Visionen - vom Umgang mit Fehlern
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 33
- Beiträge: 4386
Wieso ist ein (in den Raum gestellter) Missbrauch automatisch mit Eigenverantwortung des möglichen Opfers verknüpft?
Dass es Isabe stört, wenn die Möglichkeit, dass es Missbrauch außerhalb des Strafrechts gibt, geleugnet wird, kann ich völlig nachvollziehen.
Ich finde es allerdings, wenn man wirklich in Betracht ziehen will, die genannte Vorstellung umzusetzen, unabdingbar, über die Beweisbarkeit und Glaubwürdigkeit zu debattieren. Nicht, weil ich irgendwen schützen will, sondern weil ich nicht glaube, dass es rechtsstaatlich ist, ohne Berücksichtigung dieser Aspekte für irgendwelche Konsequenzen für TherapeutInnen zu sorgen.
Und dass Nutzer ihre subjektive Ansicht zu einer Idee äußern, ist in Threads wohl normal.
Dass es Isabe stört, wenn die Möglichkeit, dass es Missbrauch außerhalb des Strafrechts gibt, geleugnet wird, kann ich völlig nachvollziehen.
Ich finde es allerdings, wenn man wirklich in Betracht ziehen will, die genannte Vorstellung umzusetzen, unabdingbar, über die Beweisbarkeit und Glaubwürdigkeit zu debattieren. Nicht, weil ich irgendwen schützen will, sondern weil ich nicht glaube, dass es rechtsstaatlich ist, ohne Berücksichtigung dieser Aspekte für irgendwelche Konsequenzen für TherapeutInnen zu sorgen.
Und dass Nutzer ihre subjektive Ansicht zu einer Idee äußern, ist in Threads wohl normal.
"Charakter zeigt sich in der Krise."
(Helmut Schmidt)
(Helmut Schmidt)
- Werbung
Ich denke dass dieser "runde Tisch" letzten Endes auch auf Kosten der sogenannten "schwierigen Patienten" gehen könnte, die ja heute schon teilweise Probleme zu haben scheinen einen Behandler zu finden. Denn wenn ich im Konfliktfalle als Patient den Therapeuten an einen Tisch "zwingen" kann, dann kann ich auch "direkt und unmittelbar" "Macht" auf seine Person ausüben. Wäre ich Therapeut, ich würde mir dann erst Recht dreimal überlegen wen ich so in Therapie nehme.
Meiner Auffassung nach wäre auch Prävention in welcher Form auch immer sinnvoller und auch mehr Aufklärung VOR der Therapie durch "unabhängige" Ärzte oder Therapeuten. Eine Aufklärungspflicht gibt es ja bereits, aber sie liegt in der Regel beim Therapeuten und es wird ihr häufig wohl nicht nachgekommen.
Gut wäre also vielleicht so eine Art "Pflichtinformationsstunde" zum Thema: Wie sieht eine saubere Therapie aus? Was muss ich als Patient dazu wissen und beachten?" von Seiten eines unabhängigen und entsprechend qualifizierten Arztes/Therapeuten. Ähnlich dem Konsilarbericht.
Meiner Auffassung nach wäre auch Prävention in welcher Form auch immer sinnvoller und auch mehr Aufklärung VOR der Therapie durch "unabhängige" Ärzte oder Therapeuten. Eine Aufklärungspflicht gibt es ja bereits, aber sie liegt in der Regel beim Therapeuten und es wird ihr häufig wohl nicht nachgekommen.
Gut wäre also vielleicht so eine Art "Pflichtinformationsstunde" zum Thema: Wie sieht eine saubere Therapie aus? Was muss ich als Patient dazu wissen und beachten?" von Seiten eines unabhängigen und entsprechend qualifizierten Arztes/Therapeuten. Ähnlich dem Konsilarbericht.
