Ehe für Alle

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stern
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Beitrag Do., 06.07.2017, 05:43

Mondin hat geschrieben: Do., 06.07.2017, 00:45Das ist es im Grunde, was ich die ganze Zeit versuche zu sagen, dass es da auch sowas wie Wertvorstellungen und damit gekoppelte Emotionen gibt, die neuerdings jedoch im Namen der Toleranz fortwährend mit Füßen getreten werden. Und diejenigen, die sich dagegen verwahren wollen, werden als Nazis, Spießer (oder sonstwas) diffamiert. Es werden einfach Dinge aufdiktiert und fertig.
Nun... was heißt aufdiktiert. Sie müssen weder als Gast bei einer Zivilehe anwesend sein noch selbst einen Homo heiraten. Sondern sie können ebenfalls ihr Lebensmodell und ihre Werte leben. Je weniger man sich darüber aufregt, was andere tun, desto mehr Sorgen fallen weg. Dass Leuten eine Ehe eingehen (oder ein eingetragene Lebensgemeinschaft) schadet auch nicht anderen. Sondern drückt sogar aus, das Leute füreinander Verantwortung übernehmen wollen bzw. eine verbindlichere Beziehung eingehen wollen. Die Mehrheit der Menschen im Land befürworteten die Ehe für alle sogar. So gesehen war es damit auch die Umsetzung des Volkswillen.
Homos hatten eine eingetragene Partnerschaft mit allen Rechten. Aber nein, es muss eine Ehe sein. Die völlige Gleichstellung, (...)
Nicht alle Rechte. Und klar: Gleiches ungleich zu behandeln, macht keinen Sinn... ist sonst keine Gleichstellung, sondern höchstens eine zum Schein. Und das war ja der Witz: Dass man (trotz vieler Angleichungen) sehr wohl darauf bedacht war, diverse Abstufungen zu pflegen. Und man tut sich auch nach wie vor noch schwer! Ist ja nicht so, dass alle Parlamentarier zugestimmt hätten. Und es geht es ja nun weiter: Braucht es eine Verfassungsänderung oder reichen gesetzliche Regelungen aus (und ändert man dann auf Kosten von Homos immer mal wieder die Gesetze). Aber da haben auch Juristen ein Wort mitzureden. Ändert man nichts, wäre das Prinzip: Homos sind gleich, aber im finalen Schritt sind Ehen von Frau und Mann doch gleicher. Ist irgendwie nicht der Sinn der Sache, sondern halbgar.

