Dauer Psychoanalyse-Sitzungen

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

isabe
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Beitrag Mo., 02.07.2018, 21:08

Wer möchte denn so behandelt werden?
Ich hab ein bisschen das Gefühl, dass du jetzt wegkommst von deiner Verletzlichkeit, sondern dass du dich wirklich "aufhängst" an jedem beliebigen Thema. Vorher waren es andere Themen.

Und ich denke auch nicht, dass man das auf 30h hochrechnen kann. Natürlich ist das ein Anhaltspunkt und damit nicht irrelevant. Aber faktisch müsstest du dann wirklich mit der Stoppuhr Therapie machen, um möglichst effizient zu sein.

Eine therapeutische Beziehung hat immer auch ihren eigenen Rhythmus.

Damit will ich nichts entschuldigen, denn faktisch ist ihr Verhalten falsch. Aber es ist eben zu kurz gedacht, über das ganze Thema und über die ganze Beziehung nur mit der Stoppuhr nachzudenken.

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Gedankentanz
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Beitrag Mo., 02.07.2018, 21:09

Ja, jammern bringt mich kein Stück weiter.
Ich muss mich entscheiden.
bleiben und auf 30 Sitzungen verzichten und die ganze Sache bearbeiten. Oder das Risiko eingehen und mir wen neues suchen.
Fehler kann ja jeder machen, ich habe bisher auch viel "geduldet" denn es gab schon zu Beginn eine finanzielle Diskrepanz, die ich dann hingenommen habe. Sie ist ein Mensch, mi Ecken und Kanten. Sie hat auch eine sehr angenehme Seite. Bisher war sie mir, trotz einiger Probleme, sympathisch. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, genug gefressen zu haben... Friss oder stirb so war es bei ihr immer. Hat sie Mist gebaut, sagte sie, ich wäre doch Stark genug es weg zu stecken. Meine Energie, mein Vertrauen, meine gutgläubigen sind erschöpft und geschockt.
Wenn sich meine tanzenden Gedanken zanken, gerate ich schon mal ins wanken, finde ich dann keinen Halt, lande ich unsanft auf die Planken ::?

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wandermaus123
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Beitrag Mo., 02.07.2018, 21:11

Gedankentanz hat geschrieben: Mo., 02.07.2018, 20:57 Da hängt ne große Uhr an der Wand, damit ich ja pünktlich gehe.... Da kann ich nicht anders als die Zeit im Blick zu haben.
Und ich habe sie mir nicht ausgesucht, damit ich wieder veräppelt werde. Und jetzt bleiben, weil wer anders auch gemein sein könnte? Hmmmmm
Wo hängt diese? Direkt dir gegenüber?

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candle.
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Beitrag Mo., 02.07.2018, 21:12

Was für eine finanzielle Diskrepanz nun?
Now I know how the bunny runs! Bild

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mio
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Beitrag Mo., 02.07.2018, 21:12

wandermaus123 hat geschrieben: Mo., 02.07.2018, 20:57 Manchmal machen Therapeuten Sachen, die uns nicht passen und oft steckt eine Technik oder Ziel dahinter.
Was Du nicht sagst. Dann sollten diese aber auch in der Lage sein im Bedarfsfalle Rede und Antwort zu stehen.

wandermaus123 hat geschrieben: Mo., 02.07.2018, 20:57Ich würde einfach dran bleiben, reden bis das Thema „ich werde ausgenutzt“ zu meiner Zufriedenheit bearbeitet ist, wenn die Chemie grundsätzlich stimmt.
Und wenn es NIE zu Deiner Zufriedenheit bearbeitet wäre? Würdest Du dann Lebenslang hinrennen um das endlich endlich doch noch zu klären?

Glaub mir, es gibt Menschen auf dieser Welt bei denen kannst Du Dir diese Anstrengung echt sparen. Da ist es besser man sieht frühzeitig ein und geht unverrichteter Dinge DEN EIGENEN WEG weiter.

Meine Thera hat in einer Konfliktsituation auch mal so einen "Sehen Sie denn gar nicht was ich alles für Sie tue..." Klopfer gebracht. Ich dachte echt mein Schwein pfeift. :kopfschuettel:

Aber die war danach in der Lage sich mit mir gemeinsam hinzusetzen und hat auch zugeben können, dass sie da falsch reagiert hat und konnte mir erklären warum sie in dem Moment so reagiert hat. Und zwar SCHLÜSSIG. Des Weiteren hat sie sich sehr OFFENSICHTLICH (mir fast schon zu offensichtlich) um eine Lösung des Problems bemüht.

Wenn es so läuft: Prima!

Wenn es aber so läuft, dass alles nur "an der Geschichte des Patienten liegt", auch eine berechtigte Beschwerde hinsichtlich faktischer Versäumnisse und Fehler, dann ist das der Versuch eigenes Fehlverhalten dem Patienten "anzukreiden".

