Ich denke, daß es möglich sein könnte, daß sich dieses Bedürfniß des nicht-wahrhaben-wollens, sich auf verschiedenen Ebenen seinen Weg suchen kann. Wie eine Flüssigkeit, die halt abwärts strömt, wenn nicht geradeaus, dann woanders lang oder zur Not auch steckenbleibt um dann durchzuweichen.stadtwolf hat geschrieben: Ich versuche das zu akzeptieren was sich in mir wirklich abspielt. Das will ich oft nicht wahrhaben.
Wenn man, auch notgedrungen, weil es schwer zu erklären ist, in den Begriff-Konstrukten viel Platz läßt, weil sie unscharf, nicht genau bleiben müssen, kann die Gefahr bestehen, daß das auch dem Bedürfniß dienen kann, sich darin Raum zu verschaffen.
Ansonsten würde ich auch sagen, daß die Begriffe, die Erklärung immer der Erfahrung, der Empirie folgen müssen, nicht umgekehrt.
Ich will niemandem dessen persönlichen Weg abstreitig machen, solange er anderen keinen Schaden zufügt.
Meiner Erfahrung nach ist Hass sehr viel abhängiger, als Liebe, braucht unbedingter etwas, während bei Liebe, zumindest als Endziel stärker ein ausgeglichenes sein-lassen besteht. (pauschal gesprochen, nicht eindeutig auf Paar-Beziehungen bezogen)
Ich würds jetzt nicht Liebe nennen, aber in einem sehr positiven Zustand bin ich sehr weit von Haß entfernt und selbst die Vorstellung davon beeinträchtigt dann diesen Zustand (ich bin mir sehr sicher, daß Tiere generell genauso empfinden, Vögel deutlicher als andere).