Maskerade hat geschrieben: ↑Do., 26.07.2018, 22:11
Ja, weißt Du, das hat für mich auch etwas von Respekt, von den anderen ernst nehmen, von Achtung. Wenn ich jemanden kenne, von dem ich weiß, was er/sie in seinem Leben durchgemacht hat, dann kann ich von demjenigen doch nicht aus purem Egoismus verlangen, dass er/sie weiter leiden soll, nur wil ich seine/ihre Entascheidung nicht ertragen kann. Das steht meiner Meinung nach einfach KEINEM anderen Menschen zu.
Seh ich ganz genauso! Warum soll man weiter leiden, nur weil die Angehörigen leiden? Ich finde mich wirklich so wieder in deinen Worten...
Maskerade hat geschrieben: ↑Do., 26.07.2018, 22:11
Ich gehe mit solchen Gedanken ins Bett und wache auch meist mit ihnen auf. Das ist auf die Dauer sehr anstrengend, auch immer zu schauen, dass sich da nichts verselbstständigt und ich gleichgültig werde. Ich muss mich wirklich jeden Tag neu für das Leben entscheiden.
Ist bei mir ganz genauso... Es ist jeden Tag ein neuer Kampf... Und es wird nie leichter werden.
Maskerade hat geschrieben: ↑Do., 26.07.2018, 22:43
Und nein, da nehme ich auf die Hinterbliebenen nicht viel Rücksicht, denn sie haben ja kaum eine Ahnung davon, was sich in meinem INNEN abgespielt hat und noch immer absprielt. Sie haben keinerlei Vorstellung davon, was ich in meinem Leben durchgemacht habe.
Ist bei mir auch so... Und die Hinterbliebenen verschlimmern es oft auch noch, oder sind der Grund für das Leid. Wenn man allein schon hier im Forum liest, was Menschen angetan wurde von den eigenen Müttern...
Meine Familie unterstützt mich kein bisschen, im Gegenteil. Ich werde nur als Last gesehen, als die nervige gestörte. Ich habe niemanden, der hinter mir steht. Und sehr bedauern würden die es niemals, wenn ich tot wäre.
Maskerade hat geschrieben: ↑Do., 26.07.2018, 22:43
für mich ist der Suizid ein freundlicher Begleiter geworden, den ich zwar nicht liebe, aber der nicht böse, schlecht oder sonst etwas schlimmes ist.
Ne, es ist normal. Dass wir an Suizid denken. Bei dem, was uns passiert ist.
So, wie unser "Leben" gelaufen ist.
Maskerade hat geschrieben: ↑Do., 26.07.2018, 22:43
einem gewissenhaften, entsthaften und respektvollen Umgang
Es würde uns so gut tun, wenn die Menschen und gerade auch Therapeuten, auch so mit dem Thema umgehen würden.
Broken Wing hat geschrieben: ↑Do., 26.07.2018, 23:09
Dahinter steckt keine Hoffnung auf bessere Zeiten, lediglich das Eingeständnis, dass ich zu schwach zum Suizid bin
Die Erfahrung hab ich auch oft gemacht... Die Leute denken immer, man hat noch Hoffnung, oder will leben, nur weil man sich (noch) nicht umgebracht hat.
Aber die verstehen nicht, dass ein Mensch manchmal einfach nur zerbrochen ist...
Broken Wing hat geschrieben: ↑Do., 26.07.2018, 23:38
Aber zumindestens konnte ich verständlich machen, wie blöd selbst Therapeuten gegen Suizidgedanken angehen.
Das stimmt. Habe auch die Erfahrung gemacht, dass Therapeuten mit dem Thema kein bisschen umgehen können...
Ich selber, wurde schon so oft von Psychiatern unter Druck gesetzt wegen der Suizidalität, dass ich gelogen hab und meinte, es wäre alles super und ich kann für mich garantieren...
Das ist kontraproduktiv und erst recht gefährlich, weil so verhindert wird dass wir drüber sprechen können.
spirit-cologne hat geschrieben: ↑Do., 26.07.2018, 23:50
Ich glaube nicht, dass Menschen, die nie Suizidgedanken hatten, je aufhören werden, verzweifelten so dumm zu kommen, aber vielleicht schaltet der ein oder andere zuvor sein Hirn ein. Das wäre echt super.
Ja, das wäre wirklich sehr gut. Wird aber leider nie passieren.