchen.
Das wäre dann emotionale Geiselnahme: "Kritisiere mich nicht, denn sonst fühle ich mich deswegen schlecht, und dann bist Du schuld an meiner Misere" – damit ließe sich jede Kritik im Keim ersticken.
Es kommt auf die Art und Weise an, WIE Kritik geübt wird.
Gerade, wenn man weiß, wie Menschen ticken, kann man sich doch denken, dass man mit bloßer Schuldzuweisung nichts erreichen wird. Man muss die Leute trotz allem auf Augenhöhe ansprechen und ihnen das Gefühl vermitteln, dass ihre Anstrengungen überhaupt von wert sind.
Es geht mir wirklich nicht darum, unfähige Eltern, die sich einen Scheixx um ihre Kinder kümmern, in Schutz zu nehmen.
Ich glaube nur nicht, dass Druck und Zwang zu langfristigen Veränderungen führt und Menschen zu besseren Eltern macht.
Da sind andere Hilfestellungen von Nöten.
Ich denke, beides ist wichtigWas ist wichtiger: Nicht als unfähiger Volltrottel abgestempelt zu werden oder kein unfähiger Volltrottel zu sein?Vanillezucker hat geschrieben:Wer will schon als unfähiger Volltrottel abgestempelt werden?
Wie kommst du denn jetzt auf das schmale Brett?Vergewaltigung ist biologisch gesehen auch eine gute Sache, weil sie die Geburtenrate erhöht, deswegen stirbt sie auch nicht aus. Wir alle sind die Nachfahren von Vergewaltigern. Ist deswegen Vergewaltigung summa summarm gut?Vanillezucker hat geschrieben:Aus einer biologischen Perspektive ist es nun mal der Normalfall, sich fortzupflanzen (…)
Ich schrieb vom "Kinderwunsch", sowie dessen biologischer Bedeutsamkeit und Verankerung im Wesen Mensch.
Und nicht davon, Frauen gegen ihren Willen zu schwängern.
Nicht alles, was hinkt, ist auch ein Vergleich
Kennst du den Film Idiocracy?Emerit hat geschrieben: Kommt darauf an, wie viele Menschen in Zukunft gebraucht werden. In einer Welt, in der menschliche (und nicht nur menschliche) Aufgaben immer mehr automatisiert werden und in der gleichzeitig die Ressourcen schwinden (und auch noch der Verbrauch pro Individuum ansteigt) sind weniger Menschen besser als mehr Menschen.
Ich finde ja, gerade intelligente Menschen sollten ein Interesse daran haben, sich fortzupflanzen...allerdings ist es halt deutlich bequemer und einfacher, auf all die Idioten herabzublicken, die sich der Herausforderung Elternschaft stellen, statt es selbst zu wagen.
Ich z.B gebe ganz offen zu, dass es für mich mit zu vielen Einschränkungen verbunden ist.
Gerade deshalb hüte ich mich aber davor, vorschnell zu urteilen.
Zuletzt geändert von Vanillezucker am Sa., 26.01.2019, 13:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Leider Gottes erwächst aber gerade aus diesen "überstarken" Kinderwünschen häufig das Leid von Kindern.Vanillezucker hat geschrieben: ↑Sa., 26.01.2019, 10:41 Aus einer biologischen Perspektive ist es nun mal der Normalfall, sich fortzupflanzen und manche Mensche spüren das (in Form eines Kinderwunsches, der angeblich sehr drängend werden kann) nun mal stärker als andere.
Ich kenne einen schwulen Mann der es so dringend für nötig hielt sich fortzupflanzen dass er sich über eine Anzeige ein "Mutter" gesucht hat die wiederum ihren Eltern die Großelternschaft nicht verweigern wollte/konnte und sich so für das "gemeinsame Projekt" gewinnen lies. Dieses Kind tut mir derart leid, dass ich es gar nicht in Worte fassen kann. Und das nicht nur weil ich den sehr egozentrischen Vater kenne sondern auch, weil es wie eine "Ware" behandelt wurde und teils auch noch wird.
Eine andere Frau die ich kenne konnte sich gerade noch beherrschen ihren Plan sich in Dänemark künstlich befruchten zu lassen bevor es "zu spät ist" damit SIE ihren Kinderwunsch erfüllt bekommt in die Tat umzusetzen. Gut so, denn die kriegt ihr Leben schon nicht wirklich auf die Reihe und mit einem Kind würde sich das mit Sicherheit nicht verbessern.
