Heucheln Psychotherapeuten Sympathie?
Tja... Die Therapie ist ein weites Feld
Ein Grund mehr, gut auf sich aufzupassen
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Jenny:
Das sagte ich ja, dass es sein kann, dass die betreffende Therapeutin genügend Patienten hat (die so oder so ähnlich sind wie sie). Nur hat das nichts mit Empathie zu tun.
Was die beiden da machen, weiß ich nicht; ist ja hier auch nicht das Thema.
Das sagte ich ja, dass es sein kann, dass die betreffende Therapeutin genügend Patienten hat (die so oder so ähnlich sind wie sie). Nur hat das nichts mit Empathie zu tun.
Was die beiden da machen, weiß ich nicht; ist ja hier auch nicht das Thema.
Nun. Es muss (und sollte) nicht jeder Therapeut werden. Aber von einem Therapeuten erwarte ich, dass er grds. auch emotional berührbar ist (und nicht nur ein Kopfmensch ist)... und ja, das geht bei sich und bei anderen, wenn jemand mit sich einigermaßen im Reinen ist. Denn Therapie ist auch Arbeit an und mit Emotionen (für beide). Kann das ein Therapeut nicht, fehlt ein wesentliches Handwerkszeug bzw. Ebene, die die Spreu vom Weizen trennt. Das heißt mitnichten, dass ein Therapeut alles Schwierigkeiten an der eigenen Haut kennen muss (wäre das die Basis, würde er eher projektiv vorgehen, in dem er von sich auf andere schließt, wäre aber nicht unbedingt beim Patienten). Aber wenn z.B. ein Patient ärgerlich oder traurig ist oder nichts spürt, finde ich es schon wichtig, dass sie ein Therapeut emotional ein Stück weit mitgehen/mitschwingen kann. Wie er dann konkret auf den Patienten reagiert, halte ich (wie gesagt) für einen anderen Schritt. Aber ich kann mir nicht vorstellen, wie Therapie funktionieren kann, wenn der Therapeut nicht auch ein Stück weit nachEMPFINDEN kann, was im Patienten vorgeht. V.a.: Was macht ein Therapeut bei Patienten, die ihre eigene Gefühle nicht lesen können? Oder nicht jederzeit lesen können? Kopfmäßig vorgehen? Funktioniert meiner Meinung nicht. Mitschwingen könnte man das auch bezeichnen (was bei einigen psychischen Erkrankungen von Patienten bei diesen deutlich herabgesetzt sein kann)... Bei einem überlasteten Therapeuten könnte diese Fähigkeit ebenfalls herabgesetzt sein. Aber auch daher wird Therapeuten geraten, auch ausreichend für sich zu sorgen (Urlaub, etc.), dass nicht so etwas wie eine Mitempfindungsmüdigkeit einsetzt. Und das unterscheidet auch ein Menschen von einem Lehrbuch, dass diverse Techniken vorstellt, die man durcharbeiten kann.
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
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(alte Weisheit)
@ isabe
Ich mag diese Frau dennoch nicht, weil sie massive Selbstwertprobleme hat und nur durch Abwertung anderer Menschen sich selbst aufwerten kann. Zudem ist sie sehr dominant und Machtbessen. Deshalb halte ich sie (und nicht nur ich) im Therapeutenberuf fehlplatziert. Bei ihr hat die eigene Therapie, die sie während ihrer Therapeutenausbildung machen musste, nicht angeschlagen. Sie hat heute noch dieselben Probleme und Verhaltensweisen wie damals, bevor sie den Therapeutenberuf ergriff.
Aber: Ich weiß nicht, wie sie sich in der Therapie verhält, wenn sie ihren Klienten gegenübersitz. Ich kenne sie nur privat und finde sie abstoßend. Wenn man Therapeuten privat kennt und sieht wie sich privat verhalten und wie sie wirklich sind, dann kann man durchaus den Glauben an Therapie verlieren, wenn man vom Einzelfall auf alle verallgemeinert.