Kurz mal gefragt: Was heißt es denn übersetzt?ExtraordinaryGirl hat geschrieben: Dass es Isabe stört, wenn die Möglichkeit, dass es Missbrauch außerhalb des Strafrechts gibt, geleugnet wird, kann ich völlig nachvollziehen.
Für mich gibt es diesen beschriebenen Mißbrauch natürlich außerhalb des Strafrechts, wenn er nicht angezeigt wird. Ansonsten fiele mir dazu nichts anderes ein.
Nur, ob das hier nun Mißbrauch war in isabes' Falle? Scheint ja nicht so, sie ist ja wieder zurückgerudert.
candle
Möbiuuuuuuuuus!!! *ruf
Now I know how the bunny runs!
Stern:
Die Möglichkeit des runden Tisches gibt es, allerdings kann der Therapeut es ablehnen, zu erscheinen. Wenn der Patient sich beschwert, wird der Therapeut angeschrieben und muss Stellung beziehen. Es wird dann ermittelt, nur erfährt der Patient nichts mehr vom Ergebnis - und bleibt auf dem Schaden sitzen, wenn er den Therapeuten nicht verklagt. Bis diese Klage durch ist, sind Jahre vergangen; insofern hat sie nur symbolischen Wert.
Die Möglichkeit des runden Tisches gibt es, allerdings kann der Therapeut es ablehnen, zu erscheinen. Wenn der Patient sich beschwert, wird der Therapeut angeschrieben und muss Stellung beziehen. Es wird dann ermittelt, nur erfährt der Patient nichts mehr vom Ergebnis - und bleibt auf dem Schaden sitzen, wenn er den Therapeuten nicht verklagt. Bis diese Klage durch ist, sind Jahre vergangen; insofern hat sie nur symbolischen Wert.
- Werbung
Candle:
Bitte pass dich doch dem Threadthema an, wenn möglich. Deine persönliche Meinung zu einzelnen Fallgeschichten ist doch hier überhaupt nicht von Relevanz.
Bitte pass dich doch dem Threadthema an, wenn möglich. Deine persönliche Meinung zu einzelnen Fallgeschichten ist doch hier überhaupt nicht von Relevanz.
Nur, dass das niemand getan hat. Die Diskrepanz ergab sich aus ihrer Formulierung im Startpost, als von Dingen die Rede war, die sehr erheblich sein müssten, zu erheblich um das noch unter "Fehler passieren" zu verbuchen. Im Laufe der Diskussion stellte sich heraus, dass es ihr scheinbar gar nicht um derartig erhebliche Fehler ging, dass man sie anzeigen könnte, was dann im Angesicht ihrer doch erheblichen Aufwand erfordernden Forderungen verwunderlich wirkte. Das war alles.ExtraordinaryGirl hat geschrieben: Dass es Isabe stört, wenn die Möglichkeit, dass es Missbrauch außerhalb des Strafrechts gibt, geleugnet wird, kann ich völlig nachvollziehen.
Dass sie eine Leugung daraus las, kann ich persönlich nicht nachvollziehen.
Ich finde es allerdings, wenn man wirklich in Betracht ziehen will, die genannte Vorstellung umzusetzen, unabdingbar, über die Beweisbarkeit und Glaubwürdigkeit zu debattieren. Nicht, weil ich irgendwen schützen will, sondern weil ich nicht glaube, dass es rechtsstaatlich ist, ohne Berücksichtigung dieser Aspekte für irgendwelche Konsequenzen für TherapeutInnen zu sorgen.
EBEN!
..
Zuletzt geändert von Mondin am Mi., 15.02.2017, 20:45, insgesamt 1-mal geändert.
Das solltest du sowieso tun; vermutlich lässt sich viel Schaden abwenden, wenn der Therapeut sich rechtzeitig überlegt, ob und wie er meint, helfen zu können.mio hat geschrieben: Wäre ich Therapeut, ich würde mir dann erst Recht dreimal überlegen wen ich so in Therapie nehme.
