Abnorm und Abstoßend - wie damit fertig werden?

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Jim_Knopf
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Beitrag Do., 26.03.2009, 16:59

hungryheart hat geschrieben:Vielleicht solltest Du auch in eine psychosomatische KLinik (Klinik Roseneck z.B), die Gruppentherapien und Therapien bei sozialer Phobie anbietet gehen, da bekämst Du ganz angeleitete Übung .....Gruß HH
Hmm, muss man das selbst zahlen? So was wär natürlich genau das Richtige.

Ich stimme hungryheart voll und ganz zu, dass du, Sargo, soziale Situationen unter therapeutischer Aufsicht üben solltest. Zusätzlich brauchst du eine Therapie, um die Ursachen deines Verhaltens zu ergründen und um damit anders umgehen zu können. Eine "liebe dich selbst"- oder "denke positiv"-Therapie wird dir dabei wenig nützen. Jaja, der Tellerrand der Therapeuten... Gerade deswegen ist denke ich eine Klinik gut, wo von vornherein mehrere Ärzte/Therapeuten da sind. Ein einzelner Therapeut verliert immerhin auch einen Kunden, wenn er dich weiterschickt...

Kennt jemand das Buch "Das Leben, die Liebe und ein Jahr auf der Couch" von Lorna Martin? Sie war anfangs in gewisser Hinsicht in einer ähnlichen Situation. Es war bei weitem nicht so extrem, aber auch sie hat ständig vor aller Welt geheult, allen ihre Gefühle gezeigt, wusste nicht wohin mit ihrem Leben. Ihre Therapeutin hat sie erkennen lassen, dass sie nur oberflächlich ihre Gefühle rauslässt. Dass sie keine Verbindung zu ihren wirklichen Gefühlen hatte. Wut und Eifersucht hat sie stets unterdrückt, weil das "böse, asoziale" Gefühle sind. Erst als sie gelernt hat, auch diese Gefühle zuzulassen, konnte sie mit sich ins Reine kommen.
Ich denke, genau so eine Therapeutin bräuchtest du. Eine, die dir nicht sagt "Du musst dich nur selber lieben". Sie lässt dich selber entdecken, was du warum machst, lässt dich deine eigenen Urteile fällen. Sie hilft dir herauszufinden, was du WIRKLICH denkst und fühlst.

Immerhin stehst du unter einem sehr starken Einfluss deiner Eltern. Obwohl du eigentlich weißt, dass du mehr wert bist, als sie dir vermitteln, kannst du es nicht wirklich akzeptieren. Dein Vater hält dich für einen Loser, totalen Abschaum. Nichts was du tust, könnte seine Meinung ändern. Vielleicht hast du sogar Angst, ihn zu verletzen oder zu beleidigen, wenn du zeigst wie viel besser du bist als er. Also zeigst du das nicht, spielst für ihn weiterhin den Loser, lässt deinen Schmerz bei anderen raus. Du kannst dich nicht lieben, wenn du nicht lernst, dein eigenes Urteil über dich zu fällen.

Kinder haben eine vielleicht paradoxe, aber zunächst lebenswichtige Einstellung ihren Eltern gegenüber: sie stellen sie auf ein Podest wie griechische Götter. Man hält sie für allmächtig, was sie in Bezug auf kleine Kinder ja auch sind. Was hat es schon für einen Sinn, Götter zu kritisieren? Man ist vollkommen von ihrer Gunst abhängig, man tut also alles, um ihnen zu gefallen.

Wir alle haben gelernt uns so zu verhalten, dass wir "geliebt" werden, dass unsere Umgebung uns akzeptiert. Dazu nehmen wir die Rolle an, die uns unsere Umgebung aufdrückt. Das ist ein normaler Vorgang, der evolutionär bedingt ist und ein Mindestmaß an Zivilisation erst ermöglicht. So entstehen Geschlechterrollen, so entstehen soziale Schichten. Das verhindert Konflikte, man wird aber nie zu dem kommen, was man wirklich will. Und in einer Umgebung, die uns von vornherein nicht wohlgesonnen ist, ist diese Anpassung in hohem Maße selbstzerstörerisch.

Dein Vater ist, ganz objektiv betrachtet, ein Arsch (das Wort wird hier automatisch zensiert *lol*). Man kann über Betitelungen diskutieren, aber es ist einfach die Wahrheit. Er mag in seinem Leben Enttäuschungen, schreckliche Dinge erlebt haben, aber das alles rechtfertigt nicht sein Verhalten dir gegenüber. Das selbe gilt für deine Mutter.

Der wichtigste Schritt im Erwachsenwerden ist zu erkennen, dass Eltern Menschen sind. Sie haben Fehler, genau so wie du und ich. Deswegen ist auch ihr Urteil nicht mehr wert als deins oder meins. Es ist nicht deine Aufgabe, ihr Verhalten einfach zu ertragen. Auch nicht, es zu ändern. Akzeptiere, dass sie so sind. Ziehe deine eigenen Schlüsse daraus, ziehe Konsequenzen daraus. Verzeihe ihnen, wenn du kannst, nimm es als Schwächen hin, aber toleriere dieses Verhalten nicht mehr.

In Wahrheit ist dein Vater fürchterlich neidisch auf dich. Er hat vermutlich nicht studiert. Er hat nichts erreicht. Und er schämt sich, dass du besser bist als er. DAS kannst du akzeptieren. Du musst vermutlich den Kontakt für eine Weile abbrechen. Aber wenn du in, sagen wir, 10 Jahren eine Arbeit hast, eine schöne Wohnung, vielleicht eine Freundin oder sogar eine Familie, dann wird vermutlich sogar dein Vater stolz auf dich sein. Erwarte nicht, dass er dir das zeigen wird. Er wird maulen, dass du undankbar bist, weil du so viel hast und er immer noch arbeitslos ist und in einem Dreckloch wohnt. Aber insgeheim wird er stolz auf dich sein.

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Sargo
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Beitrag Fr., 01.05.2009, 11:39

