Traumaverarbeitung, ein langer Prozess

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Ophelia12
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Beitrag Sa., 25.03.2017, 08:37

Hallo Maskerade,
(Mensch da hab ich so einen langen Text geschrieben und nun ist er weg :-(( )
Also ich war nicht auf einen Seminar. , meine Thera war auf dieser Fortbildung zu diesen " inneren Kind retten"
Ich dachte und ich war auch eigentlich stabiler, mich konnte ne zeitlang nicht so schnell und vor allem so langer was umschmeißen.
Irgendwie scheint es so, dass einige Anteile nur die Hälfte von dem mitbekommen was meine Thera sagt..und dann geht's mir tagelang schlecht und ich fühle mich so ungewollt , etc..ich weiß allerdings auch das es Dinge von früher sind. Nur es ist trotzdem schwer nicht in diesen destruktiven Gedankenstrudel zu geraten.

Das mit den " überschwemmen" kenne ich. Laut meiner Thera sind das wohl traumatisierte Anteile die angetitscht werden und dann zum Vorschein kommen. Wenn alle Anteile, einen inneren sicheren Ort haben, ( innere Kind retten Methode ) wäre es angeblich nicht mehr so.
Werde mir demnächst das Buch gönnen , vielleicht gibt es mir mehr Sicherheit mich darauf einzulassen.

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Ophelia12
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Beitrag Sa., 25.03.2017, 09:01

Hallo Radiohead,

Früher war das irgendwie anderes, mit dem abfärben der anderen Anteile auf mich. Ich glaub, ich konnte es nicht so kontrollieren uns dann haben die anderen die Kontrolle übernommen.
Eigentlich müsste es nach ja auch mal " besser" werden.
Ich kann oftmals immer noch nicht glauben das ich das wirklich in mir hab. , wenn ich dann diesen Kopfterror und co mitbekomme , ja dann glaub ich das, bin aber auf der anderen Seite fast verzweifelt. Jetzt sind die "Unruhestifter" weiter weg und mir gehts was besser. Bekloppt.

Aber das alles bin ja ich. Und das ist das wirklich krasse.
Wie soll ich meine Thera daran teilhaben lassen. Die sind teilweise so " böse " ich kann das doch so nicht einfach sagen. Und dann muss ich mich auch nicht wundern warum sie mich nicht versteht wenn ich versuche alles mit mir selbst auszumachen.

Ich kann gut verstehen das du mit deiner Thera da durchwolltest und nicht mit irgendjemanden. Ihr vertaust du ja auch was..und es hat seinen Grund warum du das bei und mit ihr willst.
Ob man ne knallharte Aufarbeitung braucht , weiß ich nicht. Aber das man den Kram der immer wieder zu flashbacks führt verarbeiten sollte, glaube ich ist schon wichtig
Es sei denn man ist zufrieden so wie es ist.

ich habe übrigens hier auch viel gelernt wie man mit aufkommenden Dingen, vor allem Geruchsflashbacks,besser umgehen kann.
danke.


Liebe Sommerwind,
es tut mir sehr leid was dir widerfahren ist.
Ich hoffe es geht dir bald besser,so das du nicht mehr tagelang brauchst um dich zu fangen.


Speechless
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Beitrag Sa., 25.03.2017, 09:37

Sommerwind, das klingt für mich nach einer Retraumatisierung. So eine Durcharbeitung kann zwar schwierig sein, aber danach immer Tage brauchen, bis du wieder stabil bist, kann es eigentlich nicht sein.

Wieso arbeitet ihr mit Körperarbeit? Ich habe zwar nichts gegen sowas per se, aber nur wenn es für Patient und Therapeut passt. Nicht um jeden Preis.

