Therapeut unternimmt nach der Stunde was mit mir
Zum Festhalten an Regeln (wie der Begrenzung außertherapeutischer Kontakte): Dabei geht es ja nicht darum, den Therapeuten und Patienten einzuengen...sondern darum, dass Heilsames geschaffen wird. Also man muss das nicht zwingend von der negativen Seite her betrachten (wie Angstabwehr oder Regeln als Einengung). Sondern das kann auch ganz handfeste Vorteile haben. Ist das auch vorstellbar? Mir scheint, solche Regeln werden manchmal mehr von ihrer negativen Seite betrachtet, während Regelbrüche erstrebenswert sein soll, hmmm.
Ich glaube auch tatsächlich nicht, dass es so viele Therapeuten sind, die bewusst Berufsverstöße produzieren (denn das könnte jederzeit gemeldet werden). Sondern es wird auch Therapeuten geben, die durchaus auch unkonventionell vorgehen, dabei aber immer noch die Professionalität wahren. Es gibt ja auch einigen Spielraum. Der ist eigentlich sogar recht groß. Aber sicher braucht es keine Privatbeziehung, um zu therapieren (solche Konstellationen schließen sich auch im alltäglichen Leben aus bzw. wer will schon von einem Alltagskontakt therapiert werden).
Und auch im Rahmen einer Therapie gibt es die Möglichkeit von Expositionen (insbes. in der VT). Nur dann wundert, wenn nicht klar ist, dass das eine rein therapeutische Angelegenheit ist.
Ich finde es ist verworren: Die ehem. Ausbilderin ist nun Therapeutin und bietet eine private Beziehungsgestaltung an. Da kann man schon mal etwas durcheinanderkommen, was Sache ist.
Inwieweit vorher abgeklappert wurde, ob das Kaffeekränzchen überhaupt dem Bedürfnis des Patienten entspricht, kann ich nicht ersehen. Gerade Anfangs der Therapie sind viele Therapeuten besonders behutsam, wenn unklar ist, ob ein Patient etwas ablehnen kann. Umso unseriöser wäre es, wenn das mehr oder weniger einseitig so festgelegt wurde... und das Bedürfnis des Patienten nicht beachtet wird. Das Bedürfnis danach ersehe ich bis jetzt nicht.
Ich glaube auch tatsächlich nicht, dass es so viele Therapeuten sind, die bewusst Berufsverstöße produzieren (denn das könnte jederzeit gemeldet werden). Sondern es wird auch Therapeuten geben, die durchaus auch unkonventionell vorgehen, dabei aber immer noch die Professionalität wahren. Es gibt ja auch einigen Spielraum. Der ist eigentlich sogar recht groß. Aber sicher braucht es keine Privatbeziehung, um zu therapieren (solche Konstellationen schließen sich auch im alltäglichen Leben aus bzw. wer will schon von einem Alltagskontakt therapiert werden).
Und auch im Rahmen einer Therapie gibt es die Möglichkeit von Expositionen (insbes. in der VT). Nur dann wundert, wenn nicht klar ist, dass das eine rein therapeutische Angelegenheit ist.
Ich finde es ist verworren: Die ehem. Ausbilderin ist nun Therapeutin und bietet eine private Beziehungsgestaltung an. Da kann man schon mal etwas durcheinanderkommen, was Sache ist.
Inwieweit vorher abgeklappert wurde, ob das Kaffeekränzchen überhaupt dem Bedürfnis des Patienten entspricht, kann ich nicht ersehen. Gerade Anfangs der Therapie sind viele Therapeuten besonders behutsam, wenn unklar ist, ob ein Patient etwas ablehnen kann. Umso unseriöser wäre es, wenn das mehr oder weniger einseitig so festgelegt wurde... und das Bedürfnis des Patienten nicht beachtet wird. Das Bedürfnis danach ersehe ich bis jetzt nicht.
Liebe Grüße
stern
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Sehe ich wie Sprachlos. Viele Patienten sind dazu nämlich genau nicht in der Lage, daher gibt es auch die Regeln.