Gerade jene Menschen die nicht in der Lage sind ihren Kinderwunsch auch mal zu überdenken und kritisch zu hinterfragen sind es doch, die letztlich häufig für das Leid der so entstandenen Kinder verantwortlich sind. Das ist purer Egoismus und verantwortungslos, nix weiter.
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Ich kenne einen Fall in dem ein Adoptivkind nicht mehr groß beachtet wurde nach dem die Mutter doch noch ein leibliches Kind bekam.
Also von wegen Adoptiveltern sind automatisch die besseren Eltern. Also das ist so ein Mumpitz.
Es gibt genauso wie bei den leiblichen Eltern gute und weniger gute.
Also von wegen Adoptiveltern sind automatisch die besseren Eltern. Also das ist so ein Mumpitz.
Es gibt genauso wie bei den leiblichen Eltern gute und weniger gute.
ein Führerschein würde nur Sinn machen, wenn es verbindliche Regeln gibt.
Gibt es die?
mit Regeln meine ich: gültig immer und zu jederzeit für jeden.
Gibt es die?
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Zuletzt geändert von blade am Sa., 26.01.2019, 13:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Und natürlich machen Behörden Fehler, wie oft kommen Kinder zu Schaden weil die Behörden nicht gehandelt haben?
Vermutlich genau so oft wie sie vermutlich schon zu Unrecht Kinder aus Familien genommen haben.
Zu sagen Behörden machen keine Fehler
Vermutlich genau so oft wie sie vermutlich schon zu Unrecht Kinder aus Familien genommen haben.
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Du meinst, man sollte seine Taten, insbesonders, wenn sie unerwartete/unerwünschte Resultate erzielt haben, nicht mehr nachdenken? Ehrlich gesagt, gerade DANN wäre es wichtig, über meine eigene Lebensphilosophie nachzudenken, den Umgang mit meiner Gesundheit, mein Verantwortungsgefühl. Ich meine, wenn ich kein Kind will, aber trotzdem eines passiert, dann besteht da aber enormer Reflektionsbedarf. Zumal man sich ja auch dann für das Kind und gegen eine Abtreibung entscheidet. Auch da sollte man wissen, warum. Ehrlich. Ich kenne zu viele Eltern, die ihren Kindern vorgeworfen haben, ihnen das Leben vermasselt zu haben, bloß, weil diese leben. Als hätten die Kinder ums Leben gebettelt und nicht, als wäre die Mutter zu dumm zum Verhüten gewesen. DA wäre es SEHR sinnvoll gewesen, wenn sich die gute Mutter nach der Empfängnis mal verdammt intensiv damit auseinandergesetzt hätte, warum sie das Kind will.Vanillezucker hat geschrieben: ↑Sa., 26.01.2019, 13:06 Schrieb ich doch:
weil es zu spät ist, wenn das Kind bereits da ist.
Ich glaube nicht, dass das was mit Bequemlichkeit zu tun hat, sondern mit einem Aspekt, den ich schon angesprochen habe. Je klüger Menschen sind, umso mehr zweifeln sie, nach dem Motto "Ich weiß, dass ich nichts weiß." Bequem ist das nicht gerade.Vanillezucker hat geschrieben: ↑Sa., 26.01.2019, 13:06 Ich finde ja, gerade intelligente Menschen sollten ein Interesse daran haben, sich fortzupflanzen...allerdings ist es halt deutlich bequemer und einfacher, auf all die Idioten herabzublicken, die sich der Herausforderung Elternschaft stellen, statt es selbst zu wagen.