Und nööö, von der Homo-Ehe kann man nicht darauf schließen, ob man Ausländern oder Flüchtlingen ein Wahlrecht zubilligt. Das sind doch völlig andere Fragen... die ganz andere Rechtsbereiche betreffen. Es hat auch bisher niemand vor! Und selbst wenn man es vorhätte (Konjunktiv!): Wenn man damit solange braucht wie mit der Homo-Ehe. zieht sich das noch gewaltig. :lol:
Ich lebe in einer anderen Welt als Du, stern. Meine Welt hat sowas wie Individualität und damit einhergehende Emotionalität.
Ach, und meine nicht? :-D Vielleicht machst du es dir ja auch schwerer, wenn du dich daran kratzt, ob Menschen gleichen Geschlechts, die sich lieben, heiraten dürfen? Und es sind eher solche Szenarien (Befürchtungen) wie oben, die dich depressiv werden lassen. Wenn man zugrunde legt, was tatsächlich geplant ist, ist es vielleicht gar nicht mehr so wild. Ich fände eine Welt wenig individuell, in der es nur eine Lebensform gibt, in die sich alle einfügen müssen. So kann sich doch jeder aussuchen, was ihm liegt. Und Realität ist: Die Eheschließungen sind auch bei den Heteros rückläufig: Ja, warum denn?? Was ist denn mit den Heteros los, dass sie weniger heiraten und nicht mehr so gebärfreudig sind? ;) Das ist absurd zu versuchen Homos anzulasten, dass Heteros das von dir präferierte Lebensmodell zunehmend weniger erstrebenswert fanden - während Homos sogar sagen: Hey, wir wollen heiraten (können). :!!: Für Homos ist eine wirkliche Gleichstellung, in der gleiches dann auch wirklich gleich behandelt wird, ein großer Schritt... während Heteros dadurch nicht schlechter gestellt werden. Und nein, wenn man vor Wahlen überlegt, wie man Familienpolitik zukünftig fördert (und das ggf. modifiziert), so hat das nichts mit Homos zu tun, sondern mit üblichem Wahlkampf (wo dann oft um verschiedene Steuermodelle zur Disposition stehen). Für die, die bisher unzufrieden waren, hat eine Wahl nun den Vorteil, sich jemanden zu suchen, der sie evtl. besser verkörpert. Das war noch nie in Stein gemeißelt. Das Ehegattenspliiting stand schon länger immer mal wieder auf dem Prüfstand.
Gutmenschentum ist eine Seuche, die sich formal als korrekt darstellt, innerlich aber tot ist und modert. Die Folgen dieser Seuche tragen immer die Anderen. So es sie noch gibt.
Den Heteros wird doch nichts genommen - auch wenn du es nun so herleiten willst. ;) Deine Werte nehmen dir die Homos auch nicht.
Sei froh, dass Du noch nicht diese Sicht auf die Dinge hast, die muss man nämlich auch erst einmal verpacken können ohne dabei depressiv zu werden.
Och, ich freu' mich. Ist so ziemlich das Gegenteil von depressiv. Vielleicht sind manche Menschen allgemein mehr besorgter als andere? Die Homo-Ehe sorgt mich jedenfalls nicht. Sondern bin auch froh, wenn das endlich mal vom Tisch ist.
Liebe Grüße
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Mondin
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Beitrag Do., 06.07.2017, 10:33

Es geht gar nicht (nur) um die Homoehe, stern. Sondern um die Art und Weise der Einforderung und Durchsetzung. Um die Rücksichtslosigkeit und Verlogenheit, mit der mittlerweile Interessen und das Pietätsempfinden ganzer Bevölkerungsteile mit Füßen getreten werden. Es geht um das dahinter immer deutlicher erkennbar werdende Prinzip.

Aber ich merke, es ist sinnlos. Jemand der einen nicht verstehen will, der wird das auch nicht tun. Ergo, ich spare mir meine Zeit. Du wirst erfahren was ich meine, dann, wenn Du es erleben musst. Und wenn nicht, dann können wir alle froh sein. Im Übrigen schrieb ich nicht, dass ich drepressiv bin. Im Gegemteil, ich schrieb, dass ich es nicht bin. Sagt schon viel über Deine Lesart aus, wie Du das ausgelegt hast. Aber das war im Grunde zu erwarten, wir lesen uns ja schon länger.

Grüßerle!
Mondin

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lemon
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Beitrag Do., 06.07.2017, 10:56

Mondin hat geschrieben: Do., 06.07.2017, 00:45
Deutschland schafft sich selbst ab. Zurück bleibt ein Staat mit gehirngewaschener Sklavenkaste. Ich habe nicht mehr viel Hoffnung, dass dieses Land in 50 Jahren überhaupt noch existieren wird und kann nur hoffen, dass bis zu meinem und des Liebsten Tod, wir uns hier irgendwie halbwegs unbehelligt durchschlagen können. Womöglich müssen wir doch noch flüchten, schauen wir mal.
....
Mondin
Es ist wirklich schlimm Mondin und was mich erschreckt, dass es so rasant passiert und trotzdem so viele Deutsche das nicht wahrhaben wollen, oder es gefällt ihnen sogar, reduziert und vom Staat benutzt zu werden.
Ich bin trotzdem noch etwas voller Hoffnung Mondin, irgendwann muss es doch der Dümmste begreifen, bevors zu spät ist.