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Hoeselboesel
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Beitrag Sa., 25.03.2017, 11:35

Hallo....
Mir geht es auch immer tagelang mies ich schlafe dann kaum und wenn dann träume ich wirres zeug bis ich alles wieder gut verdrängt habe mitunter hat es Wochen gebraucht bis das doofe aufkommende etwas überhaupt einen Namen hatte und dann nochmal Wochen bis es den richtigen Namen hatte. Es macht es nicht immer besser aber vieles wird erklärbarer warum ich so reagiere und auf was ich reagiere aber es dauert halt ne weile. Ich denke das ist der Sinn der Therapie du kannst nichts mehr an alten Situationen ändern aber für dich eine Erklärung finden um mit dir ins Reine zu kommen.Natürlich zieht es den berühmten Rattenschwanz hinterher gemessen an den Jahren die es in sich in einen eingraben konnte wird es wohl auch ne weile brauchen es auszugeben. Was also tun ?Geduldig sein mit sich selbst und es für sich selbst erst einmal zulassen.Das heisst nicht das man es deswegen schon akzeptiert. Es ist halt ne verdammte Sauschwere Arbeit .ich dachte immer nur nichts sagen und hab mich mit der Rederei unwahrscheinlich schwer getan und tue es immer noch aber manch laut ausgesprochenes Wort klingt plötzlich weniger bedrohlich als es sich anfühlt.
So gesehen Unausgesprochene quält zweifach immer nah dran an der Lüge und es wiederholt sich im tiefsten Inneren immer wieder.
Was will ich sagen arbeite für dich und in deinem Tempo.
Aus Steinen die einen in den Weg gelegt werden kann man immer noch was schönes bauen.

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Sommerwind90
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Beitrag Sa., 25.03.2017, 12:40

Wir arbeiten deshalb mit körperarbeit, da Berührungen so ziemlich meine größte Angst sind , machen eine Verhaltenstherapie , ich wüsste nicht wie man es sonst weg bekommen sollte , gleichzeitig mache ich osteophathie. Mit der osteophathin sind die Übungen abgesprochen , da sie ja durchaus mehr Möglichkeiten hat . Es war vorher alles mit mir abgesprochen, das mit der retraumatisierung ist so eine Sache. Die alpträume und Zustände hab ich so oder so . Und je öfter ich die Übung mache umso mehr lerne ich dass es nichts schlimmes ist . Ist halt bei mir das Problem dass ich null vertrauen zu anderen Menschen habe, da meine Täter unter anderem die Eltern waren. Deshalb denk ich dass dieses Konzept bei mir sinnvoll, wenn auch sehr sehr hart ist

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Pianolullaby
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Beitrag Sa., 25.03.2017, 17:22

Ophelia12 hat geschrieben: Sa., 25.03.2017, 09:01

ich habe übrigens hier auch viel gelernt wie man mit aufkommenden Dingen, vor allem Geruchsflashbacks,besser umgehen kann.
danke.


Liebe Sommerwind,
es tut mir sehr leid was dir widerfahren ist.
Ich hoffe es geht dir bald besser,so das du nicht mehr tagelang brauchst um dich zu fangen.
Was hast Du mit den Gerüchen hinbekommen? und wie, das ist mein grösstes Problem
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Maskerade
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Beitrag Sa., 25.03.2017, 18:01

Sommerwind90 hat geschrieben: Fr., 24.03.2017, 21:44 Wurde quasi von säuglingsalter missbraucht, dementsprechend ist mein Gehirn darauf konditioniert dass Berührungen nichts Gutes bedeuten. Aber meine thera ist super, wir machen es ganz langsam und so schonend wie möglich
Oh mann, das tut mir eh zu lesen. Tut mir leid, daß Du das erleben mußtest.
Liebe Grüße, Maskerade

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Maskerade
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Beitrag Sa., 25.03.2017, 18:09