@ Stern
Empathie hat viel mit eigenen Gefühlen zu tun. Gefühle die ich selbst nicht kenne, kann ich auch nicht bei anderen fühlen. Wenn jemand sagt "ich habe Angst", dann weiß ich wie sich derjenige fühlt und kann mich in ihn hineinversetzen, daich diese Gefühle selber kenne. Wenn jemand mir etwas von Alkoholerkrankungen erzählt, da fehlen mir eigene Emotionen, da kann ich nur vom Kopf her darüber nachdenken, wie es sein könnte, solche Probleme zu haben. Wenn ich Therapeutin wäre, würde ich Suchterkrankungen nicht behandeln, eben weil ich weiß, dass ich dazu keinen Zugang habe. aber deshalb bin ich noch lange nicht als Gesamtperson eine umempathische Person.
Wie gesagt, bei anderen Themen ist sie empathisch. Die kennt sie, da kann sie sich einfühlen. So wie auch ich bei nicht jedem Thema empathisch reagieren kann, bei anderen hingegen durchaus, so hat auch sie Themen, bei denen ihr jegliche Empathie fehlt, wie eben Fettleibigkeit bei eigenem Magersuchtbemühen. Doch das heißt nicht, dass sie als Gesamtperson unemphatisch ist.Nur hat das nichts mit Empathie zu tun.
Ich mag diese Frau dennoch nicht, weil sie massive Selbstwertprobleme hat und nur durch Abwertung anderer Menschen sich selbst aufwerten kann. Zudem ist sie sehr dominant und Machtbessen. Deshalb halte ich sie (und nicht nur ich) im Therapeutenberuf fehlplatziert. Bei ihr hat die eigene Therapie, die sie während ihrer Therapeutenausbildung machen musste, nicht angeschlagen. Sie hat heute noch dieselben Probleme und Verhaltensweisen wie damals, bevor sie den Therapeutenberuf ergriff.
Aber: Ich weiß nicht, wie sie sich in der Therapie verhält, wenn sie ihren Klienten gegenübersitz. Ich kenne sie nur privat und finde sie abstoßend. Wenn man Therapeuten privat kennt und sieht wie sich privat verhalten und wie sie wirklich sind, dann kann man durchaus den Glauben an Therapie verlieren, wenn man vom Einzelfall auf alle verallgemeinert.
@ Stern
Ich sage ja nicht "nur Kopfmensch", sondern habe darlegen wollen, dass man nicht auf alle Themen und Probleme gleichermaßen empathisch reagieren kann.Aber von einem Therapeuten erwarte ich, dass er grds. auch emotional berührbar ist (und nicht nur ein Kopfmensch ist)
Empathie hat viel mit eigenen Gefühlen zu tun. Gefühle die ich selbst nicht kenne, kann ich auch nicht bei anderen fühlen. Wenn jemand sagt "ich habe Angst", dann weiß ich wie sich derjenige fühlt und kann mich in ihn hineinversetzen, daich diese Gefühle selber kenne. Wenn jemand mir etwas von Alkoholerkrankungen erzählt, da fehlen mir eigene Emotionen, da kann ich nur vom Kopf her darüber nachdenken, wie es sein könnte, solche Probleme zu haben. Wenn ich Therapeutin wäre, würde ich Suchterkrankungen nicht behandeln, eben weil ich weiß, dass ich dazu keinen Zugang habe. aber deshalb bin ich noch lange nicht als Gesamtperson eine umempathische Person.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
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Ich möchte dennoch darauf beharren, dass Empathie nicht verwechselt werden sollte mit dem Gefühl, das sich einstellt, wenn man Menschen gegenüber mitfühlt, die einem ähnlich sind (oder von denen man annimmt, sie seien ähnlich). Ähnlichkeiten zu entdecken, ist sehr wichtig, denn sonst gäbe es keinerlei Anknüpfungspunkte zwischen zwei Menschen. Aber es reicht nicht aus, ist somit "mangelhaft" im wahrsten Wortsinn. Und so jemand sollte nicht Therapeut werden - aber klar: Wenn er nicht dumm ist, gelingt es ihm womöglich, sich auch in der Ausbildung so zu verhalten, dass er sich durchmogeln kann bzw. überhaupt erst zugelassen wird zur Ausbildung. Empathie ist ja gerade die Fähigkeit, sich in einen Anderen (der auch als solcher wahrgenommen wird, demgegenüber ich also auch in der Lage bin, Fremdheitsgefühle zu empfinden und zuzulassen) hineinzuversetzen.