Meine Thera hat auch schon 1-2 Dinge getan und gesagt, die manche hier als nicht ok werten würden. Für mich war es gut so, daher habe ich das zum Bsp auch nicht thematisiert oder nach Meinungen dazu gefragt. Weil ich wusste, da kann man geteilter Meinung sein, aber ich fand es super und meiner Meinung nach wurde die Professionalität gewahrt und das war alles, was für mich gezählt und gereicht hat und mir tat es gut. Euch geht das daher nichts an und alles ist gut.
Bei dem TE scheint es aber nicht so klar zu sein, ob er das so gut oder ok findet, sonst hätte er nicht gefragt.
Meine Thera hat auch schon 1-2 Dinge getan und gesagt, die manche hier als nicht ok werten würden. Für mich war es gut so, daher habe ich das zum Bsp auch nicht thematisiert oder nach Meinungen dazu gefragt. Weil ich wusste, da kann man geteilter Meinung sein, aber ich fand es super und meiner Meinung nach wurde die Professionalität gewahrt und das war alles, was für mich gezählt und gereicht hat und mir tat es gut. Euch geht das daher nichts an und alles ist gut.
Bei dem TE scheint es aber nicht so klar zu sein, ob er das so gut oder ok findet, sonst hätte er nicht gefragt.
Das allein finde ich als Maßstab aber auch nicht schlüssig: Es ist doch vollkommen üblich, dass Patienten immer mal überlegen, ob der Therapeut auch alles "richtig" gemacht hat; sei es, weil sie positiv überwältigt sind oder negativ; vielleicht auch weil sich das Erlebte, die Intervention, so fremd anfühlt und mit nichts verglichen werden kann, was man bisher erlebt hat.Speechless hat geschrieben: Bei dem TE scheint es aber nicht so klar zu sein, ob er das so gut oder ok findet, sonst hätte er nicht gefragt.
Mich würde auch noch ein anderer Aspekt interessieren: Wenn Therapeut und Patient sich privat treffen, dann besteht nicht nur die Gefahr, dass der Therapeut seine eigenen Bedürfnisse befriedigt, sondern er schadet dem Patienten ja auch direkt damit. So wie Eltern ihrem Kind schaden, wenn sie es mit Schokolade überhäufen. Der Schaden besteht hier darin, dass der Patient durch diese Treffen gar nicht gezwungen ist, sich selbst zu bemühen um reale zwischenmenschliche Kontakte; er hat ja "ihn". Je mehr jedoch der Therapeut in das Leben des Patienten einreift, umso größer ist die Gefahr (die natürlich gerne geleugnet wird), dass der Patient so abhängig wird von diesem Menschen, dass ein späterer Verlust zwangsläufig einem Verlassenwerden gleichkommt. Das ist gerade bei Menschen ein Problem, die sich schwer tun mit dem Knüpfen und Pflegen von Kontakten, wie das ja hier der Fall ist.
Es ist also nicht unwahrscheinlich, dass der Therapeut seinem Patienten nicht zutraut, dass dieser seine Sozialkompetenz in der Therapie verbessert; denn ansonsten wären diese Treffen ja gar nicht nötig. Und DIESES Gefühl hat der TE ja in der Tat: dieses "jetzt muss der sich schon mit mir treffen, wie erbärmlich". Üblicherweise laufen private Treffen zwischen zwei Menschen so ab, dass beide ein gleichstarkes und gleichrangiges Interesse am Anderen haben und dass beide im ähnlichen Maße voneinander profitieren (mal in die eine, mal in die andere Richtung). Wer haben ja bereits festgestellt, dass der Therapeut nicht profitieren darf; also geht es alleine darum, dass dieser dem Patienten suggeriert: "Ich treffe mich mit dir, weil du ansonsten vollkommen vereinsamst".
Wenn das jedoch die Basis ist für diese Treffen neben der Therapie, dann ist klar, dass die Therapie selbst damit entwertet wird ("wir müssen uns privat treffen, da ich nicht annehme, dass unser beider Kompetenz ausreicht, um dein Problem auf einer professionellen Ebene zu beheben"). Dies ist jedoch fatal, denn selbst wenn es so wäre, dann wäre die Therapie, so wie sie von der Kasse abgerechnet wird, kontraindiziert. Wenn eine Therapie beantragt (und dann finanziert) wird, dann deshalb, weil der Therapeut der Kasse glaubhaft versichern kann, dass diese Methode geeignet ist, die Probleme des Patienten zu lindern oder zu beheben. Nun, dieses Vertrauen in die Methode scheint beim Therapeuten hier nicht vorhanden zu sein.