Jim_Knopf hat geschrieben: Mir kommt vor, du suchst krampfhaft nach Dingen, für die du dich verantwortlich machst bzw. machst aus einer Mücke einen Elefanten. Andererseits übernimmst du für dein Leben keine Verantwortung. Ich nehme an, du wohnst immer noch zu Hause und hast keinen Job?
Natürlich wohn ich noch zu Hause, da ich weder das Geld dazu noch den Mut habe, einfach so dutzende Leute anzurufen und mich dann irgendwie persönlich mit denen zu treffen. Noch dazu bin ich mit meinen Eltern gerade in ein totales Kaff umgezogen, wo zu 80% Rentner wohnen und jeden Tag nur 5 Busse fahren, nur damit die Familie Geld sparen kann. Mein Mutter schläft jetzt auf der Wohnzimmercouch, was mir durchaus peinlich ist - aber mein Zimmer will sie nicht haben, obwohl ich auch genausogut im Waschkeller schlafen könnte.
Das ist diese Art von Verzogenheit und Verpimpfung, die ich wirklich an mir hasse - aber die einzige Alternative wäre für mich der Studienabbruch und irgendeine Arbeit im Nachbardorf. Ich fürchte mich nur sehr davor, weil ich genau weiß, wie häufig ich dann wieder heulen würde und bestimmt ganz schnell wieder meinen Job los wäre. Meine Dozentin meinte auch, dass mein Verhalten nur an einer Uni toleriert werden würde - also habe ich eigentlich gar keine Wahl, wenn ich mich nicht endlich zum Suizid durchringen kann.
Epona hat geschrieben: Ich finde sein soziales Umfeld wie er es beschreibt aber auch total daneben. Man sieht doch bei ihm deutlich, dass da ein junger Mann mit sehr großen Problemen ist und anstatt ihm zu helfen und auf ihn zuzugehen, wird er einfach ausgegrenzt und allein gelassen. Selbst die Proffessoren an der Uni lehnen ihn ab und sagen ihm wie abnorm er ist.
Das hab ich jetzt offensichtlich falsch dargestellt - mein Verhalten ist das wirklich kranke an dem Ganzen, und in den letzten Wochen hat sich das enorm verschlechtert. Zuerst hab ich rausgefunden, dass meine alte Kommilitonin wieder aus dem Auslandssemester zurück ist und ich offensichtlich noch starke/obsessive Gefühle für sie habe, dann hat mir die Dozentin, die uns beide kennt, verboten, in Seminare mit der Kommilitonin zu gehen oder weiterhin Kontakt auf zu nehmen, was mich total fertig gemacht hat.
Ich kann seit Wochen nur noch daran denken, wie weit es die Kommilitonin im Leben gebracht hat, obwohl sie sogar jünger als ich ist; dass sie einen Freund hat, der sie so sehr mag, dass er ihr 6 Monate auf einem anderen Kontinent finanziert, dass sie sofort einen mehrjährigen Tutorenjob gekriegt hat, während ich ständig wegen sozialer Unfähigkeit abgewiesen werde, und dass sie sich so toll mit der Dozentin versteht, während mir die beiden nur aus dem Weg gehen können (die Dozentin wegen dem Suizid-Schock, die Kommilitonin, weil meine Präsenz sie an meine peinlichen Annäherungsversuche erinnert).

Als die Dozentin dann mit der Kommilitonin in ein Seminar reinkam, auf das ich mich echt gefreut hatte, und mir vertraulich zuflüsterte, dass ich lieber verschwinden sollte, bin ich dann "ausgerastet"; also wimmernd, heulend, und schließlich schreiend über die Gänge in den Waschraum gelaufen (wo ich normalerweise meine freie Zeit verbringe, weil's mir anderswo zu laut und reizüberflutend ist). Dort hab ich alles in Stücke zerlegt, was mir in die Hände kam, inklusive Handtuchmaschine, Türen, Wasserleitungen, Brille, Bücher, Portemonnaie, Rucksack, Kleidung, etc. Dann ging ich zum Wachdienst und Polizei, gestand meine Schuld und bat um psychiatrische Einweisung. In der Klink lief ich dann 4 Tage stundenlang auf und ab durch die Gänge, bis ich für törendes Verhalten getadelt wurde und mit Diagnose auf soziale Phobie und mangelnde Impulskontrolle, und einer Citalopram-Verschreibung entlassen wurde.

Jetzt muss ich mich darauf konzentrieren, der Kommilitonin aus dem Weg zu gehen, und nicht mal auf der gleichen Ebene wie sie zu sein (schwer, weil sie ihr Büro direkt auf dem Dozentenflur hat), und kann die Zeit nur zuhause rumsitzen und auf und ab gehen und rumzittern, während ich versuche, and die Hausarbeiten zu denken, die ich schon letztes Jahr geschrieben haben müsste. Ich träume ständig von Situationen mir ihr, die nie passieren werden... und manchmal wünsche ich mir sogar ganz kurz, dass sie tot wäre, damit ich endlich Ruhe hätte. Krank, obsessiv, und wenig hilfreich.

Zudem will jemand von der Studienberatung jetzt einen Runden Tisch organisieren, weil mehrere Dozenten mein Verhalten so nicht mehr tolerabel finden (was ja auch mehr als verständlich ist). Nur soll ich dazu meine Eltern bringen, was bestimmt keine gute Idee ist, und meinen Therapeuten einladen, obwohl der z.Zt total überlastet ist und seit 02.04. keine Zeit mehr für einen Termin hatte.
Ich weiß, dass die Hausarbeiten jetzt das allerwichtigste für mich im Leben sein sollten, aber momentan kann ich nur an meine Kommilitonin, mein antisoziales Verhalten und mein totales Versagen denken, und hoffen, dass das Citalopram irgendwie ganz toll wirkt.
Zuletzt geändert von Sargo am Fr., 01.05.2009, 12:24, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag Fr., 01.05.2009, 12:05

sorry für das Doppelposting, ich verlier langsam den Überblick über die Fragen
hungryheart hat geschrieben: vielleicht würde dir ein therapeutisch supervidiertem Üben sozialer Situationen helfen (mein Eindruck ist, dass eines Deiner Probleme die Mangelnde Erfahrung mit und Übung von sozialen Situationen ist)
Was für eine Art Therapie machst Du denn? Vielleicht liegt es ja nicht nur an Dir, sondern vielleicht ist ja die Therapieform nicht die richtige für Dich?
Ein "lieben sie sich selbst" reicht ja offenbar nicht aus...
In der Hinsicht sieht es eigentlich nicht ganz so furchtbar aus - in der Psychiatrie hat mir die Oberärztin DBT zur besseren Impulskontrolle angeraten und auch eine "unbegründete" Verdachtsdiagnose auf Borderline gestellt, damit die Kasse das übernimmt. Die Warteliste in Gilead IV ist zwar 10-12 Monate, aber immerhin...

Zudem sollte jetzt auch gerade ein Gruppentraining Sozialer Kompetenzen in der Gemeinschaftspraxis meines Therapeuten anfangen, obwohl ich den ersten Termin zwangs Einweisung verpasst habe. Vielleicht komme ich da aber trotzdem noch rein, und vielleicht kann er mir ja auf diese Weise helfen... naja.

Ansonsten suche ich immer noch nach einer Möglichkeit, irgendwie mit anderen Kontakt aufzunehmen - alleine ausgehen klappt nicht, wenn der letzte Bus um 18:30 fährt und ich keine 34€ fürs Taxi habe, für Datingseiten oder Suche nach sexueller Erfüllung (da ich in der Hinsicht auch ständig unter Strom stehe) bin ich noch viel zu unterentwickelt, und andere Kontaktseiten flößen mir maßlose Angst ein. Ich dachte schon daran, mich einfach nur übungsweise im StudiVZ anzumelden, ohne irgendwelche Leute zu suchen oder irgendwas in mein Profil zu schreiben, aber ich frage mich dann, was die Leute wohl denken werden, wenn jemand mit solchen offensichtlichen geistigen und sozialen Störungen in so einem Ort auftaucht, und sei es auch nur bloßer Name.

