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Mo., 30.10.2017, 22:41
Ich finde, beim Begriff "Erwarten", wie er von der TE verwendet wird, geht die Vorstellung von einer Aufforderung an den Anderen sehr mit der vermuteten Wahrscheinlichkeit, dass dieser Aufforderung gefolgt wird, zusammen - und darin liegt die Gefahr: dass beides miteinander vermischt wird. Und wenn der Andere sich von dieser Vermischung distanziert, dann wird daraus die komplette Ablehnung gefolgert, weil es in diesem Konzept gar nicht vorgesehen war, dass der Andere sich frei entscheiden kann, wie er reagiert.
Es ist tatsächlich nicht so, dass ALLE Therapeuten (bis auf deine) Geschenke annehmen. Die meisten schenkenden Patienten sind vermutlich ein bisschen unsicher, riskieren es aber dennoch. Mit dem Wissen: Es könnte auch anders ausgehen. Ich denke, dieses Wissen hilft einem dabei, abzuwägen: riskiere ich es dennoch? Was macht das mit mir, wenn der Andere anders reagiert?