Ich frag mich, wie so jemand wie die o.g. Therapeutin überhaupt zwischenmenschliche Beziehungen eingeht, wenn sie so wenig in der Lage ist, von sich selbst und dem Anderen zu trennen. Und natürlich hat sandrin da nicht Unrecht, wenn sie feststellt: Es gibt auch in freier Wildbahn Menschen ganz ohne therapeutische Ausbildung, die wesentlich herzlicher und aufgeschlossener sind - und auch hier: Wahre Herzlichkeit zeichnet sich nicht dadurch aus, demjenigen gegenüber warme Gefühle zu haben, der so ist wie ich, sondern gerade auch demgegenüber, der anders ist. Nächstenliebe, völlig nicht-christlich, sondern philosophisch, ist eine so umfassende Haltung, dass sie das von dir geschilderte Verhalten kategorisch ausschließt.
Mir wäre denn auch, selbst wenn ich schlank wäre, die o.g. Therapeutin zuwider, denn ich würde mich niemals missbrauchen lassen wollen von jemandem, der es so sehr nötig hat, sich mit seinesgleichen zu befriedigen.
Solche Fälle, wie du sie erwähnt hast, sind sicher die Ausnahme, aber sie kommen vor.
Ich frag mich, wie so jemand wie die o.g. Therapeutin überhaupt zwischenmenschliche Beziehungen eingeht, wenn sie so wenig in der Lage ist, von sich selbst und dem Anderen zu trennen. Und natürlich hat sandrin da nicht Unrecht, wenn sie feststellt: Es gibt auch in freier Wildbahn Menschen ganz ohne therapeutische Ausbildung, die wesentlich herzlicher und aufgeschlossener sind - und auch hier: Wahre Herzlichkeit zeichnet sich nicht dadurch aus, demjenigen gegenüber warme Gefühle zu haben, der so ist wie ich, sondern gerade auch demgegenüber, der anders ist. Nächstenliebe, völlig nicht-christlich, sondern philosophisch, ist eine so umfassende Haltung, dass sie das von dir geschilderte Verhalten kategorisch ausschließt.
Mir wäre denn auch, selbst wenn ich schlank wäre, die o.g. Therapeutin zuwider, denn ich würde mich niemals missbrauchen lassen wollen von jemandem, der es so sehr nötig hat, sich mit seinesgleichen zu befriedigen.
Solche Fälle, wie du sie erwähnt hast, sind sicher die Ausnahme, aber sie kommen vor.
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Dann ist das Thema wohl nicht (nur) mangelnde Empathie.
Die Frau kann ganz offensichtlich eigene Themen nicht von denen anderer Menschen trennen.
Wenn sie selbst essgestört (=psychisch krank) ist und das ganze so wenig bearbeiitet ist, dass sie solche unangemessenen Äußerungen von ich geben muss, ist sie selbst bei ansonssten evtl vorhandenen empathischen Fähigkeiten mehr als Fehl am PLatze in dem Beruf.
Aber auch hier: der Einzelfall sagt nichts über alle anderen aus.
@ Isabe
@ Mia Wallace
Ich habe gerade mal ein wenig im Internet über Empathie gelesen. Je besser man in der Lage ist eigene Emotionen wahrzunehmen, desto besser kann man Emotionen anderer wahrnehmen. Zugleich zeichnet Empathie aus, dass man eigene Emotionen von den Emotionen anderer Menschen trennen kann, man also weiß, was zu einem selbst und was zum anderen gehört.
Es gibt übrigens Techniken, mit denen man Empathie lernen kann. z.B. http://empathie-test.de/empathie-lernen/
Ich weiß nicht, inwieweit in der Therapeutenausbildung Empathietechniken vermittelt werden. Aber wenn Empathie etwas ist, was man lernen kann, dann kan man nicht sagen "solche Menschen sollten keine Therapeuten werden". Ich sehe die Methoden etwas skeptisch. Denn Methoden alleine reichen meiner Meinung nach nicht. Denn solange ich z.B. keine eigenen Emotionen wahrnehmen kann, solange kann ich auch bei anderen keine wahrnehmen. Zur Empathie gehört für mich mehr als nur aktiv Zuhören usw.
Allen noch einen schönen Sonntag.