Und natürlich sollte ich solche Überlegungs-energie auch lieber in Hausarbeiten oder Jobsuche oder Führerscheinmotivation/finanzierung oder Therapiesuche oder Medikamentenerfahrungen oder sportliche Betätigung oder Verein-suche oder Abnehmen oder gemeinnützige Arbeit oder Reisen (war noch nie im Ausland) stecken, aber ich kann seit Jahren nur daran denken, wie ich liebenswerter und akzeptierter werden kann und warum die anderen Leute in allen Lebensbereichen erfolgreicher sind als ich (beim Gedanken an meine Kommilitonin mischen sich da auch ständig Verlangen und Neid), obwohl ich das ja genau so gut mit 30 oder 40 oder 50 Jahren machen könnte und wahrscheinlich auch nicht früher hinkriegen werde - ich bin einfach total krank, und komme mit meinem Leben nicht auch nur ansatzweise klar. Und dafür übernehme ich auch -vollkommen- die Verantwortung.

Ich weiß, wie abnorm das alles klingt, und dass das, was ich schreibe, durchaus psychopathisch, selbstbemitleidend, lächerlich, oder sonstwie abstoßend klingt - aber ich muss mich auf jeden Fall dafür bedanken, dass ich hier schreiben darf.

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Elena Malika
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Beitrag Fr., 01.05.2009, 13:04

Sargo hat geschrieben: Das hab ich jetzt offensichtlich falsch dargestellt - mein Verhalten ist das wirklich kranke an dem Ganzen, und in den letzten Wochen hat sich das enorm verschlechtert.
Du schaffst es immer, die Situation so zu drehen, dass sie für dich möglichst schlecht ist, wie? Du bist gar nicht fähig, zu sehen, dass die Situation zwar schwarz aber nicht so dunkelschwarz für dich ist, wie du glaubst?!
Als die Dozentin dann mit der Kommilitonin in ein Seminar reinkam, auf das ich mich echt gefreut hatte, und mir vertraulich zuflüsterte, dass ich lieber verschwinden sollte,
Das ist ja echt das letzte! Nur weil deine Kommilitionin n Seminar besuchen möchte, sollst du jetzt plötzlich weichen? Dann soll doch sie gehen! Sargo, egal wie du dich sozial verhältst, wenigstens an der Uni sollte noch sowas wie Gleichheit vorhanden sein. Aber die schubsen dich einfach wie ein Stück Dreck rum! Das geht doch nicht!
In der Klink lief ich dann 4 Tage stundenlang auf und ab durch die Gänge, bis ich für törendes Verhalten getadelt wurde und mit Diagnose auf soziale Phobie und mangelnde Impulskontrolle, und einer Citalopram-Verschreibung entlassen wurde.
Nochmals was das ich nicht verstehe. Du wirst getadelt, aber dir wird nicht geholfen und statt dessen einfach mit Medis entlassen? Die sollten doch sehen, in welcher Not du bist! Kannst du's nicht nochmals in ner anderen Klinik versuchen?
Don't regret anything that made you smile!

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flashpoint
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Beitrag Fr., 01.05.2009, 15:52

Ich weiß, wie abnorm das alles klingt, und dass das, was ich schreibe, durchaus psychopathisch, selbstbemitleidend, lächerlich, oder sonstwie abstoßend klingt - aber ich muss mich auf jeden Fall dafür bedanken, dass ich hier schreiben darf.
das seltsame ist, dass es inhaltich so gar nicht zu deiner Darstellung passt. du scheinst total klar zu sein, gar nicht weinerlich oder an Selbstdarstellung interessiert. Ich frage mich ob es dir manchmal gelingt, diesen Standpunkt auch in diesen für dich belastenden Situationen einzunehmen und dann eben die Optionen abzuwägen was jetzt das beste ist, was du in diesem Moment tun kannst. Überhaupt scheint mir das einzig obsessive in deiner Darstellung zu sein, dass du dich ständig selbst abwertest, abnorm und abstoßend ist nicht nur Titel des Threads sondern scheinbar dein derzeitiges Erklärungsmodell deiner Welt. Allerdings sollte man da auch berücksichtigen, dass du extrem einsam bist und andere Menschen dir fremd vorkommen, deine Interpretation von abnorm rührt also daher, dass dir soziale Situationen bzw. das Verhalten fremd erscheinen und abstoßend scheint die Schlußfolgerung aus der simplen Tatsache, dass du alleine bist. Um das noch mal klar zu machen, nur weil du Leute nicht immer verstehst bist du nicht abnorm und nur weil du als eine Folge deiner Kontaktschwierigkeiten zur Zeit ohne Freunde bist, heißt das nicht dass du abstoßend bist. Wenn ich mal nen laienhaften psychologischen Schnellschuß machen darf, deine Mutter hat da einiges (unwillentlich aber doch) verbockt, weil du Distanz/Nähe so sehr mit Selbstwertgefühl gleichsetzt und du irgendwie nicht erlebt hast, dass du einfach um deiner selbst Willen gemocht werden kannst. wobei ich mir die Situation mit deinem Vater und seiner Sucht auch extrem schwierig vorstelle und dass da viele Konflikte entstehen, die dann auch nicht aufgelöst werden. Dir sollte mal jemand sagen, dass du keine schuld trägst, an gar nichts, dass keine Angst haben musst was kaputt zu machen, weil die Leute rund um dich selbst Verantwortung tragen für ihr eigenes handeln. Diese Geschichte mit der Kommilitonin, ich nenn sie mal deinen Schwarm, ist ziemlich das normalste was man sich denken kann, sie war nett zu dir, sie hat dir gefallen, du hast dich gefreut über ihre Zuwendung, konntest aber nicht einschätzen was das für euch bedeutet und dann die ganze Verantwortung übernommen, dass es schief gegangen ist. da passiert hundert mal am tag, so beziehungsgeschichten sind immer kompliziert, egal ob du jetzt "erfahrung" hast oder aber nur viel Phantasie so weit, shit happens. Ich könnte mir vorstellen, dass eure familiäre Situation und geschichte dich gelehrt haben, Verantwortung zu übernehmen, und da wo du es nicht kannst, sie zu mindestens zu empfinden für so ziemlich alles. du bist aber nicht verantwortlich dafür, dass dein Vater ein Alkoholproblem hat, du bist nicht verantwortlich dafür, dass deine Mutter unglücklich in ihrer Ehe und ihrem Leben ist und für ihre "opfertaten" bist du ihr auch nichts schuldig, denn das machen Menschen nunmal zuerst für ihre Kinder da sein und nicht umgekehrt. Das wirft für mich auch die Frage auf, ob du wirklich bereit bist deine Situation zu verändern willst oder ob dich diese Konflikte an das IST binden und du erst einen Weg finden musst um den Knoten zu lösen.