Grundsätzlich sollte vielleicht mal klargestellt werden, dass ein Therapeut immer, auch jetzt schon, so handeln muss, dass sein Verhalten jederzeit überprüft werden kann.
Das nennt sich aber Dokumentationspflicht und nicht: Sie haben die Pflicht sich jedem "unzufriedenen" Patienten auch dann noch persönlich zu stellen, ob sie wollen oder nicht.... Stellung beziehen muss der Therapeut ja eh, nur eben nicht in der direkten Konfrontation, so er dies entweder für "therapeutisch ungünstig" hält oder aber es nicht möchte.isabe hat geschrieben:Grundsätzlich sollte vielleicht mal klargestellt werden, dass ein Therapeut immer, auch jetzt schon, so handeln muss, dass sein Verhalten jederzeit überprüft werden kann.
So gesehen zeigt sich doch erst Recht, dass diese Erweiterung eigentlich unnötig ist.
Und ich denke die meisten Therapeuten überlegen sehr genau, ob sie sich zutrauen jemandem mit schwerwiegenden Problemen zu helfen. Dennoch kann es auch mal schiefgehen. Nur was würde geschehen, wenn jedes (und sei es auch nur - evententuell sogar nur zeitweise und Prozessbedingt - empfundene) "Versagen" des Therapeuten derartige Konsequenzen hätte? Wieviele dieser "runden Tische" würde ein Therapeut mitmachen bis er sagen würde: Ne, das gebe ich mir nicht mehr...
Klingt in der Tat etwas unzureichend. Ich fände es gut, wenn es eine vermittelnde Stelle gäbe, BEVOR es einen Abbruch gibt oder eine Beschwerde. Und zwar eine Stelle, an der beide teilnehmen. So ist es zumindest mir ergangen, dass ich es als Manko ansah, dass zwar der Therapeut eine Super- oder Intervision besuchen kann und der Patient ebenfalls eine Beratung einholen kann (das machte ich auch... noch etwas eher wäre evtl. besser gewesen). Aber trotzdem war kein Zusammenfinden möglich oder eine Zusammenführung "beider Seiten"... sondern das sind/waren getrennte Wege. Und nicht nur das: In der neuen Sitzung ging es dann in die nächste Runde (wobei ich hier nicht unbedingt Absicht unterstelle, aber so wie das teilweise abgelaufen ist, hätte es nicht passieren dürfen). So dass ich (nachträglich) überlegte, dass ein Moderation sinnvoll gewesen wäre. Aber auf der anderen Seite ist sowas natürlich auch ein Eingriff in den Therapieprozess.
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
Ich kann mir aber auch gut vorstellen, dass sich genau damit auch schon ein Patient fehlbehandelt fühlt, wenn er nicht behandelt wird bzw. der Therapeut äußert, dass er nicht helfen kann.isabe hat geschrieben: wenn der Therapeut sich rechtzeitig überlegt, ob und wie er meint, helfen zu können.
candle
Now I know how the bunny runs!
Für ein Mediator sollte es kein Problem sein, einen runden Tisch zu moderieren, so dass es fair zugeht (die Leute haben das gelernt und auch ein Therapeut sollte gewissen Kompetenzen mitbringen mit schwierigen Patienten umgehen zu können. Es ist sein Job)... und es gibt sicherlich schlimmeres als runde Tische. Meine einzigen Bedenken sind die (wie ich sie auch bereits äußerte): Dass ein Therapeut, der nicht mehr kooperieren will, sich auch hier fadenscheinig herauswinden wird (bzw. erst recht).
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
Das dürfte sicher oft der Fall sein und es ist die Frage: Wie vermittle ich das? Kann ich an Kollegen verweisen und das auch begründen? Oder an eine bestimmte Therapieform etc..candle. hat geschrieben: Ich kann mir aber auch gut vorstellen, dass sich genau damit auch schon ein Patient fehlbehandelt fühlt, wenn er nicht behandelt wird bzw. der Therapeut äußert, dass er nicht helfen kann.