Ja. Der Punkt jedoch ist, dass Du als Klient nicht weiß wie der Therapeut privat ist, ob er privat über seine Klienten lästert und herzieht, privat Menschen abwertet, die die eigenen Probleme haben wie Du als Klientin, ... Du kannst nur das beurteilen, was der Therapeut in der Therapie über sich preisgibt, z.B. seine Äußerungen, seine Verhaltensweisen usw.Mir wäre denn auch, selbst wenn ich schlank wäre, die o.g. Therapeutin zuwider, denn ich würde mich niemals missbrauchen lassen wollen von jemandem, der es so sehr nötig hat, sich mit seinesgleichen zu befriedigen.
@ Mia Wallace
Ja hat sie. Massiv sogar, in allen zwischenmenschlichen Beziehungen. Schweiriger Umgang mit ihr, da sie eigene Gedanken und Gefühle für die anderer hält und einem permanent sonstwas unterstellt. Ich halte sie von ihrer Gesamtpersönlichkeit für ungeeignet. aber ich weiß eben nicht, wie sie sich in der Therapeutenrolle verhält. Vielleicht ist sie da ganz anders? Keine Ahnung.Die Frau kann ganz offensichtlich eigene Themen nicht von denen anderer Menschen trennen.
Ich habe gerade mal ein wenig im Internet über Empathie gelesen. Je besser man in der Lage ist eigene Emotionen wahrzunehmen, desto besser kann man Emotionen anderer wahrnehmen. Zugleich zeichnet Empathie aus, dass man eigene Emotionen von den Emotionen anderer Menschen trennen kann, man also weiß, was zu einem selbst und was zum anderen gehört.
Es gibt übrigens Techniken, mit denen man Empathie lernen kann. z.B. http://empathie-test.de/empathie-lernen/
Ich weiß nicht, inwieweit in der Therapeutenausbildung Empathietechniken vermittelt werden. Aber wenn Empathie etwas ist, was man lernen kann, dann kan man nicht sagen "solche Menschen sollten keine Therapeuten werden". Ich sehe die Methoden etwas skeptisch. Denn Methoden alleine reichen meiner Meinung nach nicht. Denn solange ich z.B. keine eigenen Emotionen wahrnehmen kann, solange kann ich auch bei anderen keine wahrnehmen. Zur Empathie gehört für mich mehr als nur aktiv Zuhören usw.
Allen noch einen schönen Sonntag.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
Das ist denke ich nicht nur eine Überlegung wert sondern eine notwendige Überlegung. Ich würde "echte Empathie" jedoch durch "persönliche Beziehung" mit den Eigenschaften "tragfähig","tiefgründig" und "authentisch" ersetzen (oder ergänzen). Psychotherapie kann ja auch nicht die "richtigen" Menschen an der Seite ersetzen, ist bestenfalls ein "Modell" für Beziehung (aber eben professionell und nicht persönlich) und ich glaube, dass die Erwartungshaltung an Therapeuten vllt ein bisschen daher rührt, dass man Bedarf an eben jenen Beziehungen hat und sie im "echten" Leben nicht findet.
LG scars
Remember to leave pawprints on hearts.
Nun, ich deutete ja schon an: Patient ablehnen, wenn man registriert, dass man evtl. nicht ausreichend Empathie aufbringen kann (oder denkt: selbst schuld).
Auch aus eigenem Interesse. Denn ein Therapeut muss auch unter Stress funktionieren. Wenn ein Therapeut in Wirklichkeit denkt, wer trinkt, frisst oder sich verletzt oder ein Burnout hat, ist selbst schuld... so besteht eine gewisse Gefahr, dass das der Patient das spürt (weil es es doch nicht so gut überspielen kann) oder er das dem Patienten spüren lässt (in Form irgendeiner Aggression, die dann eben nicht so reflektiert war). Und weil auch an anderer Stelle gesagt wurde, es ist wichtig, dass der Therapeut etwas reflektieren kann. Stimmt. Aber das bedeutet ja nicht nur, sich selbst reflektieren, sondern wenn ein Therapeut abzuwägen hat, wie er konkret reagiert, ist ja auch die Perspektive des Patienten zu berücksichtigen (z.B. wenn jemand zu spät kommt: beim einen Patienten ist es chronisch... für den zwanghaften ist es vielleicht sogar ein Fortschritt... und beide reagieren auf den gleichen Umstand ganz unterschiedlich).