außerdem, du bist "anders", so what? jeder ist anders, es gibt absolut keine Norm oder ein Idealmodell eines Menschen. und so anders bist du dann auch wieder nicht, Freunde und jemand zum liebhaben zu wollen ist so ziemlich das "normalste" auf der Welt. ok dann bist du halt manchmal ungeschickt, aber du musst auch nicht perfekt sein damit sich deine Wünsche erfüllen. oder glaubst du ernsthaft "die anderen" sind perfekt? ist sowas überhaupt möglich? kann sein, dass du manche Leute überforderst, aber gerade das macht sie ja dann wohl alles andere als perfekt. und ein Wort noch zum Mitleid, beim Lesen deiner Beiträge konnt ich nicht verhindern Traurigkeit zu verspüren. weil offensichtlich ist, dass du nur Nähe und Zuneigung suchst und du es dir so schwer machst das auch zu bekommen, insbesondere dass du dich so abwertest und Kleinigkeiten in der hinsicht eine viel zu große Bedeutung beimisst. Ich denke das ist eben auch für andere fühlbar und das ist es eigentlich was es dann so schwierig macht mit dir umzugehen, du bist sicher sehr "spürbar" in deinem Anliegen nur ist es wahrscheinlich nicht so einfach für andere auf dich zuzugehen, weil du ihre Motive und Reaktionen immer in Zweifel ziehst. das ist natürlich konsequent, wenn du dich selbst als "unliebbar" erlebst, aber soviel intellektuelle Erkenntnis traue ich dir zu um festzustellen, ob so etwas überhaupt möglich ist. Die entscheidende Frage ist, ob du das wirklich zulassen kannst einfach gemocht zu werden.
"Nicht die Dinge selbst, sondern die Meinungen über dieselben beunruhigen die Menschen." - Epiktet, Handbüchlein der Moral

"There is nothing either good or bad - but thinking makes it so "
Hamlet, (Act II - Sc. II)

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Jim_Knopf
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Beitrag Fr., 01.05.2009, 23:24

Sargo hat geschrieben:Das ist diese Art von Verzogenheit und Verpimpfung, die ich wirklich an mir hasse - aber die einzige Alternative wäre für mich der Studienabbruch und irgendeine Arbeit im Nachbardorf. Ich fürchte mich nur sehr davor, weil ich genau weiß, wie häufig ich dann wieder heulen würde und bestimmt ganz schnell wieder meinen Job los wäre. Meine Dozentin meinte auch, dass mein Verhalten nur an einer Uni toleriert werden würde - also habe ich eigentlich gar keine Wahl, wenn ich mich nicht endlich zum Suizid durchringen kann.
Welche "Verzogenheit und Verpimpfung" meinst du da? Du kannst ja nix dafür, dass ihr umgezogen seid. Und deine Mutter will offensichtlich auf der Couch schlafen. Ich folgere daraus, dass sie nicht bei deinem Vater schlafen will. Warum lässt sie sich nicht scheiden? Oder wohnt der gar nicht mehr bei euch?
Ein Studienabbruch wär aus einem ganz anderen Grund schlecht: Warum würdest du wohl heulen? Weil du ein intelligenter Bursche bist, der ein Ziel hat. Das willst und solltst du nicht aus den Augen verlieren.

Das mit deinem Seminar kann ich gut nachvollziehen. Es war gemein, was deine Dozentin da gemacht hat. Vielleicht hat sie gedacht, du willst nur daran teilnehmen, um deine Kommilitonin sehen zu können. Aber deine Reaktion ist verständlich. Etwas drastisch vielleicht, aber da hat sich denke ich mal einfach eine ganze Menge aufgestauter Wut entladen.
Sargo hat geschrieben:Ich träume ständig von Situationen mir ihr, die nie passieren werden... und manchmal wünsche ich mir sogar ganz kurz, dass sie tot wäre, damit ich endlich Ruhe hätte. Krank, obsessiv, und wenig hilfreich.
Ja. Das nennt man verliebt sein...
Sargo hat geschrieben:Zudem will jemand von der Studienberatung jetzt einen Runden Tisch organisieren, weil mehrere Dozenten mein Verhalten so nicht mehr tolerabel finden (was ja auch mehr als verständlich ist). Nur soll ich dazu meine Eltern bringen, was bestimmt keine gute Idee ist, und meinen Therapeuten einladen, obwohl der z.Zt total überlastet ist und seit 02.04. keine Zeit mehr für einen Termin hatte.

Warum ist es keine gute Idee, deine Eltern mitzubringen? Du hast vielleicht Recht damit, wenn du denkst, dass sie "normale" Eltern erwarten und denen schonend nahelegen möchten, dich nicht mehr zur Uni zu schicken. Das werden sie nicht kriegen, und das ist gut so. Das ist eine riesengroße Chance für dich. Wenn sie merken, aus was für kaputten Verhältnissen du kommst, wird sich ihre Ablehnung und Nüchternheit möglicherweise (!!!) in Verständnis und Mitgefühl verwandeln. Vielleicht bieten sie Unterstützung in irgendeiner Form an, vielleicht Unipsychologen, Kurse, Möglichkeiten um schneller fertig zu werden, finanzielle Unterstützung aus einem Härtefonds... Ist jetzt nur mal ins Blaue geschossen, aber bei uns gibt es z.B. so einen Fonds für soziale Härtefälle.
Und ich weiß nicht, ob dein Therapeut deine Eltern kennt. Ich finde es gut, dass mal endlich Bewegung in die ganze Sache gekommen ist. Das war ja schon beim Mitlesen quälend, wie wenig dir geholfen wird.
Sargo hat geschrieben:Ich weiß, dass die Hausarbeiten jetzt das allerwichtigste für mich im Leben sein sollten, aber momentan kann ich nur an meine Kommilitonin, mein antisoziales Verhalten und mein totales Versagen denken, und hoffen, dass das Citalopram irgendwie ganz toll wirkt.
Nein, Hausarbeiten sind nicht das wichtigste. Das wichtigste bist DU. Dass es DIR gut geht. Ich kenn diesen Druck, weiterkommen zu müssen und das Studium endlich abzuschließen: Ich bin 27 und werde mit Ach und Krach VIELLEICHT heuer meinen Bachelor machen. Ja, ich habe einige Jahre verschenkt, wie du vielleicht auch. Na und? Das hatte seine Gründe. Andere sind vielleicht weiter, arbeiten schon, haben in dieser Hinsicht Lebenserfahrung. Aber ich habe sehr viel mehr über mich selbst gelernt. Ich denke, so was passiert besser jetzt als wenn ich verheiratet bin, Kinder habe und für die auch noch verantwortlich bin.
Ich habe die Chance, mich mit meinen tiefsten, ehemals unbewussten Problemen SCHON JETZT auseinanderzusetzen und dann den Rest meines Lebens freier und unbeschwerter leben zu können.

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Beitrag Mi., 13.05.2009, 22:24

saarita hat geschrieben: Du schaffst es immer, die Situation so zu drehen, dass sie für dich möglichst schlecht ist, wie? Du bist gar nicht fähig, zu sehen, dass die Situation zwar schwarz aber nicht so dunkelschwarz für dich ist, wie du glaubst?!
Das seh ich selbst durchaus auch als krankhaft an, aber bis jetzt hat da noch nichts gegen geholfen. Meinem Therapeuten sind da bisher noch keine tollen Gegenargumente eingefallen, und das Citalopram macht bisher noch gar nix (bis auf ständiges Gähnen und Zähneklappern).
Das ist ja echt das letzte! Nur weil deine Kommilitionin n Seminar besuchen möchte, sollst du jetzt plötzlich weichen? Dann soll doch sie gehen!
Ich sehe mich in dem Bereich durchaus als Sexualstraftäter, da ich die Kommilitonin ja ständig mit meinen Problemen belästigt habe, ständig vor ihr geheult habe und ihr beim Tschüss sagen jedes Mal an den Arm getatscht habe. Als ich dachte, dass sie nicht wieder kommt, hab ich ihr noch geschrieben, dass ich zu sehr emotional in sie investiert bin und sie gerne geküsst hätte, was sie wahrscheinlich total traumatisiert hat. Aber jetzt ist sie ja wieder da und hat auch gleich für die nächsten Semester ne feste Stelle bekommen, so dass ich derjenige bin, der hier weichen muss.