Es wurde nach Erfahrungen gefragt: Die Erfahrung lehrt, dass private Kontakte oder starke Zuneigungsbekundungen zwischen Therapeut und Patient oft (nicht immer!) so enden, dass der Therapeut des Patienten irgendwann überdrüssig wird, vielleicht auch, weil es ihm peinlich ist; weil er "aufwacht" oder weil der Patient ihm in dessen Bedürftigkeit zu viel geworden ist - und dann wird der Patient fallengelassen.
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Oder auch andersrum, dass der Patient Seiten des Therapeuten kennenlernt, die er nicht gut findet und sich auf der unprofessionellen, privaten Ebene vom Therapeuten abwendet und dann auch dann keine - eventuell notwendige - Therapie mehr möglich ist.
Ja, du hast Recht. Da bin ich zu sehr von mir ausgegangen. Ich tendiere dazu, wenn ich von was überzeugt bin und mir sicher bin, dass es richtig ist, keine anderen Meinungen dazu hören zu wollen. Einfach weil die Sache für mich so klar ist, dass ich nicht das Diskutieren anfangen wollen würde.
Ja, du hast Recht. Da bin ich zu sehr von mir ausgegangen. Ich tendiere dazu, wenn ich von was überzeugt bin und mir sicher bin, dass es richtig ist, keine anderen Meinungen dazu hören zu wollen. Einfach weil die Sache für mich so klar ist, dass ich nicht das Diskutieren anfangen wollen würde.
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Hallo Isabe
Ich finde so eine Beurteilung bei anderen, was schadet und nicht schadet, schwer. Ich kenne es aus Therapien so, dass Therapeuten erst mal viel geben, und sich dann, im Lauf der Therapie, Stück für Stück zurückziehen und den klienten zu mehr Selbstständigkeit ermuntern.
Für mich war das Kaffeetrinken mit meiner Therapeutin wie "Laufen lernen". Sie brachte mir das Laufen bei, bis ich in der Lage war selbst zu laufen. Sie zeigte mir erst die schönen Seiten des Lebens, und ermunterte mich dann, mir außerhalb der Therapie Menschen zu suchen, die mit mir Kaffeetrinken gehen.
Ich fand das hilfreich. Andere klienten werden jetzt vielleicht sagen "Wie konnte sie nur!"
Wichtig ist und bleibt für mich, wie schon oben erwähnt, wie der jeweilige Klient etwas erlebt. Wenn er etwas als "okay" erlebt, dann ist es okay. Leidet er, dann muss sich was ändern.
Dazu kann ich aus eigener Erfahrung etwas sagen. Die Therapeutin, in Anfang der 90er mit mir Kaffeetrinken gegangen ist, hat dies u.a. (nicht nur) getan, um mir zu zeigen, dass die Welt da draußen auch schön sein kann. Sie hat mich, durch ihre anfängliche Begleitung zu Therapiebeginn, aus der Isolation rausgeholt und mich dann ermuntert, mir andere Menschen zu suchen, mit denen ich all das Schöne auch machen kann.isabe hat geschrieben:Der Schaden besteht hier darin, dass der Patient durch diese Treffen gar nicht gezwungen ist, sich selbst zu bemühen um reale zwischenmenschliche Kontakte; er hat ja "ihn".
Ich finde so eine Beurteilung bei anderen, was schadet und nicht schadet, schwer. Ich kenne es aus Therapien so, dass Therapeuten erst mal viel geben, und sich dann, im Lauf der Therapie, Stück für Stück zurückziehen und den klienten zu mehr Selbstständigkeit ermuntern.
Für mich war das Kaffeetrinken mit meiner Therapeutin wie "Laufen lernen". Sie brachte mir das Laufen bei, bis ich in der Lage war selbst zu laufen. Sie zeigte mir erst die schönen Seiten des Lebens, und ermunterte mich dann, mir außerhalb der Therapie Menschen zu suchen, die mit mir Kaffeetrinken gehen.