Ja, wie gesagt: Von einem Therapeuten erwarte ich mehr als von einem Patienten, der gerade wegen psychischer bzw. emotionaler Störungen in Therapie ist. Das kann sicher mitunter nur eine Annäherung sein (weil man nie komplett in einen anderen Menschen schlüpfen kann). Aber das ist dennoch eine andere Qualität als kopfmäßig etwas nachzuvollziehen (was nur ein Ausschnitt von "Verstehen" ist. Ich meine, wenn man die Ohren oder Augen zuhält, nimmt man immer noch etwas von der Umgebung wahr, aber es fehlt etwas wesentliches).Empathie hat viel mit eigenen Gefühlen zu tun. Gefühle die ich selbst nicht kenne, kann ich auch nicht bei anderen fühlen.
Von einem Therapeut erwarte ich eine tendenziell höhere Fähigkeit zur Empathie... und kann er diese nicht aufbringen (und sei es bei einzelnen Störungen): Ablehnen. Das merken viele Patienten, dass der Therapeut hier bestenfalls mit dem Kopf unterwegs ist.Wenn jemand mir etwas von Alkoholerkrankungen erzählt, da fehlen mir eigene Emotionen, da kann ich nur vom Kopf her darüber nachdenken, wie es sein könnte, solche Probleme zu haben.
Nun, ich schrieb ja, man muss nicht alle Störungen selbst kennen... aber sehr wohl kann ein Therapeut evtl. sehr wohl von Gefühlen eines Menschen berührbar sein. Also die Mitempfindensfähigkeit hängt nach meinem Verständnis nicht unmittelbar von der Störung ab, sondern von der Fähigkeit, sich von einem Menschen (und dessen Gefühlen, Gedanken, Persönlichkeit) berühren zu lassen. Wenn man merkt, man reagiert vielmehr aversiv, lehnt man wohl besser ab.Wenn ich Therapeutin wäre, würde ich Suchterkrankungen nicht behandeln, eben weil ich weiß, dass ich dazu keinen Zugang habe. aber deshalb bin ich noch lange nicht als Gesamtperson eine umempathische Person.
Und für mich ist schwer vorstellbar, wie ein Therapeut für den (wenn er die Therapietüre schließt) borderline Therapeutenkiller sind... und sobald er wieder in der Praxis ist, dann Menschen, auf die er sehr mitfühlen reagiert (Haltungen bzgl. mancher Merkmale wie "Diagnose borderline" oder Fettleibligkeit halte ich nicht für sooo variabel). Ausnahme: Wenn es wirklich mal ein einziger gefrusteter Tag wäre (das hat dann aber evtl. nicht so viel mit dem Patienten zu tun, sondern wäre dann evtl. v.a. sein Frust). Ansonsten geht es dann wohl darum, dass sich der Therapeut seiner Aggressionen bewusst ist (die er mitunter hat), so dass er das nie unprofessionell ausagiert. Und zwar hat er auch unter hohem Stress professionell zu bleiben, wenn ihn ein Patient Vorwürfe ohne Ende macht. Empathie ist für mich nicht Synonym für Kuscheln... sondern dass er in der Lage ist, auch die Lage des Patienten zu erfassen und ggf. herauszuarbeiten (und zwar nicht nur theoretisch). Ggf. auch Grenzen zu setzen. Aber Therapie funktioniert nicht ohne Empathie in vielem Situationen... weil die Lage des Patienten in verschiedenen Situationen ja wesentlich zu berücksichtigen ist (Therapiegegenstand ist)... und das hat höchstens ein bisschen mit Störungen zu tun, weil trotzdem nicht jeder Mensch gleich reagiert und sich Empathie auf den Menschen bezieht. Menschen hauptsächlich nach Störungen einzuteilen hätte für mich auch nichts mit Empathie zu tun, sondern eher mit Schablonen. Darum geht es ja meines Verständnisse nach auch in der Selbsterfahrung: Dass sie ihre Grenzen wissen. Wer mit Vorwürfen oder Fettleibigkeit nicht gut umgehen kann, lehnt dann eben Patienten ab, bei denen sich das abzeichnet oder abzeichnen könnte. Manche Therapeuten denken mehr in Diagnosen und Störungskriterien, anderen läuft das ihrem Menschenbild zuwider.