Beste Grüße
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Zuletzt geändert von Elfchen am Do., 06.07.2017, 19:44, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Bitte keine Fullquoten, siehe Netiquette, danke!
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lemon
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Beitrag Do., 06.07.2017, 11:01

Wir haben ein Grundgesetz, und man darf sich darüber nicht einfach hinwegsetzen, weil es sonst seinen Wert verliert. Und Papier sagt dazu:

"Wenn man die Ehe öffnen will, muss man das Grundgesetz ändern."

Die Karlsruher Richter hätten bis zuletzt in ihren Entscheidungen betont, dass eine Ehe im Sinne des Grundgesetzes nur die "Vereinigung eines Mannes mit einer Frau zu einer auf Dauer angelegten Lebensgemeinschaft ist". Der gewandelte Zeitgeist ändere dieses Verfassungsverständnis nicht, sagte Papier weiter.
Grundgesetz: Ex-Verfassungsrichter halt Ehe fur alle fur verfassungswidrig | ZEIT ONLINE
http://www.zeit.de/politik/deutschland/ ... e#comments

Wir werden alle verarscht und jeder macht mit :blass:
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stern
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Beitrag Do., 06.07.2017, 11:39

Mondin hat geschrieben: Do., 06.07.2017, 10:33Es geht gar nicht (nur) um die Homoehe, stern. Sondern um die Art und Weise der Einforderung und Durchsetzung. Um die Rücksichtslosigkeit und Verlogenheit, mit der mittlerweile Interessen und das Pietätsempfinden ganzer Bevölkerungsteile mit Füßen getreten werden. Es geht um das dahinter immer deutlicher erkennbar werdende Prinzip.
Wie gesagt: Die große Mehrheit befürwortet sie:
stern-Umfrage
Große Mehrheit für "Ehe für alle"
Mehr als Zweidrittel der Bundesbürger befürwortet nach einer stern-Umfrage die "Ehe für alle". Einfluss auf die Wahlabsichten hat die Homo-Ehe aber nicht.
http://www.stern.de/politik/deutschland ... 23072.html
29.06.2017 10:00 Uhr
Umfrage Auch Unionsanhänger mehrheitlich für die Ehe für alle
http://www.tagesspiegel.de/politik/umfr ... 96214.html
Dass du -aus besagten Gründen/Empfindungen heraus- zu denen gehörst, die sie nicht befürworten, habe ich schon verstanden. Aber ich darf ja trotzdem anderer Ansicht sein. Oder nicht?

Man macht damit schon Jahrzehnte rum... ist also so gesehen nichts, das über Nacht kam. Das gravierende in der Durchsetzung war, dass die SPD die Koalition gebrochen hat, indem sie eine Mehrheit mit der Opposition bildete, womit die Union überstimmt werden konnte. Es wäre auch nicht bis Ultimo gegangen, dass man die Abstimmung darüber immer und immer und immer wieder verhindert hätte - wie das bisher der Fall war... im Grunde wegen einer Partei (dagegen lief ja auch schon eine Verfassungsklage). Schwach war auch, dass es die SPD nicht gleich 2013 in die Koalitionsverhandlungen aufgenommen hat.

Depressiv war auch nicht diagnostisch gemeint... und ja, das wirkt auf mich wie eine depressive bzw. besorgte oder meinetwegen auch düstere Sichtweise (wie gesagt: bzgl. der Homo-Ehe ist mein Empfinden ein ganz anderes... muss ja auch nicht deckungsgleich mit deinem sein).
Deutschland schafft sich selbst ab. Zurück bleibt ein Staat mit gehirngewaschener Sklavenkaste. Ich habe nicht mehr viel Hoffnung, dass dieses Land in 50 Jahren überhaupt noch existieren wird und kann nur hoffen, dass bis zu meinem und des Liebsten Tod, wir uns hier irgendwie halbwegs unbehelligt durchschlagen können. Womöglich müssen wir doch noch flüchten, schauen wir mal.