Insgesamt stelle ich mir die Frage, wie man den größtmöglichen Nutzen mit kleinstmöglicher Einschränkung der Freiheit erzielen kann. Ich möchte nicht, dass Familien ähnlich drangsaliert werden wie Harz4-Empfänger oder Arbitslose, Mindestsicherungsbezieher und Reha-Leute in Österreich. (Wobei hier interessant ist, wie sehr man sich Sorgen macht, wie Leute mit dem GELD umgehen, bei Kindern ist diese Sorge aber nicht so ausgeprägt.) Also was tun? Im Prinzip fiele mir nur ein, zukünftige Eltern zu ermächtigen. Und man ist nicht durch die paar Stunden Schulunterricht oder die Tatsache, Beischlaf ausüben zu können, ermächtigt. Ermächtigen heißt in meinen Augen, so viele Informationen zu erhalten, dass man für sich abwägen und wählen kann. Damit Entscheidungen bewusster gefällt werden können, oder im Bedarfsfall mehr Handlungsoptionen offenstehen, als nur die eine (wie es die eigenen Eltern schon gemacht haben). Elternschaft ist verdammt stressig und anstrengend, klar kann man da nicht sorgsam ständig alles durchdenken, man muss reagieren, beim Reflektieren ist manches schon zu spät. Wie also will man das alles verbessern, ohne die Freiheit der Leute durch Kontrollen einzuschränken, ihnen gar vorzuschreiben, wie sie das Kindergeld zu nutzen haben? (Und auf das liefe es ja irgendwann hinaus.) Ähnlich wie bei Medienkompetenz: Mach die Leute fähig, mit der Herausforderung umzugehen. Je mehr du im Vorfeld investierst, umso besser kannst du hinterher Feiheit gewähren.
Theoretisch verhält es sich mit dem Schulsystem ja ähnlich. Je mehr man sich ausbildet, umso größere die Freiheit der Berufswahl hinterher. Je weniger man kann, umso eingeschränkter die Möglichkeiten. DASS man eine Schulausbildung braucht, ist nicht optional, aber zumindest in Österreich ist optional, welche Schule man besucht, oder ob man die Kinder daheim erzieht und sie nur die Prüfungen absolvieren lässt. Und DAS kann ich mir so auch für Eltern vorstellen. Es gibt eine verpflichtende Ausbildung, die im Idealfall bereits beim Kinderwunsch absoviert wird, spätestens aber nach Bekanntwerden der Schwangerschaft. Für BEIDE Elternteile. Ob man dazu aber eine Klasse besucht, oder das über das Internet macht, völlig autodidaktisch, durch intensive Coachings und so weiter, bleibt einem als eigene Freiheit selbst überlassen.
Auch der Anblick des Schlechten kann eine Schulung für das Gute sein!
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Nein, die betroffenen Eltern sollten das schon tun. Nicht aber ich als Außenstehende, der es mitnichten zusteht, in das Privateste anderer Menschen einzudringen um schließlich, aus einer Position vermeintlicher (aber eben rein theoretischer) Überlegenheit, darüber mein Urteil zu fällen.Kokette Krokette hat geschrieben: ↑Sa., 26.01.2019, 14:36 Du meinst, man sollte seine Taten, insbesonders, wenn sie unerwartete/unerwünschte Resultate erzielt haben, nicht mehr nachdenken?
Elternschaft hingegen erfordert eine ständige Auseinandersetzung mit sich selbst, seinen eigenen Verletzungen und Unzulänglichkeiten, um sie eben nicht ungefiltert auf die Kinder zu übertragen.
Das können aber nur die jeweiligen Eltern tun. Viele tun das bereits von sich aus, weil sie klug und empathisch genug sind, ihre Kinder als Individuen mit eigenen Bedürfnissen wahrzunehmen, andere können es vll nur sehr eingeschränkt (aufgrund von Traumata, Krankheiten etc) und wiederum anderen ist es schlichtweg egal.
Die wird man aber nicht zum Umdenken bewegen, indem man sie in verpflichtende Kurse steckt.
Da bin ich ganz bei dir!Ich meine, wenn ich kein Kind will, aber trotzdem eines passiert, dann besteht da aber enormer Reflektionsbedarf.
Ich gehe sogar noch weiter und behaupte, dass dieser Reflektionsbedarf immer und nahezu durchgehend besteht, wenn man Kinder großzieht und es (besonders) gut machen will. Auch dann, wenn diese Kinder von Herzen gewünscht und lange geplant werden.
Selbst diese Eltern sind nicht davor gefeit, von der weniger "schönen" Realität eingeholt zu werden und festzustellen, dass Kinder Wollen und Kinder Haben grundverschiedene Dinge sind...
Oft genug erlebt im unmittelbaren Freundes- und Bekanntenkreis. Kinder sind anstrengend, gerade in den ersten Lebensjahren beanspruchen sie alles von dir. Diese plötzliche und umfassende Fremdbestimmung muss man erst mal wegstecken können.
Die Anerkennung dessen, was (bemühte!) Eltern leisten, sollte vll allgemein ein höhere sein...