Nur macht es mich wirklich verrückt, dass sie ständig an Orten auftaucht, an denen ich eigentlich sein sollte, so dass ich mich von Woche zu Woche mehr einschränke. Gerade gestern bin ich aus nem Seminar ausgetreten, weil sie mit ihrer Freundin in der Raucherecke direkt vor dem Fenster aufgetaucht ist. Ich hatte eigentlich versprochen, zu allen Zeiten mindestens 20 Meter oder 2 Etagen Abstand von ihr zu halten, um meine Reue zu demonstrieren, aber in diesem Fall hab ich's einfach nicht geschafft, sofort aus dem Seminarraum rauszugehen; stattdessen hab ich nur rumgezittert und in meine Hände gebissen.

Ich hasse mich immer mehr für diese verdammte Trägheit, Scham und Eitelkeit, die mich davon abzuhalten, einfach von der Uni wegzugehen oder mich endlich umzubringen. Stattdessen hab ich bis ans Ende des Seminars gewartet und hab dann sofort dem Dozenten ne Mail geschrieben, um mich abzumelden und hab ihn dabei auch angefleht, mich nicht wegen meines Verhaltens rauszuschmeißen, da die Distanz-überschreitung wirklich nicht beabsichtigt gewesen sei. Ich hab ihm auch geschworen, den gesamten Flur und alle dort angesiedelten Räume von jetzt an zu meiden, solange sie mich nicht des Studienganges verweisen. Ich hab auch den Sicherheitsdienst und das Justiziariat angeschrieben, damit die diese Auflagen auch kontrollieren und den Dozenten und der Kommilitonin auch versichern können, dass ich keine Gefahr darstelle und es mir wirklich Leid tut.

Natürlich hab ich darauf keine Antwort bekommen, weil man auf sowas auch nicht antworten kann. Ich wünschte nur, mir fiele irgendein Ausweg ein - meine "Runder Tisch" Anhörung, um zu klären, inwieweit ich noch an der Uni tolerabel bin, findet erst im Juni statt, und bis dahin muss ich eigentlich noch 2-3 Hausarbeiten schreiben, obwohl ich nur an meine Vergehen gegenüber Anne (der Kommilitonin) und meinen möglichen Rausschmiss denken kann.
Jetzt hab ich wirklich keine Chance mehr, irgendwo als Tutor oder als Hilfskraft angestellt zu werden, und mein Leben hat sich von "leer" in "nutzlos" verwandelt. Das ist sicher auch irgendwie Einstellungssache und man kann sich an alles gewöhnen, nur momentan... hab ich mich halt noch nicht daran gewöhnt.
Nochmals was das ich nicht verstehe. Du wirst getadelt, aber dir wird nicht geholfen und statt dessen einfach mit Medis entlassen? Die sollten doch sehen, in welcher Not du bist! Kannst du's nicht nochmals in ner anderen Klinik versuchen?
Naja, was sollten die schon zusätzlich anbieten? Deren Einschätzung war eben, dass ich ganz viel Ruhe brauchen würde und einfach ein paar Wochen mal an gar nix denken sollte. Das kann ich aber absolut nicht, und ich halte das auch für totale Zeitverschwendung - besonders, wenn ich jetzt schon in allen möglichen Lebensbereichen deutlich zurückgeblieben bin.
Jim_Knopf hat geschrieben: Ein Studienabbruch wär aus einem ganz anderen Grund schlecht: Warum würdest du wohl heulen? Weil du ein intelligenter Bursche bist, der ein Ziel hat. Das willst und solltst du nicht aus den Augen verlieren.
Nö, ein Ziel hab ich jetzt wirklich nicht mehr. Selbst wenn ich irgendwie meine BA-Scheine an eine andere Uni transferrieren kann und genügend Geld für einen Umzug zusammen kriege, gibt es keine Garantie, dass meine alten Dozenten oder das Justiziariat nicht auch die Leute dort über mein inakzeptables Verhalten informieren und es dann wieder genauso mies (wenn auch fair) für mich abläuft.
Und da habe ich auch die alleinige Schuld dran, nicht meine Eltern!

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Beitrag Mi., 13.05.2009, 22:41

Jim_Knopf hat geschrieben: Das mit deinem Seminar kann ich gut nachvollziehen. Es war gemein, was deine Dozentin da gemacht hat. Vielleicht hat sie gedacht, du willst nur daran teilnehmen, um deine Kommilitonin sehen zu können. Aber deine Reaktion ist verständlich. Etwas drastisch vielleicht, aber da hat sich denke ich mal einfach eine ganze Menge aufgestauter Wut entladen.
Ich glaube, wenn ich die Situation wirklich objektiv verständlich machen könnte, hättest du auch viel weniger "Verständnis" und mehr Verachtung für mich übrig. Ich habe mich einfach falsch verhalten, und ich bin geistig nicht kompetent genug, um damit würdevoll umgehen zu können. Ich kümmer mich jetzt nicht mehr um totale Anonymität, also paste ich hier einfach mal die Verweis-Email meiner Dozentin, die mich und die Kommilitonin leider sehr gut kennt:
I will explain it again, because it seems difficult to understand:
You have behaved towards Anne - according to your own report, if nothing else - in a way that must be classified as harrassment. You claim to be sorry about that. (Repeatedly. Non-stop.) The only evidence anyone need see of this contrition is that you STAY OUT OF HER SPACE.
The question is not whether you would be able to behave unexceptionally in those classes. The issue is not your behavior, but your presence. My view of the matter is that by your past behaviour you have forfeited the right to claim a place in seminars that she has chosen. It is a simple moral issue.
Is it too late to behave with decency in this? No, it isn't.
You enjoy flirting with the unmanliness of your behaviour. Well, it's very simple. *Behave* like a man -- a gentleman, even. Stay out of her way.
Das fasst es gut zusammen - Belästigung durch ständiges Entschuldigen, sexuelle Belästigung von Kommilitonen, Unprofessionalität, Unmännlichkeit, moralische Degeneration, und totales Versagen, da ich nichtmal 20 Meter Abstand halten konnte. Ich weiß nicht, wie man das therapieren soll, und welche Medikamente ich noch nehmen kann, aber ich hab ja keine andere Chance, als abzuwarten und weiter an meiner Selbstbeherrschung und meiner Männlichkeit zu arbeiten.
Um ehrlich zu sein, wären mir die verbaute Zukunft und die mgl. Vorstrafe auch ziemlich egal, wenn ich mir nur endlich wieder selbst in die Augen sehen könnte, ohne an mein antisoziales Verhalten und meine Belästigung ggü. Anne und meinen Dozenten denken zu müssen.
Jim_Knopf hat geschrieben: Ich habe die Chance, mich mit meinen tiefsten, ehemals unbewussten Problemen SCHON JETZT auseinanderzusetzen und dann den Rest meines Lebens freier und unbeschwerter leben zu können.
Oh, das wäre schön.