Ich lebe in einer anderen Welt als Du, stern. Meine Welt hat sowas wie Individualität und damit einhergehende Emotionalität. Das was Du hier beschreibst, das erinnert mich an Equilibrium - wo wir vermutlich schneller als es uns lieb ist landen werden. Gutmenschentum ist eine Seuche, die sich formal als korrekt darstellt, innerlich aber tot ist und modert. Die Folgen dieser Seuche tragen immer die Anderen. So es sie noch gibt.
Bei so einer Zukunftsperspektive kann man ja wirklich depressiv werden.

Und was heißt D schafft sich ab. Was ich vernehme, dass man zunehmend fragt, wie man Kinder stärker als bisher fördern kann. Früher war es so, dass Leute, die Kinder hatten, meist auch verheiratet waren. So konnte man den Weg wählen, die Ehe zu fördern (was indirekt dann auch den Kindern zugute kam). Jetzt überdenkt man das zunehmend, weil viele Leute, die heiraten, zunehmend weniger Kinderlein bekommen... und sieht stattdessen dass auch auch Familien außerhalb der Ehe gibt mit Kindern, was auch zunehmend als wichtig angesehen wird (in einem Land mit rückläufigen Geburtenquoten). Sagen wir: Mit Ausnahme einer blauen Partei, die den Familienbegriff sehr eng auslegen will (obwohl sie deutsche Kinder doch eigentlich als so wichtig ansieht). Das wäre so oder so gekommen, dass man das Kinderkriegen direkter unterstützen muss (weil es Kinder zunehmend in verschiedenen Konstellationen gibt: Alleinerziehende, Patchwork-Familien), usw. Wenn nicht bereits bei dieser Wahl, dann in Zukunft umso mehr. Gleichwohl wird aber eine Ehe (auch ohne Kinder) als wertvoll und schützenswert anerkannt, vgl. auch isabe dazu. Aber ob man das so anerkennt, dass man Ehegattensplitting ewig beibehält, hmmmmmm. Dass Homos für alles mögliche herhalten müssen, finde ich halt nicht sachgerecht. Mal für einen Wahlkampf. Dann als Zugeständnis in Koalitionsverhandlungen. Bei anderen für Zukunftssorgen für die Gesellschaftsentwicklung, uuuuund so weiter.

Dein Gefühl dabei ist durchaus wahrnehmbar. Ich sehe aber in keiner Weise, dass die Homos Eheleuten was nehmen, wenn sie (anstelle von Lebenspartnerschaft) dann auch von einer Ehe sprechen können (wobei das ja nun noch in die Weg geleitet werden muss... und noch nicht endgültig durch ist. Gegner können ja noch auf eine Verfassungsklage hoffen).
Zuletzt geändert von stern am Do., 06.07.2017, 12:00, insgesamt 1-mal geändert.
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stern
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Beitrag Do., 06.07.2017, 11:56

lemon hat geschrieben: Do., 06.07.2017, 11:01Wir haben ein Grundgesetz, und man darf sich darüber nicht einfach hinwegsetzen, weil es sonst seinen Wert verliert. Und Papier sagt dazu:

"Wenn man die Ehe öffnen will, muss man das Grundgesetz ändern."
Das ist eine Meinung dazu... aber es gibt verschiedene Sichtweisen von Juristen, wie man das juristisch umsetzt bzw. umsetzen könnte, die derzeit auch diskutiert werden. Ist klar, dass du genau das herauspickst, was aber keine objektive Wahrheit ist. In der Juristerei ist es oft so, dass es nicht nur eine Möglichkeit gibt, wie man etwas auslegen kann. Man wird sehen, was das Verfassungsgericht sagt (sofern es überhaupt zu einer Klage kommt)... bzw. ob man die Verfassung überhaupt ändern müsste (wobei das sicherlich wasserdichter wäre als reine gesetzliche Regelungen. Bei Klauseln, die nicht auf Ewigkeit angelegt wurden, geht das mit bestimmten Mehrheiten).