Abrechnungsbetrug ist nun mal Abrechnungsbetrug und bleibt auch Abrechnungsbetrug. Und zwar in einer durchaus beachtlichen Höhe wenn man es mal auf ein "Therapeutenleben hochrechnet". In zehn Jahren macht die Gute damit round about 160 000,00 Euro. In zwanzig 320 000,00 Euro. In vierzig 640 000,00 Euro. Hübsches kleines Eigenheim für Umme... :evil:

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Beitrag Mo., 02.07.2018, 21:13

wandermaus123 hat geschrieben: Mo., 02.07.2018, 21:06 Wir wissen nicht wieviel Zeit noch für E-Mails, Anrufe, Karteneinlesen etc.. dazu kommen.
Keine!!!! Weder schreibe ich groß Emails, rufe ich sie an oder muss meine Karte zücken. In meiner Zeit 45 Minuten besprechen wir noch Termine die Anfallen oder nicht passen
Wenn sich meine tanzenden Gedanken zanken, gerate ich schon mal ins wanken, finde ich dann keinen Halt, lande ich unsanft auf die Planken ::?

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wandermaus123
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Beitrag Mo., 02.07.2018, 21:14

Gedankentanz hat geschrieben: Mo., 02.07.2018, 21:09 Ja, jammern bringt mich kein Stück weiter.
Ich muss mich entscheiden.
bleiben und auf 30 Sitzungen verzichten und die ganze Sache bearbeiten. Oder das Risiko eingehen und mir wen neues suchen.
Fehler kann ja jeder machen, ich habe bisher auch viel "geduldet" denn es gab schon zu Beginn eine finanzielle Diskrepanz, die ich dann hingenommen habe. Sie ist ein Mensch, mi Ecken und Kanten. Sie hat auch eine sehr angenehme Seite. Bisher war sie mir, trotz einiger Probleme, sympathisch. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, genug gefressen zu haben... Friss oder stirb so war es bei ihr immer. Hat sie Mist gebaut, sagte sie, ich wäre doch Stark genug es weg zu stecken. Meine Energie, mein Vertrauen, meine gutgläubigen sind erschöpft und geschockt.
Du wärest stark genug, um es weg zu stecken - kann bedeuten, dass sie dir etwas zutraut.
Besser als nur aj aj machen und am Ende der Therapie keinen Schritt vorwärts zu kommen.

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Gedankentanz
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Beitrag Mo., 02.07.2018, 21:16

Die Uhr hängt schräg an der Wand. Wenn ich liegen würde, würde sie, sie umhängen, damit der Patient sie weiterhin sehen kann
Wenn sich meine tanzenden Gedanken zanken, gerate ich schon mal ins wanken, finde ich dann keinen Halt, lande ich unsanft auf die Planken ::?


isabe
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Beitrag Mo., 02.07.2018, 21:18

Wenn ich liegen würde, würde sie, sie umhängen, damit der Patient sie weiterhin sehen kann
Na klar, wenn sie nach jedem Patienten Umbauten vornehmen muss, weißt du ja jetzt Bescheid... :!!:


mio
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Beitrag Mo., 02.07.2018, 21:25

wandermaus123 hat geschrieben: Mo., 02.07.2018, 21:06 Wir wissen nicht wieviel Zeit noch für E-Mails, Anrufe, Karteneinlesen etc.. dazu kommen.
Die Karte wird bei mir zu Beginn der Stunde eingelesen, Anrufe und E-mails sind soweit ich weiss freiwillig und werden nicht honoriert, falls doch - bei Privatpatienten möglich soweit ich weiss - gibt es dafür gesonderte Abrechnungsziffern. "Gesetzlich versichert""schenkt" sie die mir quasi. Inwieweit Gedankentanz sowas in Anspruch nimmt weiss ich nicht.

Faktisch kann sie sich nicht einfach über geschlossene Verträge eigenmächtig hinwegsetzen. Das geht einfach nicht. Sonst würde jeder Therapeut ja machen was er will und das mit irgendwelchen "Aufwänden" rechtfertigen die es vielleicht so gar nicht gibt oder gab. "Ich brauche aber zur Qualitätssicherung vor jeder Stunde unbedingt 10 Minuten Meditation...soll ich das etwa SELBST bezahlen?" Nein nein, das dient ja alles nur dem Patienten... Was kann ich für meine "individuelle Menschlichkeit"? Die soll mal schön die Gemeinschaft finanzieren...

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Solage
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Beitrag Mo., 02.07.2018, 21:27

Wenn der Patient die Therapeutin dazu bringt, so handeln zu müssen, weil sie da ihrer Gegenübertragung erlegen ist; der Patient da was in die Therapeutin auslagert etc.
Ist für mich die Umkehrung von Macht: Ich als Patient bin so mächtig, dass ich die Therapeutin dazu gebracht habe. Sie ist mein Opfer. Sie konnte nicht anders als von Anfang an auf 45 Minuten runterkürzen.
Das liegt natürlich an der Patientin, die die Therapeutin dazu bringt, den Rahmen zu ändern.
Für mich ist das Quatsch.
Die Therapeutin sagt: "Ich erfülle Ihren berechtigten Anspruch nicht und ich weiß, dass Sie sich ohnmächtig fühlen."
Für mich übersetzt sich das so: Ich MACHE Sie ohnmächtig.