Ich bin selbst ein solches Kind und klar, das ist traumatisch.Ich kenne zu viele Eltern, die ihren Kindern vorgeworfen haben, ihnen das Leben vermasselt zu haben, bloß, weil diese leben. Als hätten die Kinder ums Leben gebettelt und nicht, als wäre die Mutter zu dumm zum Verhüten gewesen. DA wäre es SEHR sinnvoll gewesen, wenn sich die gute Mutter nach der Empfängnis mal verdammt intensiv damit auseinandergesetzt hätte, warum sie das Kind will.
Meine Mutter erzählte mir mit ca. 8 Jahren, dass sie mich bis zuletzt abtreiben wollte und es nur dem Beharren ihres Frauenarztes zu verdanken war, dass ich doch auf die Welt kam. Freude kam aber bis zuletzt keine in ihr auf...und das habe ich auch immer gemerkt. Weder konnte, noch wollte sie irgendetwas mit mir anfangen.
Dabei war ich ein extrem unkompliziertes, "braves" Kind. Mein einziger Fehler war wirklich der, "da" zu sein.
Natürlich hinterlässt so etwas Spuren und ich war lange, lange Zeit sehr wütend auf die Entscheidungen meiner Mutter, ihre "Dummheit", mehrmals ungeplant Kinder in die Welt zu setzen und diesen dann vorzuwerfen, sie hätten ihr Leben ruiniert.
Trotzdem bin ich froh, auf der Welt zu sein und begreife mein Leben auch nicht als sinnlos, oder gescheitert. Ich habe Wunden davon getragen, die vermeidbar gewesen wären. Vieles, wovon ich heute noch zehre, habe ich aber von Menschen erfahren, die mit meinen Eltern gar nichts zu tun hatten.
Aus diesem Grund plädiere ich auch dafür, niemals den Einfluss zu vernachlässigen, den das außerfamiliäre Umfeld auf Kinder ausüben kann.
Man kann Oasen schaffen, die einen heilende Ausgleich zu den Defiziten im Elternhaus darstellen.
Zu sagen: diese Eltern hätte niemals Kinder bekommen sollen, obwohl diese Kinder bereits existieren, finde ich daher einfach nur falsch. Auch diese Kinder haben einen Wert und den möchte ich nicht infrage stellen, indem ich impliziere, es wäre besser gewesen, sie wären nie auf die Welt gekommen.
Zuletzt geändert von Vanillezucker am Sa., 26.01.2019, 15:44, insgesamt 2-mal geändert.
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Wie ging dieser Spruch noch mal?Je klüger Menschen sind, umso mehr zweifeln sie, nach dem Motto "Ich weiß, dass ich nichts weiß." Bequem ist das nicht gerade.
"Die meisten Fehler im Leben machen wir, wo wir zu viel fühlen, wo wir denken sollten - und zu viel denken, wo wir fühlen sollten".
Ich frage mich halt, wie weit her es mit der Intelligenz einer Spezies sein kann, wenn sie nicht mal die Notwendigkeit einer Weitergabe eben dieser Intelligenz begreift.
Soll der Mensch zukünftig auf Bäumen wachsen?
Oder gilt auch hier: Wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht und "nach mir die Sintflut."?
Ich höre oft von (überzeugten) Kinderlosen: die Welt ist doch viel zu grausam, um sie einem Kind zuzumuten, oder: in Anbetracht der Überbevölkerung wäre es geradezu fahrlässig...
Ich empfinde das als mindestens so scheinheilig wie das (angebliche) Argument von Eltern, der Gesellschaft zukünftige Steuerzahler zu "schenken".
Unsere Entscheidungen (sowohl für, als auch gegen Kinder) sind ausschließlich egoistischer Natur. Mit Intelligenz hat das nur am Rande zu tun.
So viel Ehrlichkeit sollte man schon aufbringen können, wenn man eine ernsthafte Diskussion über Elternschaft und deren Pflichten führen möchte.
(Damit meine ich niemanden der hier Schreibenden persönlich! Das ist nur eine allgemeine Beobachtung).
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Mir geht es da übrigens nicht um einen "Ersatz" sondern um eine "Erweiterung" und "Ergänzung". Gute Eltern kucken da dann automatisch, dass diese "Erweiterung" und "Ergänzung" ihrem Kind auch nicht schadet und stehen trotz Erweiterung und Ergänzung im Bedarfsfalle zur Verfügung. Klar ist nicht jede Kita oder jede Tagesmutter automatisch "gut", da muss man genauso auf die Einzelsituation kucken wie bei allem anderen auch.Noenergetik hat geschrieben: ↑Sa., 26.01.2019, 08:48 Auch das liebevolle Elternhaus mit einer guten Bindung , zu ersetzen, ist m.E.nicht möglich.