Die Klage, dass man einen Nachteil dadurch hat, dass Homos dann auch heiraten können sollen, dürfte tatsächlich schwer/nicht begründbar sein (wenn dir was einfällt, kannst du ja eine Verfassungsbeschwerde versuchen oder andere Bürger). Also stellt sich höchstens die Frage nach einer Klage auf Normenkontrolle.

WENN es zu seiner Klage kommen sollte, dann tippe ich, dass unser Horst das übernimmt - dann aber entgegen den Vorstellungen der Mehrheit in der Bevölkerung. Aber ob seine "Erwägungen" auch tatsächlich zu einer Klage führen werden: Weiß nicht. Soll er doch nun prüfen. Mit dem Ehegattensplitting (ob man das beibehält) hätte aber auch das nichts zu tun... denn es würde sich dann immer noch die Frage stellen: Wie fördern wir zukünftig Leute, die Kinder haben (bei abnehmenden Geburtenzahlen).

Sonst heißt es gerne noch: Der Volkswillen wird nicht berücksichtigt. Aber dahinter steht sogar die Mehrheit der Bevölkerung.

Ich weiß gar nicht, woher mein Optimismus diesbzgl. kommt. :lol: Aber ich bin zuversichtlich.
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Mondin
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Beitrag Do., 06.07.2017, 12:52

Dazu noch einige Sätze:
stern hat geschrieben: Do., 06.07.2017, 11:39 Wie gesagt: Die große Mehrheit befürwortet sie:
stern, ich sah letzthin in einem der dritten Programme eine Nachrichtensendung, in der es darum ging, inwieweit die Deutschen wirklich für die Homoehe sind und was sie dazu sagen. In der diesbezüglich geführten Umfrage, gaben fast 80% der Befragten an, dass sie es einfach nicht mehr hätten hören können, sie aber dennoch nichts weiter mit einem homosexuellen Paar anfangen könnten, bzw. sie Homosexualität nicht für natürlich und richtig halten.

Es mag formal einen Sieg gegeben haben, in den Köpfen der Menschen ändert das nichts - und in ihren Herzen schon gar nicht. Und soll ich Dir was sagen? DAS ist das EINZIGE, was mich noch hoffen lässt und das bezieht sich keineswegs auf die Homosexualität, sondern auf das "Gesamtpaket Mensch". ;-)

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ziegenkind
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Beitrag Do., 06.07.2017, 13:09

ich werde nie verstehen, warum manche menschen glauben, sie müssten über die sexualität von anderen menschen urteilen - sei es in kategorien von natürlich/unnatürlich oder richtig/falsch. vielleicht wären die gut beraten, sich mehr mit ihrer eigenen sexualität auseinanderzusetzen.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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Beitrag Do., 06.07.2017, 13:16

ziegenkind hat geschrieben: Do., 06.07.2017, 13:09 ich werde nie verstehen, warum manche menschen glauben, sie müssten über die sexualität von anderen menschen urteilen - sei es in kategorien von natürlich/unnatürlich oder richtig/falsch. vielleicht wären die gut beraten, sich mehr mit ihrer eigenen sexualität auseinanderzusetzen.
Da gebe ich Dir recht. Allerdings geht es mir um etwas vollkommen anderes, was ich auch wiederholt dargelegt habe. ;-)


montagne
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Beitrag Do., 06.07.2017, 14:53

isabe hat geschrieben: Mi., 05.07.2017, 19:10 stern:
Das Problem sind die vielen Abstufungen: Für mich fängt das unwürdige Verhalten schon in dem Moment an, in dem der Mann irgendwo in einen Becher wic.hst, mit dem Ziel, dass ausgerechnet DARAUS ein Mensch wird. Und dann kommt die Frau und zieht das Sperma mit der Spritze auf und so weiter. Das kann man sicher niemandem verbieten, aber wie gesagt: Deshalb macht es das ja nicht würdevoller.
Du misst diesem Vorgang diese Bedeutung und diese Eigenschaft zu: unwürdig.
Andere Menschen empfinden das jedoch anders.

