Mir wurde ein Psychoanalytiker empfohlen

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

leberblümchen
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Beitrag Mo., 19.10.2015, 22:08

Es darf nur nich um Sex mit dem Theapeuten gehen - der Rest ist, glaub ich, egal...

Die Therapeuten, die ich kenne, haben selbst nie großartig ruminterpretiert, sondern immer mich gefragt, wie ich selbst das sehe. Das halte ich zwar für gut, aber ich mag das nicht. Ich hätte am liebsten, dass ich einen Traum erzähle und dann die Lösung serviert bekomme.

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mio
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Beitrag Mo., 19.10.2015, 22:26

Also ich hab mal geträumt, dass meine Thera mich versucht hat zu verführen (sexuell). Fand ich eher unangenehm, hab's aber mit ihr besprochen, weil es mir irgendwie wichtig erschien. Da hat sie mich zB. auch nur gefragt, wie ich den Traum fand? Na ja, unangenehm halt . Mittlerweile denke ich auch, dass ich das besser verstehe, was da tief in mir abging.

Bei allen anderen Träumen über die wir gesprochen haben (allerdings auf meinen Wunsch hin), war es so, dass ich den Traum erzählt habe, meine Interpretationen oder auch Ideen dazu erzählt habe und sie dann ihren Senf dazu gegeben hat. Es war also eher ein gemeinsamer "Abgleich" und ein gemeinsames "Draufkucken". Ich fand es wie gesagt hilfreich, würde aber auch nicht zwanghaft was reininterpretieren, so da keine "innere Resonanz" dazu da ist.

Wie das in einer Analyse so läuft in Sachen "Intitialtraum", keine Ahnung? Ich hab am Anfang immer geträumt, dass ich den Termin verbasele. Am Bahnhof feststelle, dass ich nackt bin und so da unmöglich hin gehen kann. Oder aber dass ich einen fünf Uhr Nachmittags Termin verpenne. Sowas halt. Fand ich schon auffällig, weil ich das auch zu der Zeit als ich mit Körperthera anfing (was vorher war) in Bezug darauf geträumt habe, also quasi immer dann, wenn es um "Hilfe im Außen" suchen ging. Da hatte ich wohl unbewusst Angst davor, es (wieder) nicht hinzubekommen oder zu versemmeln.

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Broken Wing
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Beitrag Mo., 19.10.2015, 23:05

@ Leberblümchen: OK. Sex mit ihr wäre nicht nur für sie ein Grund zur Panik ;-)
Aber was würde das bedeuten, wenn das der Erste Traum wäre, über den ich spräche?

Nun, ob sie etwas zwanghaft hineininterpretiert hätte, keine Ahnung. Da muss sie noch warten, bis ich etwas träume, das ich auch in Worte fassen kann.

Faszinierend finde ich Träume ja aus philosophischer Sicht. Man hat da auch das Gefühl, alles im Griff zu haben, über einen freien Willen zu verfügen etc. Das wirft viele Fragen zum Thema auf, aber gehört definitiv nicht hierher.

@ Mio: Ich werde mich auch noch bei ihr erkundigen. Klingt einleuchtend. Großteils zumindestens. Natürlich gibt es Einwände meinerseits zu dieser Theorie. Ich bin jetzt nur zu müde, um sie auszuformulieren.
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leberblümchen
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Beitrag Mo., 19.10.2015, 23:14

Ich hab das auch nie verstanden, warum die so einen Hype um den ersten Traum machen. Wenn der Patient dabei erzählt, dass er vom Analytiker als "echtem Menschen" geträumt hat, dann denkt der sich typischerweise, dass der Patient ihn quasi nicht als Therapeuten wahrnimmt, sondern dass er ihn auch privat "haben" will. Wenn dann noch eine erotische Komponente hinzu kommt, dann ist sozusagen klar, dass es irgendwann auch in der Beziehung ganz offen um sexualisierte "Geschichten" gehen wird. Ich hab schon mehrmals gelesen, dass Therapeuten in solch einem Fall den Patienten besser an einen Kollegen überweisen. Mir erscheint das irgendwie seltsam und panisch-übertrieben, aber das wäre wohl so ein Fall, wo ich eher zu etwas weniger Aufrichtigkeit raten würde, wenn man die Beziehung nicht aufs Spiel setzen will.