Ich fand das hilfreich. Andere klienten werden jetzt vielleicht sagen "Wie konnte sie nur!"
Wichtig ist und bleibt für mich, wie schon oben erwähnt, wie der jeweilige Klient etwas erlebt. Wenn er etwas als "okay" erlebt, dann ist es okay. Leidet er, dann muss sich was ändern.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
Auch finde ich problematisch, wenn ein Therapeut quasi schon voraussetzt, dass der Patient das nur gut finden kann, wenn man mit ihm einen Kaffee trinken geht ... à la: "Einen positiven Abschluss damit schaffen". Dabei kann man ja wirklich nicht davon ausgehen, dass das jeder Patient gut findet, mit dem Therapeuten Kaffee zu trinken. Die Patienten mag es geben (ob es wirklich gut IST, ist nochmals eine andere Frage). Aber es wird auch die Patienten geben, die denken: Bloß nicht auch noch das. Mir ist unklar, ob das hier wirklich hinterfragt wurde ... denn es klingt ja nicht gerade nach Begeisterung.
Damit kann man gut und gerne über die Bedürfnisse von Patienten hinweggehen, wenn man nur die Betrachtungsweise zulässt, dass es ein guter Abschluss für den Patienten ist, wenn man diese oder jenes tut.
Und den Aspekte mit dem Zutrauen bringt Isabe gut auf den Punkt. Was einem bei solchen "Ersatzbefriedigungen" entgeht, ist das, was eine fundierte Therapie stattdessen leisten könnte. Irgendwann fällt die Therapie dann weg (und damit auch diese Art der "Ersatbefriedigung", sag' ich mal). Und dann (bzw. im Normalfall bereits während der Therapie) zeigt sich, was man sich erarbeiten konnten.
Damit kann man gut und gerne über die Bedürfnisse von Patienten hinweggehen, wenn man nur die Betrachtungsweise zulässt, dass es ein guter Abschluss für den Patienten ist, wenn man diese oder jenes tut.
Und den Aspekte mit dem Zutrauen bringt Isabe gut auf den Punkt. Was einem bei solchen "Ersatzbefriedigungen" entgeht, ist das, was eine fundierte Therapie stattdessen leisten könnte. Irgendwann fällt die Therapie dann weg (und damit auch diese Art der "Ersatbefriedigung", sag' ich mal). Und dann (bzw. im Normalfall bereits während der Therapie) zeigt sich, was man sich erarbeiten konnten.
Liebe Grüße
stern
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@ Stern: So ist es. Da muss der Thera Fingerspitzengefühl mitbringen. Haben die meisten nicht. Die sollten sich besser nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Außergewöhnliche Wege können sich nur außergewöhnliche Menschen erlauben und man sollte sich nicht automatisch zu diesen zählen.
Hier gilt: Im Zweifel unterlassen.
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Ich bin wirklich niemand, der unkonventionellen Methoden gegenüber unaufgeschlossen ist. Meine Thera ist ein unkonventioneller Mensch und wir haben schon viele verrückte Sachen zusammen gemacht, aber eben alles im Rahmen der Therapie. Nicht privat. Das ist für mich im Rahmen dieser Diskussion der entscheidende Punkt. Aber das ist meine persönliche Grenze und gilt nicht für jeden.
Könnte mir auch vorstellen, dass es für jemanden, mit starken sozialen Ängsten im Rahmen bspw. einer VT auch öfter mal gut tut, raus zu gehen und man auch diesen Anstupser braucht.
Und was die Ersatzbefriedigung angeht: ich sehe es schon auch so, dass die Theras einem manchmal erst zeigen können, was man braucht. In der Therapie und Theorie kann man viel darüber reden, was man sich wünscht und gern hätte und sich schön vorstellt und braucht; aber manchmal muss man das auch erst gezeigt bekommen oder spüren. Ich glaube ich hätte viele Dinge nicht gemacht oder versucht zu finden, wenn ich nicht erst mit meiner Thera erlebt hätte, dass bestimmte Erlebnisse schön sein können.