Ophelia12 hat geschrieben: Sa., 25.03.2017, 08:37 Hallo Maskerade,
(Mensch da hab ich so einen langen Text geschrieben und nun ist er weg :-(( )
Also ich war nicht auf einen Seminar. , meine Thera war auf dieser Fortbildung zu diesen " inneren Kind retten"
Ich dachte und ich war auch eigentlich stabiler, mich konnte ne zeitlang nicht so schnell und vor allem so langer was umschmeißen.
Irgendwie scheint es so, dass einige Anteile nur die Hälfte von dem mitbekommen was meine Thera sagt..und dann geht's mir tagelang schlecht und ich fühle mich so ungewollt , etc..ich weiß allerdings auch das es Dinge von früher sind. Nur es ist trotzdem schwer nicht in diesen destruktiven Gedankenstrudel zu geraten.

Das mit den " überschwemmen" kenne ich. Laut meiner Thera sind das wohl traumatisierte Anteile die angetitscht werden und dann zum Vorschein kommen. Wenn alle Anteile, einen inneren sicheren Ort haben, ( innere Kind retten Methode ) wäre es angeblich nicht mehr so.
Werde mir demnächst das Buch gönnen , vielleicht gibt es mir mehr Sicherheit mich darauf einzulassen.
Bin auch immer dabei, altes und Gegenwärtiges zu trennen. Hast Du dafür bestimmte Strategien ? Oder wie machst Du das ?
Ich kriegs oft noch nicht hin und rutsche dann in das Alte, was natürlich entsprechende Folgen hat. Ich vermische Vergangenenheit und Gegenwart und dann fühlt sich alles so an, als passiere es in diesem Augenblick. Wenn ich da mal drin bin, kann das eine Weile dauern, bis ich da wieder raus komme.

Bei dieser Methode wird viel mit IMGINATION gearbeitet, oder ? Damit habe ich halt echt Probleme ...
Liebe Grüße, Maskerade

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Ophelia12
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Beitrag Sa., 25.03.2017, 19:53

Hi Piano,
Ich habe es mit Erkältungstücher aus der Apotheke gepackt. Klappte nicht sofort aber irgendwann war der widerliche Geruchsflashback weg. Japanisches Minzöl müsste genauso gut funktionieren.

Hi Maskerade,
Ja, dass ist echt schwer. Und ich glaube das muss man sogut wie täglich üben, gerade dann wenn man merkt da kommt wieder was.
Ich merke mittlerweile öfters mal,, dass nicht "ich" auf die Dinge anspringt sondern das es andere Anteile in mir sind. Und dann versuche ich zu verstehen. , warum ist das gerade so, woran liegt das. Oft erkenne ich die Wurzel, die nicht im Jetzt ist..

Genau, da wird mit Imagination gearbeitet..ich hab bis jetzt noch nix davon ausprobiert, weil ich echt angst hab, warum auch immer. Trotzdem würde ich es herbe ausprobieren und auch dranbleiben wollen


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Maskerade
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Beitrag Sa., 25.03.2017, 21:34

Liebe Ophelia,

Du, aber Deine Anteile gehören auch zu Dir. Aber ich denke, ich hab schon verstanden, wie Du es gemeint hast. Ist bei mir im Übrigen auch so. :-)

Hey, klar, unbedingt, probier es aus. Ich schließe da nicht von mir auf andere. Ich kenne inzwischen einige, denn die Übungen sehr gut helfen. Und auch sonst, finde ich Louise Reddemann inhaltlich hochinteressant und auch hilfreich. Ein Buch schrieb sie über
" Trauma." Da konnte ich sehr viel lernen. Hab auch noch ein, zwei andere. Z.b.
" Imagination als heilende Kraft."
Liebe Grüße, Maskerade

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Sommerwind90
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Beitrag Sa., 25.03.2017, 21:44

Darf ich mal fragen was ihr mit Anteilen so meint? Ich hab zwar auch extreme dissoziationen und mein Unterleib ist abgespalten , aber dass Anteile mich kontrollieren ect das kenn ich nicht


