Therapeutisch wertvolle Zitate Eurer TherapeutInnen 2

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

Landkärtchen
Forums-Insider
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weiblich/female, 80
Beiträge: 453

Beitrag Do., 26.11.2015, 22:47

doppelgängerin, unsere Beziehung war insbesondere im Sommer sehr schwierig und es stand auf der Kippe ob wir weiter zusammenarbeiten können. Daraufhin machte ich eine zweimonatige Pause. Diese tat uns beiden sehr gut. Seitdem hat sich viel verändert. Statt ständigem Zweifel ist Vertrauen entstanden. Statt Ablehnung ist Annehmen gewachsen.
Die Themen die wir zusammen uns ansehen sind fürchterlich. In manch einer Stunde sehe ich auch Tränen in den Augen der Analytikerin. Tränen die verbinden. Genauso wie die von ihr geschriebenen Worte. Und - ich kann sie annehmen und zerstöre sie nicht mehr.

LG-Landkärtchen
Was wäre das Leben, hätten wir nicht den Mut, etwas zu riskieren?

Vincent van Gogh

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Lasmiranda
sporadischer Gast
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Beiträge: 15

Beitrag So., 10.01.2016, 07:45

Der Satz kam zwar nicht von meiner Therapeutin, sondern von einer sehr guten Freundin (selber in PT-Behandlung), aber ich empfand den Satz bzw den Vergleich als sehr aufbauend und stärkend. Thema war, dass ich enorme Schwierigkeiten habe, Gefühle generell und vor allem während der Therapiestunde zu zeigen. Mir fällt es total schwer, mich zu öffnen und vertrauen zu fassen.
Ich hoffe auch sehr, dass du dich öffnen kannst. Das tut ja nur dir selbst gut. Vielleicht hilft es dir, dass du dir selbst was gutes tust, je mehr du dich öffnest. Vielleicht können deine Wunden besser heilen. Ein Arzt muss eine Wunde auch erstmal aufmachen, dann sauber machen, bis sie heilen kann. Und das tut sehr weh. Damit kann man es gut vergleichen.

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Myhre
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weiblich/female, 40
Beiträge: 572

Beitrag Mo., 11.01.2016, 11:05

"Für das Wohl aller...da bist du auch mit dabei...ist dir das eigentlich klar?!"
Die Grösse und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran bemessen wie Tiere behandelt werden.
Mahatma Ghandi

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Schnuckmuck
[nicht mehr wegzudenken]
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weiblich/female, 49
Beiträge: 1767

Beitrag Mo., 11.01.2016, 11:07

Alles was hilft ist erlaubt.

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blade
[nicht mehr wegzudenken]
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männlich/male, 80
Beiträge: 3100

Beitrag Mo., 11.01.2016, 18:26

wer sucht vergrößert die Aufgabe.
abgemeldet

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AmyinmeinemHimmel
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weiblich/female, 32
Beiträge: 188

Beitrag Mo., 11.01.2016, 18:38

Von Ihnen ein solches Vertrauen entgegen gebracht zu bekommen ist ein großes Geschenk das sie mir machen

Als ich wieder und wieder wiederholte was ich für eine Katastrophe sei sagte sie zu mir: Frau Amy...liege ich richtig, dass ich sie heute von nichts anderem mehr überzeugen kann? Dann lassen Sie sich zumindest das sagen: Sie sind eine sehr liebenswerte Katastrophe.

Ein bißchen Nähe
ist nicht genug
für die große Sehnsucht
nach Zärtlichkeit.
Ein bißchen Vertrauen
ist nicht genug
für die schwierige Suche
nach Geborgenheit.
Ein bißchen Liebe
ist nicht genug
für die ehrlichen Versuche,
ein erfülltes Leben
zu führen.

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Sarana
[nicht mehr wegzudenken]
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weiblich/female, 29
Beiträge: 1009

Beitrag Do., 28.01.2016, 20:59

Ich habe gerade das Bedürfnis, einfach nur loszuheulen.
*er guckt mich groß an* Das ist aber ganz schön verrückt.
*ich bin leicht irritiert* Ja, ich weiß auch nicht, woher das kommt gerade... *ich realisiere, was er grad gesagt hat* Was meinen Sie denn mit "verrückt"?
Ja, es ist verrückt, dass Sie davon reden und es nicht einfach tun!


Ich wurde still, und fast, fast konnte ich sie fließen lassen...

Die Tränen, die ich dann doch nicht vergoss, ignorierten mein Verbot und kamen letztendlich durch die Nase. Was ich mit einem "Das ist doch bescheuert, wenn ich schon nicht durch die Augen heule, dann durch die Nase!" quittierte. Er blieb stumm.

Und ich spüre, dass dieses Ding namens Vertrauen, dass sich nach Jahren wieder rührte, so sachte und fast versteckt, dass ich mir nicht sicher war, ob ich das überhaupt richtig sehe, in der letzten Zeit nur wieder ein wenig besser verborgen hatte. Aber im Hintergrund wuchs es, und jetzt bin ich mir sicher:

Ein feines kleines sachtes bisschen vertraue ich ihm. In fett gedruckt, denn in all dieser Zartheit liegen Halt und Kraft und sogar Zuversicht.
"Not doing life today. Love to. But can't."
Hoffentlich: "I think I'm at a stage of my life where I subconsciously purposefully f.uck everything up just to see if I can find a way out of it."
Untiefen des Internets


Speechless
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weiblich/female, 31
Beiträge: 992

Beitrag Fr., 29.01.2016, 08:27

"Sie können hier alle Wünsche äußern, es kann auch etwas ganz unrealistisches oder nicht erfüllbares sein.
Sie können mir alles sagen und brauchen bei mir keine Angst vor Beurteilung haben."