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Jim_Knopf
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Beitrag Mi., 13.05.2009, 23:49

Hallo Sargo,

schön mal wieder was von dir zu lesen. In der Tat, deine Dozentin hat Recht. Und hat einen ganz zentralen Punkt in deinen Problemen angesprochen: SEI EIN MANN!!!

Du scheinst große Probleme mit deiner Männlichkeit zu haben, schwankst zwischen Ausleben und totaler Unterdrückung, Schuldgefühlen etc. Kein Wunder, der Mann, an dem man sich für gewöhnlich orientiert, nämlich dein Vater, ist ein denkbar schlechtes Vorbild. Du willst auf keinen Fall so sein wie er und unterdrückst alles, was irgendwie in diese Richtung geht. Ich weiß nicht, wie du/er zu Sexualität steht, bzw. was du von seiner Sexualität mitbekommst.

Nun ist es aber so, dass du auch ein Mann bist, und du hast auch eine Sexualität. Die lässt sich, wie du selbst merkst, nicht so leicht unterdrücken. Sollst du auch nicht. Lasse sie zu, sie ist ein Teil von dir. Nur musst du ein angemessenes Maß finden. Es ist ok wenn du ein Mädchen magst, wenn sie dir gefällt. Aber akzeptiere auch, wenn sie nicht will. Und vor allem: versteife dich nicht auf sie. Oder auf sonst irgendwas.
Momentan versteifst du dich darauf, dich dafür zu bestrafen, was du ihr angetan hast.

Diese "Strafe" ist aber noch schlimmer als das, was du eigentlich getan hast. Diese Bedrohung ist nicht
dadurch entstanden, dass du gesagt hast du magst sie, oder dass du sie berührt hast. Sondern weil du ihr ständig schreibst. Du posaunst überall rum wie schrecklich du bist und wie gefährlich. DAS macht den Leuten Angst. Und ihr ist es vermutlich überaus peinlich. Also tu was deine Dozentin gesagt hat: Lass es einfach sein!!!

Du hast keine richterliche Verfügung erhalten, dass du dich ihr nicht nähern darfst. Das mit den 20 Metern hast du dir vermutlich selbst auferlegt? Auch wenn das nicht so ist, nimm es nicht so todernst, sondern erkenne das Prinzip dahinter: dräng dich ihr nicht auf. Auch nicht per Mail oder SMS. Auch nicht wenn du denkst sie kommt nie wieder. Für wen glaubst du schreibst du diese Mails? Für sie etwa? Denkst du wirklich sie fühlt sich dadurch besser oder sicherer?
Das arme Mädel möchte einfach in Ruhe gelassen werden. Ignorier sie einfach. Erwähne sie nicht. Nie mehr. Vor niemandem in deiner Uni, am besten auch nicht in deinen Gedanken. Du bist es doch, der schreiend davonrennt. Solange du sie nicht ansprichst/anschreibst, gibt es kein Problem. Ok, meide halt ihre Kurse. Aber doch nicht den Gang, das Stockwerk oder was auch immer. Da müsstest du ja ständig wissen wo sie ist. Das wäre dann auch wieder Stalking.

Mach dir keine Sorgen, falls du wirklich Uni wechselst, haben deine Professoren sicher wichtigeres zu tun als deine neue Uni über dich aufzuklären. Erstens wissen sie gar nicht, dass bzw. wohin du gehst, und zweitens haben sie dir noch nicht mal geantwortet. Du nimmst dich mal wieder viel zu wichtig.

Ich versteh schon, dass du gerne wichtig wärst. In IRGEND einer Form. Deswegen tust du das ja alles. Aber du willst eigentlich auch ganz normal sein, wie jeder andere. Du hattest Träume, und hast sie vermutlich immer noch. Du gestehst sie dir halt nicht mehr zu, weil du ja ach so schrecklich bist.
Aber in deinem letzten Satz, "Oh, das wäre schön", kann ich dein wahres Ich erkennen. Jenes, das Träume hat, Wünsche, Hoffnung. Du bist kein schlechter Mensch, du bist nur verwirrt, orientierungslos und ein kleinwenig paranoid. Aber du bist noch zu retten!

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Beitrag Do., 14.05.2009, 00:05

@sargo

dein Talent dich als den neuen Quasimodo zu inszenieren ist schon fast bewundernswert. sexuelle Belästigung etc ist doch alles Quatsch. Du bist ihr zu sehr auf die Pelle gerückt, weil du dich in sie verguckt hast und nicht gewußt hast wie damit umgehen. soll vorkommen. kein Grund so ein Drama draus zu machen. Die Dozentin soll sich auch mal einkriegen, von wegen "forfeited the right to" blablabla. das ist ja immer noch deine Ausbildung. Leider bist du so von der Idee fasziniert, dass du abstoßend, widerlich, unwert usw bist, dass die Worte bei dir vermutlich gar nicht ankommen. Du dafür total unkritisch solche Sachen noch annimmst, dich hundert mal entschuldigst dafür, dass du auf der Welt bist und dich total in deiner Verzweiflung verrennst. Ich find das echt traurig, dass du dich für so unliebenswert hältst und in allem und jedem einen Beweis dafür findest auch wenn das noch so sehr an den Haaren herbeigezogen ist. Das beste für dich wär natürlich einfach wegzugehen und woanders einen Neustart zu machen, dein Selbstbild solltest du aber dann dort lassen, denn weder ist es akkurat noch hilfreich.

"und sie gerne geküsst hätte, was sie total traumatisiert hat" - das ist doch abstrus, glaubst du echt eine Frau hält das nicht aus, dass sie begehrt wird auch von Typen, die sie vielleicht selbst nicht will. Und jemand am Arm zu berühren ist bitte schön ganz normal. ich find das echt schon unverantwortlich von denen, dass sie dich im glauben belassen du wärst ein durchgeknallter Sittenstrolch. und du stellst dich da noch irgendwelchen Anhörungen, da steigen einem ja die Grausbirnen auf.

EDIT PS: ja und beherzige das was Jim Knopf oben geschrieben hat.
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Beitrag Do., 14.05.2009, 00:47

