Marilen hat geschrieben: ↑So., 25.11.2018, 14:00
wobei das doch natürlich gut tut, wenn einem jemand versteht...
Ich bin der Meinung dass Verständnis etwas ist was "geschaffen" werden will. Gegenseitig. Und ich bin nicht bereit für alles Verständnis zu haben im Sinne von "Du, das ist schon ok so...wenn Du das so brauchst, dann nehme ich das gerne auf mich für Dich...". Da gibt es einfach Grenzen.
Meine Mutter ist zB. bis heute der Auffassung, dass es meinem Bruder ja nicht geschadet hat als sie einen Kochlöffel auf seinem Hintern kurz und klein gehauen hat nur weil er nicht rechtzeitig wieder "da" war... Aha. Da kann ich insofern Verständnis für haben, als dass ich weiss, dass sie selbst weit schlimmer geprügelt wurde bisweilen (was sie gerne leidend erzählt, aber wenn ich dann sage: Mama, DAS WAR SCHLIMM! dann hatte sie plötzlich eine total schöne Kindheit...
) und da halt selbst einen "Abwehrmechanismus" hoch fährt (fahren muss) um ihr eigenes Fehlverhalten zu "entschuldigen", faktisch werde ich aber NIE sagen, dass sie damit "Recht hat". Das sind zB. zwei Ebenen.
Mein anderer Bruder war da sogar noch "frecher" (ich bin nur immer so "frech" die Geschichte aufs Tablett zu bringen) und hat ihr irgendwann klipp und klar ins Gesicht gesagt: Das war Kindesmissbrauch was Du da gemacht hast. Punkt. Da war sie dann auch schnell still... Diese "Härte" habe ich so leider zB. nicht, denn faktisch hat mein Bruder Recht. Auch wenn man dann wieder - wozu ich eben neige - relativierend dazu sagen müsste, dass das damals eben noch nicht als "Kindesmissbrauch" bewertet wurde, weil es gesellschaftlich noch als legitime Erziehungsmethode anerkannt war.
Alles also nicht so einfach...was ich hingegen einfach finde ist, dass ich es nicht als legitime Erziehungsmethode sehe. Auch dann nicht, wenn der Staat es legitimiert.