Aber um sowas beurteilen zu können, ist wie Broken Wing auch schon sagte extrem viel Feingefühl notwendig und da kann auch schnell mal was falsch beurteilt werden und dann wirds eben einfach gefährlich.
Könnte mir auch vorstellen, dass es für jemanden, mit starken sozialen Ängsten im Rahmen bspw. einer VT auch öfter mal gut tut, raus zu gehen und man auch diesen Anstupser braucht.
Und was die Ersatzbefriedigung angeht: ich sehe es schon auch so, dass die Theras einem manchmal erst zeigen können, was man braucht. In der Therapie und Theorie kann man viel darüber reden, was man sich wünscht und gern hätte und sich schön vorstellt und braucht; aber manchmal muss man das auch erst gezeigt bekommen oder spüren. Ich glaube ich hätte viele Dinge nicht gemacht oder versucht zu finden, wenn ich nicht erst mit meiner Thera erlebt hätte, dass bestimmte Erlebnisse schön sein können.
Aber um sowas beurteilen zu können, ist wie Broken Wing auch schon sagte extrem viel Feingefühl notwendig und da kann auch schnell mal was falsch beurteilt werden und dann wirds eben einfach gefährlich.
Meiner Meinung gehört das bereits VORHER (mit Fingerspitzengefühl) hinterfragt. Und nicht erst nachher ("wie war das jetzt für sie"). Denn dann ist die Grenzverletzung/Missachtung von Bedürfnissen ja evtl. schon eingetreten. Und genau das sollte ja nicht der Fall sein. Nachher ist natürlich auch nochmals nachzufragen, wie es erlebt wurde. Ob das hier der Fall ist, weiß man nicht. Oder ob vorausgesetzt wird, dass das als positiver Abschluss erlebt wird. Z.B. nach dem Prinzip: Wer einsam ist, wird um jede Form des Kontakts dankbar sein. Da gefragt wird, ob es üblich ist, wirkt es zumindest nicht so, als wäre das ein "gemeinsames Produkt" gewesen.
Für Kontaktangebote hat man jede Sitzung 50 Min. Viel intensiver sogar als bei oberflächlichem Smalltalk in einem Kaffee, mit dem man als Patient (nach eigenem Bekunden) auch gar nicht viel anfangen kann: "aber sie ist halt niemand, mit dem ich mich jetzt gerne über dies und das unterhalte oder so"... "aber eine tiefere Freundschaft... fehlt da irgendwie."
ICH habe es jedenfalls nicht so verstanden, dass es dem TE nach "Hauptsache Kontakt" und oberflächlichen Small-Talk geht... sprich: Erkennt sie überhaupt, was die wirklichen Bedürfnisse des TE sind... wurde das sorgsam hinterfragt, usw.
Wenn man eigentlich etwas anders wünscht und dann mit Small-Talk abgespeist wird, kann das ziemlich an den Bedürfnissen vorbeigehen. Die werden hier also evtl. noch nicht einmal gestreift.
Natürlich kann auch Small-Talk sehr nett und wichtig sein. Aber vielleicht weniger, wenn man sich eigentlich etwas anderes wünscht. Und mein Verständnis von Therapie ist, dass es darum geht.
Für Kontaktangebote hat man jede Sitzung 50 Min. Viel intensiver sogar als bei oberflächlichem Smalltalk in einem Kaffee, mit dem man als Patient (nach eigenem Bekunden) auch gar nicht viel anfangen kann: "aber sie ist halt niemand, mit dem ich mich jetzt gerne über dies und das unterhalte oder so"... "aber eine tiefere Freundschaft... fehlt da irgendwie."
ICH habe es jedenfalls nicht so verstanden, dass es dem TE nach "Hauptsache Kontakt" und oberflächlichen Small-Talk geht... sprich: Erkennt sie überhaupt, was die wirklichen Bedürfnisse des TE sind... wurde das sorgsam hinterfragt, usw.
Wenn man eigentlich etwas anders wünscht und dann mit Small-Talk abgespeist wird, kann das ziemlich an den Bedürfnissen vorbeigehen. Die werden hier also evtl. noch nicht einmal gestreift.