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doppelgängerin
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weiblich/female, 30
Beiträge: 265

Beitrag Di., 16.02.2016, 20:48

Ich begreife es erst jetzt als wertvollen Satz. So ganz kann ich es noch nicht glauben, dass sie es ernst und ehrlich meinte, aber irgendwie berührt er mich doch...


" Ich habe große Achtung vor Ihnen. Wie viel Sie trotz all des Schlimmen in Ihnen noch machen und schaffen. Da ist noch so viel Kraft für so viel. Ich staune darüber und ich bin froh darum!"

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MelodySun
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 25
Beiträge: 73

Beitrag So., 28.02.2016, 18:32

Am Freitag hatte ich wieder eine Stunde bei meiner Thera. Ich erlebe meine Thera eigentlich eher sehr distanziert (obwohl ich mich sehr wohl bei ihr fühle) mit einem Röntgenblick, der versucht aus mir schlau zu werden
Am Freitag habe ich sie jedoch das erste Mal von einer ,,anderen" Seite kennengelernt. Als die Stunde schon vorbei war, fragte sie mich, ob ich noch ein paar Minuten Zeit hätte, denn sie hätte mir noch was wichtiges zu sagen, was ihr wirklich bei mir besonders am Herz liegen würde und sie tauschte ihren therapeutischen Röntgenblick gegen einen besorgten Blick aus, den ich eigentlich eher von guten Freunden oder Familie kenne und sie sagte:

Thera: ,,Melody, Sie müssen mehr an SICH und Ihr Wohlbefinden denken und müssen sich selbst Gutes tun. Nehmen Sie die kleinen schönen Momente des Alltags wahr und schaffen Sie sich in Ihren Alltag kleine Momente, in denen Sie nur an sich denken und sich selbst etwas gutes tun. Heute nach der Arbeit (Sie weiß, dass ich nach der Thera-Stunde wie immer arbeiten musste und am Abend weiter an meiner Masterarbeit schreiben muss und momentan eigentlich nur unter Dauerstress stehe) lassen Sie die Arbeit für ihre Masterarbeit einfach mal Arbeit sein - denn ihr Wohlbefinden ist viel wichtiger als eine Note und lassen Sie sich ein schönes Bad ein, machen Ihre Lieblingsmusik an und essen ein Stück Schokolade. Versprochen?"

Ich: ,,Versprochen!"

Thera: ,,Wirklich ganz fest versprochen?"

Ich: ,,Versprochen versprochen"

Muss sagen, dass mir das schon sehr gut getan hat.
You don't know how it feels...

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Disso
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 35
Beiträge: 34

Beitrag Mi., 02.03.2016, 15:41

Therapeut: "Frau ... gehen sie auch mal davon aus, dass die Anderen die Arschlöcher sein könnten?!"


Speechless
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weiblich/female, 31
Beiträge: 992

Beitrag Do., 03.03.2016, 13:09

"Die kleine Speechless braucht nichts anderes als in den Arm genommen zu werden und ganz ganz viel Verständnis"


Landkärtchen
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Beiträge: 453

Beitrag Mi., 23.03.2016, 16:57

Besuch bei meinem Hausarzt.

Ich betrete die Praxis und die Arzthelferin fragt nach meinen offenen Wunden. Anschließend frage ich sie, ob sie schon den MRT Bericht bekommen haben. "Ja. .... Herr XYZ (der Hausarzt) hofft, dass sie ihn noch nicht gelesen haben." "Doch habe ich - heute früh."
Im Sprechzimmer. Ich: "Heute früh, als ich den MRT-Bericht las habe ich sofort geweint." Der Hausarzt: "Wenn ich ihren MRT-Bericht gelesen hätte, hätte ich den ganzen Tag über geweint."

Ich weiß nicht wie ich das alles packen würde wenn ich ihn nicht an meiner Seite wüsste. Nicht nur fachlich, auch menschlich.
Was wäre das Leben, hätten wir nicht den Mut, etwas zu riskieren?

Vincent van Gogh

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solanine
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Beiträge: 22

Beitrag Mi., 23.03.2016, 18:13

@Landkärtchen
Die Stimme der Vernunft ist leise, aber sie ruht nicht, ehe sie sich Gehör verschafft hat.
Sigmund Freud


Landkärtchen
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Beiträge: 453

Beitrag Mo., 28.03.2016, 10:22

Nochmal beim Hausarzt

Ich saß da und weinte (noch vor drei Monaten hätte ich es nie für möglich gehalten dort zu weinen). Angenehme Stille.
Nach einer ganzen Weile höre ich: "Frau XYZ, bedenken sie das sie aus viel mehr bestehen als aus Knie und Schulter."

Mir fällt es gerade sehr schwer das Andere auch zu sehen: das Heile, das Gute, das Neue ... Durch den Satz gelingt es mir öfters meinen Blickwinkel woanders hinzulenken, die Perspektive zu verändern.
Was wäre das Leben, hätten wir nicht den Mut, etwas zu riskieren?

Vincent van Gogh

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