Jim_Knopf hat geschrieben: Nun ist es aber so, dass du auch ein Mann bist, und du hast auch eine Sexualität. Die lässt sich, wie du selbst merkst, nicht so leicht unterdrücken. Sollst du auch nicht. Lasse sie zu, sie ist ein Teil von dir. Nur musst du ein angemessenes Maß finden.
Um ehrlich zu sein, denke ich schon seit langer Zeit über Kastration nach. Nur finden meine Eltern sowas total lachhaft, weil sie einfach nicht kapieren können, dass ich meine Sexualität nicht unter Kontrolle habe, keinen Nutzen außer Masturbation dafür habe, und mit diesem ganzen Teil meiner Persönlichkeit nur Schaden anrichten kann. Ich hab auch nicht das Gefühl, dass ich mich dazu entschieden hätte, Annes Arm anzutatschen, ich hab nur die Selbstkontrolle verloren.
Jim_Knopf hat geschrieben: Diese "Strafe" ist aber noch schlimmer als das, was du eigentlich getan hast. Diese Bedrohung ist nicht dadurch entstanden, dass du gesagt hast du magst sie, oder dass du sie berührt hast. Sondern weil du ihr ständig schreibst. Du posaunst überall rum wie schrecklich du bist und wie gefährlich. DAS macht den Leuten Angst. Und ihr ist es vermutlich überaus peinlich.
Das finde ich jetzt schwer zu glauben - schließlich warne ich die Leute nur davor, wie ich wirklich bin. Und auch nicht unprovoziert, sondern weil die mit mir in einer Gruppe sind oder meine BA-Arbeit betreuen sollen, etc. etc.
Das mit den 20 Metern hast du dir vermutlich selbst auferlegt?...Für wen glaubst du schreibst du diese Mails? Für sie etwa? Denkst du wirklich sie fühlt sich dadurch besser oder sicherer?
Das arme Mädel möchte einfach in Ruhe gelassen werden. Ignorier sie einfach. Erwähne sie nicht. Nie mehr. Vor niemandem in deiner Uni, am besten auch nicht in deinen Gedanken. Du bist es doch, der schreiend davonrennt. Solange du sie nicht ansprichst/anschreibst, gibt es kein Problem. Ok, meide halt ihre Kurse. Aber doch nicht den Gang, das Stockwerk oder was auch immer. Da müsstest du ja ständig wissen wo sie ist. Das wäre dann auch wieder Stalking.
Ich hab mir das selbst auferlegt, weil das Prinzip das gleiche ist, das zu meinem Seminarrausschmiss geführt hat: meine Präsenz bedeutet eine Form der Belästigung für Anne, und ich bin in der Bringschuld, das zu unterdrücken. Deswegen muss ich "anti-Stalken", was mir auch gehörige Schuldgefühle bereitet, aber es geht ja darum, mich um jeden Preis von ihr fern zu halten und ihr ein Gefühl der Sicherheit zu geben. Und ich muss ja auch manchmal in die Bibliothek oder auf den Tutorenflur - umso besser, wenn ich weiß, dass ich dann keine peinliche Begegnung haben werde.
Wenn du die Wähl hättest, ob jemand, der dich extrem belästigt,

a) genau weiß, wo du zu bestimmten Zeiten bist, aber gleichzeitig absolut sicher stellt, dass keine wie auch immer geartete Form von Kontakt zwischen euch besteht, oder

b) dir jederzeit an allen Orten über den Weg laufen und spontan in Tränen ausbrechen kann,

würdest du doch auch die erste Option wählen, oder?

Und erwähnt habe ich sie eh schon, schließlich musste ich ja die Dozenten darüber informieren, dass sie mich noch vor der 1. Sitzung aus ihren Seminaren rausschmeißen, wenn ich und Anne beide auf der (geheimen) Teilnehmerliste stehen. Du hast schon recht, dass da ein gehöriger Egoismus hintersteckt, da ich damit auch meine peinlichen Zusammenbrüche vermeiden wollte - aber ich würde das nicht machen, wenn ich nicht überzeugt wäre, dass es auf sie auch beruhigend wirkt, dass sie nicht mehr mit meinen Annäherungsversuchen zu rechnen hat.

Und das mit dem "nicht mehr an sie denken" klappt einfach nicht. Deshalb nenne ich es auch obsessiv.
Du nimmst dich mal wieder viel zu wichtig.
Ich versteh schon, dass du gerne wichtig wärst. In IRGEND einer Form. Deswegen tust du das ja alles.
Da hast du wohl recht. Ich denke ständig, dass es so viele Leute gibt, die anderen wichtig genug sind, um angerufen oder angesprochen oder eingeladen zu werden, und das einzige, was ich in meinem Leben zustande gebracht habe, sind lauter Fälle von allgemeiner und sexueller Belästigung. Da hab ich mich wohl drauf fixiert, aber ich sehe auch nicht, wie ich davon loskommen soll, weil es ja die Wahrheit ist.
flashpoint hat geschrieben: Ich find das echt traurig, dass du dich für so unliebenswert hältst und in allem und jedem einen Beweis dafür findest auch wenn das noch so sehr an den Haaren herbeigezogen ist.
Ich komm einfach nicht damit klar, nichts zustande zu bringen und in sozialen Situationen ständig zu versagen. Mein derzeitiges Verhaltensmuster bringt ja zumindest Resultate. Ich würde den ständigen (bestätigten) Selbsthass auch dem ständigen frustrierenden Versagen vorziehen. Wenn ich mich schon nicht glücklich genug zum Leben machen kann, kann ich vielleicht wenigstens noch unglücklich genug zum Selbstmord werden.
Zuletzt geändert von Sargo am Do., 14.05.2009, 01:12, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag Do., 14.05.2009, 01:09

...schon wieder ein Doppelpost.
flashpoint hat geschrieben: "und sie gerne geküsst hätte, was sie total traumatisiert hat" - das ist doch abstrus, glaubst du echt eine Frau hält das nicht aus, dass sie begehrt wird auch von Typen, die sie vielleicht selbst nicht will. Und jemand am Arm zu berühren ist bitte schön ganz normal. ich find das echt schon unverantwortlich von denen, dass sie dich im glauben belassen du wärst ein durchgeknallter Sittenstrolch. und du stellst dich da noch irgendwelchen Anhörungen, da steigen einem ja die Grausbirnen auf.
Ich glaube eher, dass die mein Verhalten (zu Recht) als obsessiv und unprofessionell ansehen, und nicht damit gerechnet haben, dass auch meine Reaktion darauf noch die gleichen obsessiven und unprofessionellen Züge hat. Es bringt mir schon Erleichterung, zu wissen, dass ich Anne einen Gefallen tue, indem ich bewusst nicht mehr auf einen Flur oder in eine bestimmte Abteilung der Bibliothek gehe, und es hift mir auch, mit meiner Wut auf Anne und die Dozentin ("Warum mag sie mich nicht?" "Warum hat sie mich sofort aus den Seminaren rausgeschmissen?" etc.) klar zu kommen.
Solche Gefühle drängen sich mir nämlich auch ständig auf, aber es hift dann ungemein, wenn ich die Verantwortung für meine eigenen Fehler übernehme und selbst nach Methoden der Buße suche.

Vielleicht kann ich auch noch mal die Dozenten anschreiben und sagen, dass die Sache mit Anne nur Einbildung war, weil ich unter Drogen stand oder so - dann muss sie sich vor denen nicht mehr unkomfortabel fühlen, und deren Meinung von mir ist wohl nach der ersten "sexuelle Belästigung"-Email schon denkbar niedrig...
Jim_Knopf hat geschrieben: du bist nur verwirrt, orientierungslos und ein kleinwenig paranoid.
ach was!
Aber ernsthaft, danke für die Antworten. Ich hab immer noch nicht die geringste Ahnung, wie das weiter gehen soll, aber zumindest ist mir jetzt klar, dass mein Verhalten ziemlich unsinnig ist. Jetzt muss ich mich nur noch irgendwie verbessern...