Natürlich kann auch Small-Talk sehr nett und wichtig sein. Aber vielleicht weniger, wenn man sich eigentlich etwas anderes wünscht. Und mein Verständnis von Therapie ist, dass es darum geht.
Zuletzt geändert von stern am So., 17.07.2016, 09:58, insgesamt 2-mal geändert.
Liebe Grüße
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Was machst Du denn für eine Therapieform, Speechless?
(Ansonsten klinke ich mich jetzt hier mal aus dem Thread aus, weil es für mich müßig scheint, weiter zu diskutieren, wenn die oder der TE seit Tagen nicht mehr hier. Es geht also nur noch um "wie es sein könnte" und "Wie es richtig wäre, wenn....(und dieses Wenn wissen wir ja nicht, weil wir nicht wissen, wie es wirklich ist.))
(Ansonsten klinke ich mich jetzt hier mal aus dem Thread aus, weil es für mich müßig scheint, weiter zu diskutieren, wenn die oder der TE seit Tagen nicht mehr hier. Es geht also nur noch um "wie es sein könnte" und "Wie es richtig wäre, wenn....(und dieses Wenn wissen wir ja nicht, weil wir nicht wissen, wie es wirklich ist.))
Die Bedürfnisse des TE kann man dem anderen Faden, auf den verwiesen wurde, einigermaßen entnehmen...
Liebe Grüße
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Ich mache VT. Waren schon viel draußen, Expositionen, spazieren gehen etcENA hat geschrieben:Was machst Du denn für eine Therapieform, Speechless?
(Ansonsten klinke ich mich jetzt hier mal aus dem Thread aus, weil es für mich müßig scheint, weiter zu diskutieren, wenn die oder der TE seit Tagen nicht mehr hier. Es geht also nur noch um "wie es sein könnte" und "Wie es richtig wäre, wenn....(und dieses Wenn wissen wir ja nicht, weil wir nicht wissen, wie es wirklich ist.))
Aber machen seit einigen Monaten hauptsächlich Tiefenpsychologisches
Zuletzt geändert von Speechless am So., 17.07.2016, 10:53, insgesamt 1-mal geändert.
Einen Freundschaftsersatz kann Psychotherapie so oder so nicht bieten. Freundschaften findet man nur im RL... und wenn es daran hapert, kann man in der Therapie daran arbeiten (jede Methode mit ihren Möglichkeiten). Allerdings würde ich hier auch hinterfragen, ob es sich wirklich um die passenden Kontakte handelt... aber das gehört eher in den anderen Faden.
Zu Klinikzeiten waren auch viele Patienten immer mal wieder draußen... nur wäre keiner auf die Idee gekommen, dass das privater Natur ist. Mir wurde das auch schon angeboten (auch in der TFP). So konnte ich entscheiden, was ich möchte.
Der Punkt ist auch nicht der Kaffee, sondern wenn es einen privaten Anstrich erhält. Nicht nur, dass das dann keine Therapie mehr ist (sonst würde man es als Therapie bezeichnen): Es ist doch eh kein (gleichwertiger) Ersatz für das, was eigentlich gewünscht ist.
Zu Klinikzeiten waren auch viele Patienten immer mal wieder draußen... nur wäre keiner auf die Idee gekommen, dass das privater Natur ist. Mir wurde das auch schon angeboten (auch in der TFP). So konnte ich entscheiden, was ich möchte.
Der Punkt ist auch nicht der Kaffee, sondern wenn es einen privaten Anstrich erhält. Nicht nur, dass das dann keine Therapie mehr ist (sonst würde man es als Therapie bezeichnen): Es ist doch eh kein (gleichwertiger) Ersatz für das, was eigentlich gewünscht ist.
Zuletzt geändert von stern am So., 17.07.2016, 10:38, insgesamt 2-mal geändert.
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Wer in den Genuss privater Zuwendung bezahlter Helfer gekommen ist, kennt die Wunden, die diese Personen schlagen können. Das Problem ist halt auch, dass Helfer (Erzieher, Therapeuten o.ä.), oft einen Sprung in der Schüssel haben. Mit den Berufsvorschriften wird zumindestens der Versuch unternommen, sie daran zu hindern, andere zu missbrauchen.