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stern
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Beitrag Di., 20.10.2015, 07:32

Gibt es noch mehr Dinge, mit denen "man" sich ungewollt ins Fettnäpfchen setzen kann. Therapeuten nehme ich immer auch als "echte Menschen" wahr und nicht nur als Rolle. Thera hatte ich auch mal in einem privaten Traum (asexuell), wenn ich mich recht entsinne, aber ich glaube, die Begegnung war nicht sonderlich angenehm (in Teilen zumindest). Na ja, passte irgendwie zur damaligen Situation. Daher finde ich einen positiven Traum tatsächlich weniger problematisch Aber überbewerten würde ich das auch nicht...
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hawi
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Beitrag Di., 20.10.2015, 09:04

Broken Wing hat geschrieben:Was mich wundert ist, dass man überhaupt einen Deuter braucht. Die Evolution wird doch nicht etwas ausbilden, was für mich wichtig ist, womit ich selbst aber nichts anfangen kann. Entwicklungstechnisch müsste es also entweder belanglos sein oder etwas, was Menschen verstehen, wenn es denn wichtig sein sollte. Das Hungergefühl zB ist überlebenswichtig und unmissverständlich.
Broken Wing,

zu Träumen fällt mir zwar nicht so viel ein, aber ganz allgemein zu dem, was du im Zitat schreibst?
Ich finde, da bist du auf dem Holzweg.
Ich würde es, wenn, dann genau umgekehrt sehen, schreiben.
Mensch weiß, auch grad über sich selber, sehr wenig. Gemessen an dem, was sich so alles wissen ließe, fast nichts. Der einzelne ohnehin nicht. Und sogar die Gesamtheit der „Wissenden“ weiß nur zum Teil was.
Nimm z.B. so was selbstverständlich dazu gehöriges wie deine Hände. Die können so viel, so viel verschiedenes, auch gleichzeitig, werden noch dazu gesteuert, kriegen irgendwie gesagt, was sie tun oder lassen sollen und wie und wann. Nur, bis heute ist es noch niemandem gelungen, so was nachzubauen, auch nur in gänze theoretisch nachzuvollziehen. Auch wann sich welche Funktionen evolutionstechnisch warum entwickelt haben? Auch da ne Menge unklar.

Nö, für mich weiß ich eher, das ich nicht weiß. Je mehr ich weiß, umso mehr weiß ich grad das.

LG hawi
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Broken Wing
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Beitrag Di., 20.10.2015, 09:19

@ Hawi:
Es ging mir nicht um Wissen an sich, sondern um den Zweck. Nicht, dass alles sinnvoll wäre, aber dann wäre es auch völlig unwichtig und man müsste sich nicht damit auseinandersetzn.
Zwischen Hände bauen und hände nutzen ist ein Unterschied. Die Hände sind nicht deshalb entwickelt worden, damit wir Hände bauen.
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stern
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Beitrag Di., 20.10.2015, 09:24

Deutung kommt ja, glaube ich, von Be-deutung. Insofern könnte man sich auch fragen: "Muss" man jedem Traum eine (besondere) Bedeutung verleihen. Für mich würde ich das so beantworten: Nein, nicht jedem... das würde mir sehr konstruiert erscheinen... ich gehöre jedenfalls nicht zu den Menschen, die allem einem tieferen Sinn beimessen. Aber sicherlich gibt es Träume, die erscheinen mir bedeutsam. Ein "Deuter" könnte hier sicherlich nochmals einen anderen Blick darauf werfen (nicht zwingend jedoch einen treffenderen). Bei diesen Träumen habe ich selbst teilweise eine Ahnung, was der Bezug ist... und gebe ihnen sozusagen etwas mehr Bedeutung als andere.
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hawi
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Beitrag Di., 20.10.2015, 09:38

Broken Wing hat geschrieben:Es ging mir nicht um Wissen an sich, sondern um den Zweck. Nicht, dass alles sinnvoll wäre, aber dann wäre es auch völlig unwichtig und man müsste sich nicht damit auseinandersetzn.
Zwischen Hände bauen und hände nutzen ist ein Unterschied. Die Hände sind nicht deshalb entwickelt worden, damit wir Hände bauen.
Boken Wing,

erwischt, meine Gedankengang zum Bauen ging zu weit und fehl!