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Beitrag Do., 14.05.2009, 01:52

Sargo hat geschrieben:...schon wieder ein Doppelpost.

und selbst nach Methoden der Buße suche.
Halleluja. vergiss das, da gibt es nichts zu büßen, wir leben ja nicht im Mittelalter. und diese Anne ist gegessen, weder braucht dich interessieren wie sie sich fühlt, ob sie dich sehen will oder nicht oder was auch immer sonst dir so in den Sinn kommt. Sowas tut weh, aber was solls. in 50 Jahren wirst du dich nichtmal an ihren Namen erinnern können. wenn du jetzt aber weiter in deinen Wunden bohrst dann hältst du die Sache am Leben obwohl sie schon lange vorbei ist. das ist zwar verständlich weil sie dir was bedeutet (hat), aber es ist völlig zweck- und sinnlos.

Sargo hat geschrieben: ...., aber zumindest ist mir jetzt klar, dass mein Verhalten ziemlich unsinnig ist. Jetzt muss ich mich nur noch irgendwie verbessern...
Jim knopf hat doch schon klat beschrieben wie dieses irgendwie auszusehen hat. die Kurzfassung, vergiss dass es sie je gegeben hat und ignorier sie ab jetzt. und konzentrier dich auf dein Studium anstatt nutzlose Selbstgeisselung zu betreiben. dazu zählt auch emails an Leute im Dekanat zu schreiben, die das einen feuchten Dreck interessiert.
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Beitrag Do., 14.05.2009, 08:45

flashpoint hat geschrieben:sexuelle Belästigung etc ist doch alles Quatsch. Du bist ihr zu sehr auf die Pelle gerückt, weil du dich in sie verguckt hast und nicht gewußt hast wie damit umgehen. soll vorkommen.
im Rückblick: ich glaube, "zu sehr auf die Pelle gerückt" trifft da schon ziemlich gut die Defninition von sB. Du warst da ja auch nicht dabei, wie sie jede Sitzung aufs neue rot geworden ist und immer aus den Augenwinkeln aufgepasst hat, ob ich ihr dieses Mal schon wieder zu nahe komme, und sich so vor mir gefürchtet hat, dass sie nicht mal ein Wort dagegen sagen konnte. Ich wusste ganz genau, was ich da bei dieser hilflosen Frau angerichtet habe, und das zog sich über Monate!
dazu zählt auch emails an Leute im Dekanat zu schreiben, die das einen feuchten Dreck interessiert.
Ich glaube nicht, dass es die nicht interessiert, dass ich totalen Abstand halte, schließlich hat mir das die Dozentin von sich aus explizit auferlegt, und auch die Studienberatung hat klar gemacht, dass ich meine Teilnahmebereichtigung an Seminaren durch mein bisheriges Verhalten verwirkt habe.
Nur trau ich mir nicht zu, mich immer rigoros daran zu halten (ich bin ja auch nicht sofort rausgegangen, als Anne in der Raucherecke aufgetaucht ist), also muss ich darauf hoffen, dass die Dozenten oder der Sicherheitsdienst das irgendwie durchsetzen und mich überwachen.
Halleluja. vergiss das, da gibt es nichts zu büßen, wir leben ja nicht im Mittelalter. und diese Anne ist gegessen, weder braucht dich interessieren wie sie sich fühlt, ob sie dich sehen will oder nicht oder was auch immer sonst dir so in den Sinn kommt. Sowas tut weh, aber was solls. in 50 Jahren wirst du dich nichtmal an ihren Namen erinnern können. wenn du jetzt aber weiter in deinen Wunden bohrst dann hältst du die Sache am Leben obwohl sie schon lange vorbei ist. das ist zwar verständlich weil sie dir was bedeutet (hat), aber es ist völlig zweck- und sinnlos.
Ich glaube kaum, dass ich sie vergessen werde, schließlich war sie die erste und wohl einzige Person, die ich je am Arm angefasst habe, mit der ich je regelmäßig kommuniziert habe. Sowas wird nicht wieder passieren, schon allein deswegen, weil ich mein Verhalten auch keinen anderen Leuten mehr zumuten kann und auch absolut unfähig zu sein scheine, meine Impulse im Zaum zu halten und mich wie ein normaler Mensch zu verhalten. Nur muss ich halt jemanden finden, der mich irgendwie einsperrt, und das klappt genauso wenig, oder ich muss Medikamente finden, die mich abschalten, und das klappt auch nicht, und irgendwie klappt einfach überhaupt nichts.



edit: Ich hab mich jetzt formal von allen Veranstaltungen abgemeldet und den Dekan darum gebeten, mich zu exmatrikulieren und meine bisherigen Scheine zu zerstören, damit ich keinen Grund habe, noch weiter hier zu bleiben. Ich bin so träge und unzuverlässig, dass das der einzige Weg ist, wie ich mich mit Sicherheit von Anne und den Dozenten, die ich gestört habe, fernhalten kann. Die Anhörung wird ja trotzdem noch stattfinden, und die 4 Jahre BA-Studium kann ich bestimmt an einer anderen Uni in 4-5 Semestern wieder aufholen - wenn ein Studium überhaupt noch Sinn macht, und ich in der Zeit niemanden finde, der mich in permanentes Gewahrsam nimmt.

Ich bin nur froh, die Sache endlich hinter mir lassen zu können, auch wenn ich da über so viele Jahre so viel Generve gebracht habe. Ich glaube noch nicht, dass ich diesen Beitrag schließen kann, weil ich die nächsten Monate wahrscheinlich ständig heulen und jammern werde, aber ich weiß hier und jetzt, dass es die richtige Entscheidung war.

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Elena Malika
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Beitrag Do., 14.05.2009, 10:08

edit: Ich hab mich jetzt formal von allen Veranstaltungen abgemeldet und den Dekan darum gebeten, mich zu exmatrikulieren und meine bisherigen Scheine zu zerstören, damit ich keinen Grund habe, noch weiter hier zu bleiben. Ich bin so träge und unzuverlässig, dass das der einzige Weg ist, wie ich mich mit Sicherheit von Anne und den Dozenten, die ich gestört habe, fernhalten kann. Die Anhörung wird ja trotzdem noch stattfinden, und die 4 Jahre BA-Studium kann ich bestimmt an einer anderen Uni in 4-5 Semestern wieder aufholen - wenn ein Studium überhaupt noch Sinn macht, und ich in der Zeit niemanden finde, der mich in permanentes Gewahrsam nimmt.

Ich bin nur froh, die Sache endlich hinter mir lassen zu können, auch wenn ich da über so viele Jahre so viel Generve gebracht habe. Ich glaube noch nicht, dass ich diesen Beitrag schließen kann, weil ich die nächsten Monate wahrscheinlich ständig heulen und jammern werde, aber ich weiß hier und jetzt, dass es die richtige Entscheidung war.
Sargo. Schade dass es so geendet hat. Dein Problem ist nicht deine Persönlichkeit, sondern das du glaubst, dass du so verabscheuenswürdig bist!!! Aus diesem Grund verhältst du dich dann auch so! Du nimmst dich viel zu wichtig, in deinem Glauben so schlecht zu sein.

Ich frag mich echt, wann dein Umfeld endlich merkt, wie schlimm du dran bist und hoffe, du findest vllt an einer neuen Uni, neuen Stadt jemanden, der sich deiner annimmt und dich ernst nimmt.

Grüessli.
Ich wünsche dir, dass du das irgendwann einsiehst, und dann auch wirklich ein Leben beginnen kannst. In psychiatrischer Behandlung bist du? Such dir nen neuen Therapeuten!!!
Don't regret anything that made you smile!

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