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wandermaus123
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Beitrag Mo., 02.07.2018, 21:28

Gedankentanz hat geschrieben: Mo., 02.07.2018, 21:16 Die Uhr hängt schräg an der Wand. Wenn ich liegen würde, würde sie, sie umhängen, damit der Patient sie weiterhin sehen kann
Aus dem Grund würde ich ihr die rote Karte geben.
Das geht gar nicht.

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wandermaus123
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Beitrag Mo., 02.07.2018, 21:31

mio hat geschrieben: Mo., 02.07.2018, 21:25
wandermaus123 hat geschrieben: Mo., 02.07.2018, 21:06 Wir wissen nicht wieviel Zeit noch für E-Mails, Anrufe, Karteneinlesen etc.. dazu kommen.
Die Karte wird bei mir zu Beginn der Stunde eingelesen, Anrufe und E-mails sind soweit ich weiss freiwillig und werden nicht honoriert, falls doch - bei Privatpatienten möglich soweit ich weiss - gibt es dafür gesonderte Abrechnungsziffern. "Gesetzlich versichert""schenkt" sie die mir quasi. Inwieweit Gedankentanz sowas in Anspruch nimmt weiss ich nicht.

Faktisch kann sie sich nicht einfach über geschlossene Verträge eigenmächtig hinwegsetzen. Das geht einfach nicht. Sonst würde jeder Therapeut ja machen was er will und das mit irgendwelchen "Aufwänden" rechtfertigen die es vielleicht so gar nicht gibt oder gab. "Ich brauche aber zur Qualitätssicherung vor jeder Stunde unbedingt 10 Minuten Meditation...soll ich das etwa SELBST bezahlen?" Nein nein, das dient ja alles nur dem Patienten... Was kann ich für meine "individuelle Menschlichkeit"? Die soll mal schön die Gemeinschaft finanzieren...
Na gut... bei mir waren es öfters schon Zusatzminuten drin und vielleicht nehme ich es daher mit der Zeit so locker hin.
Gute Nacht Euch.


mio
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Beitrag Mo., 02.07.2018, 21:33

Gedankentanz hat geschrieben: Mo., 02.07.2018, 21:16 Die Uhr hängt schräg an der Wand. Wenn ich liegen würde, würde sie, sie umhängen, damit der Patient sie weiterhin sehen kann
Das finde ich auch total schräg. Ich seh keine Uhr, die steht wohl irgendwo "hinter mir".

Ich gehöre übrigens auch zu den Leuten die gar nicht auf die Zeit achten. Ich hab keine Uhr, seh keine Uhr und mein Handy ist aus und ich mache es meist erst einige Zeit nach der Therapie wieder an.

Zu Anfang hätte ich gar nicht die "Kapazitäten" gehabt da drauf zu achten und sie ist da einfach auch sehr glaubwürdig und transparent so dass ich gar keinen Grund habe ihr da zu misstrauen.

Wenn ich das Handy denn mal "zeitnah" angemacht habe oder noch nen Termin oder so danach hatte passte es auch immer. Und sie hat das eigentlich auch immer "formuliert", also zB. dass wir noch ein paar Minuten hätten wenn ich noch was habe..oder aber einmal hat sie wohl überzogen da hat sie auch gesagt dass wir jetzt länger gemacht haben aber dass ihr das gerade wichtig war dass wir das zu Ende kriegen...

So stell ich mir das eigentlich auch vor. :dunno:


isabe
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Beitrag Mo., 02.07.2018, 21:39

Solage:
Gedankentanz hat die Th. nicht dazu gebracht, die Stunden zu kürzen; das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist, dass es in dieser Beziehung häufiger zu ähnlichen Themen kommt. Das legt den Verdacht nahe, dass es in der Beziehung um mehr bzw. um andere Dinge geht als um die Stundenfrage. Die ist AUCH wichtig, aber sie ist nur EIN Aspekt.

Tatsächlich gibt es keine perfekten Therapiewelten. Die Frage ist immer nur: Was sieht der Patient, was macht er daraus?

Die Annahme, ein Patient sei in seinem Verhalten niemals "mächtig", ist nicht korrekt (Stichworte: Projektive Identifizierung; Reinszenierung des Traumas usw.). Man hätte es gerne so, dass der Patient immer nur harmlos ist und den Th. nie zum Agieren bringen kann. Ist aber nicht so. Die Kunst ist nicht, das zu leugnen; die Kunst ist, aus diesem Verhalten (aus dem des Patienten und aus dem des Therpaeuten) etwas zu lernen. Manchmal geht das erst durch das Agieren.

Ja, auch "Opfer" können SEHR mächtig sein, und ein Therapeut ist nicht immer souverän. Von dieser Vorstellung würde ich mich verabschieden.

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