Sprache spielt eine große Rolle und du nutzt sie gut.

Andere Formulierung: Der Mann spendet sein Sperma. Eine Spende ist etwas schönes, so sie denn gewollt ist.
amor fati

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Beitrag Do., 06.07.2017, 15:10

montagne hat geschrieben: Do., 06.07.2017, 14:53
isabe hat geschrieben: Mi., 05.07.2017, 19:10 stern:
Das Problem sind die vielen Abstufungen: Für mich fängt das unwürdige Verhalten schon in dem Moment an, in dem der Mann irgendwo in einen Becher wic.hst, mit dem Ziel, dass ausgerechnet DARAUS ein Mensch wird. Und dann kommt die Frau und zieht das Sperma mit der Spritze auf und so weiter. Das kann man sicher niemandem verbieten, aber wie gesagt: Deshalb macht es das ja nicht würdevoller.
Du misst diesem Vorgang diese Bedeutung und diese Eigenschaft zu: unwürdig.
Andere Menschen empfinden das jedoch anders.

Sprache spielt eine große Rolle und du nutzt sie gut.

Andere Formulierung: Der Mann spendet sein Sperma. Eine Spende ist etwas schönes, so sie denn gewollt ist.
So könnte man das verschönigen, nichts desto trotz ist es menschenunwürdig - da stimme ich isabe bei.

So wie du das verschönigst montage könnte man glatt bei einer Vergewaltigung behaupten, Beischlaf ist etwas Schönes, das sollte man genießen.

Muss man denn in der heutigen Zeit, jedes Wertgefühl übern Haufen haun ::?

(In den Becher reinwi.chsen und später befruchten ist gegen jegliche Natur - das ist vom Menschen gemacht wie so vieles über was sich der Mensch erhaben fühlt und was er an Natürlichem zerstört).
[center]Das, was wir Menschen am meisten brauchen,
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das zu tun, wozu wir fähig sind.[/center]

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Beitrag Do., 06.07.2017, 15:13

Bischof Marx meint:
"Wir bedauern, wenn dieser Ehebegriff aufgelöst werden soll und damit die christliche Auffassung von Ehe und das staatliche Konzept weiter auseinandergehen."
Kirchenvertreter kritisieren "Ehe für alle" | domradio.de

https://www.domradio.de/themen/ehe-und- ... -fuer-alle
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Beitrag Do., 06.07.2017, 15:17

lemon hat geschrieben: Do., 06.07.2017, 15:10
(In den Becher reinwi.chsen und später befruchten ist gegen jegliche Natur - das ist vom Menschen gemacht wie so vieles über was sich der Mensch erhaben fühlt und was er an Natürlichem zerstört).
Eine Beinprothese oder ein Stent im Herzen sind auch "unnatürlich", haben jedoch einen konstruktiven Nutzen. Unter dieser Prämisse ist, denke ich, auch die Reproduktionsmedizin zu verstehen. ;-)

Und, seien wir mal ehrlich, wie "würdig" ist denn Sex generell? Also sorry, da kommt mir so viel "Unwürdiges" (aber sehr Angenehmes) in den Sinn.... :love:

Grüßerle!
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Beitrag Do., 06.07.2017, 16:05

gaben fast 80% der Befragten an, dass sie es einfach nicht mehr hätten hören können,
:lol: nach ca. 30 Jahre Einsatz für die Homo-Ehe, die es brauchte, verstehe ich das voll und ganz, dass man es irgendwann nicht mehr hören kann. :love: War ja auch ein langes und zähes Ringen.