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Maskerade
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Beitrag Sa., 25.03.2017, 21:59

Anteile = Persönlichkeitsanteile,

bei manchen ist es sogar so, daß sie diese als einzelne Personen erleben, die sich, je nach Ausprägung, untereinader nicht kennen. Das wäre dann eine DIS = dissoziative Identitätsstörung.
Liebe Grüße, Maskerade

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Sommerwind90
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Beitrag Sa., 25.03.2017, 22:28

Ah ok verstehe, Vlt ist das bei mir noch in der Verdrängung. Merke dass da ziemlich Aggressionen nicht aufgearbeitet sind

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Hoeselboesel
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Beitrag Sa., 25.03.2017, 23:03

Hallo an alle hier zusammen.....
Ich glaube nicht daran das man sein Trauma je wieder los wird zuviel Bezüge zu alltäglichen Situationen die nun mal jeden Lebensbereich durchziehen.Ich habe 34 Jahre gebraucht um endlich mal einen Satz darüber zu verlieren und hätte es mit Sicherheit die nächsten 30 Jahre nicht getan wenn nun nicht noch Mobbing auf Arbeit das Fass zum Überlaufen gebracht hätte.Meine Strategie war konsequentes Alleinsein wenig Spass wenig Freude dafür dreifaches Misstrauen.Ich glaubte ich hab es im Griff und kann es gut kontrollieren.Natürlich kommt manchmal Zweifel auf aber ich hätte mich immer erkennbar gemacht als das was man letztendlich ist. Benutzt. ...Beschädigt..... Dreck....
Und weil das nicht reicht bekommst du gleich noch lebenslang einen hinterher....
Ich habe drei Kids und alle nicht ganz gesund mein letzter Autist das Gefühl das sie wegen mir eben nicht so ganz in Ordnung legt sich schwer ab....
Mein Thera meinte letztens es gäbe eine genetische Prägung und Gewalterfahrung im Zusammenhang.....
Mit meinen Schaden käme ich ja noch zurecht aber ich will mir nicht ausdenken wieviel Generationen nach uns noch darunter leiden müssen.
Ich weiss nicht wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist und wieviel es betrifft das ist so ein totes Thema....
Selbst im Angesicht der Flüchtlingsdramen wird einem Himmel angst was wir da vererben werden.
Für die Therapeuten ist also noch lange Zeit ausgesorgt. ....
Und wenn das stimmt was ist meinen Eltern dann passiert das sie so sind wie sie waren.
Am Ende ist keiner an irgendwas schuld ....Vererbung. ...
Mit 12 habe ich mein Elternhaus verlassen und bin nie wieder zurück ich hab sie nicht vermisst und alles war besser als dort und über 35 Jahre waren sie kein Thema mehr um so heftiger hat es mich nun also ereilt.Ich denke wie alle hier hab ich ne Menge Scheisse erlebt und gesehen und viel Erwartung an die Menschheit habe ich nicht aber ich will mich wenigstens nicht jeden Tag so elend fühlen.......
Aus Steinen die einen in den Weg gelegt werden kann man immer noch was schönes bauen.

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blade
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Beitrag So., 26.03.2017, 15:47

Hallo Maskerade

antworte erst jetzt, sorry.

Erklärung? Manschsein?
Erklärung-Beweis.

Tja?

Naturwissenschaften/sogenannte exakte Wissenschaft....in dem Paradigma geht das, in den Grenzen, die diese Disziplinen selbst gestellt haben.
In Geisteswissenschaften geht das nicht.
Wohin gehören Gedanken und Gefühle sowie Empfindungen?


Was meinen Sie?
Was ist Psychologie?


Was für ein Maßstab würde in der Geisteswissenschaft hilfreich sein?
Stichwort Antike, Tugenden. Eros, Agape, .......und schon längst vergessen Caritas.


Ein naturwissenschaftlicher Ansatz bringt hier nichts.
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