Nur wenn es kaum mehr jemanden gibt, an den sich verweisen lässt, dann wird der Patient eben echt zum "hoffnungslosen Fall" - und mal ehrlich: Wer möchte denn bitte dahin zurück?
(Ich gelte rein vom "Störungsbild" auch als "schwierige Patientin" und ich hätte echt keinen Bock wegen so einem "Am Ende zerrt die mich wieder vor diesen Runden Tisch..." Nummer pauschal abgelehnt zu werden.)
Ich kann das ja mittlerweile nicht mehr hören, dass hier angenommen wird, dass ein Therapeut alles (er-) tragen muß was ein Patient so von sich gibt. Nee, das muß er nicht und deswegen gibt es eben diese Verstrickungen, weil keine noch so gut gemeinte Intervention mehr hilft.stern hat geschrieben:Für ein Mediator sollte es kein Problem sein, einen runden Tisch zu moderieren, so dass es fair zugeht (die Leute haben das gelernt und auch ein Therapeut sollte gewissen Kompetenzen mitbringen mit schwierigen Patienten umgehen zu können. Es ist sein Job)
Übrigens wird das einem Mediator da nicht anders gehen wie auch in anderen Berufen.
Ein Therapeut ist eben auch kein Kuschelkissen wo man ordentlich drauf rumtreten darf.
candle
Now I know how the bunny runs!
Zu denen auch ganz klar Grenzen setzen gilt, so nichts anderes mehr hilft. Und genau DIESE Kompetenz würde so ein Tisch aushebeln.stern hat geschrieben:und auch ein Therapeut sollte gewissen Kompetenzen mitbringen mit schwierigen Patienten umgehen zu können. Es ist sein Job
Mio:
Ich glaube, du irrst dich, denn wenn alle anfangen, ihre Rechte wahrzunehmen, können Therapeuten sich irgendwann nicht mehr damit begnügen, nur Streberpatienten zu nehmen, die ihm alles abnehmen, was er ihnen vortischt. Mit dem Recht auf Akteneinsicht ist es ähnlich: Die Verweigerung der Therapeuten, dieser Pflicht nachzukommen, funktioniert nur so lange, wie es eine bestimmte Anzahl von Patienten gibt, die das mit sich machen lassen. Und das ist dasselbe Prinzip wie das des Billiglohns: Solange es Arbeiter gibt, die für 5,- arbeiten, muss niemand gerechte Löhne zahlen.
Man sieht an diesem Faden sehr schön, wie weit verbreitet die falsche Annahme ist, der Therapeut habe eine legitimierte Macht über den Patienten.
Ich glaube, du irrst dich, denn wenn alle anfangen, ihre Rechte wahrzunehmen, können Therapeuten sich irgendwann nicht mehr damit begnügen, nur Streberpatienten zu nehmen, die ihm alles abnehmen, was er ihnen vortischt. Mit dem Recht auf Akteneinsicht ist es ähnlich: Die Verweigerung der Therapeuten, dieser Pflicht nachzukommen, funktioniert nur so lange, wie es eine bestimmte Anzahl von Patienten gibt, die das mit sich machen lassen. Und das ist dasselbe Prinzip wie das des Billiglohns: Solange es Arbeiter gibt, die für 5,- arbeiten, muss niemand gerechte Löhne zahlen.
Man sieht an diesem Faden sehr schön, wie weit verbreitet die falsche Annahme ist, der Therapeut habe eine legitimierte Macht über den Patienten.
- Werbung
-
- Vergleichbare Themen
- Antworten
- Zugriffe
- Letzter Beitrag
-
- 25 Antworten
- 3572 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von diesoderdas
-
- 0 Antworten
- 1319 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Landkärtchen
-
- 7 Antworten
- 2309 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Alex303
-
- 16 Antworten
- 5365 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von sine.nomine
-
- 1 Antworten
- 1208 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Heike80