Ich weiß gar nicht mehr, wann das das genau war (schon eine Weile her): Hella von Sinnen. In ausnahmslose jeeeder Talk- oder Unterhaltungs-Show fing sie wieder damit an (und zwar gleichgültig, worum es gerade ging). Ging selbst mir irgendwann auf den Zeiger. :lol: Obwohl ich ihren Engagement bemerkenswert fand. Oder was war der erste Homo-Kuss in der Lindenstraße für ein Aufreger. Aber man sieht es ja: Von nichts kommt nichts. Selbst heute ist das noch nicht selbstverständlich. Und so unwürdig ich das Wahlkampf-Manöver von rot-rot-grün auch fand: Ohne die Aktion mit dem Koalitionsbruch der SPD gäbe es sie noch nicht. Und ob es sie wirklich von der kommenden Regierung umgesetzt worden wäre (wenn rot rot grün sie nicht durchgeboxt hätten), steht auch in den Sternen. Ich meine, die SPD hat sie bereits 2013 vollmundig versprochen (Grüne und Linke waren eh dafür). Im Koalitionsvertrag landete sie dann doch nicht. Merkel (wenn sie Kanzlerin wird) hätte es nutzen können die Homo-Ehe als Zugeständnis einzusetzen, wenn man ihr anderweitig entgegenkommt. Oder (hier bin ich nicht sicher): Sie wäre weiter bei ihrem nein geblieben (so hat sie ja auch abgestimmt). Und die Abstimmung darüber wurde bisher erfolgreich verhindert. Das hätte sich also noch ziehen können, wenn die Union weiterhin gemauert hätte. Solange wäre dann das Ringen weiter gegangen.

Es geht auch nicht darum, ob Leute mit Homos etwas anfangen können. Sondern Homos (als "Betroffene") setzten sich dafür ein, dass sie mit allem drum herum heiraten können. Das finde ich auch etwas doppelbödig, wenn man einerseits sagt, die Ehe ist als Lebenform das non plus ultra... rückläufige Eheschließungen beklagt... und sich dann empört, wenn Homos (ganz spießig) heiraten möchten. Das zeigt doch, dass die Ehe noch nicht ausgedient hat.
Es mag formal einen Sieg gegeben haben, in den Köpfen der Menschen ändert das nichts - und in ihren Herzen schon gar nicht. Und soll ich Dir was sagen?
Nun, ich würde auch sagen, das erwarten Homos gar nicht, dass sie den "Segen" von ihren Kritikern auch noch bekommen. Wer sich dafür freut: schön. Wer nicht, der eben nicht.

http://www.emma.de/artikel/die-geschich ... ehe-330259
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Beitrag Do., 06.07.2017, 16:24

Mondin, sofern du nicht selbst in homosexueller Partnerschaft bist, was ich aufgrund der Postings annehme, sollte dich das Thema doch eigentlich komplett kalt lassen können. Dir wird nichts weggenommen, deine eigene Ehe wird nicht "entwertet", wenn Homos auch heiraten dürfen, die Welt dreht sich weiter und wir werden auch keine Heuschreckenplage oder sonstige Gottesstrafen erleben.

Ich deute diese Form der Kritik an Homosexuellen im Allgemeinen übrigens als autohomophobe Reaktion, aber das ist natürlich nur meine Meinung. Kannste dich ja mal kritisch hinterfragen. Gestandene Heteros habe ich jedenfalls noch nie so sprechen / schreiben hören :anonym:

Fakt ist, wir leben in einer Demokratie und allen Menschen stehen gleiche Rechte zu. Die Ehe ist kein Sakrament, sondern ein rechtliches Institut, das genauso schnell aufgelöst werden kann, wie es eingegangen wurde. Warum spielt hier die sexuelle Orientierung deiner Meinung nach eine Rolle? Ich würde das wirklich gerne verstehen.
Zuletzt geändert von RoboCat am Do., 06.07.2017, 16:28, insgesamt 1-mal geändert.
:axt:

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