Aber schon die Wertung, was ist wichtig, was ist unwichtig?
Was ist „nur“ Wissen, was ist Wissen um den Zweck?

Hab grad nur kurz mal mit den Worten Träumen, Zweck gesucht.
Mensch weiß da einiges, aber soweit ich weiß, ne Menge eben auch nicht. Siehe Link

http://www.focus.de/gesundheit/news/geh ... 50035.html

LG hawi
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Broken Wing
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Beitrag Di., 20.10.2015, 20:27

@ Hawi: Meinte jedenfalls das Träume, wären sie so bedeutsam oder für das Bewußtsein bestimmt, wie Analytiker behaupten, für alle verständlich sein müssten. Daher der Vergleich mit dem Hungergefühl. Da musste der Mensch ja auch nicht erst bis zur Naturwissenschaft warten, die seine Entstehung und Bedeutung klären musste, um dessen Bedeutung zu wissen. Wäre auch vollkommen absurd.

Naja mal vor Ort testen. Vielleicht erst mal einen Traum nach Lehrbuch vortragen und schauen, wie gut die Theorie sitzt.
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hawi
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Beitrag Mi., 21.10.2015, 07:36

Broken Wing hat geschrieben:Meinte jedenfalls das Träume, wären sie so bedeutsam oder für das Bewußtsein bestimmt, wie Analytiker behaupten, für alle verständlich sein müssten.
Broken Wing,

zunächst zu der Ansicht, die ich so nicht teile. Aber wohl nicht so „erheblich“, jedenfalls hier nicht, nicht bezogen auf den eigentlichen Inhalt. Dennoch, das „Denkprinzip“, wäre etwas bedeutsam, hätte Mensch es auch auf dem Schirm, bzw. umgekehrt, uns recht unbewusstes, unklares, sei tendenziell dann auch nicht bedeutend, ist eine Annahme, gedankliche Verknüpfung, die ich für falsch halte.

Aber lieber konkret zu den Träumen, ihrer Bedeutung, dem, was Analytiker ihnen beimessen.
Ich schrieb schon, so konkret eher nicht mein Thema. Hat mich nur manchmal gedanklich beschäftigt, nie intensiv. Ganz persönlich, auf Grund eigener Traumerinnerungen schon gar nicht. Hab ich ohnehin nicht oft, meist sind die Inhalte dann auch nicht so, dass sie mich verleiten, intensiver über sie nachzudenken.

Ne eigene Auffassung hab ich, aber halt keine sonderlich durchdachte.
Die scheint mir aber durchaus zu deiner Skepsis zu passen. Vieles was ich sah, las, hörte in Sachen Traumdeutung, für mich schnell Überinterpretation.

Aber bei dir bezogen auf die Psychoanalyse?
Auch wenn der Traum, seine Inhalte selbst nicht so bedeutend sind, sagt das ja nichts über die Bedeutung von Träumen als Gesprächsthema, als Teil dessen, worüber in der Therapie gesprochen wird, gedacht, reflektiert.
Träume als Teil der persönlichen Erinnerung, Erinnerung, die hervorgeholt wird, und die dann Anlass für zig Reflexionen, Nachdenklichkeiten sind. Vielleicht nicht immer, aber das kann, denke ich, oft durchaus wichtig sein.
Wer über Träume denkt, erzählt, denkt, erzählt anders, als wenn er ganz direkt über sich, sein Ich, sein Wesen, sein Inneres reflektiert. Schlicht eine anderer, weiterer „Zugang“, oder ein „Vehikel“, ein „Werkzeug“?!

LG hawi
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Broken Wing
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Beitrag Mo., 30.11.2015, 15:22

Mir kommt vor, die alte will von mir beleidigt werden. Ich sage immer wieder, dass ich keine Probleme habe mit ihr und sie sucht krampfhaft nach Dingen, für die ich sie hassen könnte.
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pandas
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Beitrag Mo., 30.11.2015, 15:41

Wow, Broken Wing, du machst nun wirklich eine Psychoanalyse ??
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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Broken Wing
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Beitrag Mo., 30.11.2015, 15:50

Ja. Ich versuche es, klappt bisher nicht.
Aber warum wundert dich das?
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Beitrag Mo., 30.11.2015, 15:52

Weil du bisher so viele Argumente gegen PA und Therapie an sich hattest.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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