Wichtiger wäre aber, gleich eine 'richtige' Therapeutin zu suchen. Und wenn du Lust hast, kannst ja mit ihr privat bleiben. Man braucht auch Leute, mit denen man bloß ins Kino geht oder auf ein Eis.
Wichtiger wäre aber, gleich eine 'richtige' Therapeutin zu suchen. Und wenn du Lust hast, kannst ja mit ihr privat bleiben. Man braucht auch Leute, mit denen man bloß ins Kino geht oder auf ein Eis.
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Eben, gegen eine rein privat gehaltene Beziehung würde ja auch nichts sprechen. Die Frage ist eher: Ist das von beiden Seiten gewollt.
Und fühlt man sich u.U. nicht erst recht ver*rscht, wenn der "Therapeut" nach Therapieende signalisiert, dass er privat eigentlich doch keine Interesse mehr hat? Oder ist davon auszugehen, dass man sich selbstverständlich auch weiterhin trifft? Bei einer Therapie hingegen weiß man um die Endlichkeit.
Der Übergang ins Private ist eigentlich immer gleichbedeutend mit der Aufkündigung der Therapie (und wie gesagt: damit meine ich nicht irgendwelche Expositionen im Kaffee).
Und m.M.n. kann man einem Neuling nicht signalisieren: Och, wenn es dem Patienten gut tut, können Patient und Therapeut auch nach Belieben eine Privatbeziehung führen. Es kommt nur darauf an, wie du dich dabei fühlst... dann ist alles o.k. Das mag (Einzel?-)Meinung oder Bedürfnis von Usern sein... aber das ist mitnichten üblich... und schon gar nicht professionell. Nach einer P-Therapie: Das geht unter Umständen (wobei hier evtl. bestimmte Fristen einzuhalten sind).
Und hätte man wirklich eine Privatbeziehung mit dem Therapeuten, dann würde man auch nicht von unkonventionellen Methoden sprechen. In welchen Freundschaften gibt es denn Methoden? Ich habe auch schon manches unkonventionelle erlebt, aber das ist doch nicht gleichbedeutend mit dem Angebot einer Privatbeziehung.
Auch wenn man zu Zwecken einer Exposition ins Cafe geht, bedeutet das ja nicht, dass man nun mit dem Therapeuten eine private Beziehung eingegangen ist.
Es ist die Verquickung, die hier bedenklich ist...
Und fühlt man sich u.U. nicht erst recht ver*rscht, wenn der "Therapeut" nach Therapieende signalisiert, dass er privat eigentlich doch keine Interesse mehr hat? Oder ist davon auszugehen, dass man sich selbstverständlich auch weiterhin trifft? Bei einer Therapie hingegen weiß man um die Endlichkeit.
Der Übergang ins Private ist eigentlich immer gleichbedeutend mit der Aufkündigung der Therapie (und wie gesagt: damit meine ich nicht irgendwelche Expositionen im Kaffee).
Und m.M.n. kann man einem Neuling nicht signalisieren: Och, wenn es dem Patienten gut tut, können Patient und Therapeut auch nach Belieben eine Privatbeziehung führen. Es kommt nur darauf an, wie du dich dabei fühlst... dann ist alles o.k. Das mag (Einzel?-)Meinung oder Bedürfnis von Usern sein... aber das ist mitnichten üblich... und schon gar nicht professionell. Nach einer P-Therapie: Das geht unter Umständen (wobei hier evtl. bestimmte Fristen einzuhalten sind).
Und hätte man wirklich eine Privatbeziehung mit dem Therapeuten, dann würde man auch nicht von unkonventionellen Methoden sprechen. In welchen Freundschaften gibt es denn Methoden? Ich habe auch schon manches unkonventionelle erlebt, aber das ist doch nicht gleichbedeutend mit dem Angebot einer Privatbeziehung.
Auch wenn man zu Zwecken einer Exposition ins Cafe geht, bedeutet das ja nicht, dass man nun mit dem Therapeuten eine private Beziehung eingegangen ist.
Es ist die Verquickung, die hier bedenklich ist...
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