Aber gerade für Kinder die aus eher schwierigen Familienverhältnissen kommen kann es ein Gewinn sein diesen nicht mit "Haut und Haar" "ausgeliefert" zu sein. Bringt natürlich nur was, wenn es eine wirklich gute Einrichtung/Tagesmutter ist. Dass es da in der Realität oft Mängel gibt ist mir auch klar und auch, dass gerade die Kinder um die sich zu Hause keiner schert eher in so "mangelhaften" Einrichtungen landen dürften. Aber das ist ja ein anderes Thema.
Ich frage mich was Du unter Intelligenz verstehst?Vanillezucker hat geschrieben: ↑Sa., 26.01.2019, 15:38 Ich frage mich halt, wie weit her es mit der Intelligenz einer Spezies sein kann, wenn sie nicht mal die Notwendigkeit einer Weitergabe eben dieser Intelligenz begreift.
Intelligenz oder auch Bildung hat wirklich nichts mit guter Elternschaft zu tun, besagter "Vater" der sich per Annonce eine "Mutter" für seinen ach so wertvollen Genpool gesucht hat ist zB. Jurist und stammt aus vermögenden Verhältnissen. Die "Vertragsmutter" stammt auch aus einem gebildeten und vermögenden Elternhaus. Dennoch kann ich auf eine Welt die von so Menschen "gesteuert" und "geprägt" wird getrost verzichten und das einzige was ich diesem Kind wünsche ist, dass es an irgendeiner anderen Stelle die Liebe bekommt die es braucht. Egal wie "schlau" oder wie "blöd" diese Menschen dann vermeintlich sind.
Ich weiss ehrlich gesagt auch nicht warum der Mensch überhaupt unbedingt "weiterleben" muss? Dafür gibt es keinen faktischen Grund, die Welt braucht den Menschen sicher nicht. Die einzigen Lebewesen die den Menschen brauchen sind die Menschen selbst. Ansonsten ist er überflüssig wie ein Kropf.
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Frag das doch lieber diejenigen, die (höhere) Intelligenz immer wieder als Argument für gewollte Kinderlosigkeit anführen.
Es ist mir doch selbst ein Rätsel, wie man einen solchen Zusammenhang herstellen kann.
Natürlich muss er das nicht.Ich weiss ehrlich gesagt auch nicht warum der Mensch überhaupt unbedingt "weiterleben" muss? Dafür gibt es keinen faktischen Grund, die Welt braucht den Menschen sicher nicht. Die einzigen Lebewesen die den Menschen brauchen sind die Menschen selbst. Ansonsten ist er überflüssig wie ein Kropf.
Wenn wir nun aber auch noch die Sinnhaftigkeit des Menschsein als Ganzes anzweifeln, erübrigt sich auch jede weitere Diskussion über einen möglichst sorgsamen Umgang mit dessen Nachkommen.
Denn: wen kümmerts? Sollen sie sich doch alle gegenseitig die Köpfe einschlagen, bis irgendwann keiner mehr von ihnen übrig ist.
Und schon haben wir zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen
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Der Natur täte das in der Tat gut wenn es nicht soviele "Kollertaralschäden" dadurch gäbe.Vanillezucker hat geschrieben: ↑Sa., 26.01.2019, 15:58 Sollen sie sich doch alle gegenseitig die Köpfe einschlagen, bis irgendwann keiner mehr von ihnen übrig ist.
Allerdings dürfte es nicht möglich sein sämtliche Menschen einfach so "auszurotten", denn das einzige Lebewesen was sie momentan ausrotten kann ist der Mensch selbst. Den Rest kann allenfalls die Natur erledigen. Funktioniert so also nicht.
Muss auch nicht, wenn der Mensch sich mal wieder darauf besinnen würde, dass er nicht "allein" auf der Welt ist und darauf, dass die Welt ihm nicht gehört wie ein "Produkt" was nach belieben ersetzt werden kann. Und diese Einstellung vermitteln zB. untaugliche Eltern. Egal wie gebildet oder ungebildet, egal wie reich oder arm, vollkommen egal.
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