Liebe Grüße
stern
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»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
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Jenny:
Das Schlüsselwort ist Vertrauen. Ich vertraue fest darauf, dass er nicht so ist wie die Dame in deinem Beispiel. Ich brauche dafür keine Beweise; mir reicht das, was ich in der Begegnung wahrnehme, um darauf zu vertrauen, dass es gut (genug) ist.Der Punkt jedoch ist, dass Du als Klient nicht weiß wie der Therapeut privat ist
Genau: Denn wenn man von "den Fetten" redet oder "den Borderlinern", "Suchtis" oder "den Depressiven", so sagt das evtl. mehr über die zugrunde gelegten Schablonen aus. Empathie ist nach meinem Verständnis eher die Fähigkeit, sich auf jeden Menschen (und was ihn bewegt) neu einzustellen. Die Wiki-Definition finde ich nicht so schlecht. Diagnosen sollen zwar Merkmale bündeln, die häufiger zu beobachten sind. Aber doch tickt nicht jeder gleich (sonst bräuchten Therapeuten auch keine Selbsterfahrung). Und man ist viel mehr als seine Diagnose. Und so muss sich ein Therapeut jedes mal neu auf den Patienten einstellen können, dessen Haustier gerade verstorben ist oder der gerade geheiratet hat oder Stress mit einem Kollegen hat. Mit Schablonen (der borderliner reagiert auf einen Verlust genau so und so) kommt man nicht weiter... bzw. das ist keine Empathie.
Zuletzt geändert von stern am So., 25.06.2017, 11:08, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
stern
stern
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Wenn das in Ordnung ist, hat er sein SOLL erfüllt.
Mit der Verquickung (Therapeut und Freund, Bekannter, etc., also Privatkontakt) sollte man normal ja auch nicht konfrontiert werden.
Und ein Therapeut, mit dem man nur privat in Kontakt steht, der ist ja dann auch nicht der Therapeut.
Liebe Grüße
stern
stern
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umso mehr Fliegen sitzen drauf«
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Toll, jetzt hatte ich was geschrieben, und der Text war weg, da ich mich erneut anmelden musste. Unverständlich.
Daher füge ich anbei jetzt nur einen Link zur klientenzentrierten Psychotherapie nach Carl Rogers bei. Für mich eigentlich so verständlich, wie das, was ich unter Empathie verstehe.
https://www.carlrogers.de/grundhaltunge ... rapie.html
Ich kann es nachvollziehen, dass es auf jeden Fall Unterschiede zwischen Privatleben und Berufsleben gibt. Denke dennoch, dass es etwas mit einer Haltung zu tun hat.
Daher füge ich anbei jetzt nur einen Link zur klientenzentrierten Psychotherapie nach Carl Rogers bei. Für mich eigentlich so verständlich, wie das, was ich unter Empathie verstehe.
https://www.carlrogers.de/grundhaltunge ... rapie.html
Ich kann es nachvollziehen, dass es auf jeden Fall Unterschiede zwischen Privatleben und Berufsleben gibt. Denke dennoch, dass es etwas mit einer Haltung zu tun hat.
Herzliche Grüße
Harmonia
Harmonia
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Ja ok mag sein - aber wenn ich mich für "Dicke" als Psychotherapeutin nicht erwärmen kann - dann verdammt nochmal behandle ich sie nicht. Unterschwellige Abneigung kann immer spürbar sein. Ich finde das ist das Unding. Vielleicht amüsiert sie sich sogar insgeheim über diese "faulen Versager" ode so ähnlich... ich frage mich ernsthaft, warum diese Therapeutin Dicke überhaupt behandelt, wenn sie solche Vorbehalte hat?!Jenny Doe hat geschrieben: ↑So., 25.06.2017, 07:43 Die von mir oben beschriebene Psychotherapeutin, die sich negativ über Fettleibige äußerte, ist durchaus zu Empathie fähig, bei anderen Problemen die Menschen haben. Sie hat die Einstellung, "Dicke" seien selbst Schuld, dass sie so dick sind. Deshalb kann sie für "Dicke" (als selbst sehr dünne Person) kein Mitgefühl aufbringen. Auf andere menschliche Probleme, die sie nicht als selbstverschuldet ansieht, reagiert sie durchaus mit Empathie.
Empathie ist nicht nur eine Haltung, die man hat oder nicht. Sie ist auch eine themenbezogene und themenbeschränkte Einstellung.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer
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Zuletzt geändert von Mia Wallace am So., 25.06.2017, 11:56, insgesamt 1-mal geändert.
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